DE1410916C - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebseinrichtung für die Transportwalzen laufender Warenbahnen,
z. B. textiler Gewebe oder Vliesstoffe, bei welcher der Antrieb über Differentialgetriebe erfolgt.
Werden derartige Bahnen über eine Mehrzahl von Walzen oder Trommeln bewegt, um einer bestimmten
Behandlung, z. B. einem Trockenverfahren od. dgl., ausgesetzt zu werden, so werden diese Bahnen im.
Lauf der Behandlung häufig verkürzt oder verlängert. Treibt man in einem solchen Fall die Walzen oder
Trommeln mit einer festen Winkelgeschwindigkeit an, so erleidet die Bahn eine Spannung oder einen
Durchhang, woraus sich ein nicht zufriedenstellendes Produkt ergeben kann. Beispielsweise wird auf eine
übermäßige Dehnung der Textilfasern oder -gewebe während der Behandlung verwiesen, wobei sich
nicht nur der Griff derartiger Gewebe oder Fäden verschlechtert, sondern sich auch ein unerwartetes
Schrumpfen der behandelten Fäden oder Gewebe bei der anschließenden Benutzung einstellt. Auch
eine übermäßige Spannung in einem Filmmaterial, aus beispielsweise Cellophan od. dgl., kann häufig
zu einem Produkt mit unterschiedlicher mechanischer Festigkeit und bzw. oder Dehnung in verschiedenen
Abschnitten führen. Derartige Erzeugnisse sind jedoch für die praktische Verwendung nicht geeignet. Um
die genannten Nachteile zu beseitigen, sind bereits verschiedene Vorrichtungen in Vorschlag gebracht
worden, von denen jedoch keines zufriedenstellende Ergebnisse erzielen ließ.
Insbesondere wurde bereits vorgeschlagen, entweder den Durchmesser der Walzen in der Reihenfolge
des Bahndurchlaufs durch die Walzen bzw. Trommeln zu verändern oder die Übersetzung der
Zahnräder zum Antrieb dieser Walzen entsprechend einer Verlängerung oder Verkürzung der Bahnen zu
verändern, die sich während der Behandlung ergeben. Es ist auch vorgeschlagen worden, die Transportwalzen
oder -trommeln in eine Mehrzahl von Gruppen zu unterteilen und die Winkelgeschwindigkeit für
jede Gruppe durch kontinuierlich bzw. stufenlos regelbare Getriebe einzustellen. Weiterhin wurden auch
zur Steuerung der Spannung des Fadens, des Gewebes oder des Faser- oder Filmmaterials der Bahn während
der Behandlung Reibungskupplungen oder hydraulische Kupplungen zwischen den Antriebs- und den
Transportwalzen oder -trommeln zwischengeschaltet, um die richtigen Drehzahlen einzuhalten und dadurch
eine übermäßige Spannung bzw. einen Durchhang der behandelten Bahnen zu vermeiden. Zur Erreichung
des gleichen Zieles wurden auch bereits einzelne regelbare Motoren zum Antrieb der Transportwalzen
oder -trommeln verwendet.
Weiter ist eine Vorrichtung bekannt, bei der das zu behandelnde Gewebe schleifenförmig abwechselnd
über obere und untere Walzen geführt ist, von denen mindestens ein Teil unabhängig von den anderen
durch Antriebsmittel angetrieben wird. Diese Antriebsmittel können dabei Elektromotoren sein, welche
eine flache Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie haben und so bemessen sind, daß durch die von ihnen übertragbare
Leistung nur der Reibungswiderstand der ihnen zugeordneten Walzen überwunden wird, wenn
ihre Drehzahl unterhalb der Nenndrehzahl liegt. Der für die Behandlung benötigte Zug im Gewebe wird
durch ein besonderes Zugmittel erzeugt. Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung, insbesondere für
Breitfärbemaschinen, sind zwei Zugwalzen durch ein Differentialgetriebe miteinander verbunden. Eine Tänzerwalze
im Färbetrog steuert dabei das Differentialgetriebe so, daß die Differenz der Winkelgeschwindigkeiten
der beiden Zugwalzen der Längung- oder Kürzung der Bahn entspricht. Besonders für Heißlufttrockenmaschinen
ist eine Walzenvorrichtung bekannt, bei der verschiedene Anzahlen von Bahnführungswalzen
zu sogenannten Feldern der gesamten Anlage zusammengefaßt sind. Die Walzen eines
Feldes werden von je einem Antriebsmotor mit gleicher Drehzahl angetrieben. Die Drehzahlen der
Felder können untereinander verschieden sein. Schließlich ist eine Walzenvorrichtung bekannt, bei der nur
die erste oder letzte Walze einer Walzengruppe direkt angetrieben ist, während die restlichen Walzen
durch einen Friktionsantrieb unter Ausnutzung des Riemenschlupfes angetrieben werden. Hierbei wird
der Riemenumschlingungswinkel mittels verstellbarer Spannrollen variiert.
Die beschriebenen Vorrichtungen weisen jedoch Nachteile auf, die zu bedeutenden Schwierigkeiten
führen. Beispielsweise gestatten einige der genannten Vorrichtungen lediglich eine schrittweise Veränderung
der Winkelgeschwindigkeit der Transportwalzen oder -trommeln. Dementsprechend läßt sich die Vorrichtung
nicht schnell genug an eine beliebige Veränderung im Zustand des behandelten Gewebes,
Fadens od. dgl. beim Transport über die Walzen bzw. Trommeln anpassen, woraus sich ein unbefriedigender Arbeitsablauf ergibt. Es ist auch schwierig,
die Reibungskupplungen während ihrer Arbeit zu steuern. Der Abrieb und der Bruch von Einzelteilen
dieser Kupplungen führte häufig zu .Störungen, so daß kein sicherer Verlaß auf eine derartige Steuereinrichtung
ist. Außerdem erhöhen sich die Anlagekosten mit der Anzahl der Transportwalzen bzw.
-trommeln und mit den zum Antrieb dieser Walzen erforderlichen hohen Drehmomenten so, daß die
Rentabilität einer der Transportvorrichtungen zumindest in Frage gestellt wird. Daher können bei
bekannten Transportvorrichtungen mit eingebauten Transportwalzen oder-trommeln die Winkelgeschwindigkeiten
nicht auf bestimmten und voneinander abhängigen Größen gehalten werden, und eine derartige
Vorrichtung spricht auch nicht auf Veränderungen ( im Zustand des transportierten Fadens, Textilgewebes
od. dgl. an.
Das Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung einer verbesserten Transportvorrichtung für eine Bahn
aus Geweben, Garnen, Faservliesen, Folien und ähnlichen dünnen Materialien, welche schnell auf jegliche
Veränderung im Zustand der transportierten Bahn anspricht, wodurch eine überhöhte Spannung
und bzw. oder ein Durchhang der behandelten bzw. getrockneten Bahn vermieden und die Qualität des
Endprodukts verbessert wird.
Auch soll gemäß der Erfindung eine Vorrichtung geschaffen werden, welche einen einzigen Antriebsmechanismus
zum Antrieb einer Mehrzahl von Transportwalzen oder -trommeln mit bestimmten Winkelgeschwindigkeiten
enthält, wobei die Walzen in einem bestimmten gegenseitigen Verhältnis zueinander einstellbar
sind und wobei dieses Einstellungsverhältnis auf einfache Weise veränderbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in an sich bekannter Weise einzelne Transportwalzen
über Regelgetriebe bzw. Regelmotoren direkt angetrieben sind und daß jede der zwischen diesen
Transportwalzen angeordneten Zwischenwalzen mit je einem Differentialgetriebe verbunden ist, das sowohl
von der unmittelbar vorangehenden als auch von der unmittelbar nachfolgenden Transport- oder Zwischenwalze
angetrieben ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Draufsicht auf die
erfindungsgemäße Transportvorrichtung, wobei die untere Walzenreihe zum Zweck besserer Übersichtlichkeit
weggelassen ist:
F ig. 2 ist eine schematische Seitenansicht der Walzenanordnung von Fig. 1, und zeigt die Art, in
der das zu behandelnde Gewebe über die Walzen ge-
: führt wird; -
\ F i g. .3 zeigt eine vergrößerte schematische Teil-
, ansicht, teilweise in Draufsicht, teilweise im Schnitt,
: der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung, wobei ein : Stück weggelassen ist;
F i g. 4 ist ein Diagramm, in welchem die Trockenzeit eines Textilgarnes oder -gewebes gegen die relative
Längenänderung während der Trockenbehandlung aufgetragen ist;
F i g. 5 zeigt einen schematischen Teilschnitt eines
anderen Ausführungsbeispiels gemäß der Erfindung, teilweise in Draufsicht und teilweise im Schnitt, wobei
Teile weggelassen sind;
■ F i g. 6 ist eine schematische Seitenansicht der
■'!■■ anderen Walzenanordnung der Vorrichtung gemäß
: Fig. 5.
In Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist schematisch eine
Transportvorrichtung für Bahnen dargestellt, die nach den Lehren der vorliegenden Erfindung gebaut
; ist. In F i g. 2 wird die Bahn W eines Faservlieses,
Gewebes, einer Folie od. dgl. entlang eines Zickzack-' förmigen Weges über Zwischenwalzen und Transportwalzen
oder -trommeln über ein Reihenpaar aus oberen und unteren Transport walzen oder-trommeln
geleitet, die in bestimmten Abständen in der Walzen-
; reihe und parallel zueinander angeordnet sind. Die Bezeichnung »Bahn« soll ganz allgemein für alle
Textilbahnen, wie Bahnen aus Garnen und Textil-
: geweben. aus dünnen elastischen Stoffen, Filmmaterialien, Folien und andere lange dünne Bahnen ver-
j wendet werden, welche beim Trocknen einer Längenveränderung
unterworfen sind. Die Reihen der oberen und unteren Walzen sind in einer Mehrzahl von
Gruppen, beispielsweise in drei Gruppen a, b und c. unterteilt. Die Anzahl der Walzengruppen hängt von
dem Geschwindigkeitsplan der bewegten Bahn wäh-' rend des Durchlaufs ab; auch die Gruppenanzahl
' kann variieren und 1 oder eine höhere Zahl sein. Die Erfindung soll im folgenden unter Bezugnahme
auf eine in drei Wal.zengruppen unterteilte Transportvorrichtung erläutert werden.
Die erste Walzengruppe α enthält eine Transportwalze
RA und RB am Anfang und Ende. Die zweite
Walzengruppe b enthält eine Transportwalze RB und
Rc an ihren beiden Enden. Die dritte Gruppe c enthält
eine Transportwalze Rc und R0 an ihren beiden
Enden. Man erkennt daraus, daß die Transpprt-
, walzen RB bzw. R1- am Ende der ersten und zweiten
Gruppe α und b als Transportwalzen am Anfang der Folgegruppen, d. h. der zweiten und dritten
Gruppe b und c, dienen.
Wie man aus F i g. 1 erkennt, wird die Kraft des Elektromotors M über die Antriebswelle L übertragen,
auf welcher mehrere im Abstand voneinander angeordnete Winkelgetriebe K befestigt sind. Jedes dieser
Getriebe K ist mit den Transportwalzen R1, RB, Rc
und RH der einzelnen Gruppen über dazwischengeschaltete
und stufenlos regelbare 'Getriebe V verbunden. Wie man aus der .schematischen Darstellung
von F i g. 1 erkennen kann, sind die Walzen jeder Gruppe funktionell miteinander über ein in der
Folge beschriebenes Reduktior/sgetriebe miteinander verbunden.
ίο Um diese funktioneile Verbindung besser erläutern
zu können, wird auf F i g. 3 übergegangen, in welcher ein Teil der in F i g. 1 dargestellten Transportvorrichtung
mit der Walzengruppe b und dem Reduktionsgetriebe dargestellt ist. Die Walzenreihe R11,
R1, R2, R3, R4 und R1- ist mit vier Getrieben G versehen.
Wie man aus dieser Figur erkennen kann, ist die Transportwalze am Anfang und Ende jeweils
fest mit einer Welle r verbunden, auf welche ein Zahnrad G1 gleichfalls in unmittelbarer Nähe des
einen, in F i g. 3 oberen Endes der Transportwalze RH
befestigt ist. Das Zahnrad G1 kämmt mit einem ersten Zahnrad G2, welches auf der Zwischenachse i\ angeordnet
ist, welche zwischen und parallel zu der Transportwalze RB und der ersten Zwischenwalze R1
angeordnet ist. Das erste Zahnrad G2 kämmt mit
einem zweiten Zahnrad G3, welches drehbar auf der
Welle der ersten Walze Rx befestigt ist. über dem
zweiten Zahnrad G3 ist ein drittes Zahnrad G4 fest
auf der Welle angeordnet und kämmt mit einem vierten Zahnrad G5 auf der äußeren Wandung des
Gehäuses des Differentialgetriebes D. Das Differentialgetriebe D liegt zwischen der ersten und der zweiten
Zwischenwalze R1 und R2 und besteht aus den beiden
Sonnenrädern g, und g2, welche fest auf der gemeinsamen
Achse r2 sitzen, welche parallel zwischen den beiden Walzen R1 und R2 liegt, sowie eine Mehrzahl
von Planetenrädern. Zwei fünfte Zahnräder G(, sind beiderseitig auf dem Ende der gemeinsamen Achse r2
befestigt. Das untere Zahnrad G6 kämmt mit dem zweiten Zahnrad G3, während das obere Zahnrad G,,
mit einem Kupplungsrad G1 auf der Achsederzweiten
Zwischenwalze R2 kämmt. Dieses Kupplungsrad ist von gleicher Art wie das Kupplungsrad G1 auf der
Transportwalze RB. Das Kupplungsrad G1 auf der
zweiten Walze R2 kämmt seinerseits ein erstes Zahnrad
G2 eines zweiten Getriebes G, welches in seiner
Bauart dem ersten beschriebenen Untersetzungsgetriebe gleich ist. Auf diese Weise wird die zweite
Walze über ein Kupplungsrad G1 und den ersten
Teil G2, G3 des zweiten Getriebes G an die dritte
Walze R3 angekuppelt, welche ihrerseits mit der vierten Walze R4 über den übrigen Teil des Getriebes
G und ein Kupplungsrad G1 auf der Achse r für die Walze R4 angekuppelt ist, wobei dieses Zahnrad
dem Zahnrad G1 auf der Achse der Transportwalze RB
entspricht.
Aus Fig. 3 kann man ferner erkennen, daß die
Walzen R1, R2, R3, R4 und Rc weiterhin auch noch
gegenseitig über einen an der Unterseite der Walzen angeordneten Getriebezug funktionell miteinander
verbunden sind. Dieses Getriebe ist in seiner Konstruktion dem auf der Oberseite angeordneten Getriebe
gleich und enthält drei Zahnräder G1 und zwei Getriebe G der beschriebenen Art.
6S Wie bereits erwähnt, kämmt das zweite Zahnrad G3
mit dem fünften unteren Zahnrad G6, während das
dritte Zahnrad G4 mit dem Zahnrad G5 auf der
Außenwandung des Gehäuses vom Differentialge-
triebe G zusammenwirkt. Die erste Zwischenwalze R1
ist also an die zweite Zwischenwalze R2 über das aus den Zahnrädern G1, G4, G5 und G„ bestehende Differentialgetriebe
sowie durch das Differentialgetriebe D. das obere Zahnrad G,, und das zweite Zahnrad G1
angekuppelt. In ähnlicher Weise sind auch die Walzen R2 und R3, R1 und R4 sowie R4 und Rc gegenseitig
miteinander gekuppelt. Daraus erkennt man, daß die Zwischenwalzen und die Transportwalze eine nach
der anderen jeweils über ein Differentialgetriebe ver- (0
bunden sind, welches abwechselnd über und unter den Walzen angeordnet ist. Das erste Zahnrad G2,
welches dem Differentialgetriebe D gegenüberliegt, dient gleichfalls zur diffcrcntiellcn Verbindung der
Zwischen walzen.
. Während das Differentialgetriebe gemäß der Erfindung bisher nur im Zusammenhang mit sechs
Walzen bzw. der Walzengruppe b von F i g. 1 beschrieben wurde, läßt sich dasselbe in gleicher Weise
bei jeder anderen aus einer beliebigen Walzenzahl bestehenden Walzengruppe anwenden.
Selbstverständlich sind auch die Walzen in den
beiden anderen Gruppen α und c funktionell miteinander
über ein oder mehrere schematisch in Fig. 1 eingezeichnete Getriebezüge miteinander verbunden.
welche in ihrer Konstruktion den im Zusammenhang mit F i g. 3 beschriebenen Getrieben entsprechen. ·
Beim Antrieb der beschriebenen Transportvorrichtung spielt sich folgendes ab: Nach Erregung des
Motors Λ/ wird die Transportwalze am Anfang der drei Walzcngruppen a. b und c durch die gemeinsame
Antriebswelle L, das entsprechende Stirnradgetriebe K unddasstufcnloscGcschwindigkeitswcchselgetriebe V
sowie die Achse der entsprechenden Transportwalze angetrieben. Dadurch werden die Zwischenwalzen
jeder Gruppe durch ihre Transportwalzen am Anfang über die Zahnräder G1 und die Differentialgetriebe
angetrieben.
Da die Geschwindigkeiten der Transportwalzen vorgegeben sind, ergeben sich die Geschwindigkeiten
der Zwischcnwalzcn in jeder Gruppe zwangläufig aus den Übersetzungsverhältnissen der Kupplungszahnräder
bzw. des Differentialgetriebes. Zum Zweck der Veranschaulichung werde angenommen, daß die
beiden Zahnräder G1 und G1 die gleiche Zähnezahl
haben und die Zahnräder G2. (J5 und G„ eine andere,
jedoch untereinander ebenfalls gleiche Zähnezahl aufweisen. Auch die beiden Sonnenräder g, und g2
haben die gleiche Zähnezahl. Weiterhin werde angenommen, daß die Walzen R11. R1. R2. R3. R4 und R, 5"'
in äquidistantcr Lage zueinander angeordnet und mit den entsprechenden Winkelgeschwindigkeiten \„. I1.
Ij- 'λ· *i und '«· angetrieben werden. Unter diesen
Annahmen ergeben sich Tür die Geschwindigkeiten I',. I2. Γ, und I4 folgende Gleichungen:
' 1 -~ ι
>k -'■■ t
r, =
(10
ι;,
Man erkennt aus Fig. 1, daß man durch getrennte
Regelung der Getriebe V unterschiedliche Winkelgeschwindigkeiten für die Transportwalzen am Anfang
der einzelnen Gruppen einstellen kann. Dies ergibt sich aus der Tatsache, daß die Zwischenwalzen
und die Transportwalzen am Ende jeder Walzengruppc miteinander über ein entsprechendes Differentialgetriebe
verbunden sind. Aus den obigen Gleichungen folgt, daß sich die Geschwindigkeiten der
Zwischcnwalzen R1, R2, R, und R4 linear und stetig
zwischen den Geschwindigkeiten der Randwalzen Rn und R1 verändern. Entsprechendes gilt für die Walzengruppen
α und c.
In F i g. 4 ist die Abhängigkeit zwischen der prozentualen Längenänderung und der Trockenzeit, d. h.
also die Kontraktionsgeschwindigkeit der behandelten Bahn, eingezeichnet. Es werden angenommen, daß
eine nasse Gewebebahn die durch die ausgezogene Kurve in Fig. 4 dargestellte Kontraktionskcnnlinie
habe und durch die Vorrichtung nach den F i g. 1, 2 und 3 zum Trocknen geschickt werde. Ferner
werde angenommen, daß die Transportwagen R1,
RB, Rc und R1, relative Winkelgeschwindigkeiten
haben, die den durch die Punkte A, B, C und D auf der Kurve in F i g. 4 markierten Kontraktionsgeschwindigkeiten
entsprechen. Die erforderliche Geschwindigkeitseinstellung kann auf einfache Weise
durch unabhängige Einstellung des stufenlosen Gcschwindigkeitswechselgctriebes
V in F i g. 1 in der oben beschriebenen Weise erfolgen. Mit den angegebenen
Zahnzahlen der verschiedenen in Zusammenhang mit F i g. 3 beschriebenen Zahnräder
ergeben sich für die Walzcngruppen a, b und c Winkelgeschwindigkeiten,
die in dem Diagramm von Fi g. 4 gestrichelt eingezeichnet sind. Wie man aus dem Diagramm'erkennt, kommt die gestrichelte Kurve der
ausgezogenen Kurve für die Kontraktionsgeschwindigkeit der behandelten Bahn sehr nahe. Aus diesem
Cirund läßt sich die Bahn ohne Spannung oder Durch: hängen über die Walzen transportieren.
In der vorausgehenden Beschreibung wurde angenommen,
daß die Zahnräder G1 und G3 die gleiche
Zähnezahl aufweisen und daß die Zahnräder G2, G5
und G,, eine andere untereinander gleiche Zähnezahl haben und daß weiterhin die Zähnezahl der beiden
Sonnenräder g, und g2 ebenfalls gleich sei. Daraus ergibt sich ein lineares Gcschwindigkcitsgefälle zwischen
den einzelnen Zwischenwalzcn jeder Gruppe. Die Zähnezahl des Zahnrades G1 kann sich jedoch
von der des Zahnrades G1 unterscheiden. Gleichfalls können sich auch die Zähnezahlcn der Zahnräder G2,
G5 und G„ voneinander unterscheiden. In diesem Fall
ergeben sich die Geschwindigkeiten der Zwischenwalzen jeder Gruppe durch die Differentialgetriebe
und verlaufen nicht linear. Man erkennt daraus, daß bei Anordnung geeigneter Differentialgetriebe und
bei der richtigen Einstellung der Winkelgeschwindigkeit der Transportwagen die Zwischenwalzen jeder
Gruppe mit einer Winkelgeschwindigkeit bewegt werden können, die in sehr genauer Übereinstimmung
mit der Trocknungsgeschwindigkeit und der dabei auftretenden Längenänderung einer beliebigen Bahn
steht. Mit anderen Worten läßt sich durch diese individuelle Einstellung der Walzengcschwindigkeit die
charakteristische Kontraktionsgeschwindigkeitskurvc genauer erreichen. Dadurch wird das Gewebe vor
einer unerwünschten zu starken Dehnung und bzw.oder einem gleichfalls unerwünschten Durchhang bewahrt.
In den Fig. 5 und 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Dabei wurden für
gleiche Teile die gleichen Bezugszeichen der übrigen Figuren verwendet. Wie man aus F i g. 6 erkennt,
ist eine Vielzahl von Walzen in zickzackförmiger Aufeinanderfolge ihrer Achsen vorgesehen, wobei der
Zwischenraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Walzen gerade so groß ist. daß die zu trocknende
Bahn frei hindurchgeführt werden kann. Wie man aus F i g. 5 erkennen kann, sind die Zwischenachsen r,
und r, von Fig. 3 weggelassen und das Differentialgetriebe D auf der Achse der entsprechenden Walze
befestigt und an die vorausgehende Walze über das Zahnrad G, ohne Verwendung eines Zwischenrades
angekuppelt. Man erkennt daraus, daß das Ausführungsbeispiel gemäß F i gl 6 in der gleichen Weise
wie das Beispiel von F i g. 3 arbeitet.
Zusätzlich zu dem Vorteil einer Voreinstellung der Geschwindigkeiten für die Walzen durch einfache
Geschwindigkeitsregelung der Transportwalzen entsprechend der Verlängerung. Zusammenziehung, kurz
der Längenänderung der zu transportierenden Bahn, läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
insofern vorteilhaft anwenden, als die Geschwindigkeiten aller Transportwalzen schnell und einfach entsprechend einer Veränderung im Zustand der transportierten Stoffbahn veränderbar sind. Eine Ver
änderung der Walzcngeschwindigkeiten für jede WaI-zcngruppe
kann einfach durch Regelung der Geschwindigkeiten der beiden mit den Zwischenwalzen jeder
Gruppe gekuppelten Transport walzen bewirkt werden.
Claims (2)
1. Antriebseinrichtung für die Transport walzen laufender Warenbahnen, ζ. Β textiler Gewebe oder
Vliesstoffe, bei welcher der Antrieb über Differentialgetriebe erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß in an sic.h bekannter Weise einzelne
Transportwalzen (λ.,. Rn. Rc. Rn) über Regclgetriebe
bzw. Rcgelmotoren direkt angetrieben sind und daß jede der zwischen diesen Transportwalzen
(R ,. R,h R1. Rn) angeordneten Zwischcnwalzen
[R1. R2. R$....) mit je einem Differentialgetriebe
(D) verbunden ist. das sowohl von der unmittelbar vorangehenden als auch von der unmittelbar
nachfolgenden Transport- oder Zwischenwalze (RA, Rn. R,. Rn oder R1. R1. 'Ry...).
angetrieben ist.
2. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Differentialgetriebe
(D) abwechselnd zwischen den Wcllcnenden auf
der einen und anderen Seite der hintereinanderliegenden
Walzen (R1. R2. R,. R4) angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
009 635 2i
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