DE1441365A1

DE1441365A1 - Wegwerfartikel auf Basis wasserempfindlicher Urethanschaumstoffe

Info

Publication number: DE1441365A1
Application number: DE19621441365
Authority: DE
Inventors: Matejcek Dr Franz; Pietsch Dipl-Chem Dr Helmut; Sponsel Dr Kurt; Dipl-Ing Dr C W Leupold
Original assignee: Vereinigte Papierwerke Schickedanz and Co
Current assignee: VP Schickedanz AG
Priority date: 1961-12-01
Filing date: 1962-05-03
Publication date: 1969-01-23
Also published as: CH494570A; CH454445A

Description

Wegwerfartikel auf Basis wasserempfindlicher Urethanschaumstoffe Wasserlösliche bezw. wasserempfindliahe UrethanschEume k~nnen sowohl nach dem"one-shott'-als auch nach dem"two-shot"-Verfahren hergestellt werden. Nach jedem der beiden Verfahren kann man zwei Arten von Schaumstoffen gewinnen. Die einen sind in Wasser zerstbrbar bezw. zerfallen nach einiger Wassereinwirkung von selbst, wobei die Dauer der Wassereinwirkung bis zum völligen Zerfall nach Stunden zahlt. Diese Wasserzerfallbarkeit wird nach DAS 1. 109. 364 (vorzugsweise) durch Untervernetzung und/oder quellende Zusatzstoffe erreicht.
Zum Unterschied dazu können, auch im Ein-und Zweistufenverfahren, wasserempfindliche Urethanschäume hergestellt werden, die zwar während der Wasserlagerung einen grossen Teil ihrer Festigkeit t (Reissfestigkeit und Weiterreissfestigkeit) schnell verlieren, jedoch einen endlichen Rest an Festigkeit selbst nach wochenlanger Wasserlagerung behalten und folglich keinen vdlligen Selbstzerfall aufweisen. Diese Eigenschaft ist wenig abhSngig vom Vernetzungsgrad, sondern in viel höherem Masse von der Art der verwendeten Ausgangs-Polyole.
Für das Herstellungsverfahren derartiger Schaumstoffe wird hier kein Schutz begehrt. Es ist vielmehr Gegenstand der vorliegenden Erfindung, die nach dem Zweistufenverfahren herstellbaren, mehr oder weniger wasserempfindlichen Schäume, die während der ganzen Zeit der Wasserlagerung trotz verminderter Reissfestigkeit rückprallelastisch bleiben und nicht. zerfallen, als Wegwerfartikel aller Art, besonders zu hygienischen Zwecken und als Verpackungsmaterial, zu verwenden.
Hierfür eignen sich diese wasserempfindlichen Schäume auch insofern besor, ders, weil sie nach der Wasserlagerung durch Trocknen wieder ihre ursprüngliche Gestalt annehmen. Das heisst, die durch Wasser expandierten Chaume schrumpfen wieder auf die ursprungliche Grosse und gewinnen dabei auch ihre ursprüngliche Trocken-Reissfestigkeit und die hohe Elastizität zurück. Diesen Wechsel zwischen nass und trocken kannman öfters wiederholen, ohne dass wesentliche Änderungen der Eigenschaften auftreten. Aus diesem Grunde eignen sie sich besonders zur Verpackung von mit Flüssigkeiten gefüllten Flaschen usw.
Bei Bruch einer Flasche bleiben die übrigen unbeschädigt. Hierdurch wird eine wesentliche Verbesserung den bekannten Verpackungsmitteln gegenUber erreicht.
Aus solchen wasserempfindlichen, nach dem Zweistufen-Verfahren hergestellten Schäumen mit den beschriebenen Eigenschaften lassen-sich auch Wegwerfartikel aller Art mit sehr hohem Gebrauchswert herstellen, weil sie im nassen Zustand einen grossen Teil ihrer Trockenreissfestigkeit einbüssen. Dadurch kann eine leichte Beseitigung über die Abwasserleitungen erfolgen, ohne dass die Gefahr einer Verstopfung entsteht. Andererseits behalten die Schaumstoffe auch im nassen Zustand ber lange Zeiträume eine endliche Reissfestigkeit, so dass der Schaumstoff auch lange Benutzungszeiten erlaubt bezw. eine entsprechende Sicherheit während der Benutzung vorhanden ist.
Diese Sicherheit ist bei den in Wasser oder in Sekreten zerfallenden Sehäumen nicht in ausreichendem Masse gegeben. Eine hygienische Binde aus solchem zerfallfõhigen Schaumstoff nach DAS 1.9.109.364,der z.B. nach 2 bis 3 Stunden Wasserlagerung oder sogar in dem Masse spontan zerfällt, in dem er durchnässt, kann nicht als gen³gend sicher im Gebrauch bezeichnet werden. Durch besondere Umstande muss auch mit einer längeren Benutzungsdauer gerechnet werden. Eine durch Sekret gänzlich zerfallbare Binde besitzt keinen ausreichenden Gebrauchswert.
Als Einsatzgebiete f³r solche wasserempfindlichen Schaumstoffe kommen als in Betracht : Hygienische Binden und Saugkorper aller Art, wie z. B. Damenbinden, Windeleinlagen, Schuheinlagen, Einlagen f³ Bettnässer, Taschent³cher, PutztUcher etc.
Weiterhin eignen sich diese Schaumstoffe auch als Verpackungs-und als Filtermaterial, wobei die Filterwirkung durch vorherige Imprägnierung mit geeigneten Stoffen oder durch Einbau in den Schaumstoff selbst verbessert oder spezifisch gesteuert werden kann.
Beispiel 1 500 g eines auf Athylenoxyd aufgebauten Triols mit einem ungefähren Molekulargewicht von 1200 weden mit 1, 4 ml Thionylchlorid versetzt und unter Rühren 2 Stunden auf 90-110# C erhitzt. Anschliessend wird auf 50° C abgekUhlt und 208 ml Toluyiendiisocyanat auf einmal zugegossen. Der Ansatz wird dabei kräftig gerührt und anschliessend noch eine Stunde auf 90-100° C gehalten.
Von dem so gewonnenen Praekondensat werden 155 g unter kräftigem RUhren bei einer Temperatur von 40° C mit einer Losung von 0, 1 g Triäthylendlamin in 3 ml Wasser versetzt. Zehn Sekunden nach Zugabe der Triäthylendiaminlösung wird das RUhren unterbrochen und verschäumt. Danach wird noch einige Minuten lang bei 60° C im Trockenschrank nachgewarmt. Man erhält einen feinporigen, grosstenteils offenzelligen Schaum, der nach dem Wässern eine wesentlich geringere Reissfestigkeit aufweist als im trockenen Zustand.
Ein aus diesem Schaum hergestellter Saugkörper fi. r eine Monatsbinde mit dem Masse 1, 5 x 5 x 12 cm lõsst sich in Wasserklosetts leicht fortspülen und ist im Wasserstrahl zerst~rbar.
Beispiel 2 8 Lagen Zellstoffwattekrepp werden mit 2 je 3 mm starken Schaumsto-ffsehichten aus der in Beispiel 1 beschriebenen Schaummasse zu einem Schichtk~rper éreinte derart, dass auf 3 Zellstoffwattelagen l Lage Schaumstoff, darauf 2 Zellstoffwatte-Lagen, wieder eine Schicht Schaumstoff und schliesslich wieder 3 Zellstoffwatteschichten zu lugez kommen. Die Ränder dieses Schichtstoffes werden miteinander durch hohen Druck verschweisst. Man schneidet oder stanzt daraus Korper von 150 x 300 mm, die sich als hochsaugfõhige, auch im nassen Zustand, elastische Kinderwindeln vorz³glich eignen. Nach der Benutzung kann der Windelkorper leicht Uber die Abwasserleitung beseitigt werden.
Beispiel 3 Eine 5 mm starke Schaumstoffschicht aus dem in Beispiel 1 beschriebenen Schaummaterial wird mit einem verfestigten Wirrfaser-Vlies aus Zellstoff-Stapelfasern beklebt. Aus-diesem Material lassen sich Einlegesohlen schneiden oder stanzen. Die Einlegesohlen werden mit der freien Schaumstoffseite nach unten-in den Schuh gelegt. Diese Einlegesohlen können mindestens das Eigengewicht an Feuchtigkeit binden vermögen Fuss-Schweiss weiterzuleiten und bleiben auch im feuchten Zustand weich-elastisch.
Beispiel 4 4 Eine 2 mm starke Schaumstoffschicht, beiderseitig mit einer Lage gekreppter Zellstoffwatte von 18 g/qm Flächengewicht belegt, wird im Format 200 x 200 mm zu Taschentüchern geschnitten und gestanzt.
Die Schnittränder werden verklebt oder verschweisst, bezw. verkerbt.
Diese Taschent³cher haben gegenUbsr den nur auf Zellstoffwatte aufgebauten den Vorteil einer erhöhten FlUssigkeitshaltung. Beim Tragen in der Tasche neigen sie nicht zum Knittern sondern behalten ein textilartiges Aussehen.

Claims

Patentanspruch Wegwerfartikel aller Art, dadurch gekennzeichnete dass sie unter Verwendung solcher wasserempfindlicher, Urethangruppen enthaltender Schaumstoffe gefertigt sind, die im Wasser einen Teil ihrer Reissfestigkeit verlieren, die Rüokprallelastizität auch im nassen Zustand behalten und nach mehrstufigen Verfahren hergestellt werden.