DE1421687B - Verfahren und Errichtung zur Isolierung und Halterung eines für die Herstellung von Fasern aus thermoplastischem Material bestimmten Sammlers - Google Patents
Verfahren und Errichtung zur Isolierung und Halterung eines für die Herstellung von Fasern aus thermoplastischem Material bestimmten SammlersInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine aus einer Platinlegierung bestehen und im Oberteil
Vorrichtung zur Isolierung und Halterung eines für Flansche aufweisen.
die Herstellung von Fasern aus thermoplastischem Vorzugsweise ist ein Kühlröhrchen im Hohlraum
Material bestimmten Sammlers. zwischen dem Sammler und dem Halterahmen in
Es sind bereits Sammler der vorstehenden Art be- 5 der Nähe der Flansche vorgesehen, das durch eine
kannt, deren Böden mit Ziehdüsen versehen sind. Öffnung in dem Halterahmen hindurchtritt.
Bekanntlich benutzt man elektrisch beheizte, aus Man kann ein Thermoelement an den Sammler
Metallegierungen bestehende Sammler in Vorrichtun- anschweißen, welches sich durch eine Öffnung in
gen für die fabrikationsmäßige Herstellung von Glas- dem Halterahmen erstreckt.
fasern. Diese Sammler haben eine Vielzahl von kreis- io Bisher setzte man in den Hohlraum zwischen den
runden Ziehdüsen, durch die das geschmolzene Glas Sammler und den Trägerteil passend profilierte
ausströmt. Diese Ströme werden anschließend zu Blöcke aus einem feuerfesten Material, die man verFasern
verfeinert. Die Sammler sind aus einer Legie- kittete. Dies ist zeitraubend und verlangt die Gerung
hergestellt, die gegenüber der Temperatur des schicklichkeit eines Maurers, um die feuerfesten
geschmolzenen Glases beständig ist und die man auf 15 Blöcke in den Raum zwischen dem Sammler und
Temperaturen, die sich der Faserbildungstemperatur dem Trägerteil richtig einzupassen und sie so volldes
Glasmaterial nähern, unter Verwendung elek- kommen abzudichten, daß eine richtige Isolierung
trischen Stromes erhitzen kann. Man erhitzt dabei vorhanden ist. Diese Methode ist auch deshalb undas
Glas in dem Sammler durch Wärmeleitung von erwünscht, weil sie das Vorrätighalten von vielen
dem Sammler aus. Eine zur Herstellung der Sammler 20 verschiedenen Größen von feuerfesten Blöcken für
benutzte Legierung ist eine Platin-Rhodium-Legie- die Sammler verschiedener Abmessungen verlangt,
rung, die etwa 87 bis 90 % Platin und 10 bis 13 % die bei den verschiedenen Arbeitsverfahren verwendet
Rhodium enthält. werden. Wenn die Blöcke nicht fehlerlos in die rich-Die Sammler haben gewöhnlich die Form eines tige Lage gebracht und alle Ritzen und Spalten vollrechteckigen Troges mit Flanschen, die sich oben 25 kommen abgedichtet oder verschlossen sind, entvon
den Seiten aus erstrecken, um den Sammler auf stehen Wärmeableitungen in der Isolierung, und örtdem
umgebenden feuerfesten Isoliermaterial abzu- liehe kalte Stellen in dem Sammler erscheinen, die
stützen. zu ungleichmäßiger Glastemperatur, Viskosität und
Eines der Probleme bei der Faserbildung besteht ungleichmäßigem Faserdurchmesser führen. Dies
in dem gleichmäßigen Aufrechterhalten der Tempe- 30 trifft besonders bezüglich der Anpassung der feuer-
ratur des Sammlers und der Temperatur des Glases, festen Materialien rund um die Kühlröhrchen und
welches durch die Austrittsöffnungen in dem Samm- die Thermoelementdrähte herum zu, die gewöhnlich,
ler hindurchgeht, und zwar über die gesamte Länge zu der Sammlereinheit gehören,
des Sammlers. Wenn sich die Temperatur des Samm- Die Erfindung ist nachfolgend an Hand der Zeich-
lers über ihre Länge verändert, wird die Temperatur 35 mangen im einzelnen beschrieben; in diesen ist
und Viskosität des durch die Düsenaustritte des F i g. 1 eine Ansicht einer Fadenziehanlage,
Sammlers laufenden Glases längs des Sammlers ver- F i g. 2 eine Draufsicht auf die gleiche Anlage,
schieden sein, und der Durchmesser der Fasern, die F i g, 3 eine Schnittansicht nach den Linien III-III
aus den durch die Austrittsöffnungen gehenden Strö- in F i g. 2 mit Teilen eines Glasofenvorherdes im
men gebildet werden, wird dann unterschiedlich sein. 40 Schnitt,
Dies ist aber unerwünscht, denn es macht die Rege- F i g. 4 eine Schnittansicht nach den Linien IV-IV
lung des Faserbildungsvorgangs schwierig. Besonders in F i g, 2,
unerwünscht ist dies bei dem Arbeitsverfahren zur F i g. 5 eine zur F i g. 4 umgekehrte Schnittansicht
Bildung von kurzen Stapelfasern, denn für die maxi- zur Erläuterung des Verfahrens zur Anfertigung einer
male Produktion bei einem solchen Verfahren müs- 45 Sammlereinheit erläutert.
sen die primären Endlosfäden, aus denen die kurzen F i g. 1 der Zeichnung zeigt einen Vorherd 10 eines
Stapelfasern gebildet werden, einen maximal gleich- Glasschmelzofens 12, der einen Aufgabevorrat von
mäßigen Durchmesser haben. Es ist auch unerwünscht geschmolzenem Glas 11 enthält und bei dem ein
bei bleibenden Endlosfäden, denn in diesem Fall ent- Sammler 13 am Boden des Vorherdes befestigt und
spricht das gebildete Garn nicht den Faserdurch- 50 unter einer Öffnung in der Mitte des Bodens des
messervorschriften. Vorher-des angeordnet ist. Der Sammler besteht aus
Zur Vermeidung dieser Nachteile liegt der Erfin- einer Platin-Rhodium-Legierung, welche, bezogen auf
dung die Aufgabe zugrunde, gegenüber den bekann- das Gewicht, annähernd 90 % Platin enthält. Der
ten Einrichtungen nicht nur eine richtige Isolierung, Sammler hat trogähnliche Form. Erhitzt wird der
sondern auch eine feste Verbindung zwischen dem 55 Sammler durch elektrischen Strom, der durch die
Sammler und dem Halterahmen zu schaffen. Anschlußklemmen 14 an den Enden des Sammlers
Nach der Erfindung besteht das Verfahren zur zugeführt wird. Die Bodenfläche des Sammlers ist
Isolierung und Halterung eines für die Herstellung mit mehreren in einer Anzahl von Reihen angeord-
von Fasern aus thermoplastischem Material bestimm- neten Ziehdrüsen 15 mit einer hohlen Spitze ver-
ten Sammlers, dessen Boden mit Ziehdüsen versehen 60 sehen, die sich nach unten erstrecken,
ist, darin, daß der Halterahmen des Sammlers in Aus den Glaskegeln 20, die von jeder Spitze her-
einem Abstand von diesem gehalten wird, so daß abhängen, werden endlose Glasseidenfäden abge-
zwischen ihm und dem Sammler kein unmittelbarer zogen. Diese Glasseidenfäden werden mit einer sehr
Kontakt besteht, sondern ein Hohlraum gebildet hohen Streckengeschwindigkeit, d. h. 1524 bis
wird, in den ein wässerige Aufschlämmung eines pul- 65 6096 m je Minute, abgezogen, zu einem Glasspinn-
verigen, vergießbaren, feuerfesten Materials einge- faden 24 über einen Sammelführer26 zusammengefaßt
bracht, getrocknet und verfestigt wird. und um eine rasch umlaufende Spule 22 gewickelt.
Der Sammler kann eine trogähnliche Form haben, Gewöhnlich bringt man auf den Glasfäden über eine
Walze 27, die in einem Behälter 28 eingebaut ist, eine Schlichte auf.
Den Sammler nach der Erfindung erkennt man im einzelnen weiterhin in den F i g. 2 bis 4. Der
Sammler 13 hat einen Flansch 35, der von den oberen Enden des Sammlers aus in einer Horizontalebene verläuft.
Der Flansch ist durchgehend und erstreckt sich rund um den Sammler herum. Direkt unter dem
Flansch ist in enger Berührung mit diesem ein aus rostfreiem Stahl bestehendes Kühlröhrchen 36 befestigt,
das in den Sammler von der einen Seite aus durch eine öffnung 3 im Halterahmen 40 eintritt
und um den Sammler läuft und aus der Einheit durch dieselbe Öffnung 37 herauskommt, in die es eintritt.
Dies kühlt den Flansch des Sammlers so, daß dann, wenn die Anlage erstellt ist, das Glas, welches dazu
neigt, zwischen den Vorherd und den Sammler zu sickern, gekühlt und etwa bei 39 zum Erstarren gebracht
.wird. Auf diese Weise wird eine Glasabdichtung zwischen dem Glasschmelzofen 12 und dem
Vorherd 10 gebildet.
Der Trägerteil für den Sammler ist ein aus einer Manganbronzelegierung bestehender Rahmen 40, der
ebenfalls trogähnliche Form und größere Abmessung als der Sammler hat. Der Rahmen 40 ist am unteren
Ende offen, um zu gestatten, daß der Boden des Sammlers 13 durch diese Öffnung hindurch freiliegt.
Der Rahmen hat zwei sich von seinen Enden aus erstreckende Vorsprünge 42, die ausgebohrt sind, um
das Ausrichten der Vorsprünge zu dem Ofenvorherdstütztei!43 mittels Dübeln zu sichern. Die Außenkanten
des Flansches 35 sind im Abstand von den Innenwänden des Rahmens 40 gehalten. Ein Thermoelement
44 ist an die eine Seitenwand des Sammlers, etwa in der Mitte der Länge des Sammlers,
angeschweißt und verläuft von dem Sammler aus durch die Öffnung 46 im Rahmen 40.
Zwischen den Rahmen 40 und den Sammler 13 läßt man ein vergießbares, feuerfestes Material 47
einlaufen, das sich dicht gegen alle Außenflächen des Sammlers 13, des Röhrchens 36, des Thermoelements
44 und der Innenflächen des Rahmens 40 anpaßt. Dieses Material ist ein feuerfestes Material, das
gegenüber den Arbeitstemperaturen des Sammlers beständig ist. Ein solches geeignetes Gießmaterial ist
ein Aluminiumsilikatpulver, das bei einer Temperatur von 1427° C beständig ist und das im Handel
als gießbares, feuerfestes Material erhältlich ist. Das feuerfeste Material kann nachstehende chemische
Analyse aufweisen: 36,7%, SiO2, 52,6 °/o A1,O3,
0,7% TiOo, 1,2% Fe2O3, 7,3% CaO, 0,2% MgO,
1,2% Alkalien und 0,1% Glühverlust.
Das vergießbare feuerfeste Material wird als wässeriger Brei oder Aufschlämmung in den Raum zwischen
dem Sammler 13 und dem Rahmen 40 eingegossen und füllt diesen Raum vollkommen aus und
umkleidet dicht das Thermoelement 44 und das Kühlröhrchen 36, so daß eine vollkommene und gleichmäßige
Isolierung zwischen dem Sammler und dem Rahmen vorhanden ist. Wichtig ist, daß das Material
sich dicht und eng um alle Teile des Sammlers anpaßt und anschmiegt, so daß keine Leerstellen oder unausgefüllte
Räume vorhanden sind, die Wege für übermäßigen Wärmeabgang aus örtlich beschränkten Abschnitten
des Sammlers bilden.
Das Verfahren zur Herstellung des Schmelzofens 12 sei im Zusammenhang mit F i g. 5 beschrieben.
Man legt eine Folie oder Platte aus Zinn 50 auf eine Planscheibe 52 oder eine andere flache Oberfläche.
Dann wird der Sammler 13 umgekehrt (mit der Unterseite nach oben) und mit dem Flansch 35 auf
die Oberfläche der Zinnplatte 50 gelegt. Ein Thermoelement 44 wurde zuvor an die Seite des Sammlers
angeschweißt. Die inneren Flächen des Rahmens werden mit einem Überzug aus einem Silimanitzement
mit einer annähernden Dicke von 1,5 mm versehen und der Rahmen dann so über den Sammler
13 gestülpt, daß er ihn auf der Zinnplatte 50 umgibt. Der Boden des Sammlers befindet sich dann in derselben
Höhe mit dem unteren Ende des Rahmens 40. Der Boden des Sammlers wird, besonders der Spitzenabschnitt,
außen mit einem Abdeckband überdeckt. Dann wird das Kühlröhrchen 36 auf dem Flansch 35 des Sammlers 13 in die richtige Lage gebracht,
wo es durch Schwerkraft in seiner Anordnung hält. Das Kühlröhrchen 36 und das Thermo-
ao element 44 gehen durch die öffnung 37 bzw. 46 im Rahmen 40 hindurch.
Das vergießbare, feuerfeste Material wird dann mit einer geeigneten Menge Wasser bis zu einer mit einem
Spatel oder einer Kelle verarbeitbaren Konsistenz angemischt. Der Raum zwischen dem Sammler und
dem Rahmen wird durch Einschütten des Materials und durch Auftragen mit dem Spatel oder einer Kelle
zwischen dem Boden des Sammlers und demjenigen des Rahmens ausgefüllt. Das vergießbare, feuerfeste
Material fließt an alle Abschnitte und Flächen des Zwischenraums und füllt diesen völlig und gleichmäßig
aus. Es verflacht sich, so daß es sich in der gleichen Höhe mit dem Boden des Sammlers und
des Rahmens befindet.
Diesen Zusammenbau läßt man an der Luft etwa 1 Stunde trocknen. Dadurch wird das feuerfeste Material
hart und verbindet fest alle Einzelbauteile der Einheit miteinander infolge der Klebeigenschaft des
Materials. Dann wird die Einheit bei etwa 93° C getrocknet, bis alle Feuchtigkeit aus dem Material
beseitigt ist. Dies nimmt etwa 4 Stunden in Anspruch. Das Trocknen oder Vorbrennen soll alles
Wasser entfernen und ein Ausdämpfen und Zerspringen der Einheit verhindern, wenn sie der Wärme oder
Hitze des faserbildenden Arbeitsvorganges ausgesetzt wird. Das Trocknen oder Vorbrennen verringert auch
das Einschrumpfen des feuerfesten Materials auf ein Mindestmaß und ermöglicht einen dichten Paßsitz
zwischen dem Sammler und dem Rahmen. So hergestellt, ist der Schmelzofen fertig für das Einsetzen
unter einen Vorherd. Das feuerfeste Material erhärtet in dem Maße, wie der Schmelzofen der Schmelzwärme
des Glases ausgesetzt wird, völlig.
Aus der vorhergehenden Beschreibung ist zu ersehen, daß die Erfindung ein einfaches Verfahren
zur Herstellung eines Schmelzofens vorschlägt.
Dieses Arbeitsverfahren vermeidet auch die Notwendigkeit der Vorratshaltung vieler Größen von
feuerfesten Blöcken und läßt die Schwierigkeiten entfallen, die auftreten, wenn die Blöcke von unpassender
Größe und_ Abmessung sind und sich nicht ganz genau zwischen dem Sammler und dem Halterahmen
einpassen. Es wird eine Verminderung im Wärmeverlust bewirkt, den man normalerweise bei Sammlern
derselben Größe kennt, und es wird weniger elektrischer Strom für die Heizung auf die richtige
Temperatur benötigt, wobei eine gleichförmigere Temperatur durch die ganze Länge des Sammlers
aufrechterhalten wird und bessere Fasern erzielt
werden. _ ...
Claims (4)
1. Verfahren zur Isolierung und Halterung eines für die Herstellung von Fasern aus thermoplastischem
Material bestimmten Sammlers, dessen Boden mit Ziehdüsen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Halterahmen
des Sammlers in einem Abstand von diesem gehalten wird, so daß zwischen ihm und dem
Sammler kein unmittelbarer Kontakt besteht, sondern ein Hohlraum gebildet wird, in den eine
wässerige Aufschlämmung eines pulverigen, vergießbaren, feuerfesten Materials eingebracht, getrocknet
und verfestigt wird.
2. Nach Anspruch 1 hergestellte Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der benutzte Sammler
eine trogähnliche Form hat, aus einer Platinlegierung besteht und im Oberteil nach außen
sich erstreckende Flansche aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kühlröhrchen um den
Sammler in der Nähe der Flansche angeordnet und durch eine öffnung in dem Halterahmen geführt
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Thermoelement
an den benutzten Sammler angeschweißt ist, welches sich durch eine öffnung in dem Halterahmen
erstreckt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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