DE1433973B2 - Kokillenschlichte - Google Patents

Kokillenschlichte

Info

Publication number
DE1433973B2
DE1433973B2 DE19641433973 DE1433973A DE1433973B2 DE 1433973 B2 DE1433973 B2 DE 1433973B2 DE 19641433973 DE19641433973 DE 19641433973 DE 1433973 A DE1433973 A DE 1433973A DE 1433973 B2 DE1433973 B2 DE 1433973B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
silica
mold
binder
weight
aqueous
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19641433973
Other languages
English (en)
Other versions
DE1433973A1 (de
Inventor
Patrick Joseph Hazel Crest; Reuter Raymond Orland Park; Cocks Thomas George Park Ridge; 111. 0'Shea (V.St.A.)
Original Assignee
Nalco Chemical Company, Chicago, 111. (V.St.A.)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from US322043A external-priority patent/US3184815A/en
Priority claimed from US322049A external-priority patent/US3184813A/en
Application filed by Nalco Chemical Company, Chicago, 111. (V.St.A.) filed Critical Nalco Chemical Company, Chicago, 111. (V.St.A.)
Publication of DE1433973A1 publication Critical patent/DE1433973A1/de
Publication of DE1433973B2 publication Critical patent/DE1433973B2/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C3/00Selection of compositions for coating the surfaces of moulds, cores, or patterns

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description

i 433 973
1 2
Die Erfindung betrifft eine Schlichte für Kokillen, neigen dazu, glasartige Blasen zu bilden, die beim die insbesondere zum Gießen von Barren verwendet Trocknen leicht abbröckeln und brechen. Diese löswerden, bei denen beim Gießvorgang das geschmolzene gelösten Teilchen dringen in das Metall als Fremd-Metall mit hohem Druck auf die Kokillenteile auftrifft. körper ein und bilden Einlagerungen oder Einschlüsse Kokillenschlichten zum Schutz der Formenteile 5 im Gußstück, die das Metall verunreinigen und dessen sind bekannt. Sie bestehen im allgemeinen aus hitze- Eigenschaften sowie Qualität mindern,
beständigen Substanzen in Form wäßriger Suspen- Aufgabe der Erfindung ist, eine Schlichte für
sionen mit und ohne Bindemittel, wobei die besondere Kokillen zu schaffen, die ein Ankleben des Metalls Zusammensetzung wesentlich vom Gießverfahren auf den Kokillenteilen verhindert und das Metall abhängt. So sind filz- oder schwammartige, elasti- io nicht verunreinigt, wenn dieses im geschmolzenen, sehe Schichten aus faserigen Substanzen, wie Asbest, sehr heißen Zustand von großer Höhe gegossen wird, Infusorienerde, Schlackenwolle, Glaswolle od. dgl., so daß Schäden an den Kokillen verhütet werden und in granulierter Form mit oder ohne Bindemittel für das Ausformen der Gußstücke erleichtert wird.
Schleudergießformen vorgeschlagen worden. Zum Gegenstand der Erfindung ist eine Schlichte in
Gießen von Leichtmetallen und Leichtmetallegierungen 15 Form von wäßrigen Suspensionen zum Verhüten von ist eine Schlichte aus anorganischen, isolierenden Schäden an Kokillen und zum Erleichtern des AusSubstanzen und einem ausreichend löslichen, stabilen formens der Gußstücke, insbesondere bei Gießver-Alkalimetallphosphat bekanntgeworden. Eine andere fahren, bei denen das Metall mit hohem Druck auf Schlichte, bestehend aus Korkstaub, Caseinleim, die Gießformteile auf trifft, bestehend im wesentlichen Bentonit, Natriumsilikat und Wasser, dient zum 20 aus glasartiger Kieselsäure als feuerfester Stoff und Beschichten von Formen, in denen Blei oder Blei- einem Bindemittel, die dadurch gekennzeichnet ist, legierungen gegossen werden. daß die wäßrige Suspension als Bindemittel kolloidales
Eine andere bekannte Schlichte ist für Kokillen Kieselsäuresol enthält.
aus Gußeisen zum Schleudergießen bestimmt. Sie Die wäßrige Suspension kann noch ein mit Wasser
besteht im wesentlichen aus Kieselsäure und Ton und 25 verträgliches polares organisches Lösungsmittel enteinem organischen Kernbinder. Ferner ist auch die halten.
Verwendung von glasartiger Kieselsäure als feuer- Da beim stoßartigen Auftreffen des heißen Metalls
fester Stoff und einem der Kieselsäure zugesetzten auf die Gießformteile eine außerordentlich plötzliche Bindemittel vorgeschlagen worden. Temperaturänderung auftritt, muß die als Schutz-
Alle bekannten Bindemittel arbeiten jedoch nicht 30 schicht aufgebrachte Schlichte gegen diesen Hitzezufriedenstellend bei Gießverfahren, bei denen das schock beständig sein. Es wurde gefunden, daß sich Metall mit hohem Druck auf die Gießformenteile hierfür am besten eine solche feuerfeste Substanz eignet, auftrifft. Dies ist beispielsweise beim Gießen von die eine große Reinheit zusammen mit einem möglichst Barren, also großer, schwerer Metallgußstöcke, der niedrigen Expansionskoeffizienten aufweist. Diese Fall. Hierbei wird das Metall, z. B. Stahl, aus ver- 35 Eigenschaften besitzt eine durch Schmelzen hergehältnismäßig großer Höhe gegossen, wobei beim Auf- stellte glasartige Kieselsäure, die einen Gehalt an treffen des sehr heißen Stahls, insbesondere auf den Kieselsäure von mehr als 95 °/o> vorzugsweise mehr als Boden der Kokillen, hohe Drücke auftreten, die die 97°/0, ausgedrückt als SiO2, und einen thermischen Formenteile ganz besonders beanspruchen und Scha- Expansionskoeffizienten von nicht mehr als 6 · 10~7cm/ digungen der Formenteile hervorrufen. Wenn die 40 cm/0 C hat. Eine für die erfindungsgemäße Schlichte Schutzüberzüge auf den Formenteilen, insbesondere besonders zweckmäßige glasartige Kieselsäure besitzt am Boden, nicht sehr widerstandsfähig sind und die einen thermischen Expansionskoeffizienten von etwa Oberflächen nicht gleichmäßig bedecken, entstehen 5-10-7CmZCmZ0C und hat folgende Zusammensetzung: beim stoßartigen Auftreffen des heißen Metalls
fugenartige Vertiefungen in Form von Narben und 45 ^ ,A A ^etsProzent
Kehlen, die sich im Metall der fertigen Barren ab- £ ??* ······; H Gewichtsprozent
drücken. Ferner besteht die Gefahr, daß die Schutz- Silizmmoxydul 1,0 Gewichtsprozent
schicht vom heißen flüssigen Metall teilweise durch- Als Bindemittel für die in Form einer wäßrigen
drungen wird und während des Erhärtens an dem Suspension verwendete glasartige Kieselsäure dient Boden und den Wänden der Form anklebt, so daß der 50 ein kolloidales Kieselsäuresol. Einige Beispiele solcher gegossene Barren nur schwer oder gar nicht ausge- Kieselsäuresole sind in der folgenden Tabelle anformt werden kann. Einige der bekannten Schlichten geführt.
Tabelle 1
Kieselsäuresol 15 30 35 bis 36 21 bis 22 49 bis 50 35
8,6 10,2 8,6 3,7 9,0 3,5
weniger weniger weniger weniger 20 bis 30 6,5
als 5 als 5 als 5 als 10
1,09 1,205 1,255 1,06 1,385 1,255
330 bis 430 190 bis 270 135 bis 190 135 bis 190 120 bis 150 135 bis 190
7,9 11 bis 16 16 bis 22 16 bis 22 20 bis 25 16 bis 22
9,1 10,0 10,5 8,8 11,6 10,5
0,04 0,40 0,10 0,05 0,30 0,01
Prozent kolloidale Kieselsäure als
SiO2
pH
Viskosität bei 25°C cP
Spezifisches Gewicht bei 20° C
Durchschnittlicher Oberflächenbereich M2 pro Gramm SiO2
Durchschnittliche Teilchengröße
Millimikron
Dichte bei 200C
Na,O-Prozent
3 4
Neben diesen Kieselsäuresolen können auch andere wäßrigen Sol Gelieren oder Ausfällen der Kieselsäureähnlicher Zusammensetzung verwendet werden. Nach teilchen bewirken, wenn die wäßrige Phase durch einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung polare organische Lösungsmittel ausgetauscht wird, werden die Kieselsäuresole mit einer geeigneten Lauge Das kann vermieden werden, indem zur Herstellung behandelt, und zwar entweder bei ihrer Herstellung 5 reiner Organosole oder Mischungen von Wasser und oder unmittelbar vor ihrem Gebrauch, und auf einen organischen Substanzen »salzfreie« wäßrige KieselpH-Wert von mindestens 11,0, vorzugsweise min- säuresole verwendet werden. Um diesen Geliereffekt destens 11,5, eingestellt. Diese alkalischen Sole be- zu verhindern, ist es erforderlich, die ursächlichen günstigen die Haftfähigkeit der Schlichte auf den Kationen von der Oberfläche der kolloidal disper-Oberflächen der Kokille. Ein zweckmäßiges Ver- io gierten Kieselsäurepartikeln und von der flüssigen fahren zur Herstellung wäßriger kolloidaler Kiesel- Phase des Sols zu entfernen. Dies kann leicht durchsäuresole besteht darin, daß eine verdünnte Lösung geführt werden, indem die Kieselsäuresole mit einem eines Alkalimetallsilikates mit einem Kationenaus- Kationsaustauscherharz in Wasserstofform und einem tauscherharz in Wasserstofform in Berührung ge-. stark basischen Anionenaustauscherharz in Hydroxydbracht wird, wobei das Silikat in ein verdünntes 15 form behandelt wird. Bei dieser Behandlung wird wäßriges kolloidales Kieeselsäuresol übergeführt wird. häufig ein fertiges wäßriges Sol gebildet, in dem sowohl Das verdünnte Sol kann stärker konzentriert werden, die kontinuierliche wäßrige Phase als auch die Kieselum die Handhabung beim Versand und Endverbrauch säurepartikeln »salzfrei« sind. Diese wäßrigen »salzrationeller zu gestalten. freien« Kieselsäuresole können entweder als solche in
An Stelle der wäßrigen kolloidalen Kieselsole 20 Kombination mit der feuerfesten Substanz zur Herkönnen auch Sole verwendet werden, die einen Haupt- stellung der breiigen Schlichte verwendet werden, oder teil organischer, polarer Lösungsmittel enthalten und sie können modifiziert werden, wobei die jwäßrige im allgemeinen als Organosole bezeichnet werden. Es Phase vollständig oder teilweise durch eine hydrophile ist lediglich erforderlich, daß die Kieselsäureteilchen polare Flüssigkeit, wie ein Alkoholf ausgetauscht kolloidal in einer hydrophilen Substanz wie Wasser 25 werden kann. Der Alkohol kann auch mit dem oder niederen Alkylalkoholen und anderen organischen wäßrigen Sol in zweckmäßigen Verhältnissen gemischt Verbindungen mit verhältnismäßig hohen Dielektri- werden. Die »salzfreien« reinen Alkosole oder wäßrigzitätskonstanten dispergierbar sind. alkoholischen Kieselsäuresole können dann leicht
Es können aüqh Mischungen aus Wasser und mit der glasartigen Kieselsäure kombiniert und die
organischen, mit Wasser verträglichen Substanzen als 30 erhaltene Aufschlämmung zum Beschichten der Ko-
Suspendiermedien für die kolloidalen Kieselsäure- kille verwendet werden.
teilchen verwendet werden. Dabei eignen sich be- Wenn die Teilchengröße der Kieselsäuresole inner-
sonders solche organische Verbindungen, die den halb der genannten Bereiche liegt, haben die in dem
Gefrierpunkt der reinen wäßrigen Kieselsäuresole wäßrigen oder organischen Ausgangssol vorhandenen
senken. Solche Sole sind wiederum besonders während 35 Kieselsäureteilchen eine spezifische Oberfläche von
der kälteren Monate des Jahres günstig, wenn sie bei mindestens 20 m2/g und gewöhnlich mehr als 100 m2/g.
verhältnismäßig niedriger Temperatur gelagert und/ Wenn ferner deionisierte Sole als Bindemittel yer-
oder verwendet werden müssen. Amine, wie Morpho- wendet werden, weisen sie im allgemeinen einen
lin, Diäthylamin usw., und mehrwertige organische Salzgehalt von weniger als 0,01 %> ausgedrückt als
Alkohole, wie Äthylenglykol, Glycerin usw., eignen 40 Na2SO4, auf.
sich besonders als einziges Suspendiermedium oder Die Teilchengröße der als feuerfeste Substanz
als Teil eines Gemisches, das zusätzlich noch Wasser verwendeten glasartigen Kieselsäure kann in einem
enthält. Ein bevorzugtes, gefrierfestes Sol enthält weiten Bereich variieren. Die Teilchen sollen jedoch
ij 5 bis 50 Gewichtsteile des mehrwertigen Alkohols, wie ausreichend klein sein, damit eine gleichmäßige
Äthylenglykol, 20 bis 85 Gewichtsteile Wasser und 45 Dispersion aus der feuerfesten Substanz und dem
10 bis 60 Gewichtsteile Kieselsäure. Bindemittel hergestellt werden kann. Je kleiner die
Die Kieselsäureteilchen der Sole sollen zweckmäßig Teilchen sind, um so länger bleibt die gebildete Aufdicht und amorph sein und einen durchschnittlichen schlämmung homogen.
Teilchendurchmesser von nicht mehr als 150 ΐημ. Es wurde gefunden, daß Teilchen von einer Größe
haben. Wie aus den Angaben der Tabelle 1 ersichtlich, 50 von etwa 60 DIN Siebfeinheit bis zu einem Bruchteil
haben alle Kieselsäuresole einen mittleren Teilchen- eines Mikrons verwendet werden können, wobei eine
durchmesser von weit unter 150 μπι, vorzugsweise bevorzugte durchschnittliche Teilchendurchmesser-
10 bis 50 μΐη. Die Kieselsäurekonzentration in den größe bei 20 bis 500 μ liegt und die Teilchenmit den
Solen kann zwischen 0,1 und 60 Gewichtsprozent, kleineren Durchmessern besonders zweckmäßig sind,
ausgedrückt als SiO2, liegen. Bevorzugte Sole ent- 55 Das Bindemittel muß in der Aufschlämmung in
halten von 3,0 bis 60 Gewichtsprozent, vorzugsweise einer Menge vorhanden sein, die ausreicht, um die
10 bis 60 Gewichtsprozent, Kieselsäure. feuerfesten Teilchen miteinander zu verbinden, damit
Sole, die als Bindemittel für den hitzebeständigen eine auf der Oberfläche des Gespannes festhaftende, Kieselsäureanteil verwendet werden können, sind kontinuierliche, nicht gebrochene Schicht entsteht, die als »salzfreie« Kieselsäuresole bekannten Verbin- 60 die sicher auf der Unterlage haftet. Wenn die Menge düngen. Diese sind insbesondere dann bevorzugt, wenn des Binders nicht im richtigen Verhältnis zu der hitzedas Suspendiermedium für die Kieselsäurepartikelchen beständigen Substanz vorhanden ist, zeigt der Überzug nur eine polare organische Flüssigkeit oder ein Ge- nach Auftragen und Trocknen der Aufschlämmung misch aus Wasser und polarer organischer Flüssigkeit »Pfannkuchen«-Aussehen mit zahlreichen unerist. Da viele der obengenannten Sole gewöhnlich 65 wünschten Löchern, wodurch Teile der Kokillen-Alkalimetallverbindungen als Stabilisatoren enthalten, flächen freigelegt sind. Es wurde gefunden, daß die sind sie im allgemeinen mit organischen Systemen Aufschlämmung vorzugsweise aus von 10 bis 70 Genicht verträglich, weil die vorhandenen Salze im wichtsprozent glasartiger Kieselsäure und von 30 bis
90 Gewichtsprozent Bindemittel, vorzugsweise 20 bis 60 Gewichtsprozent glasartige Kieselsäure und 40 bis 80 Gewichtsprozent Bindemittel, bestehen soll.
Die Aufschlämmung wird in einer solchen Menge aufgebracht, daß nach dem Trocknen derselben, das mit oder ohne Anwendung von Wärme erfolgen kann, ein ausreichend dicker Film eines festen, beständigen Überzuges verbleibt, der gut haftet und die Kokillenflächen vollständig bedeckt. Die Aufschlämmung kann auf verschiedene Weise aufgebracht werden, beispielsweise indem man sie aufsprüht oder über die zu schützenden Flächen fließen läßt. Das Trocknen läßt sich auch nach verschiedenen Verfahren durchführen. Man kann die aufgebrachte Aufschlämmung langsam trocknen lassen, oder sie kann auf eine bereits erwärmte Kokille aufgetragen werden. Diese letztgenannte Arbeitstechnik ist besonders deshalb zweckmäßig, weil die Kokillen häufig noch vom vorhergehenden Gießvorgang heiß sind und die Trockenzeit sehr kurz ist. Schließlich kann die Kokille nach dem Aufbringen der Sehlichteaufschlämmung schnell oder langsam erwärmt werden. Wesentlich ist, daß durch den Trockenvorgang erreicht wird, daß die Schlichte fest auf den beschichteten Oberflächen der Kokille haftet. Es wurde gefunden, daß eine besonders gute Haftung dann erzielt wird, wenn die Aufschlämmung auf Kokillenflächen aufgebracht wird, die eine Temperatur aufweisen, die von Zimmertemperatur bis zu 537 0C, vorzugsweise 93 bis 427 0C, liegt. Der sich am vorteilhaftesten erwiesene Bereich liegt zwischen 93 bis 2600C. Schichtstärken der Schlichte von 0,254 bis 76,2 mm, vorzugsweise 0,254 bis 3,175 mm, sind besonders wirksam.
Die folgenden Beispiele zeigen die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Schlichte zum Schutz einer Kokille und zum Erleichtern des Ausformens der Gußstücke.
Beispiel I
In einen 260-1-Drucktank wurden 1321 eines wäßrigen kolloidalen Kieselsäuresolbinders, der dem Kieselsäuresol Nr. II entspricht, und dessen physikalische Daten in Tabelle 1 angegeben sind, zugegeben. Hierzu wurden 227 kg einer verschmolzenen feuerfesten glasartigen Kieselsäure zugefügt. Die Teilchengrößen variierten in einem weiten Bereich, und zwar fielen 100 % durch ein Sieb mit 79 Maschen pro Zentimeter, 75 % durch ein Sieb mit 125 Maschen pro Zentimeter, 30 % waren kleiner als 10 μ, und die kleinsten Teilchen hatten einen Bruchteil eines Mikrons. Die glasartige Kieselsäure und das Bindemittel wurden sorgfältig gemischt und daraus eine Aufschlämmung hergestellt, deren Viskosität mit einem Zahn-Viskosimeter Nr. 5 gemessen wurde und 10 bis 20 Sekunden betrug. Der Zahn-Viskosimeter besteht aus einem chromplattierten senkerartigen Becher, der in die zu prüfende Flüssigkeit gehängt wird. Zum Ablesen wird der Becher herausgehoben. Sobald er die Oberfläche der Flüssigkeit verläßt und die im Becher gesammelte Flüssigkeit aus einer geeichten Öffnung (im vorliegenden Fall Öffnungsgröße 5) herausfließt, wird ein Zeitschalter oder eine Stoppuhr eingeschaltet. Der Viskosimeter Nr. 5 wird für besonders schwere Flüssigkeiten verwendet. Die Schlichte wurde auf Gußeisengespanne aufgesprüht, deren Maße 2,13 · 1,21 m · 45,72 cm betrugen. Das Gewicht eines jeden als Kokillenboden dienenden Gespannes war etwa 9080 kg. Es wurden etwa 2,841 Aufschlämmung pro Gramm aufgebracht. Das Trocknen nahm nur wenige Sekunden in Anspruch, da die Gespanne beim Aufsprühen eine Temperatur von etwa 148 0G aufwiesen. Anschließend wurden die Seitenwände der Kokille, deren Maße Höhe, Breite und Tiefe etwa 2,54, 0,97 und 1,22 m betrugen, mit Wasser besprüht, um ausreichend zu kühlen, damit auch die Wände der Form mit einem kohlenstoffhaltigen Überzug oder der gleichen Schlichtezusammensetzung, die
ίο für den Boden der Gießform verwendet wurde, besprüht werden konnten. Zu gleicher Zeit wurden die Wände der Form von irgendwelchen anhaftenden Schlacke-, Metall- oder ähnlichen Teilchen gereinigt. Nachdem diese Arbeitsgänge beendet waren, wurde ein niedrig gekohlter, durch Frischen hergestellter Stahl durch ein Loch im Boden einer Pfanne, dessen Durchmesser 7,62 cm betrug, in die Gießform gegossen. :.· ■■
Beispiel II
. :
In einer anderen Versuchsserie wurden 13 Gespanne der oben beschriebenen Art mit einer Hauptaufschlämmung beschichtet, die 22,70 V des gleichen kolloidalen wäßrigen Kieselsäuresole und verschmolzene glasartige Kieselsäure gemäß Beispiel I enthielt. Es wurde mittels einer Spritzpistole aufgesprüht, so daß eine etwa 0,762 mm dicke Schicht gebildet wurde, wobei jedes Gespann etwa 4,351 der viskosen Masse verbrauchte. Die Viskosität der aufgebrachten Aufschlämmung betrug 15 Sekunden, gemessen mit dem Zahn-Viskosimeter Nr. 5.
Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in Tabelle 2 zusammengefaßt. In keinem Fall wurde während der Barrenbildung Erosion des Kokillenbodens festgestellt. Gleicherweise traten keine »Kleber« während des Ausformens des festen Barrens auf. Die Gießtemperatur lag bei 16050C, und die Arbeitszeit betrug einschließlich des Ausformens ungefähr drei Stunden nach dem Vergießen. In allen Fällen wurden mindestens 85% der aufgebrachten Schlichte auf dem Gießgespann zurückbehalten, so daß das beschichtete Gespann für einen weiteren Gießversuch verwendet werden konnte, ohne daß eine zusätzliche Beschichtung oder jedenfalls nur geringste Mengen zur Wiederbeschichtung erforderlich waren.
Tabelle 2
Erosion Erosion Zurück
Kokille vor dem nach dem gebliebener
Einguß Einguß Überzug
1 5,5" 5,5" 85%
2 4,0" 4,0" 8O°/o
3 0,5" 0,5" 85 %
4 3,0" 3,0" 90%
5 5,0" 5,0" 85%
6 2,0" 2,0" 85%
7 2,0" 2,0" 85%
8 3,5" 3,5" 90%
9 3,5" 3,5" 85%
10 1,0" 1,0" 95%
11 2,0" 2,0" 85%
12 0,0" 0,0" 85%
13 2,3" 2,3" 85%
Die erfindungsgemäße Schlichte bildete auf dem Gespann und der Kokille gleichmäßige, feste Überzüge mit einer kontinuierlichen Oberfläche, die keine
Neigung zur Schuppenbildung zeigten. Damit erfüllt die Schlichte die Anforderungen, die auch durch sehr harte Bedingungen bei Gießverfahren gestellt werden und wie sie beispielsweise dann auftreten, wenn ein Strom aus geschmolzenem Metall, der einen Durch- S messer von 7 bis 8 cm aufweist, von einer Höhe auf etwa 4,5 m und bei einer Temperatur von etwa 1650°C in die Kokille gegossen wird. Eine mit der Schlichte beschichtete Kokille zeigt auch unter diesen Arbeitsbedingungen keine bemerkenswerte Erosion oder Kehl- und Fugenbildung, die die Oberflächen der gegossenen Barren unbrauchbar machen. Dadurch wird der Verlust durch Ausschuß weitgehend verringert. Da die Schlichte die Eigenschaft hat, einen gleichmäßigen, festhaftenden Belag zu bilden, bietet das Ausformen keine Schwierigkeiten, und die Lebensdauer der Kokillen wird erhöht. Es ist möglich, beschichtete Kokillen unter Umständen mehrmals hintereinander wieder zu verwenden, ohne daß eine erneute Beschichtung vorgenommen werden muß. Da die Schlichte weder zu Blasen- noch zu Schuppenbildung neigt, sind keine nennenswerten Verunreinigungen des Metalls zu befürchten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß beispielsweise halbpermanente Überzüge aufrechterhalten werden können, wodurch die Verwendung von nachgiebigeren Gespannen möglich wird. Das bedeutet den Einsatz von leichteren Gespannen, so daß das Gewicht der Führungsschienen, auf denen die Förderwagen für die Gespanne zum Gießstand transportiert werden, gesenkt und deren Wartung verringert werden kann.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Kokillenschlichte in Form von wäßrigen Suspensionen zum Verhüten von Schäden an Kokillen und zum Erleichtern des Ausformens der Gußstücke, insbesondere bei Gießverfahren, bei denen das Metall mit hohem Druck auf die Gießformteile auftrifft, bestehend im wesentlichen aus glasartiger Kieselsäure als feuerfester Stoff und einem Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Suspension als Bindemittel kolloidales Kieselsäuresol enthält.
2. Schlichte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Suspension noch ein mit Wasser verträgliches polares organisches Lösungsmittel enthält.
3. Schlichte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension 10 bis, 70 Gewichtsteile glasartige Kieselsäure und 30 bis 90 Gewichtsteile kolloidales Kieselsäuresol enthält.
4. Schlichte nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel 10 bis 60 Gewichtsprozent Feststoffe enthält.
009 516/115
DE19641433973 1963-04-16 1964-04-11 Kokillenschlichte Pending DE1433973B2 (de)

Applications Claiming Priority (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US27329763A 1963-04-16 1963-04-16
US322043A US3184815A (en) 1963-11-07 1963-11-07 Metal casting process
US322049A US3184813A (en) 1963-11-07 1963-11-07 Metal casting process
US34480964A 1964-02-14 1964-02-14

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1433973A1 DE1433973A1 (de) 1968-11-21
DE1433973B2 true DE1433973B2 (de) 1970-04-16

Family

ID=27501072

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19641433973 Pending DE1433973B2 (de) 1963-04-16 1964-04-11 Kokillenschlichte

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1433973B2 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007020586A1 (de) 2007-05-02 2008-11-06 Ashland-Südchemie-Kernfest GmbH Beschichtungsmassen für Gießformen und Kerne zur Vermeidung von Reaktionsgasfehlern

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007020586A1 (de) 2007-05-02 2008-11-06 Ashland-Südchemie-Kernfest GmbH Beschichtungsmassen für Gießformen und Kerne zur Vermeidung von Reaktionsgasfehlern

Also Published As

Publication number Publication date
DE1433973A1 (de) 1968-11-21

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2014392B1 (de) Formstoffmischung, Formling für Giessereizwecke und Verfahren zur Herstellung eines Formlings
EP2858770B1 (de) Formstoffmischungen enthaltend bariumsulfat sowie verfahren zur herstellung von giessformen / kernen, verfahren zum aluminiumguss und form oder kern somit herstellbar
EP1934001B1 (de) Borsilikatglashaltige formstoffmischungen
DE69917172T2 (de) Exothermer Körper für Giessereizwecke
DE102011076905A1 (de) Infiltrat-stabilisierte Salzkerne
EP2133165B1 (de) Verfahren zum Vergießen von Kupfer und kupferhaltigen Legierungen
DE2553420A1 (de) Verfahren zur herstellung einer immersionsduese (eintauchduese) und eines langen spunds zum kontinuierlichen giessen von stahl
DE102019116702A1 (de) Geschlichtete Gießformen erhältlich aus einer Formstoffmischung enthaltend ein anorganisches Bindemittel und Phosphat- und oxidische Borverbindungen, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
DE69602519T2 (de) Zusammensetzung für eine beschichtung von kohlenstoffenthaltenden produkten und solche beschichtung
DE1433973C (de) Kokillenschlichte
DE1433973B2 (de) Kokillenschlichte
EP0198290B1 (de) Verfahren zum Vergiessen von Aluminium-Legierungen
DE1771623A1 (de) Feuerfeste UEberzugszusammensetzungen
DE69911928T2 (de) Entfernung von Rückständen des verlorenen Giessmodells von einem Gussstück
DE1508913C (de) Kokillenauskleidung
DE10011977C1 (de) Schlichte zum Beschichten von Sandgußformteilen für die Fertigung von Gußteilen aus Magnesium und Magnesiumlegierungen
DE19716514C1 (de) Verfahren zum pulvermetallurgischen Herstellen und damit hergestellte Bauteile
WO2014106646A1 (de) VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES KERN- UND/ODER FORMSANDES FÜR GIEßEREIZWECKE
DE1508913B (de) Kokillenauskleidung
DE665581C (de) Formmasse zum Giessen von Leichtmetallen
DE2011828A1 (de) Wäßrige feuerfeste Schlichte
EP1832357A1 (de) Form oder Formling, Giesserei-Formstoffgemisch und Verfahren zu seiner Herstellung
DE839019C (de) UEberzugsmasse fuer mit geschmolzenem Aluminium in Beruehrung kommende Schmelzgeraete
AT301461B (de) Verfahren zur Wasserimpfung
DE3006280C2 (de)

Legal Events

Date Code Title Description
SH Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977