DE1423173A1

DE1423173A1 - Quasisimultane Registrierung von mehreren Messgroessen auf einem Messgeraet

Info

Publication number: DE1423173A1
Application number: DE1957P0019451
Authority: DE
Inventors: Thiele Dipl-Ing Guenther; Manfred Haase
Original assignee: Philips Patentverwaltung GmbH
Current assignee: Philips Intellectual Property and Standards GmbH
Priority date: 1957-10-10
Filing date: 1957-10-10
Publication date: 1968-10-10

Description

"Quasisimultane Registrierung von mehreren Messgrössen ' auf einem Messgerät" Zur Registrierung mehrerer sich nur langsam verändernder, insbesondere von einander unabhängiger Messgrössen mittels nur eines Messgerätes bedient man sich Mehrpunktdrucker oder Mehrfarbenschreiber. Diese Geräte haben nur ein Messwerk, das z.B. ein selbstabgleichender elektronischer Kompensator oder ein Drehspuleninstrument sein kann, jedoch wird dieses Messwerk durch einen Umschalter periodisch nacheinander an die verschiedenen Meßspannungen geschaltet. Die Umschaltfrequenz lässt sich meist in Stufen verändern, wobei gleichzeitig eine stufenweise Veränderung der Transportgeschwindigkeit des Registrierstreifens derart erfolgt, dass die Abstände der Punkte auf dem Registrierstreifen in Richtung der Zeitachse stets den gleichen Abstand haben. Je grösser also die Transportgeschwindigkeit 'des Streifens-ist, desto häufiger'wird jede Meßstelle abgetastet bzw. registriert und umgekehrt. Derartige Geräte sind als Zwölfkurvendrucker zum Anschluss an 12 Meßstellen, z.B. 12 Thermoelemente, bekannt: Die Skalenbreite beträgt hierbei im allgemeinen 250 mm. Um die Messwerte der verschiedenen Meßstellen voneinander zu unterscheiden, werden entweder verschiedene Zahlen oder Symbole, die neben dem Meßpunkt auf der Drucktype angebracht sind, oder verschiedene Farben oder beides zusammen benutzt. In vielen Fällen ist dabei der Nachteil vorhanden, dass der Registrierstreifen sehr unübersichtlich wird, besonders dann, wenn die verschiedenen Meßstellen Meßwerte von annähernd gleicher Grösse liefern und sich gleichsinnig verändern. Es kann dann vorkommen, dass die MeBpunkte so dicht beieinander liegen, dass eine Identifikation unmöglich ist.
Obgleich die.einzelnen Messungen nacheinander erfolgen, kann bei schnelleren Umschaltungen und zeitlich langsamer ablaufenden Registrieratreifen eine quasisimultane Registrierung aller Messungen erhalten werden. Die Erfindung bezieht sich auf ein derartiges Registriergerät und sie ist dadurch gekennzeichnet, dass ein von einem einzigen für alle Messungen gemeinsamen Organ gesteuerter Schreiber mittels einer dem zu registrierenden Messvorgang jeweils zugeordneten Grundvorapannung des Steuerorgan-s nacheinander oder abwechselnd in einem Teilbereich des Registrierstreifens registriert.
Die gesamte Skalenbreite, die im wesentlichen mit der Regietrierstreifenbreite übereinstimmt, ist in einzelne Gebiete einzuteilen, wobei jedem Gebiet eine oder auch mehrere Meßstellen zugeordnet sein können. Die Skala und der Registrieretreifen werden zweckmässig derart markiert, dass aus der Lage eines Messwertes eindeutig die dazugehörige Meßstelle abzulesen ist.
Besonders vorteilhaft ist diese Anordnung nach der Erfindung, wenn auf einem Messgerät durch geeignete Geber verschiedene physikalische Grössen angezeigt oder registriert werden, so z.B. Temperatur und Luftfeuchtigkeit oder Drehzahl, Leistung und Brennstoffverbrauch einer Maschine.
Anhand der Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert. Es zeigt Figur 1 eine Skalen- und Registrierstreifenanordnungg Figur 2 ein Ausführungsbeispiel mit einer Kompensationsbrücke und Figur 3 ein Ausführungsbeispiel mit einem FallbUgelschreiber.
Die Einteilung der Skala, also des Messbereiches in verschiedene Gebiete wird durch Umschaltung des Nullpunktes oder Zusohaltung von Hilfsspannungen gleichzeitig mit der Meßstellenumschaltung erreicht. Beispielsweise liegt nach Fig. 1 bei einem Dreipunktedrucker mit 250 mm breiter Skala S, der Nullpunkt a für die Messtelle I(z.B. Umdrehungszahlen)bei 0 mm, der Nullpunkt b für die Meßstelle II (z.B. Leistungen) bei 80 mm-und der für die Meßstelle III (z.B. Brennstoffverbrauch) bei 170 mm. Der Bereich von a - b gehört also zur Meßstelle I, der von b - c zur Meßstelle II und der von c - d zur Meßstelle III.
Aus der Figur 2 ist eine Schaltung für die automatische Umsteuerung bei einem elektronischen selbstabgleichenden Kompensator als Mehrpunktdrucker ersichtlich. Die Geier, z.B. Thermoelemente 1, 2 und 3 werden über den Umschalter 4 einpolig mit dem Eingang des Servoverstärkers 5 verbunden. Die zweiten Pole der Geber sind fest miteinander ver- Bunden und führen zum Schleifer 6 des Messpotentiometers 9. Die Kompensationsspannung wird in bekannter Weise dadurch erzeugt, dass die hochkonstante Spannungsquelle 7 einen Strom durch das Messpotentiometer 9 bewirkt, der im Falle des Abgleiches zwischen dem Punkt 8 und dem Schleifer 6 einen Spannungsabfall erzeugt, der gleich der Eingangsspannung ist. Der automatische Abgleich wird durch den Servomotor 10 hergestellt, der -den Schleifer 6 bewegt und mit dessen Achse ein Tachogenerator 11 gekuppelt ist, der eine Gegenkopplungsspannung zur Dämpfung des.Abgleichsystems liefert.
Der mit dem Umschalter 4 gekuppelte Schalter 12 ändert je nach der Grösse der Widerstände 13, 14, 15 und 16 das Spannungsteilerverhältnis am Messpotentiometer 9 und stellt somit den Nullpunkt ein. Die beiden Schalter 4 und 12 sind mechanisch fest mit einander gekuppelt, so dass Meßstellenumschaltung und Nullpunktumschaltung stets synchron erfolg en.
Die Abbildung 3 zeigt eine mögliche Schaltung für die automatische Umsteuerung bei Verwendung eines Fallbügelschreibers. Die Geber 1, 2 und 3 werden wieder über den Schalter 4 einpolig dem Messwerk eines Instrumentes 17 zugeführt. Die zweiten Pole der Geber sind fest miteinander verbunden und führen zum Fusspunkt eines aus den Widerständen 18, 19 und 20 gebildeten Spannungsteilers. Dieser Spannungsteiler wird aus der konstanten Spannungsquelle 21 gespeist und liefert je nach der Stellung des Schalters 22 eine Zusatzspannung, die eine Verschiebung des Nullpunktes auf dem Instrument 17 bewirkt.
Bei einer grösseren Anzahl von Meßstellen kann es vorkommen, dass der Skalenbereich für die einzelnen Messgrössen zu klein wird, wenn man alle nebeneinander anordnet. In diesem Falle ist es zweckmässig, jeweils zwei oder mehr Meßstellen in einen Bereich unterzubringen, wobei zur Unterscheidung verschiedene Symbole oder Farben verwendet werden können.

Claims

Patentansprüche: 1. Quasisimultan-Registriergerät für von einander unabhängige Messgrössen, dadurch gekennzeichnet, dass ein von einem einzigen für alle Messungen gemeinsamen Organ gesteuerter Schreiber mittels einer dem zu registrierenden Messvorgang jeweils zugeordneten Grundvorspannung des Steuerorgans nacheinander oder abwechselnd in einem Teilbereich des Registrierstreifens registriert.
2. Registriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Steuerorgan eine Kompensationsbrücke dient, von deren motorischer Potentiometerverstellung die Registrierbewegung abgeleitet ist und mit jeder Meßstellenumschaltung eine Grundspannungsänderung verbunden ist, durch die der Potentiometerabgriff bzw. der Schreiber in den jeweiligen Teilbereich des Registrierstreifens geführt wird.
3. Registriergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Kompensationsmessbrüeke parallel zum Verstellpotentiometer eine Spannungsquelle und ein Spannungsteiler geschaltet sind, deren Abgriffe über einen mit dem Meßstellenumschalter gekuppelten Schalter an den Verstärker für den Potentiometerverstellmotor anschliessbar sind.
4. Registriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Schreiber ein Fallbügelschreiber verwendet ist und durch die am Spannungsteiler abgegriffene Grundspannung änderung eine Nullpunktverschiebung des mit dem Fallbügelschreiber gekuppelten Messinstruments erfolgt.