DE1433023B - Verfahren zum Herstellen von Knüppeln aus einem Gießstrang und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Knüppeln aus einem Gießstrang und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

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DE1433023B
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Pending
Application number
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English (en)
Inventor
Emil Dr.-Ing. Bergün Schneckenburger (Schweiz)
Original Assignee
Aktiengesellschaft der von Moosschen Eisenwerke, Luzern (Schweiz)

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Description

35
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von zunächst in einer Ebene nebeneinanderliegenden, miteinander durch in Richtung einer Diagonale ihrer Querschnitte verlaufende Stege oder Grate verbundenen, sodann längs voneinander getrennten Knüppeln aus einem Gießstrang.
Zur Herstellung von Knüppeln wird beim Stranggießen meist so vorgegangen, daß zunächst ein Strang hergestellt wird, dessen Querschnitt dem des gewünschten Knüppels entspricht, wobei der Strang im Anschluß an das Stranggießen entsprechend der gewünschten Knüppellänge abgelängt wird. Es ist aber auch weiter bekannt, in ein und derselben Stranggießmaschine mit Hilfe von mehreren Kokillen mehrere Stränge nebeneinander zu gießen. Dieses Verfahren wird als Mehrstranggießverfahren bezeichnet.
Eine der Schwierigkeiten der Mehrstranggießanlagen liegt in der Verteilung der Schmelze. Um ein Einfrieren der Schmelze innerhalb der Verteilervorrichtung zu vermeiden und eine Sauerstoff auf nähme der Schmelze weitgehend zu unterbinden, ist man bestrebt, die Schmelze auf kürzestem Weg in die Kokille zu leiten. Infolgedessen müssen die Stränge dicht beieinanderliegend ausgezogen werden. Dies bringt aber Schwierigkeiten bei der Unterbringung der Treiber mit sich. Die Anbringung separater Treiber für jeden einzelnen Strang ist dabei nicht möglich, und es werden deshalb Treiber vorgesehen, die so lang sind, daß mehrere nebeneinanderliegende Stränge gleichzeitig abgesenkt werden können. Als Nachteil erweist sich hierbei, daß bei unterschiedlicher Abnutzung der Treibrollen die Stränge von den Treibrollen nur noch mangelhaft erfaßt werden und der Abtransport der Stränge unregelmäßig erfolgt. Ein nachträgliches Anstellen der Treibrollen ist bei Mehrstranggießanlagen mit drei und mehr Strängen nicht möglich, weshalb diese Anordnung in der Regel auf zwei Stränge beschränkt bleibt.
In dem Bestreben, diese Schwierigkeiten zu vermeiden, wird bei dem aus der britischen Patentschrift 820 582 bekannten Verfahren das Gießen von Strängen mit Knüppelformat so durchgeführt, daß eine einzige Kokille die Querschnitte der Knüppel aufweist, wobei diese Querschnitte in einer Ebene nebeneinander liegen und miteinander durch Stege oder Grate des Gießgutes bildende Durchlässe verbunden sind.
Der auf diese Weise gegossene, mehrere Knüppel beinhaltende Strang wird sodann durch beliebige Trennmittel längs getrennt, so daß sich eine Mehrzahl gegossener Knüppel ergibt.
Bei diesem bekannten Verfahren haben sich in der Praxis erhebliche Schwierigkeiten ergeben. Die Verteilung der Schmelze durch die engen Durchlässe zwischen den Knüppelquerschnitten ist schwierig, ferner ist das Kühlen des Stranges schwer zu beherrschen, so daß die Stränge, insbesondere in den Stegbereichen, ungenügende Qualität besitzen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Erzielung möglichst hoher Ausstoßraten von Knüppeln mit guter Qualität. Parallel mit der Erhöhung des Ausstoßes wird eine Verringerung des apparativen Aufwandes und eine raumsparende Vorrichtung angestrebt.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß eine rechteckige Bramme stranggegossen wird, deren Gießquerschnitt die Summe der Knüppelquerschnitte mit der Maßgabe übersteigt daß der Knüppelquerschnitt erst durch längende Verformung erreichbar ist, und daß die durcherstarrte Bramme kontinuierlich aus der Gießwärme in eine Breitung nicht zulassenden geschlossenen Kalibern auf die Knüppelformate gewalzt wird.
Gegenüber dem Gießen von Mehrfachknüppeln nach der britischen Patentschrift 820 582 wird aus der rechteckigen Bramme durch das im gleichen Arbeitsablauf vorgesehene Warmverformen das Knüppelausbringen bedeutend erhöht, und die Knüppel haben bereits Walzgefüge. Gegenüber den vorbekannten Anlagen, die sich einer Mehrstranggießanlage oder mehrerer Einstranggießanlagen bedienen, ist der Platzbedarf für eine Anlage, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet, um ein Vielfaches geringer, und die Kosten für die Beschaffung, Errichtung, Unterhalt und Betrieb einer solchen Anlage sind entsprechend kleiner.
Um die Schwierigkeiten beim Anstechen der Walzgutspitze zu vermeiden, ohne hierzu die Walzendurchmesser allzusehr vergrößern zu müssen, werden vorteilhaft die Walzenkaliber erst nach Einlauf der Walzgutspitze geschlossen.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist eine Stranggießkokille mit Brammenformat und ein oder mehrere Walzensätze mit ein Knüppelformat aufweisenden geschlossenen Kalibern vorgesehen.
Bei einem Walzenpaar mit geschlossenem Kaliber zur Ausführung des Verfahrens kann eine der Walzen das Kaliber seitlich unmittelbar begrenzende Ringe aufweisen, zwischen welche die andere Kaliberwalze eingreift.
Zweckmäßig kann für jede Kaliberwalze mindestens eine Stützwalze angeordnet sein, welche die Kaliberwalze abstützt.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Anlage zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2 ein Kaliberwalzenpaar,
F i g. 3 einen Schnitt durch den Berührungsbereich einer Kaliberwalze und einer dieser zugeordneten Stützwalze.
Mit 1 ist eine übliche Metallzuführung, im Ausführungsbeispiel eine Stopfenpfanne, bezeichnet, die eine rechteckige Brammenkokille 2 mit einem flüssigen Stahl 3 beschickt. Eine in den Randzonen erstarrte Bramme Za wird von Rollen 4 aus der Kokille 2 geführt und in die Waagerechte abgebogen. Die Rollen 4 werden von einem gleichen, nicht gezeichneten Antrieb angetrieben. Die seitliche Führung der Bramme 3 α wird von Seitenführungsrollen 5 bewirkt. Mit 6 sind Spritzdüsen bezeichnet, die die Bramme 3 α und die Rollen 4 mit Kühlmittel besprühen. Einer nicht gezeichneten Richtmaschine ist ein oder sind mehrere Walzensätze, deren Walzen geschlossene Kaliber aufweisen, nachgeordnet, von denen jedoch nur ein Walzensatz 7 in der Zeichnung dargestellt ist.
Die Arbeitsweise der Anlage ist folgende: Die beim Austritt aus der Kokille 2 in den Randzonen erstarrte Bramme 3 a, deren» Gießquerschnitt die Summe der Knüppelquerschnitte übersteigt, wird von den angetriebenen Rollen 4 erfaßt und in die Waagerechte abgebogen. Bedingt durch die Zuführung des Kühlmittels aus den Sprühdüsen 6 erstarrt die Bramme 3 a gänzlich. Nach Durchlaufen einer nicht dargestellten Richtmaschine wird die Bramme 3 a durch ein oder mehrere kalibrierte Walzensätze geleitet, so daß der Knüppelquerschnitt durch längende Verformung erreicht wird, wobei die durcherstarrte Bramme kontinuierlich aus der Gießwärme in eine Breitung nicht zulassenden geschlossenen Kalibern auf die Knüppelformate gewalzt wird. Durch das Verwalzen wird dem Material Walzgefüge verliehen. Danach wird der Strang in die Knüppel aufgeteilt. Eine nicht gezeichnete Ablängvorrichtung schneidet hiernach die Knüppel auf die gewünschte Länge.
F i g. 2 zeigt ein profiliertes Walzenpaar zum Herstellen von Knüppeln mit Kalibern 10. Die Unterwalze 11 weist Randringe 12 auf, zwischen welche die Oberwalze 13 greift. Die Kaliber 10 sind geschlossen, so daß eine Breitung des Walzgutes nicht stattfinden kann.
Da der Walzendruck je nach Verformungsgrad verhältsnismäßig hoch ist, kann die Anwendung von Stützwalzen wünschenswert sein. Dies wird in F i g. 3 erläutert, in der eine Arbeitswalze 21 mit Kaliber 22 von einer Stützwalze 23 abgestützt ist. Die Stützwalze 23 liegt lediglich an solchen Flächen 24 der Arbeitswalze 21 an, die beim Walzen verhältnismäßig gering beansprucht werden. Insbesondere die Kämme 25 der Arbeitswalze 21 sind infolge an der Stützwalze 23 vorgesehener Ausnehmungen 26 vom Stützdruck freigehalten.
Die Erfindung weist erhebliche Vorteile auf. Sie ist frei von den eingangs geschilderten Nachteilen der Mehrstranggießanlagen. Sie besitzt demgegenüber vielmehr die Vorteile des normalen Brammenstranggießens, bei dem die Stahlverteilung und die Kühlung nicht problematisch sind. #-
Gegenüber dem aus der britischen Patentschrift 820 582 bekannten Verfahren entfallen nicht nur die Schwierigkeiten beim Kühlen und ebenso die bei der Verteilung des Gießgutes, vielmehr ist es erfindungsgemäß möglich, die Gießgutmenge in der Zeiteinheit wesentlich zu vergrößern. Diese vergrößerte Gießgutmenge wird durch die nachgeschaltete Walzeneinrichtung im gleichen Arbeitstakt voll durchgesetzt, so daß sich ein entsprechend erhöhtes Mehrausbringen an Knüppeln ergibt. Diese Knüppel sind außerdem infolge der Walzung der Bramme in geschlossenen Kalibern einer starken Längung unterworfen worden, so daß die Durcharbeitung des Stahles gut ist, während auf das Endformat gegossene Knüppel praktisch nur Gußgefüge aufweisen. Für die aus den Knüppeln gewalzten Erzeugnisse liegt somit schon bei Anstich der Knüppel ein Walzgefüge vor. Sie benötigen daher bei der weiteren Umformungsarbeit.
Entsprechend dem Mehrausbringen an Knüppeln gegenüber dem Gießen von Mehrfachknüppeln ergibt sich ein verringerter Aufwand an Apparaturen und Betriebsmitteln und damit erhöhte Wirtschaftlichkeit.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von zunächst in einer Ebene nebeneinanderliegenden, miteinander durch in Richtung einer Diagonale ihrer Querschnitte verlaufende Stege oder Grate verbundenen, sodann längs voneinander getrennten Knüppeln aus einem Gießstrang, dadurch gekennzeichnet, daß eine rechteckige Bramme stranggegossen wird, deren Gießquerschnitt die Summe der Knüppelquerschnitte mit der Maßgabe übersteigt, daß der Knüppelquerschnitt erst durch längende Verformung erreichbar ist, und daß die durcherstarrte Bramme kontinuierlich aus der Gießwärme in eine Breitung nicht zulassenden geschlossenen Kalibern auf die Knüppelformate gewalzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenkaliber erst nach Einlaufen der Walzgutspitze zwischen die Walzen geschlossen werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Stranggießkokille (2) mit Brammenformat und ein oder mehrere Walzensätze (7) mit ein Knüppelformat aufweisenden geschlossenen Kalibern (10). .
4. Vorrichturig nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch mindestens eine Stützwalze (23) für jede Kaliberwalze (21).

Family

ID=

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2827460A1 (de) * 1978-06-22 1980-01-03 Tscheljabinskij Politekhn I Im Verfahren zum formwalzen von metallstreifen sowie walzen zur durchfuehrung dieses verfahrens
EP0646431A1 (de) * 1993-09-30 1995-04-05 Sms Schloemann-Siemag Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Vorprofilen
DE4009861C2 (de) * 1990-03-28 2003-06-12 Sms Demag Ag Verfahren zur Herstellung von warmgewalztem Stangenmaterial wie Feinstahl oder Draht und Anlage zur Durchführung des Verfahrens

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