DE137593C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die statische Ladung der Glaswände elektrischer Vacuumröhren ist, wie allgemein bekannt, von. grofsem Einflufs auf die in denselben erzeugten Kathodenstrahlen. Hittorf hat nachgewiesen, dafs die Entladung überhaupt verhindert wird, wenn, sich die Kathode in einem Glasrohr befindet, welches eng genug ist, bei welchem also die statisch geladenen Glaswände sich dicht an der Kathode befinden. Eine statisch geladene Glaskugel lenkt die Kathodenstrahlen ab.

Oben Gesagtes hat zur Construction einer Blende für Röntgenröhren geführt, welche eine aufserordentliche Verkleinerung des Brennpunktes herbeiführt, welcher von den Kathodenstrahlen auf der Antikathode gebildet wird.

Die gewöhnlichen Lichtstrahlen werden von einem Hohlspiegel so refiectirt, dafs sie sich im Krümmungsinittelpunkt des letzteren kreuzen. Die reflectirten Kathodenstrahlen dagegen kreuzen sich nicht.

Läfst man nun in einer Röntgenröhre die Strahlen der Kathode α durch eine Rohrblende (Glas u. s. w.) b von bestimmter Dimension gehen, so bewirkt die Ladung der Innenwände eine gleichmäfsige Abstofsung bezw. Einschnürung der Kathodenstrahlen zu einem in gerader Richtung verlaufenden Strahl.

Durch diese Anordnung wird nun einerseits der Brennpunkt wirklich äufserst scharf und klein und damit die Qualität des Bildes, da die Röntgenstrahlen nur mehr von einem Punkte ausgehen, erheblich gebessert.

In der Praxis müssen die richtigen Dimensionsverhältnisse der Blende durch Versuche festgestellt werden.

Es ist leicht zu verstehen, dafs durch Anwendung der Blende die genaue Entfernung der Kathode α von der Antikathode c nicht mehr so präcis eingehalten werden mufs, wie dies bei gewöhnlichen Röntgenröhren ein unbedingtes Erfordernifs ist.

Man kann die Wirkung der Blende noch erhöhen, wenn man sie mit einem Metallrohr d, das als Belag für dieselbe dient, umgiebt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Röntgenröhre, gekennzeichnet durch eine die Antikathode umgebende Rohrblende (b), welche sich beim Durchgang von Kathodenstrahlen an der inneren Wandung mit statischer Elektricitä't ladet und durch diese Ladung eine Zusammendrängung der Kathodenstrahlen und damit eine Verkleinerung ihres Brennpunktes bewirkt.

2. Ausführungsform der Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Blende (b) mit einem Metallrohr (d) umgeben ist zur Erhöhung der Reflexwirkung.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.