DE1436889B2 - Rotationsstanzvorrichtung - Google Patents
RotationsstanzvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rotationsstanzvorrichtung zum Einstanzen von Löchern oder Ausstanzen ;
von Bandausschnitten an einem flachen, beispielsweise kartonartigen Aufzeichnungsträger mit sich
gegenläufig drehenden Förderwalzen zum Transport des Aufzeichnungsträgers, wobei in der einen Walze
die Lochstempelpatrize und in der anderen Walze die Lochstempelmatrize angeordnet sind, die beim
Abrollen ineinandergreifen und dabei den Aufzeichnungsträger durchdringen. ίο
Bei derartigen Vorrichtungen ergeben sich häufig Schwierigkeiten durch den sogenannten Zehen- und
Ferseneffekt. Da sich nämlich die Matrizen und die Patrizen jeweils für sich auf kreisförmigen Bahnen
bewegen, erfolgt die Relativbewegung zwischen Matrize und Patrize beim Eintauchen der Patrize in die
Matrize nicht ausschließlich in deren Längsrichtung, sondern es sind auch Bewegungskomponenten in
Querrichtung vorhanden. Dadurch können sich, wenn Matrize und Patrize praktisch ohne Spielraum
aneinander angepaßt sind, störende Überschneidungen von Matrize und Patrize bei ihrer Bewegung ergeben,
die eine Materialermüdung und Materialabnutzung zur Folge haben können. Wenn andererseits
zur Vermeidung dieser Effekte ein größerer seitlicher Spielraum zwischen Matrize und Patrize vorgesehen
wird, besteht die Gefahr, daß sich beim Stanzvorgang unsaubere Kanten des gestanzten Loches ergeben.
Bei bekannten Stanzvorrichtungen hat man zur Herabsetzung einer schädlichen Beeinflussung zwischen
Matrize und Patrize eine Hinterschneidung der Patrize in der Weise vorgesehen, daß vom
Patrizenkopf ausgehend sich die Patrize in Richtung auf die Walzenachse verjüngt, so daß eine Art Hals
entsteht. Mit diesen bekannten Vorrichtungen ist es jedoch nicht möglich, gleichzeitig sowohl den Zehen-
und Ferseneffekt zu vermeiden als auch zur Erzielung von sauberen Stanzlochrändern die Stanzkanten
von Matrize und Patrize praktisch ohne wesentlichen Spielraum beim Stanzvorgang aneinander
vorbeizuführen. Bei den bekannten Vorrichtungen wird daher eines der beiden komplementären Stanzwerkzeuge
in der Regel aus weichem Material gefertigt, damit die gegenseitige störende Beeinflussung
der Stanzwerkzeuge durch Ausweichen und durch Verformung des Materials in etwa ausgeglichen werden
kann.
Für bekannte Stanzvorrichtungen, bei denen statt einer Hinterschneidung der Patrize eine Hinterschneidung
der Matrize vorgesehen ist, gilt im Prinzip das gleiche, daß nämlich die gleichzeitige Erzielung
sowohl eines sauberen Stanzvorganges als auch eine Vermeidung des Zehen- und Ferseneffektes bei diesen
Vorrichtungen nicht möglich ist, wenn nicht eines der Stanzwerkzeuge während des Ineinandergreifens
von Matrize und Patrize ausweichen kann, also z. B. aus weichem Material gefertigt ist.
Auf dem Gebiet der Schneidvorrichtungen zum Auseinanderschneiden von Metallstreifen oder anderem
streifenförmigem Material ist es bekannt, die Schneidklingen auf einander gegenüberstehenden,
sich gegenläufig drehenden Förderwalzen anzubringen, zwischen denen sich das zu zerschneidende
Material befindet, und dabei die Schneidklingen zur Erzielung eines sauberen Schnittes winkelmäßig versetzt
zur Radialrichtung in der Weise anzubringen, daß sich die Klingen eines Klingenpaares beim
Schneidvorgang nicht gegenseitig störend beeinflussen. .
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rotationsstanzvorrichtung so auszubilden,
daß gleichzeitig sowohl der Zehen- und Ferseneffekt vermieden wird als auch zwecks Erzielung
eines einwandfreien Schnittes beim Stanzen während des Stanzvorganges im wesentlichen kein Spielraum
zwischen den zusammenwirkenden Schneidkanten der Stanzwerkzeuge besteht. Dabei sollen sowohl
Matrize als auch Patrize aus hartem Material gefertigt werden können, ohne daß ein häufigeres Auswechseln
von Matrize und Patrize infolge Abnutzung notwendig ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Rotationsstanzvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß in einem in bezug auf die Walzenachse radialen Querschnitt die vorderen und die hinteren
Schneidseiten der Patrize in bezug auf ihre gemeinsame Mittellinie und in bezug auf die Walzenachse nach
außen um einen bestimmten Winkel auseinanderlaufen und die vorderen und die hinteren Schneidkanten der
Matrize in bezug auf ihre gemeinsame Mittellinie und in bezug auf die Walzenachse nach außen um den
gleichen Winkel zusammenlaufen.
Durch die erfindungsgemäße Hinterschneidung sowohl der Matrize als auch der Patrize in einem in
bezug auf die Walzenachse radialen Querschnitt wird der Zehen- und Ferseneffekt vollständig ausgeschaltet,
wobei trotzdem die Stirnfläche der Patrize fast gleich der Stirnausnehmung der Matrize sein kann.
Durch die Hinterschneidung der Patrize wird dabei das Angreifen der Schneidkanten der Matrize an den
äußeren Schneidseiten der Patrize vermieden, während durch die Hinterschneidung der Matrize ein
Angreifen der Schneidkanten der Patrize an den inneren Schneidseiten der Matrize vermieden wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Patrize und die
Matrize aus komplementär zueinander passenden Zylinderhalbteilen bestehen und die einander berührenden
Flächen der Zylinderhalbteile dem Auseinander- bzw. Zusammenlaufwinkel entsprechend
zur Zylinderachse schräg verlaufen. Bei dieser Ausführungsform ist also eine eigentliche Hinterschneidung
der Stanzwerkzeuge nicht erforderlich; vielmehr wird der schräge Verlauf der Schneidseiten zur
Radialrichtung durch den schrägen Verlauf der Berührungsflächen der Zylinderhalbteile erreicht.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine verkleinerte Schnittansicht im Aufriß
eines besonderen Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Rotationsstanzvorrichtung,
Fig. 2 eine vergrößerte Teilquerschnittansicht, bezogen
auf die Schnittlinie 2-2 von Fig. 1, in der die Anordnung und gegenseitige Lage der Stanz- und
Matrizenteile in den Rollen gezeigt ist,
F i g. 3 eine vergrößerte, teilweise geschnittene und teilweise im Aufriß dargestellte Ansicht der Stanz-
und Matrizenrolle mit den im Eingriff befindlichen Teilen von Stanze und Matrize,
F i g. 4 eine vergrößerte, teilweise aufgeschnittene Stirnansicht der Stanz- und Matrizenrolle in einer
Stellung, bei der die Stanz- und Matrizenelemente sich im Eingriff befinden,
• Fig. 5a eine vergrößerte Draufsicht auf einen
Stanzkopf des Ausführungsbeispiels ·' nach F i g. 1 und 2,
Fig. 5b eine hintere Ansicht des Stanzkopfes von Fig.5a,
Fig. 5c eine seitliche Ansicht des Stanzkopfes von F i g. 5 a,
Fig. 6a eine vergrößerte Draufsicht des zum
Stanzkopf von F i g. 5 a passenden Matrizenkopfes,
Fig. 6b eine hintere Ansicht des Matrizenkopfes
von F i g. 6 a,
Fig. 6c eine seitliche Ansicht des Matrizenkopfes
von F i g. 6 a,
Fig. 7a und 7b eine Teilfrontansicht bzw. eine Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform
der Erfindung in Anwendung auf eine Rotationsstanze zur Herstellung rechteckförmiger Löcher beispielsweise
in einer Lochkarte,
Fig. 8a und 8b eine Teilfrontansicht bzw. eine Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung in Anwendung auf eine Rotationsstanze zur Herstellung runder Löcher,
Fig. 9 ein schematisches Diagramm, das die Beziehungen
aufzeigt zwischen den miteinander in Eingriff kommenden -Vorderkanten von Stanze und
Matrize, wobei in diesem Diagramm entsprechende Markierungen eingezeichnet sind, die für die Bestimmung
des Winkels α von Bedeutung sind,
F i g. 10 ein vergrößerter Ausschnitt aus dem Diagramm von Fig. 9, wobei insbesondere derjenige
Teil des Diagramms herausgezeichnet ist, wo das Überschneiden der Vorderkanten von Stanze und
Matrize dargestellt ist, und
Fig. 11 ein Kurvendiagramm, das die relative
Lage von Stanze und Matrize zueinander angibt in Abhängigkeit von der Rotationsstellung während des
Durchlaufens des Eingriffsbereiches vom Zeitpunkt der ersten Berührung über die Mittellage bis zum
Zeitpunkt der Separation.
Tn der folgenden Beschreibung wird zunächst auf F i g. 1 Bezug genommen. Es ist ein Paar von Transportrollen
10 und 12 vorhanden, die zum Vorschub einer Bahn von Aufzeichnungsträgermaterial für
Lochkarten dienen. Die Rollen sind in einem vorbestimmten Abstand voneinander in Kugellagern 14
gelagert, wobei sich diese Kugellager auf verlängerten Achsstücken 16, 18 bzw. 20, 22 von vermindertem
Durchmesser im Vergleich zu den Rollen befinden. Die auf den Achsstücken 16 und 20 befindlichen
Kugellager 14 sind in einer offenen Halterung befestigt, die aus einem im wesentlichen L-förmigeh
Teil besteht, der sich aus einer Halterungsplatte 24 und einem Paar paralleler Verbindungsstücke 26, 28
zusammensetzt. In der Mitte weisen diese Verbindungsstücke 26, 28 einen bestimmten Abstand voneinander
auf, um den Durchschub der Lochkartenmaterialbahn zu gestatten. Die auf den Rollenfortsätzen
18 und 22 auf der anderen Seite der Rollen befindlichen Kugellager 14 sind in einem geschlossenen
Gehäuseteil 30 untergebracht, der an die äußeren Enden der Verbindungsstücke 26 und 28
mit Hilfe von nicht gezeigten Schrauben befestigt ist. Das Gehäuse 30 umschließt auch ein Präzisionszahnrad
32, das mittels eines Klemmechanismus 33 an dem Achsfortsatz 18 der Stanzrolle befestigt ist, sowie
ein in das Zahnrad 32 eingreifendes Präzisionszahnrad 34, das an den Achsfortsatz 22 der Matrizenrolle
befestigt ist. Das Zahnrad 32 besteht aus einem einzigen Stück, während das damit im Eingriff
stehende Zahnrad 34 eine in Teile gespaltene Konstruktion darstellt; der eine Teil 34a dieses Zahnrades
ist mit einer aus einem Stück bestehenden Fortsatznabe 38 versehen, die sich entlang des Rollenfortsatzes
22 nach links erstreckt und auf der in rotierbarer Weise der verstellbare Teil 346 aufsitzt;
die beiden Teile 34 a und 346 sind mit Hilfe einer exzentrisch angeordneten Justierschraube 40 miteinander
verschraubt, können jedoch durch Lösen der Schraube leicht gegeneinander versetzt werden mit
der Absicht, ein allenfalls vorhandenes Spiel im Getriebe der Zahnräder 32, 34 zu beseitigen. Das Gehäuse
30 trägt eine Abdeckhaube 42, welche die Zahnräder des Getriebes völlig umschließt. Die
Achse 16 der Stanzrolle ist auf der rechten Seite mit einem Schlitz 44 versehen, der den Anschluß einer
geeigneten Antriebsachse ermöglichen soll. Die Platte 24 kann schließlich noch mit Befestigungslöchern
(nicht dargestellt) versehen sein, die der Aufnahme von Befestigungsschrauben dienen, um gegebenenfalls
die gesamte Rotationsstanzvorrichtung an den Gehäuserahmen einer Lochkarten-Herstellungsmaschine
anschrauben zu können, so daß eine' vollkommen automatische Fertigung von Lochkarten
möglich ist.
Die Stanzrolle 10 umfaßt ein Stanzelement mit einem Paar im wesentlichen zylindrischer Stanzköpfe
46. An jedem Ende der Rolle 10 ist ein solches Paar von zylindrischen Stanzköpfen vorgesehen. Als
Gegenstück zu den Stanzelementen sind in der Matrizenrolle 12 entsprechend zueinander passende
Matrizenelemente vorgesehen, die je ein Paar von Matrizenköpfen 48 umfassen. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Schnittkanten von Stanze und Matrize
so ausgebildet, daß von der Randkante der zwischen den Rollen hindurchgeführten Aufzeichnungsträgerbahn
V-förmige, in der Form eines Kreisbogens abgerundete Stücke ausgestanzt werden, und
zwar überall dort, wo in einer anschließenden Schneideoperation die Aufzeichnungsträgerbahn
quer durchschnitten wird, so daß dann die einzelnen Lochkarten entstehen. Die ins Innere der Aufzeichnungsträgerbahn
gerichteten Spitzen der V-förmigen Randaussparungen definieren die Trennlinie zwischen
den einzelnen Lochkarten. Beim Durchschneiden des Aufzeichnungsträgers entlang der
solcherart definierten Schnittlinie entstehen Lochkarten mit allseitig abgerundeten Ecken. Unmittelbar
neben den Matrizenköpfen 48 sind in Richtung auf die Außenkanten der Rolle etwa dreiecksförmige
Durchtrittsöffnungen 50 vorgesehen, die der Beseitigung der aus dem Aufzeichnungsträger ausgestanzten
Abschnitte dienen. Diese Durchtrittsöffnungen stehen mit einem im Inneren der Achse 20 befindlichen
Hohlraum 52 in Verbindung; man kann darin eine geeignete Vakuumquelle anschließen, wodurch die
Beseitigung der Stanzabfälle bedeutend unterstützt wird. Der Anschluß einer solchen Vakuumquelle erfolgt
durch eine geeignete Anschlußleitung, die in F i g. 1 jedoch nicht dargestellt ist. Die neben den
Innenkanten der Matrizenköpfe 58 befindlichen Teile 53 der Rollenoberfläche wurden ebenfalls beseitigt,
um den benötigten freien Raum zu schaffen zwischen der Matrizenrolle und den auf das Innere der Rolle
gerichteten Teilen der Stanzköpfe 46, wenn Stanze und Matrize zusammenarbeiten.
Aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß die Stanz-
O mit einem genau geschliffenen und zentriert
angebrachten, sich axial über dip: ganze Länge erstreckenden
Schlitz54 ausgestattet,ist; in den in der
Mitte der Rolle zwischen den Enden ein FüUblock 56 eingesetzt ist, der in Richtung auf.die Rollenenden :;5
noch Platz frei läßt für das Einsetzen von Stanzen-JOsitionierungsblöcken
58, die in den offenen Endteilen des Schlitzes 54 mit Hilfe einer Gleitnase 60
verschiebbar eingesetzt sind. Der vorspringende und als Gleitnase wirkende Teil 60 gleitet in entsprechen-.den
Nuten 62, die ,sich in den oberen und unteren Seitenwänden des Schlitzes 54 befinden. Die Positionierungsblöcke
58 sind mit nebeneinanderliegenden zylindrischen Ausbohrungen 64 und 65 versehen,
welche die Stanzköpfe 46 aufnehmen; die Bohrungen sind in bezug auf einen gemeinsamen zentralen Rollenradius
um einen Winkel α entweder auf ihn zu
oder !von ihm weg geneigt; die Bestimmung dieses Winkels α: wird später erläutert.,Schrauben 67 greifen
durch·, zentral gelegene Öffnungen in den Stanz- ao köpfen 46 hindurch und sind zur Befestigung der
Köpfe in der Rolle festgeschraubt Die Köpfe 46 sitzen auf Unterstützungsblöcken 70, die im Boden
des Schlitzes 54 angeordnet sind. Die nach außen gerichteten:
Oberflächen ■ des Unterstützungsblocks 70 weisen gegensinnig geneigte Oberflächenteile auf, die
in .-bezug auf. die nach innen gerichtete Oberfläche
um den gleichen Winkel« geneigt sind, um eine flache Unterstützungsfläch.e für die Unterseite der
Stanzköpfe 46 zu bilden^ In den Stanzköpfen 46 angebrachten Nuten 47 und in den Positionierungsblökken
58 angebrachte Zylinderzapfen 59 sichern die Stanzköpfe gegen Verdrehung.
..Die im wesentlichen auch zylindrisch ausgeführten
Mätrizenköpfe 48 passen unmittelbar in die mit Präzision gebohrten Öffnungen 78 und 80 hinein, die auf
gegenüberliegenden Seiten eines gemeinsamen zentralen Matrizenrollenradhis. angeordnet und um den
obengenannten Winkel α auf den Radius zu geneigt sind, bezogen auf eine vom Mittelpunkt der Rolle
wegweisenden Richtung. Die Matrizenköpfe 48 sind mit der Rolle mit Hilfe von Schrauben 82 befestigt
und sind ebenfalls gegen Verdrehung gesichert, beispielsweise mit Hilfe der Nut 84, in die ein Zylinderzäpfen
85 oder eine andere vorspringende Nase, die in geeigneter Weise in der Rolle 12 befestigt ist, eingreift.
·.: Aus der Betrachtung der F i g. 5 a bis 5 c ist zu erkennen,
daß die Stanzköpfe 46 aus einem im wesentlichen zylindrischen Kopfkörper aus hartem Material
bestehen mit einer zentrisch gelegenen Öffnung 88 zur Aufnahme der Schraube 67 mit einem ausreichenden
Spielraum, um eine Justierung der Köpfe in axialer Richtung zu ermöglichen. Die Köpfe 46 weisen
einen abgeflachten Teil 90 auf, der in bezug auf die zentrale Achse um den bereits genannten Winkel
α geneigt ist, um zwischen einem Kopfpaar glatt anliegende Flächen zu schaffen. Wie bereits erwähnt,
ist eine Nut 47 vorgesehen, die eine Verdrehung des Stanzkopfes im Positionierungsblock verhindert. Das
obere oder äußere Ende des Kopfes fällt auf eine Seite hin ab. Dadurch entsteht eine nach aufwärts
gekrümmte Oberfläche 94, die etwa den halben Umfang des Kopfes einnimmt. In der anderen Oberflächenhälfte
des Kopfes befinden sich einander gegenüberliegend kreisförmig gekrümmte, periphere
Lippenteile 96 und 97, deren äußere Begrenzung gekrümmt ist und im wesentlichen parallel zur Rollenoberfläche
verläuft, wobei der Radius > der äußeren Begrenzung der. .Lippenteile ;etwas größer ist als der
Rollenradius. Wenn ein Kopfpaar zusammengelegt wird, wie es aus Fig. 1 zu ersehen ist, so ragen die
Lippenteile 96 und 97 der benachbarten Köpfe über die Rollenoberfläche hinaus und definieren im wesentlichen
kreisförmig abgerundete, V-förmige Stanzkanten. Der Stanzkopf 46 ist im Inneren kegelförmig
vertieft, so daß er eine innere Schnittfläche 96 α aufweist, die von der inneren Kante der Lippe 96 gebildet
wird; dazu gibt es auf der Innenseite der Lippe 97 eine korrespondierende Schneidfläche 97<z. Die
Schneidflächen 96 α und 97 a arbeiten mit den dazu passenden Matrizenköpfen 48 zusammen.
Aus den Fig. 6a bis 6c ist zu erkennen, daß der
Matrizenkopf 48 ebenfalls aus einem im wesentlichen zylindrischen Kopfkörper aus hartem Material besteht,
dessen Endflächen entlang des Umfanges in einem Bereich.von etwa 270° abfallen, so daß ein
sich im wesentlichen über einen Quadranten der Peripherie erstreckender Stanzlippenteil 100 entsteht,
der mit einer der Oberflächenkanten 96 a oder 97 a des Stanzkopfes zusammenpaßt. Der Kopf 48 ist an
der mit dem Bezugszeichen 102 bezeichneten Stelle mit einer Vertiefung ausgestattet, die der Aufnahme
des Kopfes der Schraube 82 dient, wobei diese durch eine Öffnung 104 hindurchgesteckt wird, so daß der
Kopf in der Rolle durch Verschraubung befestigt werden kann.
Der hier beschriebene Entwurf der Rotationsstanzvorrichtung
ermöglicht eine präzise Befestigung von Stanze und Matrize und die Einhaltung ihrer gegenseitigen
Lage innerhalb des Gesamtbereichs normaler Betriebstemperaturen. Mit Bezug auf Fig. 1 kann
man erkennen, daß die Matrizenköpfe 48 in bezug auf die Wellenanordnung der Rolle 12 und auch in
bezug auf die Wellenfortsätze 20 und 22 eine feste Lage einnehmen und daß diese Wellenanordnung in
bezug auf das Gehäuse ebenfalls in unverrückbarer Lage angeordnet ist mit Hilfe doppelreihiger, vorgespannter
Kugellager 14, Federringe 105 und Schrauben 107. Die Matrizenwellenanordnung und das Gehäuse
sind aus hochwertigem Nickelstahl hergestellt, der etwa 36 % Nickel enthält. Dieser Stahl hat einen
linearen thermischen Expansionskoeffizienten von 0,8 ■ 10~6, was etwa ein Achtel des Wertes von normalem
Stahl beträgt. Die Verbindung der Anwendung von hochwertigem Nickelstahl und vorbelasteter
Kugellager, die kein Spiel aufweisen, stellt sicher, daß die Matrize im gesamten Betriebsbereich der
Vorrichtung immer die gleiche Lage einnehmen wird. Der normale Operationsbereich hinsichtlich der Temperatur
erstreckt sich von etwa 20° C bis etwa 65° C. Auf ähnliche Weise sind auch die Wellenanordnung
der Stanzrolle 10 und deren Wellenfortsätze 16 und 18 fest und unverrückbar mit dem Gehäuse verbunden.
Da jedoch die Stanzköpfe 46 in dem gleitend verstellbaren Positionierungsblock 58 untergebracht
sind, so sind sie entlang der Achse der Rolle 10 justierbar. Dieses Merkmal der Justierbarkeit der
Stanzköpfe ermöglicht eine Kompensation von Ungenauigkeiten, die beim Zusammenbau entstanden
sein können.
Sowohl die Stanzrolle 10 als auch die Matrizenrolle 12 sind mit genau eingeschliffenen Löchern 10 a
und 12 a versehen, die man für die Ausrichtung der Anordnung benötigt. Beim erstmaligen Einjustieren
der Vorrichtung werden die Stanzen 46 gegen die
seitlichen Enden der Rolle zurückgezogen, so daß sie mit den Matrizen nicht in Berührung kommen;
außerdem wird die Klammer 33 des Übersetzungsgetriebes 32 gelöst. Die Rollen können dann relativ
zueinander verstellt werden und werden in eine genaue Position gebracht, wie man es aus den F i g. 3
und 4 ersehen kann, mit Hilfe einer blockförmigen Justierlehre 110 mit genau positionierten, vorspringenden
Zapfen 111 und 112, die in die Löcher 10 a
und 12 a der Rollen eingepaßt werden, so daß auf diese Weise die beiden Rollen 10 und 12 zueinander
in eine genaue Winkellage gebracht werden. Die Klammer 33 wird dann festgezogen, nachdem die
exzentrische Justierschraube 40 des in zwei Teile gespaltenen Zahnrades 34, 38 so festgestellt worden ist,
daß für die sich ergebende Lage kein Spiel zwischen den Zahnrädern besteht. Die Justierung der Stanzen
wird vorgenommen, wenn die Rollen die in F i g. 1 gezeigte Lage einnehmen. Die Stanzen-Positionierungsblöcke
58 werden in axialer Richtung einjustiert durch Lösen der Schrauben 67 und Verschieben der
gleitend angebrachten Positionierungsblöcke nach dem Mittelpunkt der Welle hin. Um die Vorrichtung
auf das Stanzen hin zu überprüfen, wird ein Stück eines Gewebes oder Papiers, etwa in der Dicke von
0,025 mm, in dem Stanzbereich der Rollen durch diese hindurchgeführt, wobei die Rollen mit der
Hand gedreht werden.
Wenn das Gewebestück nicht gestanzt oder zerschnitten ist, so wird die Justierung wiederholt, d. h.,
die Schrauben 67 werden gelöst und die Blöcke 58 etwa 0,025 mm näher an die Matrizen herangebracht
unter Verwendung einer Einstellehre und anschließendem Festziehen der genannten Schrauben. Diese
Justierung wird so lange wiederholt, bis das Gewebestück tatsächlich gestanzt oder zerschnitten
wird.
Im tatsächlichen Betrieb wird eine Kartenbahn 11 mit einer Dicke von 0,175 mm durch die Rotationsstanzvorrichtung
hindurchgeführt. Wie bereits früher kurz erwähnt, erfolgt der Antrieb der Vorrichtung
über den geschlitzten Wellenfortsatz 16. Sobald sich die Rollen drehen, überlappen sich Stanzen und Matrizen
am Rande der Kartenbahn und stanzen bei jeder Umdrehung an der Bahnkante viertelkreisförmige
Abschnitte aus in der Form eines V mit kreisförmig gebogenen Seitenlinien. Abschnitte der genannten
V-Form werden an beiden Rändern der Kartenbahn ausgestanzt. Die herausgestanzten Abschnitte
werden unter der Einwirkung eines Vakuums durch die neben den Matrizen befindlichen öffnungen 50
ins Innere der Walze abgesaugt, von wo sie durch die Hohlachse 52 der Matrizenrolle und durch eine
daran angeschlossene Vakuumleitung nach außen befördert und in einem passenden Behälter gesammelt
werden.
Die hier beschriebene Rotationsstanzvorrichtung arbeitet mit fixierten Mittelpunkten für den Transport
des Aufzeichnungsträgers. Üblicherweise werden Aufzeichnungsträger-Transportvorrichtungen
derart entworfen, daß der Abstand der Mittelpunkte der Transportrollen
verändert und einjustiert werden kann. Dies war notwendig wegen der in solchen Systemen
sich ergebenden Ungenauigkeiten und namentlich auch infolge der auftretenden thermischen Expansionsprobleme.
Wenn diese Vorrichtungen längere Zeit in Betrieb sind, so vergrößert die entstehende
Wärme den Durchmesser der Stahlrollen meist in einem größeren Ausmaß, als sich das Gehäuse ausdehnt.
Diese Erscheinung führt dazu, daß die größeren Rollendurchmesser den auf den hindurchgeführten
Aufzeichnungsträger ausgeübten Preßdruck vergrößern, was dazu führt, daß die Vorrichtung größere
ίο Längen des Aufzeichnungsträgers transportiert. In der
hier beschriebenen Vorrichtung werden jedoch die Durchmesser der Transportwalzen und der Abstand
ihrer Mittelpunkte in sehr engen Toleranzen gehalten. Außerdem ist der Mittelpunktsabstand so eingestellt,
daß zwischen den Rollen ein Spalt von 0,125 mm besteht. Diese Dimensionierung und die
genaue Einhaltung der vorgegebenen Toleranzen bewirkt, daß je Umdrehung ■ eine Kartenlänge von
18,7325 cm transportiert wird, wobei diese Transportlänge pro Umdrehung viel beständiger und genauer
eingehalten wird, als es bei den bisher bekannten Vorrichtungen mit konventionellen Stahlrahmen
und Transportwalzen der Fall war.
Mittelpunktsabstand der Transportwalzen haben sich in der Praxis nicht bewährt, weil mit ihnen nicht
die erforderlichen Genauigkeiten bei der Herstellung von Lochkarten erzielbar' waren. Eine Rotationsstanz-
und -transportvorrichtung gemäß der Erfindung, so wie hier beschrieben, ist tatsächlich bei der
Herstellung von Lochkarten mit abgerundeten Ecken eingesetzt worden, wobei weit über 12 Millionen
Lochkarten produziert worden sind ohne nennenswerte Abnutzung von Stanze-pnd Matrize.
Bei der hier beschriebenen Rotationsstanzvorrichtung wird der eingangs bereits erwähnte Zehen- und
Ferseneffekt dadurch beseitigt, daß in der Ebene, wo dieser Effekt auftritt, die Stanzen und Matrizen um
gleich große, aber verschieden ausgerichtete kleine Winkel versetzt werden. Der tatsächlich angewendete
Neigungswinkel für die Werkzeuge bestimmt sich aus dem allgemeinen Fall der gegenseitigen störenden
Beeinflussung (Interferieren) und dem Spielraum (lichtes Spiel) zwischen den Schneidkanten von Stanze
und Matrize. Die in den F i g. 9 und 10 dargestellten schematischen Diagramme repräsentieren diesen allgemeinen
Fall, und die nachfolgenden Gleichungen zur Bestimmung des Neigungswinkels werden hieraus
abgeleitet. Wie weiter vorn in der Beschreibung bereits erwähnt wurde und wie insbesondere aus
Fig. 11 zu ersehen ist, nimmt die störende gegenseitige Beeinflussung zwischen Stanze und Matrize
von 0, dem ursprünglichen Berührungspunkt, bis zu einem Maximalwert zu, woraufhin sie wieder bis auf
den Wert 0 abnimmt, wenn die Mittellage des Eingriffsbereiches erreicht ist. Während die Matrize mit
der Seitenfläche der Stanze interferiert, besteht ein gewisser lichter Spielraum zwischen der Spitze der
Stanze und der Seitenfläche der Matrize. Zweck der nachfolgenden Gleichungen ist die genaue Bestimmung
des Winkels, unter welchem die Stanze geneigt sein müßte, um den genannten Seitenflächenkontakt
mit der Matrize gerade noch zu beseitigen beim maximalen Interferieren zwischen Matrizenspitze und
Stanzenseitenfläche.
In den nachfolgenden Gleichungen kommen folgende Ausdrücke vor:
E0 Überlappen oder Ineinandergreifen der Stanzeinrichtung,
009 583/4
9 10
C Mittelpunktsabstand der Transportrollen,
rp Radius des runden Stanzwerkzeugs,
rd Radius des runden Matrizenwerkzeugs,
Rp Radius vom Stanzrollenmittelpunkt zur äußeren Stanzenkante,
Rd Radius vom Matrizenrollenmittelpunkt zur äußeren Matrizenkante.
Rd Radius vom Matrizenrollenmittelpunkt zur äußeren Matrizenkante.
X1 = C--^ ?!_ _ J1 = C --ü 1 «,Cos.e+;
Sin. 0 Sin. &d Sin. 0 Sin. &d Tan. 0
y2 = X2 Tan. Qd ;
y. = C Tan. 0d - Γρ Tan. Θά - —^— -Rp Cos. 0 Tan. Θ, + rp C°S' ® Tan. 0tf.
2 Sin. 0 Cos. 0d Tan. 0
2 Sin. 0 Cos. 0d Tan. 0
Das lichte Spiel zwischen der Spitze der Stanze und der seitlichen Schneidfläche der Matrize beträgt
A ABST = RnSm. Θ -^^-^--CTan. &d+—^Tan.
T 0 Si 0
T 0 Si 0
CTan &d+Θά +
Tan. 0 Sin. 0 Cos. Bd
Tan. 0 Sin. 0 Cos. Bd
+ Rp Cos. 0 Tan. Θά - rp ^^Tan. Θα ;
Tan. 0
Δ ABST = R„ (Sin. 0 + Cos. 0 Tan. 0d) - CTan. &d + rv (Cos. 0 + Tan" ®d - Cos. e Tm-eA + p \ Sin. Θ Tan. Θ J
Cos. θ,.
Im Falle rp — rd = 0 — diese Bedingung gilt für rungsbeispiel nach F i g. 1 wurde für das maximale
die Spitze der Stanze, wo sich die beiden Quadran- Interferieren ein Winkel von 2° und 30' ermittelt. Es
ten-Lippenteile schneiden — gelten die folgenden Be- ist klar, daß unter den jeweils herrschenden Umziehungen:
ständen die Größe der Parameter, wie beispielsweise
A ABST = *, (Sin. θ + Co, β Tan. «J - C Tan. et; " ^^SISt^^^^SS^i
Wobei C = Rp — E0 + Rd; Grundregeln zur Ermittlung des entsprechenden Nei-
AABST = Rn (Sin. 0 + Cos. 0 Tan. Θά) gungswinkels für die Werkzeuge bleiben davon jedoch
" v unberührt.
— (R„ -E0 + Rd)Tan. Qd. 45 im hjer vorliegenden Falle soll die erfindungsge-
' . . , , . . ,,., mäße Rotationsstanzvorrichtung zum Herausstanzen
^ für em symmetrisches Interferieren und lichtes ^^ sich schneidender Viertelbogenkreise verwen-
Spiel sind ^6ί wer(jen, wobei an beiden Rändern der Aufzeich-
Rp = Rd und 0 = Qi; ■ nungsträgerbahn entsprechende Abschnitte heraus-
so gestanzt werden sollen, wobei die nach innen zeigen-
dann gilt ^6n Spitzen der ausgestanzten Abschnitte die Trenn-
AABST = 2RP Sin. 0 — (2 Rn — E0) Tan. 0. linie zwischen benachbarten Lochkarten markieren.
. Diese Aufgabe wird gelöst durch Verwendung von
s lst a so zwei Stanzen und zwei Matrizen, die jeweils an den
AABST = 2Rp (Sin. 0 — Tan. 0) + E0 Tan. 0. 55 Enden der Walzen angebracht sind. In diesem Falle
überlappen die Stanzen die Matrizen auf ihren äuße-
Auf Grund einer ähnlichen Ableitung läßt sich für ren Flächen. Die Stanzen sind auf einer Seite mit
das Interferieren ermitteln einer Abflachung 90 (vgl. Fig. 5a) versehen, an die
A = BER = 2 Rp (Sin. 0 — Tan. 0) + E0 Tan. 0. sich eme entsprechende Abflachung der benachbar-
6° ten Stanze anlegt Diese Abfiachungen sind Unter
Entweder durch mathematische Ableitung oder einem Neigungswinkel von 2° 30'. in -den Stanzkopf
jdurch Aufzeichnen des Interferierehs der Spitze in eingeschliffen. Wenn also diese Stanzköpfe in die
Abhängigkeit vom Drehwirikel 0 wird man feststel- Rollen in der gezeigten Weise eingesetzt werden; so
len, wie auch aus Fig. 11 hervorgeht, daß ein maxi- haben die Achsen der Stanzwerkzeuge in Bezug auf-
males Interferieren bei etwa einem Drittel des Weges 65 einander insgesamt einen Winkel von 5°, wobei die
zwischen dem Erstberührungspunkt und der relativen genannten Achsen nach außen hin auseinanderlaufen.
Mittellage, d. h., wenn Stanze und Matrize völlig im In ähnlicher Weise sind auch in die Matrizenköpfe
Eingriff sind, auftritt. Beispielsweise in dem Ausfüh- ; solche Abflachungen eingeschliffen, jedoch sind diese
bei den Matrizen so angebracht, daß die Abflachung eine umgekehrte Neigung um den gleichen Winkel
2°30'-aufweist, d.h., nach Einsetzen der Matrizenköpfe in die Matrizenrolle schließen die Matrizenachsen
miteinander einen Winkel von 5° ein, wobei 5 die Achsen nach außen hin gesehen aufeinander zu
laufen. Wenn die Stanzen und die Matrizen in der hier geschilderten Weise geneigt werden, so kommt
es zu keinem Interferieren zwischen Stanze und Matrize während des Durchlaufens des Eingriffsbereiches
vom Punkt der Erstberührung über die relative Mittellage zum Punkt der Letztberührung. Unter
Eingriffsbereich wird dabei derjenige Winkelbereich verstanden, den die Stanzenrolle und die Matrizenrolle
miteinander einnehmen vom Punkt der Erstberührung von Matrize und Stanze bis zum Punkt der
Letztberührung (vgl. Fig. 11). Die Neigung von Stanzen und Matrizen um gegensinnige Winkel von
2° 30' bei der Planung der Stanzen- und Matrizenanordnung bringt den sehr wünschenswerten Vorteil
mit sich, daß der Eingriffsbereich ohne ein Interferieren zwischen Stanze und Matrize durchlaufen
werden kann, d. h., es gibt keine gegenseitige störende Beeinflussung mehr, und es gibt in diesem Bereich auch kein lichtes Spiel mehr zwischen Stanze
und Matrize. Durch Justieren kann man auch erreichen, daß im Eingriffsbereich überhaupt eine Berührung
zwischen Stanze und Matrize unterbunden wird. Dies wird dadurch erzielt, daß man die Schneidkanten
der Stanzen sehr nahe (0,025 mm oder weniger) an die Schnittflächen der Matrizen heranbringt, aber
gerade noch so, daß sie sich nicht berühren. Der Hauptvorteil einer derartigen berührungsfreien Geometrie
zwischen diesen Werkzeugen besteht darin, daß man jetzt Stanzen und Matrizen aus hartem
Material benutzen kann. Dies ist ein ganz entscheidender Vorteil, den man früher nicht zur Verfügung
hatte wegen des bestehenden Zehen- und Ferseneffektes, der es nicht zuließ, daß beide ineinandergreifenden
Teile aus dem gleichen harten Material bestehen. Der Zehen- und Ferseneffekt, wenn er auf
harte Paßteile einwirkt, würde sehr schnell, wenn nicht sogar sofort, die Schneidkanten zerstören, so
daß sich nur eine sehr kurze Lebensdauer ergäbe. Hierin liegt der Grund dafür, daß die konventionellen
Rotationsstanzvorrichtungen aus weichen Stanzen und harten Matrizen bestehen.
Mit Bezug auf die Fig. 7a und 7b wird ein Ausführungsbeispiel
einer Rotationsstanzvorrichtung zum Einstanzen von rechteckförmigen Löchern beschrieben.
Die Konturen der Stanzwerkzeuge sind dementsprechend rechteckförmig. In einer Stanzrolle 10' ist
der Stanzkopf 46' eingesetzt; entsprechend ist in die Matrizenrolle 12' ein zur Stanze passender Matrizenkopf
48' eingesetzt. Die vorderen und hinteren Schneidflächen des Stanzkopfes sind um einen
Winkel α gegenüber ihrem mittleren Radius geneigt, wobei die Geraden des Neigungswinkels nach außen
hin auseinanderlaufen. Auch bei der Matrize sind die vorderen und hinteren Schneidflächen relativ zueinander
geneigt und zwar symmetrisch um den gleichen Betrag in bezug auf ihren gemeinsamen Rollenradius,
wobei jedoch die Geraden nach außen hin gesehen aufeinander zu laufen. Gemäß der Erfindung
sind die genannten Neigungswinkel bei Stanze und Matrize von gleichem Betrag, jedoch in ihrer Richtung
entgegengerichtet. Der Matrizenkopf 48' ist in diesem Ausführungsbeispiel als gespaltener Kopf gezeichnet,
um eine bessere Bearbeitung der geneigten inneren Schneidflächen zu ermöglichen.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rotationsstanzvorrichtung zum Einstanzen
kreisrunder Löcher in einen Aufzeichnungsträger ist in den F i g. 8 a und 8 b gezeigt. Es sind ebenfalls
wieder eine Stanzrolle 10" und eine Matrizenrolle 12" vorhanden, in welche die Stanz- und Matrizenwerkzeuge
46" bzw. 48" eingesetzt sind. Die Schneidflächen der Stanzen und Matrizen sind in Übereinstimmung
mit der durchzuführenden Stanzoperation kreisförmig ausgebildet. Sowohl die Stanzköpfe als
auch die Matrizenköpfe sind von gespaltener Konstruktion, um eine bessere Bearbeitung der Schneidflächen
bei der Herstellung dieser Präzisionswerkzeuge zu ermöglichen. In Übereinstimmung mit der
Erfindung sind die Schneidflächen von Stanze und Matrize um den vorerwähnten kleinen Winkel α abgeschrägt
zum Zwecke der Beseitigung des störenden Zehen- und Ferseneffektes. Auch in diesem Falle
laufen bei der Stanze die Neigungsgeraden der seitlichen Schneidflächen nach außen hin auseinander,
während sie bei der Matrize nach außen hin aufeinander zu laufen. Der vorerwähnte volle Winkel α gilt
für den Mittelpunktsquerschnitt des Stanzen- und Matrizenköpfes 46" bzw. 48" in einer Normalen zur
Rollenachse. Man kann dies auch so zum Ausdruck bringen, daß man sagt, die Hinterschneidung bei
Stanze und Matrize ist im vorerwähnten Querschnitt (vgl. Fig. 8b) am größten, nämlich α, während sie
nach den Seiten des Werkzeuges hin kleiner wird (vgl. gestrichelte Linien in den Köpfen 46" und 48"
in F i g. 8 a).
Die in Fig. 11 dargestellte Kurve zeigt die relative Lage von Stanze und Matrize zueinander in Abhängigkeit
von der Rotationsstellung der Rollen während des Durchlaufens des Eingriffsbereiches vom Zeitpunkt
der ersten Berührung über die Mittellage bis zum Zeitpunkt der Separation. Dabei ist eine Überlappung
von 0,125 mm vorausgesetzt. Das in F i g. 11 dargestellte Kurvendiagramm ergab sich für eine
Rotationsstanzvorrichtung mit folgenden charakteristischen Abmessungen:
C, Mittelpunktabstand der
Transportrollen 58,93 mm
Rd Radius vom Matrizenrollenmittel-
punkt zur äußeren Matrizenkante 29,74 mm
/?p, Radius vom Stanzrollenmittelpunkt
zur äußeren Stanzenkante .. 29,87 mm
Abstand zwischen den Transportrollen 0,125 mm
Die äußeren Kanten der Stanze und der Matrize ragen etwa 0,125 mm über den Umfang der Rolle
hinaus; die Dicke des durch die Rollen hindurchgeführten Aufzeichnungsträgermaterials, in das die
Löcher oder Aussparungen eingestanzt werden, beträgt 0,175 mm. Für die hier genannten charakteristischen
Abmessungen ergab sich ein Winkel Θ von 3,7° für den Erstberührungspunkt; maximales Interferieren
liegt bei einem Winkel Θ von 2,1° vor. Aus diesen Angaben ist zu ersehen, daß die schematischen
Diagramme der F i g. 9 und 10 nicht ganz maßstabsgerecht gezeichnet sind, sondern daß dort absichtlich
etwas übertriebene Größenverhältnisse angewendet wurden, um tatsächlich identifizierbare Werte für
die verschiedenen Größen augenscheinlich darstellen zu können.
Claims (4)
1. Rotationsstänzvorrichtung zum Einstanzen
von Löchern oder Ausstanzen von Randausschnitten an einem flachen, beispielsweise kartonartigen
Aufzeichnungsträger, mit sich gegenläufig drehenden Förderwalzen zum Transport des Aufzeichnungsträgers,
wobei in der einen Walze die Lochstempelpatrize und in der anderen Walze die
Lochstempelmatrize angeordnet sind, die beim Abrollen ineinandergreifen und dabei den Aufzeichnungsträger
durchdringen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem in bezug auf die Walzenachse radialen Querschnitt die vorderen
und die hinteren Schneidseiten der Patrize (46) in bezug auf ihre gemeinsame Mittellinie
und in bezug auf die Walzenachse nach außen um einen bestimmten Winkel (α) auseinanderlaufen
und die vorderen und die hinteren Schneidseiten der Matrize (48) in bezug auf ihre gemeinsame
Mittellinie und in bezug auf die Walzenachse nach außen um den gleichen Winkel (α)
zusammenlaufen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auseinanderlaufwinkel
bzw. der Zusammenlaufwinkel (α) etwa zwei Drittel des Winkels beträgt, der sich bei ungeneigten
Patrizen- und Matrizenschneidseiten zwischen der Mittenstellung und der Stellung der
Erstberührung von Patrize (46) und Matrize (48) ergibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Patrize (46) und
die Matrize (48) aus komplementär zueinanderpassenden Zylinderhalbteilen bestehen und die
einander berührenden Flächen (90) der Zylinderhalbteile dem Auseinander- bzw. Zusammenlaufwinkel
(α) entsprechend zur Zylinderachse schräg verlaufen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidkanten der Patrize (46) und der Matrize (48) um den gleichen Abstand über
den Walzenumfang hervorstehen und der Abstand gleich dem Walzenspalt (10,12) gewählt ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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