Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge. Die Erfindung bezieht sich
auf einen Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Federkasten und einer
Polsterauflage und besteht im Wesentlichen darin, daß in der Polsterauflage in demjenigen
Bereich, in welchem sich die Sitzhöcker des Beckens der sitzenden Person
abstützen, eine Einlage aus Polstermaterial mit gegenüber den übrigen Teilen der
Polsterauflage geringerer Nachgiebigkeit angeordnet ist. Bei der Benutzung üblicher
Polsterauflagen, die z.B. aus mit Zateamilch benetzten Tierhaaren, Tierborsten oder
Pflanzenfasern oder aus Schaumgummi od.dgl. bestehen und die im Interesse eines
angenehmen Sitzens verhältnismäßig weich und nachgiebig ausgebildet sind, bildet
sich beim Sitzen in dem Bereich, in welchem sich die Sitzhöcker des Beckens der
sitzenden Person abstützen, eine örtliche Vertiefung. Dies hat zur Folge, daß von
der Polsterauflage auf die Weichteile der Oberschenkel der sitzenden Person ein
unerwünschter Gegendruck ausgeübt wird, weil diese Körperpartien mehr zur Auflage
auf die Polsterauflage kommen. Ferner hat die Bildung der örtlichen Vertiefung in
der Polsterauflage den Nachteil, daß die sitzende Person mit ihrem Gesäß in der
Vertiefung nach vorn rutscht, wodurch sich das Becken und die Wirbelsäule von der
Rückenlehne, die als Stütze dienen soll, entfernen, Durch die Erfindung werden die
beschriebenen Nachteile beseitigt. Infolge der Anordnung einer Einlage aus Polstermaterial
mit gegenüber den übrigen Teilen der Polsterauflage geringerer Nachgiebigkeit kann
in der Polsterauflage -keine
örtliche Vertiefung entstehen. Auf
die Weichteile der Ober-#'schenkel wird somit kein zusätzlicher Auflagedruck ausgeübte
und die Wirbelsäule und das Becken bleiben an der Rückenlehne` abgestützt. In weiterer
Ausgestaltung des Erfindungsgedankens kann die Einlage aus einem von dem Material
der Polsterauflage unterschiedlichen Material hergestellt sein. Die Einlage kann
aber auch aus den gleichen Grundstoffen wie die Polsterauflage hergestellt sein.
Vorteilhaft kann die Einlage derart ausge-_ bildet sein, daß von ihren Begrenzungen
aus ein allmählicher Übergang von der geringeren Nachgiebigkeit zur größeren Nachgiebigkeit
der Polsterauflage vorhanden ist. Nach einem anderen Merkmal der Erfindung kann
die Einlage in Draufsicht auf den Sitz gesehen im wesentlichen eine ovale Gestalt
aufweisen. Im Interesse einer einfachen Fertigung kann die Einlage aber auch als
von Sitzseite zu Sitzseite durchgehender Einlagestreifen ausgebildet sein, der zweckmäßig
bis an die hintere Sitzbegrenzung heranreicht. Schließlich kann die Einlage aus
je einem Sitzhöcker zugeordneten Einlageteilen bestehen. In der Zeichnung, in welcher
der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt
ist, zeigen :
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Kraftfahrzeugsitz und
die Fig. 2 bis 5 Draufsichten auf Kraftfahrzeugsitze mit unterschiedlich gestalteten
Polstereinlagen bei entferntem Polsterbezug. Der Kraftfahrzeugsitz nach Fig. 1 besteht
im wesentlichen aus dem Federkasten 1.mit darin angeordneten Federn 2, aus der über
den Federn liegenden Polsterauflage 3, ferner aus der auf die Polsterauflage gelegten
Watteschicht ¢ und dem Polsterbezug 5.
Die Polsterauflage 3 wird
von einer Schicht 6 aus Pflanzenfasern, z.B. Kokosfasern, und einer Schicht ? aus
Tierborsten, z.B. Schweineborten, gebildet. Die Fasern und die Borsten werden bei
der Herstellung mit Latexmilch benetzt und in einer Form zur dargestellten Polsterauflage
gepreßt und ausgebacken. In demjenigen Bereich der Polsterauflage 3, in welchem
sich die Sitzhöcker des Beckens der sitzenden Person abstützen, ist die Polsterauflage
mit der Einlage 8 versehen, in welcher das verwendete Material, z.B. Pflanzenfasern,
Tierhaare oder Tierborsten, wesentlich dichter angeordnet ist als in den übrigen
Teilen der Polsterauflage 3. Dadurch wird eine geringere Nachgiebigkeit gegenüber
den übrigen Teilen der Polsterauflage erzielt, so daß die Sitzhöcker einer sitzenden
Person an dieser Stelle keine
örtliche Vertiefung in die Polsterauflage drücken
können. wie aus Fig. 2 hervorgeht, kann der Einlage 8 in der Polsterauflage 3 in
Draufsicht gesehen_eine etwa ovale Form gegeben werden. Vor allem aus Fertigungsgründen
wird jedoch die Form der Einlage 8 in der Polsterauflage 3 nach Fig. 3 zu bevorzugen
sein, bei welcher sich die Einlage von der einen seitlichen Begrenzung des Sitzes
bzw. der Polsterauflage bis zur anderen seitlichen Begrenzung erstreckt. Aus den
gleichen Gründen dürfte die Ausführungsform der Einlage 8 in der Polsterauflage
3 in Fig. 4 bevorzugt Anwendung finden, bei der sich die Einlage auch noch bis an
die hintere Begrenzung des Sitzes bzw, der Polsterauflage erstreckt. Bei
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 besteht die Einlage
in der Polsterauflage
3 aus den beiden Einlageteilen 8a und 8b. Zwischen diesen beiden Einlageteilen mit
geringer Nachgiebigkeit befindet sich ein Streifen Polsterauflage mit größerer Nachgiebigkeit,
so daß eine günstige Sitzbelüftung erzielt wird.
Aus Gründen
der Haltbarkeit der Polsterauflage mit darin angeordneter Einlage geringerer Nachgiebigkeit
ist es vorteilhaft, zwischen der Einlage und den übrigen Teilen. der Polsterauflage
einen allmählichen Übergang von der geringeren Nachgiebigkeit zur größeren Nachgiebigkeit
vorzusehen. Statt die Einlage aus den gleichen Grundstoffen zu fertigen wie die
Polsterauflage, kann die Einlage natürlich auch aus einem anderen geeigneten Stoff,
z.B. aus Schaumgummi oder aus Schaumkunststoff gefertigt sein.