DE1444358B - Verfahren zur Trennung von extraktiv destillierbaren Gemischen - Google Patents
Verfahren zur Trennung von extraktiv destillierbaren GemischenInfo
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Description
Ende der Kolonne übergehende Produkt nur noch einen geringen Gehalt an leichter löslichen Bestandteilen
aufweist.
Dieser Effekt wird noch dadurch gesteigert, daß eine Trennkolonne verwendet wird, in der sowohl
über als auch unter dem Abnahmeboden weitere Böden vorgesehen sind, vorzugsweise Ventilfraktionierböden
gemäß der belgischen Patentschrift 591929, oder Fraktionierböden mit mehreren Abnahmestellen
gemäß der britischen Patentschrift 764 650. Dabei wird die Extraktionsphase am Kopf
oder in Kopfnähe der Kolonne ohne schlagartige Verdampfung eingeleitet.
Es können viele verschiedene selektive Lösungsmittel verwendet werden, beispielsweise Furfurol,
Phenol, Acetonitril oder ein Lösungsmittel vom Glykoltyp, wie Diäthylen- oder Dipropylenglykol.
Das vorliegende Verfahren ist besonders dann von Nutzen, wenn das selektive Lösungsmittel ein
trockenes Lösungsmittel vom Sulfolan-Typ ist. Hierunter
ist ein Lösungsmittel zu verstehen, das zumindest im wesentlichen aus Sulfolan selbst, SuI-folen
und/oder einem oder mehreren Derivaten von Sulfolan oder Sulfolen besteht, wie sie z. B. aus der
britischen Patentschrift 625 505 bekannt sind.
Das Verfahren kann zur Trennung von Gemischen mit einem weiten oder auch einem engen
Siedebereich angewandt werden, deren zu trennende Gruppenbestandteile beispielsweise paraffinische, olefinische,
schwere und leichte aromatische oder andere Kohlenwasserstoffe, jedoch auch Alkohole und Ester
oder andere Nichtkohlenwasserstoffe sein können. Das Verfahren eignet sich besonders zur Gewinnung
von aromatischen Bestandteilen aus katalytisch reformierten Benzinfraktionen, wie Hydroformaten
und Platformaten, wie auch aus Benzinfraktionen, die als Nebenprodukte bei der Gewinnung von niederen
Olefinen durch thermisches Cracken unter oder auch ohne Verwendung von Dampf aus Kohlenwasserstoffen
erhalten werden.
Die Extraktionskolonne ist vorzugsweise mit bekannten Ventilfraktionierböden oder Fraktionierböden
mit Abnahmestellen oder auch mit anderen Kontakteinrichtungen, z. B. Füllkörpern, Siebboden, Gitterböden
oder Glockenboden ausgestattet.
Vorzugsweise erfolgt eine flüssig-flüssig-Extraktion in einer mehrstufigen Gegenstrom-Extraktionskolonne
mit mindestens fünf theoretischen Trennstufen, die Füllkörper oder Siebplatten enthalten oder
viele Mischer-Entmischer-Kombinationen aufweisen. Ganz besonders eignet sich eine rotierende Kontaktscheibe,
wie sie aus der britischen Patentschrift 659 241 bekannt ist.
Wenn das zu trennende Ausgangsgemisch in den unteren Teil der Extraktionskolonne eingeführt wird,
an welchem auch die Extraktionsphase abgeleitet wird, wird gewöhnlich der beste Kompromiß zwischen
der Reinheit der anfallenden Produkte und der Ausbeute erreicht. Geeignete Einleitstellen sind
daher die erste theoretische Trennstufe oder auch die zweite theoretische Trennstufe, wobei letztere
vorzuziehen ist, weil dann der Reinheitsgrad deutlich besser und die Ausbeute nur wenig geringer ist.
Unter speziellen Bedingungen kann das Einleiten des aufzutrennenden Ausgangsgemisches an mehreren
Stellen des Extraktionssystems von Nutzen sein.
Gleiches gilt für die Kopffraktion der Trennkolonne, die nach Kondensation erneut in die Extraktionskolonne
eingeleitet wird. Auch dieser Strom kann an einer oder mehreren Stellen in den unteren
Teil der Extraktionskolonne eingeleitet werden, vorzugsweise in Höhe der ersten oder zweiten theoretischen
Trennstufe.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt das Gewichtsverhältnis von frischem
und/oder wieder benutztem Lösungsmittel zu
ίο frischem Ausgangsgemisch zwischen 1:1 und 12:1.
Bei der Verwendung eines Lösungsmittels vom SuI-folantyp beträgt es vorzugsweise zwischen 2:1 und
3:1. Wird ein Lösungsmittel vom Glykoltyp verwendet, beträgt es vorzugsweise zwischen 6:1 und 9:1.
Beim Zurückleiten der Kopffraktion der Trennkolonne in die Extraktionskolonne liegt das Verhältnis
der Menge dieser Kopffraktion zu der Menge des frisch eingeleiteten, aufzutrennenden Gemisches
zwischen 0,1:1 und 0,7:1, vorzugsweise zwischen 0,4:1 und 0,5:1.
Wird die bei der Destillation erhaltene Bodenfraktion ganz oder teilweise erneut als Lösungsmittel
verwendet, so wird diese Fraktion vorzugsweise erst abgekühlt, insbesondere bei der 'Verwendung
eines Lösungsmittels vom Sulfolantyp. Die Kühlung wird fortgesetzt, bis eine Temperaturerniedrigung
von ungefähr 10 bis 120° C, vorzugsweise von 40 bis 80° C, erreicht worden ist.
Die Trennkolonne wird im allgemeinen unter einem Druck in Betrieb genommen, der niedriger
als der Druck in der Extraktionskolonne ist. Der Druck in der Extraktionskolonne sollte ausreichend
hoch sein, um sicherzustellen, daß die dort vorhandenen Substanzen flüssig sind, ausgenommen
die inerten Gase, die manchmal während der Extraktion verwendet werden. Der Unterschied zwischen
beiden Drucken darf jedoch nicht so hoch sein, daß dadurch eine schlagartige Verdampfung eintreten
kann.
Die Erfindung wird an Hand der schematischen Zeichnungen erläutert.
Gemäß F i g. 1 wird ein aufzutrennendes Gemisch aus aromatischen und nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen
über Leitungen 1 bis 4 in eine mit Rotierscheiben versehene Extraktionskolonne 5 geleitet,
in welcher das Gemisch im Gegenstromverfahren in flüssiger Phase mit einem ebenfalls flüssigen
Lösungsmittel wie Sulfolan behandelt wird, das über die Leitung 6 eingeleitet wird. Die Extraktionskolonne
wird bei einem Druck von etwa 6 ata und einer Temperatur von ungefähr 100° C betrieben.
Am Kopf der Extraktionskolonne 5 wird eine Fraktion aus nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen,
die nur ziemlich geringe Mengen Lösungsmittel und wenig aromatische Kohlenwasserstoffe enthält, über
eine Leitung 7 abgezogen und zur Abtrennung vom Lösungsmittel, beispielsweise mit Wasser, ausgewaschen.
über eine Leitung 8 wird eine Bodenfraktion aus der Extraktionskolonne abgeleitet, die reich an aromatischen
Kohlenwasserstoffen ist, und über ein Reduzierventil am oberen Ende einer Trennkolonne 9,
die mit Fraktionsböden ausgestattet ist, eingeleitet.
Der Druck in der Trennkolonne 9 beträgt mindestens 1 ata, liegt jedoch niedriger als der Druck in der
Extraktionskolonne 5. Der Kolonne 9 wird Wärme,
beispielsweise über einen Austauscher 10, zugeführt. Über eine Leitung 11 wird heißer Dampf in den
unteren Teil dieser Kolonne eingeleitet, um die aufgelösten Kohlenwasserstoffe aus der von oben nach
unten fließenden Flüssigkeit abzutrennen. In der Trennkolonne wird das Gemisch in eine Kopffraktion,
die hauptsächlich aus den nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen und etwas Wasser besteht, sowie
in eine Bodenfraktion, die sehr wenig Wasser enthält und im wesentlichen aus Lösungsmittel besteht,
aufgetrennt. Die am Kopf der Trennkolonne 9 austretenden Dämpfe, die eine Temperatur von ungefähr
100° C haben, werden über eine Leitung 12 in einen Kondensator 13 geleitet. Das Kondensat
wird in einem Abscheider 14 in eine wäßrige Schicht und eine hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen bestehende
Schicht getrennt. Die wäßrige Schicht wird abgeleitet, die andere Schicht wird ganz oder
teilweise über eine oder mehrere Leitungen 15 bis 17 in den unteren Teil der Extraktionskolonne 5 eingeleitet.
Die Bodenfraktion aus der Trennkolonne 9, die eine Temperatur von ungefähr 180° C hat, wird
über eine Leitung 18 nach Abkühlen um etwa 70° C in einem Kühler 19 in den Kopf der Extraktionskolonne 5 zurückgeleitet. Nach Wunsch kann ein
Teil der Bodenfraktion über eine Leitung 20 zur weiteren Reinigung oder zum erneuten Einleiten
abgezweigt werden. Über eine Leitung 21 kann frisches oder gereinigtes Lösungsmittel in die Extraktionskolonne
5 eingeleitet werden.
Einer der Fraktionierböden am oberen Ende der Trennkolonne 9 ist als Abnahmeboden 22 ausgestaltet,
der für Dampf durchlässig, jedoch für eine Flüssigkeit undurchlässig ist. Um einem Durchdringen
der Flüssigkeit vorzubeugen, kann auch ein Satz von zwei oder mehr Abnahmeboden 22 vorgesehen
sein. Die sich in dem Abnahmeboden 22 ansammelnde Flüssigkeit, die sehr reich an Sulfolan ist,
wird über eine Leitung 23, die außerhalb oder innerhalb der Kolonne verlaufen kann, in den unteren
Teil der Kolonne 9 eingeleitet, die um drei theoretische Trennstufen tiefer liegt. Ein Teil des unterhalb
des Abnahmebodens 22 in der nächst tiefer gelegenen theoretischen Trennstufe vorhandenen Dampfes
wird aus der Kolonne durch die Leitung 24 abgeleitet, der restliche Dampf tritt jedoch durch den
Fraktionierboden 22 in den oberen Teil der Kolonne 9 ein. Der durch die Leitung 24 austretende
Dampf wird ganz oder teilweise in einem Kühler 25 kondensiert, und das Kondensat, das zum größten
Teil aus aromatischen Kohlenwasserstoffen besteht und praktisch kein Sulfolanlösungsmittel, jedoch
etwas Wasser enthält, in einem Abscheider 26 gesammelt und in eine wasserreiche Schicht und eine
Schicht aus Kohlenwasserstoffen getrennt. Die wasserreiche Schicht und die andere Schicht werden
über Leitungen 27 bzw. 28 abgeleitet. Eine dieser Schichten oder auch beide werden teilweise in den
Teil der Trennkolonne 9 zurückgeleitet, der unmittelbar unterhalb des Abnahmebodens 22 liegt. Ein
an aromatischen Kohlenwasserstoffen reiches Produkt, das nicht erneut in die Kolonne eingeleitet
wird, wird aus dem Abscheider 26 oder auch aus dem aufsteigenden Dampfstrom oder aus dem Kondensator
25 und/oder als Flüssigkeit zwischen dem Kondensator 25 und dem Abscheider 26 als Verfahrensprodukt
abgezweigt.
Das Wiedereinleiten eines Teils der wasserreichen Schicht und der Schicht der aromatischen Kohlenwasserstoffe
in die Kolonne 9 kann an der gleichen oder auch an verschiedenen Stellen geschehen, sofern
diese in die geeignete theoretische Trennstufe einmünden. Gegebenenfalls kann auch ein Teil des
Kondensats aus dem Kühler 25 direkt in die Kolonne zurückgeleitet werden, ohne daß es im Abscheider
26 getrennt wurde.
Die wasserreiche Schicht aus den Abscheider 26
ίο kann ganz oder teilweise als Waschflüssigkeit für das
aus der Leitung 7 abgeleitete Raffinat verwendet werden und/oder im Kühler 19 als Kühlflüssigkeit
und/oder zur Erzeugung und Aufheizung des über die Leitung 11 eingeleiteten Dampfes benutzt werden.
Die wasserreiche Schicht aus dem Abscheider 14 kann ebenfalls als Kühlflüssigkeit und/oder
für die Erzeugung von Dampf, jedoch nicht als Waschflüssigkeit verwendet werden, weil sie im allgemeinen
einen etwas höheren Lösungsmittelgehalt als die aus dem Abscheider 26 gewonnene wasserreiche
Schicht aufweist.
F i g. 2 stellt eine andere Verfahrensweise zur Auftrennung des gleichen Gemisches unter Verwendung
von Sulfolan als selektivem Lösungsmittel und unter gleichen Betriebsbedingungen dar.
Unmittelbar über der Einmündungsstelle der Leitung 23 in die Kolonne 9 ist ein zusätzlicher Abnahmeboden
29 vorgesehen. Die darin angesammelte Flüssigkeit wird nach Abkühlung in einem Kühler 30
in einen Abscheider 31 geleitet, in welchem sie sich in eine Schicht, die aus einer relativ schweren Paraffinfraktion
besteht, sowie eine sulfolanreiche Schicht auftrennt. Die aus Paraffinkohlenwasserstoffen bestehende
Schicht wird erneut ganz oder teilweise über die Leitung 32 in die Kolonne 9 zurückgeleitet
und gegebenenfalls vorher die noch darin vorhandene geringe Menge Sulfolan durch Waschen mit
Wasser abgetrennt. Die über die Leitung 27 bzw. 28 abgeleitete wasserreiche Schicht bzw. Kohlenwasser-Stoffschicht
aus dem Abscheider 26 wird nicht in die Kolonne zurückgeleitet. Die lösungsmittelreiche
Schicht aus dem Abscheider 31 kann in die Extraktionskolonne 5, z. B. über die Leitung 6 zurückgeleitet
werden. Ein Teil des flüssigen, aufwärts oder abwärts steigenden Seitenstromes aus dem
Kühler 30 und/oder dem Abscheider 31 kann auch abgetrennt und durch eine frische oder gereinigte
Paraffinfraktion zur Wiederauffüllung ersetzt werden.
Ebenso wie bei der Verfahrensweise gemäß F i g. 1 können die wasserreichen Schichten als
Waschflüssigkeit, Kühlmittel oder Dampferzeuger oder zum Waschen der paraffinischen Substanzen,
die über die Leitung 32 zurückgeleitet werden sollen und/oder als Kühlmittel in dem Kühler 30 verwendet
werden.
Im übrigen entspricht die in F i g. 2 dargestellte Verfahrensweise den aus F i g. 1 ersichtlichen und
beschriebenen Merkmalen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Es wurden 1000 tato eines Platformats mit einem Siedebereich von ungefähr 100 bis 160° C, das zu
zwei Dritteln aus aromatischen und zu einem Drittel aus nichtaromatischen, hauptsächlich paraffinischen
Kohlenwasserstoffen bestand, mit Hilfe von 2500 tato
Sulfolan-Lösungsmittel in einer Anlage gemäß F i g· 1 der flüssig-flüssig-Extraktion unterworfen.
Der Druck in der Extraktionskolonne betrug 6 ata und die Temperatur HO0C. Über die Leitung?
wurden 350tato paraffinisches Raffinationsprodukt abgeleitet. Die über die Leitung 8 abgeleitete
Bodenfraktion wurde am oberen Ende der Trennkolonne 9 eingeleitet, die unter Atmosphärendruck
stand. Die Temperatur am Kopf der Kolonne betrug 110° C und am Boden 170° C. Über die
Leitung 11 wurden 200 tato Wasserdampf eingeleitet. Das Kopfdestillat der Trennkolonne wurde im
Kühler 13 auf 40° C gekühlt, und das Kondensat in dem Abscheider 14 wurde nach Abtrennung des
Wassers und nach erneutem Erhitzen auf die Extraktionstemperatur in einer Menge von 500 tato in die
Extraktionskolonne zurückgeleitet.
Die sich in einem Satz von 2 Abnahmeboden 22 absetzende Flüssigkeit, die bis zu 74 Gewichtsprozent
aus Sulfolan bestand und neben aromatischen Kohlenwasserstoffen auch eine geringere Menge an nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen sowie etwas Wasser
enthielt, wurde über die Leitung 23 in die Trennkolonne 9 an eine Stelle zurückgeleitet, die um 3
theoretische Böden, d. h. in diesem Fall um 6 wirkliche Böden tiefer lag. Das Bodenprodukt aus der
Kolonne 9, das etwas Wasser sowie eine sehr geringe Menge an aromatischen Kohlenwasserstoffen
neben dem Sulfolan enthielt, wurde nach Abkühlung im Kühler 19 auf die Extraktionstemperatur als
Lösungsmittel in die Extraktionskolonne 5 zurückgeleitet. Das in diesem Kühler benutzte Kühlmittel
bestand u. a. aus de,m im Abscheider 14 abgetrennten Wasser.
Der Dampf wurde unmittelbar unterhalb des am tiefsten gelegenen Abnahmebodens aus der Kolonne
9 abgeleitet und im Kühler 25 auf 40° C abgekühlt und vollständig kondensiert. Ein Teil des
Kondensats wurde nach Abtrennung des Wassers im Abscheider 26 in die Kolonne zurückgeleitet. Dabei
wurde eine Menge von 650 tato an aromatischem Extraktionsprodukt abgeleitet. Dieses Produkt enthielt
nur etwa 0,005 o/o Sulfolan. Mehr als 99°/o bestanden aus aromatischen Kohlenwasserstoffen. Ein
Teil des abgetrennten Wassers wurde ebenfalls unmittelbar als Kühlmittel im Kühler 19 und ein anderer
Teil davon als Waschflüssigkeit für das über die Leitung 7 abgeleitete Raffinat und anschließend
ebenfalls als Kühlmittel im Kühler 19 verwendet. Das in diesem Kühler aufgewärmte, aus den Abscheidern
14 und 26 abgeleitete Wasser, wurde zur Erzeugung von Dampf verwendet, der nach weiterer
Erwärmung wiederum in die Kolonne 9 eingeleitet wurde.
1000 tato eines Platformats mit einem Siedebereich von ungefähr 100 bis 160° C, das zu zwei Dritteln
aus aromatischen und als Rest aus nichtaromatischen, hauptsächlich aus paraffinischen Kohlenwasserstoffen
bestand, wurden mit Hilfe von 2500 tato Sulfolan-Lösungsmittel der flüssig-flüssig-Extraktion unterworfen.
Die Aufarbeitung wurde in einer Anlage gemäß F i g. 2 vorgenommen.
Der Druck in der Extraktionskolonne betrug 6 ata und die Temperatur 110° C. Über die Leitung?
wurden 350 tato paraffinisches Raffinationsprodukt abgeleitet. Die über die Leitung 8 abgezogene
Bodenfraktion wurde am oberen Ende der Trennkolonne 9 eingeleitet, die unter Atmosphärendruck
stand. Die Temperatur betrug am Kolonnenkopf 110° C und am Boden 170° C. Über die Leitung
11 wurden 200 tato Wasserdampf eingeleitet. Die Kopffraktion dieser Kolonne wurde, nach Abkühlung
auf 40° C im Kühler 13 in die Extraktionskolonne 5 zurückgeleitet, nachdem das Wasser aus
dem vollständig kondensierten Gemisch im Abscheider 14 abgetrennt und das Destillat nach erneutem
Erhitzen auf die Extraktionstemperatur gebracht worden war. Die wieder in die Kolonne 5 eingeleitete
Menge betrug 500 tato.
Der Dampf wurde unmittelbar unterhalb des am höchsten gelegenen Abnahmebodens 22 aus der Kolonne
9 abgeleitet und im Kühler 25 auf 40° C abgekühlt und vollständig kondensiert. Es wurden
650 tato Kondensat als aromatisches Extraktionsprodukt nach der Wasserabtrennung im Abscheider
26 über die Leitung 28 abgeleitet. Über die Leitung 32 wurde eine Fraktion mit einem Siedebereich
von ungefähr 190 bis 250° C erneut in die Kolonne 9 eingeleitet. Das aromatische Extraktionsprodukt enthielt
etwa 0,005 % Sulfolan und mehr als 99% aromatische Kohlenwasserstoffe. Ein Teil des über
die Leitung 27 abgeleiteten Wassers wurde unmittelbar als Kühlmittel im Kühler 19 und ein anderer
Teil als Waschflüssigkeit zur Sulfolanentfernung für das über die Leitung 7 abgeleitete Raffinat verwendet.
Das im Kühler 19 erwärmte Wasser wurde nach weiterer Erwärmung zur Erzeugung von Dampf für
die Kolonne 9 verwendet. Die sulfolanhaltige Schicht aus dem Abscheider 31 wurde erneut in die Extraktionskolonne
5 eingeleitet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
ono col /ei a
Claims (1)
- Patentanspruch:Abwandlung des Verfahrens nach Patentanmeldung P 14 44 357.3-43 (deutsche Auslegeschrift 1 444 357) zur Trennung von extraktiv destillierbaren Gemischen unter Verwendung eines selektiven Lösungsmittels, dessen Siedebereich über dem des Gemisches liegt, in einer Trennkolonne, wobei das Gemisch und das selektive Lösungsmittel oberhalb mindestens eines an sich bekannten flüssigkeitsundurchlässigen Abnahmebodens eingeführt wird, die sich auf dem Abnahmeboden ansammelnde Flüssigkeit abgezogen und wenigstens teilweise unterhalb des Abnahmebodens wieder eingeleitet wird und zwischen dieser Einleitungsstelle und dem Abnahmeboden Dampf abgeführt und dieser kondensiert wird und unterhalb der Dampfabführung, aber noch oberhalb der Flüssigkeitszuführung, zumindest Teile des Kondensats wieder zugeführt werden, bzw. zumindest ein Teil der von einem oder mehreren zwischen dem Abnahmeboden und der Flüssigkeitszuführung vorgesehenen Zusatzabnahmeböden abgezogenen Flüssigkeit unterhalb des eigentlichen Abnahmebodens wieder eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das zu trennende Gemisch zur Vorextraktion in den unteren Teil einer Extraktionskolonne einführt, die Bodenfraktion aus der Trennkolonne in den Kopf der Extraktionskolonne und die Kopffraktion aus der Trennkolonne nach Abtrennung einer wäßrigen Phase in den unteren Teil der Extraktionskolonne einspeist, aus dieser eine Bodenfraktion, die das Lösungsmittel und größere Mengen leicht lösliche und geringere Mengen weniger leicht lösliche Stoffe enthält, in die Trennkolonne leitet und als Kopfprodukt aus der Extraktionskolonne die im wesentlichen reinen, weniger leicht löslichen Stoffe gewinnt.Die Patentanmeldung P 14 44 357.3-43 betrifft ein Verfahren zur Trennung von extraktiv destillierbaren Gemischen unter Verwendung eines selektiven Lösungsmittels, dessen Siedebereich über dem des Gemisches liegt, in einer Trennkolonne, wobei das Gemisch und das selektive Lösungsmittel oberhalb mindestens eines an sich bekannten flüssigkeitsundurchlässigen Abnahmebodens eingeführt wird, die sich auf dem Abnahmeboden ansammelnde Flüssigkeit abgezogen und wenigstens teilweise unterhalb des Abnahmebodens wieder eingeleitet wird und zwischen dieser Einleitungsstelle und dem Abnahmeboden Dampf abgeführt und dieser kondensiert wird und unterhalb der Dampfabführung, aber noch oberhalb der Flüssigkeitszuführung, zumindest Teile des Kondensats wieder zugeführt werden bzw. gemäß einer besonderen Ausführungsform zumindest ein Teil der von einem oder mehreren zwischen dem Abnahmeboden und der Flüssigkeitszuführung vorgesehenen Zusatzabnahmeböden abgezogenen Flüssigkeit unterhalb des eigentlichen Abnahmebodens wieder eingeleitet wird.Die aus der Destillationskolonne nach einem solchen Verfahren abgeleiteten Produkte weisen jedoch oft nicht den erwünschten Reinheitsgrad auf.Erstens enthält das Kopf produkt, das ja hauptsächlich aus weniger leicht löslichen Bestandteilen besteht, auch eine bestimmte Menge leichter löslicher Bestandteile, die darum nicht zusammen mit der Hauptmenge dieser Bestandteile als Seitenprodukt gewonnen werden. Wird das Kopfdestillat nach Kondensation einer erneuten Behandlung zur Erzielung einer besseren Auftrennung unterworfen, beispielsweise einer Extraktion, wie dies z. B. gemäß der britischen Patentschrift 717 725 geschieht, so wird die nutzbringende Wirkung eines solchen Arbeitsschrittes entsprechend der vorhandenen Menge leichter löslicher Bestandteile herabgesetzt.Zweitens enthält der als Seitenprodukt abgeleitete Dampfstrom noch eine gewisse Menge an selektivem Lösungsmittel, das abgetrennt werden sollte, weil einerseits ein Verlust an dem im allgemeinen teuren Lösungsmittel vermieden werden muß und es andererseits wünschenswert ist, die betreffenden Bestandteile in möglichst reinem Zustand zu er- ί halten. Das selektive Lösungsmittel kann durch Destillation abgetrennt werden. In einigen Fällen kann es auch durch Waschen des Seitenprodukts, beispielsweise mit Wasser, in welchem eine Zahl von selektiven Lösungsmitteln eine höhere Löslichkeit aufweisen als die zu gewinnenden Bestandteile, abgetrennt werden. Im ersten Fall machte das frühere Verfahren jedoch eine zusätzliche Destillationskolonne erforderlich sowie auch die zu ihrem Betrieb benötigte Ausrüstung und Energie, während beim letzteren Verfahren sehr große Mengen an Waschflüssigkeit verbraucht werden. Zwar können die gewünschten Komponenten durch dieses Verfahren in ausreichendem Reinheitszustand erhalten werden, jedoch geht das selektive Lösungsmittel in der Waschflüssigkeit verloren, sofern keine zusätzlichen Vorkehrungen für seine Wiedergewinnung getroffen werden.Es wurde nun gefunden, daß Produkte mit einem sehr hohen Reinheitsgrad in Abwandlung des Verfahrens nach Patentanmeldung P 14 44 357.3 ge- , wonnen werden können, wenn man das zu tren- ν nende Gemisch zur Vorextraktion in den unteren Teil einer Extraktionskolonne einführt, die Bodenfraktion aus der Trennkolonne in den Kopf der Extraktionskolonne und die Kopffraktion aus der Trennkolonne nach Abtrennung einer wäßrigen Phase in den unteren Teil der Extraktionskolonne einspeist, aus dieser eine Bodenfraktion, die das Lösungsmittel und größere Mengen leicht lösliche und geringere Mengen weniger leicht lösliche Stoffe enthält, in die Trennkolonne leitet und als Kopfprodukt aus der Extraktionskolonne die im wesentlichen reinen, weniger leicht löslichen Stoffe gewinnt.Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren seit-Hch abgeleitete Dampfstrom und damit auch die durch den Abnahmeboden tretenden Dämpfe, welche die gleiche Zusammensetzung wie der seitlich ! abgezogene Dampfstrom aufweisen, sind praktisch frei von Lösungsmitteln. Daher wird im Kopf derKolonne eine saubere Auftrennung zwischen den weniger leicht löslichen Bestandteilen einerseits und dem Lösungsmittel mit leichter löslichen Bestandteilen andererseits erreicht, so daß das am oberen
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