DE1435244B - Maschine zur Herstellung von Chenille und Girlanden - Google Patents
Maschine zur Herstellung von Chenille und GirlandenInfo
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Description
i 435
Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung von Chenille und Girlanden, die je aus einem
von zwei verdrallten Faden- oder Drahtpaaren und zwischen den Windungen derselben gehaltenen Abschnitten
von band- oder fadenförmigem Material 5 bestehen, mit einer Wickelvorrichtung zur Herstellung
eines Stranges aus hintereinanderliegenden Windungen aus dem band- oder fadenförmigen Material,
mit einer Vorrichtung zur Förderung und Führung des Stranges in Richtung auf die Verdrallstelle und
mit einer Vorrichtung zur Führung je eines Fadens oder Drahtes der zu verdrallenden Faden- oder
Drahtpaare in das Innere der den Strang bildenden Windungen. '.' ".'■'■■
Es sind bereits Maschinen dieser Art bekannt, bei denen der Strang auf ein Formstück aufgewickelt
wird, das am Umfang sich gegenüberliegende, parallele Rillen besitzt. In, diesen Rillen werden die
Innenfäden der Fadenpaare geführt. Die Förderung des Stranges aus hintereinanderliegenden Windungen
aus band- oder fadenförmigem Material erfolgt mit Hilfe von Zuführungsrollen, die mit ihrem Umfang
gegen den aufgewickelten Strang drücken und diesen mitnehmen. Der Anpreßdruck darf dabei jedoch
nicht zu hoch werden, wenn eine Beschädigung des Strangmaterials vermieden werden soll, so daß
einer Verbesserung der Förderwirkung auf diesem Wege enge Grenzen gesetzt sind.
Bei anderen bekannten Maschinen zur Herstellung von Chenille und Girlanden wird das fadenförmige
Material direkt als Strang auf je einen Faden der zu verdrallenden Fadenpaare aufgewickelt. Die Fäden
nehmen beim Abziehen den Strang mit und führen ihn in Richtung auf die Verdrallstellen. Die Fäden
selbst dienen also als Transportmittel für den Strang. Bei sehr dünnen Seidenfäden oder ähnlichen
Fäden, die üblicherweise zur Herstellung von Chenille oder Girlanden verwendet werden, treten dabei keine
Schwierigkeiten auf. Wenn jedoch gröberes oder sehr glattes Material verwendet werden soll, wird der aufgewickelte
Strang nicht mehr mitgenommen, so daß die Herstellung von Chenille oder Girlanden aus solchem
Material mit Hilfe dieser Maschinen nicht möglich ist.
Bei einer weiteren bekannten Maschine zur Her-Stellung von Chenille wird das Fadenmaterial auf
mehrere Hohlwellen lose aufgewickelt, durch die je ein Kernfaden läuft. An den Hohlwellen dicht anliegend,
jedoch nicht mit diesen umlaufend, sind Drahtwendeln angeordnet, die das Fadenmaterial in Form
je einer losen Wendel abführen. Diese losen Fadenwendeln werden dann schließlich zwischen die Kerndrähte
eingewickelt,, ohne auseinander geschnitten zu werden. Auch bei diesen bekannten Maschinen findet
kein zwangläufiger Transport des Fadenmaterials statt. Vielmehr sind die Drahtwendeln nur Führungsorgane.
Schließlich ist auch noch eine Kettenwirkmaschine zur Herstellung von Chenillestreifen mit einer Vorrichtung
zum Zuführen von Querfäden bekannt, bei der zwei sich gleichsinnig drehende Förderschrauben
in Form von Schraubenfedern vorgesehen sind. Deren Windungen führen die Querfäden einzeln in
annähernd paralleler Lage den Wirknadeln zu. Die Fäden werden dabei einzeln von einem Vorsprung
am Ende der einen Schraubenfeder erfaßt und in deren Inneres geleitet. Dann zieht eine Transportvorrichtung
den Faden in Richtung zu der anderen Schraubenfeder zu einer offenen Schleife aus, die
schließlich von einem Vorsprung dieser Schraubenfeder erfaßt und wiederum in deren Inneres geleitet
wird. Die einzelnen Schlaufen werden dann in Parallellage der Weiterverarbeitung zugeführt. Eine derartige
Vorrichtung ist jedoch bei Maschinen der eingangs genannten Art nicht ohne weiteres anwendbar,
weil die technologischen Bedingungen bei der Herstellung von Chenille unter Verwendung von miteinander
zu verdrallenden Faden- oder Drahtpaaren anders sind als bei der Herstellung von Chenillestreifen
unter Verwendung maschenbildender Fäden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Maschine zur Herstellung von Chenille und Girlanden
zu schaffen, bei der eine Zwangsförderung des Band- oder Fadenmaterials für den Strang verwirklicht
ist, so daß auch gröberes oder sehr glattes Material verarbeitet werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe, ausgehend von einer Maschine der eingangs genannten Art, dadurch
gelöst, daß die Vorrichtung zur Förderung und Führung des Stranges aus zwei im Abstand angeordneten
einseitig gelagerten, gegensinnig mit gleicher Drehzahl angetriebenen Transportschnecken besteht,
daß die Wickelvorrichtung derart ausgebildet ist, daß sie die den Strang bildenden Windungen unmittelbar
auf die beiden Transportschnecken aufbringt, daß die Transportschnecken zur Führung je eines Fadens
oder Drahtes der zu verdrallenden Faden- oder Drahtpaare in das Innere der den Strang bildenden
Windungen eine Längsbohrung aufweisen und daß die Verdrallstellen sich im Bereich des freien Endes
der Transportschnecken befinden. Die Transportschnecken schieben den aufgewickelten Strang
zwangläufig von sich ab und den Verdrallstellen zu. Es kann daher beliebiges Faden- oder Bandmaterial
für den Strang benutzt werden, und auch die Wickelspannung ist nahezu beliebig wählbar. Da die Drähte
oder Fäden der Draht- bzw. Fadenpaare nicht durch das Aufwickeln des Stranges belastet und auch nicht
mehr für dessen Transport verantwortlich sind, läßt sich für die Drähte bzw. Fäden ebenfalls ein nahezu
beliebiges Material wählen. Die Spannung der Drähte bzw. Fäden läßt sich unabhängig von dem Wickel-
und Transportvorgang an das jeweils benutzte Material anpassen. Außerdem wird nicht die bereits
zusammengefügte Einheit aus dem Strang und den Draht- bzw. Fadenpaaren gefördert, sondern die
Förderung des Strangmaterials erfolgt unabhängig von derjenigen des zu Verdrallenden Fadenmaterials.
Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Maschine ist vorgesehen, daß die Transportschnecken
mit ihrer Lagerung in einem in einer am Maschinengestell befestigten Platte vorgesehenen Längsschlitz
zur Einstellung ihres gegenseitigen Abstandes verschiebbar angeordnet sind. Auf diese Weise kann der
Durchmesser der Chenille oder der Girlanden bequem und einfach eingestellt werden.
Bei einer besonderen Äusführungsform dieser Maschine ist zum Antrieb der Transportschnecken je
eine Kette vorgesehen, welche von einem an einer Antriebswelle angebrachten Kettenrad über ein an
der Transportschnecke angebrachtes Kettenrad und ein Spannrad verläuft. Dann wird die leichte Verschiebbarkeit
der Transportschnecken nicht durch ihren Antrieb behindert, weil das Spannrad den veränderlichen
Abstand zwischen der Antriebswelle und der Transportschnecke ausgleicht.
Zur Anpassung an die unterschiedlichen Bedingungen bei der Herstellung verschiedener Arten von
Chenille oder Girlanden ist bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Maschine vorgesehen, daß
die Drehzahl der Transportschnecken veränderlich ist. Dadurch kann die Fülligkeit der fertigen Girlanden
unabhängig von der Abzugsgeschwindigkeit nach Wunsch gewählt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung beschrieben. In dieser
zeigt . .
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Maschine nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Teilansicht der Maschine nach Fig. 1 und F i g. 3 einen Schnitt nach III-III (F i g. 2).
Entsprechend F i g. 1 nimmt ein Gestell 1 die einzelnen Bestandteile der Maschine auf. An das Gestell
1 schließt sich die Abzugsbahn 2 mit Stützen 3 an. Auf der Abzugsbahn 2 läuft ein Wagen 4, der
von einer Kette 5 angetrieben wird. Auf dem Wagen 4 ist ein über eine bewegliche Leitung gespeister Motor
6 angeordnet, der über ein Riemengetriebe 7, dessen Übersetzungsverhältnis durch Veränderung des
Scheibendurchmessers stetig einstellbar ist, die Verdrallköpfe 8 antreibt. Es werden einfache Haken benutzt,
in welche die Faden- oder Drahtpaare 27, 31 eingehängt werden..
Im Gestell 1 ist ein Motor 9 angeordnet, der über einen Riementrieb 10 eine Zwischenwelle 11 antreibt.
Das andere Ende der Zwischenwelle 11 treibt über eine Schnecke 12, ein Schneckenrad 13 und ein Vorgelege
14 die Kette 5 für den Abzug des Wagens 4 an. Von der Zwischenwelle 11 führt ein weiterer Riementrieb
15 mit stufenweise veränderlicher Übersetzung zu einer zweiten Zwischenwelle 16. Diese treibt über
die Riementriebe 17, 18 und 19 die Riemenscheibe 20 der Kraftübertragung zu den Transportschnecken
21, den Wickelrahmen 22 und das Exzenterrad 23 an. Von dem Exzenterrad 23 führt ein Stahldraht 24
zur Schere 25, die den Strang 52 aus den Fäden 26 aufschneidet. Das Öffnen der Schere 25 erfolgt mit
Hilfe einer Feder.
Die Kerndrähte oder -fäden 27 werden von Spulen 28 abgezogen, verlaufen über Umlenkrollen 29,
durch das Lagerrohr 30 des Wickelrahmens 22 und führen dann durch die Transportschnecken 21 zu den
Verdrallköpfen 8. Die Fäden 31 verlaufen von ihren Vorratsspulen 32 über entsprechend angeordnete Umlenkrollen
33 zu den Kerndrähten 27 und werden an der Verdrallstelle 34 mit diesen verdrallt.
Der Antrieb der Transportschnecken 21 erfolgt mit Hilfe von zwei Wellen 35 (Fig. 3). Die eine Welle
wird über die Riemenscheibe 20 angetrieben und dreht die andere Welle über einen Zahnradtrieb 36
in entgegengesetzter Richtung. Die Wellen 35 führen durch das Lagerrohr 30 für den Wickelrahmen 22,
der mit Hilfe eines Kugellagers 37 auf dem Rohr 30 gelagert ist. Am mit Bezug auf die Abzugsrichtung
vorderen Ende sind auf den Wellen 35 Kettenräder 38 befestigt, die jeweils über Ketten 39 die Kettenräder
40 der Transportschnecken 21 antreiben. Die Ketten 39 laufen außerdem über Spannräder 41
(F i g. 2), die verstellbar in geschlitzten Auslegern 42 gelagert sind.
Die Transportschnecken 21 sind mit ihren Lagerungen 43 im Längsschlitz 44 einer Platte 45 beweglich
und können mit Hilfe von Schrauben 46 festgelegt werden. Auf diese Weise kann der Abstand der
Transportschnecken 21 und damit der Durchmesser der Chenille oder Girlande schnell und bequem eingestellt
werden.
Die Kerndrähte oder -fäden 27 laufen nach Verlassen des Lagerrohres 30 über Umlenkrollen 47 und
48 und führen dann durch Längsbohrungen der Transportschnecken 21 zu den Verdrallköpfen 8.
Die Fäden 26 werden von Vorratsspulen oder -rollen abgezogen, die in Käfigen 49 des Wickelrahmens
22 angeordnet sind. An der Austrittsöffnung 50 ist eine Bremsvorrichtung angebracht, die eine
beliebige Anspannung des Wickelmaterials 26 erlaubt. Nach Verlassen der Bremsvorrichtung gleiten
die Fäden 26 über einen Ableitring 51 und werden auf den Transportschnecken 21 zu einem flachen
Strang 52 aufgewickelt.
Die Transportschnecken 21 schieben den Strang 52 zwangläufig von sich ab in Richtung auf die
Schere25 (Fig. 1). Durch die gegensinnige Drehung
der Transportschnecken 21 und dementsprechend gegenläufiges Schneckengewinde wird sichergestellt,
daß der Strang 52 nicht an der Drehbewegung der Schnecken 21 teilnimmt. Nach dem Aufschneiden des
Stranges 52 werden die entstehenden Fasern aus dem Fadenmaterial 26 zwischen die Fäden bzw. Drähte
27, 31 eingebunden und durch Verdrallen festgelegt.
Als Band-~"oder Fadenmaterial 26 für das Wickeln
des Stranges 52 kommen neben den bisher üblichen Materialien beispielsweise auch steife und glatte
Fäden, wie Glasseidefäden, Fäden aus Kunststoff, Kunst- oder Naturbast, Bast- oder Baumwollbänder,
Sisalbindfaden, Kunststoffschläuche, z. B. das Rohmaterial für Trinkröhrchen, oder sogar Metalldrähte,
in Frage. Es ist ferner nicht erforderlich, daß zwei Fäden 26 von gleichartiger Beschaffenheit auf die
Transportschnecken aufgewickelt werden.
Claims (4)
1. Maschine zur Herstellung von Chenille und Girlanden, die je aus einem von zwei verdrallten
Faden- oder Drahtpaaren und zwischen den Windungen derselben gehaltenen Abschnitten von
band- oder fadenförmigem Material bestehen, mit einer Wickelvorrichtung zur Herstellung eines
Stranges aus hintereinanderliegenden Windungen aus dem band- oder fadenförmigen Material, mit
einer Vorrichtung zur Förderung und Führung des Stranges in Richtung auf die Verdrallstelle
und mit einer Vorrichtung zur Führung je eines Fadens oder Drahtes der zu verdrallenden Fadenoder
Drahtpaare in das Innere der den Strang bildenden Windungen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zur Förderung und Führung des Stranges (52) aus zwei im Abstand
angeordneten einseitig gelagerten, gegensinnig mit gleicher Drehzahl angetriebenen Transportschnecken
(21) besteht, daß die Wickelvorrichtung derart ausgebildet ist, daß sie die den Strang (52) bildenden Windungen unmittelbar auf
die beiden Transportschnecken (21) aufbringt, daß die Transportschnecken (21) zur Führung je
eines Fadens oder Drahtes (27) der zu verdrallenden Faden- oder Drahtpaare (27,31) in das
Innere der den Strang (52) bildenden Windungen eine Längsbohrung aufweisen und daß die Verdrallstellen
(34) sich im Bereich des freien Endes der Transportschnecken (21) befinden.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportschnecken (21)
mit ihrer Lagerung (43) in einem in einer am Maschinengestell (1) befestigten Platte (45) vorgesehenen
Längsschlitz (44) zur Einstellung ihres gegenseitigen Abstandes verschiebbar angeordnet
sind.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb der Transportschnecken
(21) je eine Kette (39) vorgesehen ist, welche von einem an einer Antriebswelle (35) angebrachten
Kettenrad (38) über ein an der Transportschnecke (21) angebrachtes Kettenrad (40)
und ein Spannrad (41) verläuft.
4. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehzahl der Transportschnecken (21) veränderlich ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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