DE136340C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Um starkes und dichtes Haar, besonders Frauenhaar, beim Bürsten durchdringen zu können, mufsten bisher Bürsten mit sehr harten Borsten verwendet werden. Diese haben jedoch den Nachtheil, dafs sie leicht die Kopfhaut verletzen und dafs sie viel theurer sind als Bürsten mit weichen Borsten, die wiederum für starkes Haar nicht genügen.

Um aber auch letztere verwenden zu können, werden nach vorliegender Erfindung die Bürsten mit Kämmen versehen, deren Zähne kürzer als die Borsten sind, so dafs diese die Kämme überragen. Infolge dessen werden beim Gebrauch die weichen Borsten umgebogen, bis sie sich auf die Kammzähne legen. Sie berühren daher die Kopfhaut nicht mit den scharfen Spitzen, wie die harten Borsten, sondern mehr mit den seitlichen Flächen; dabei durchdringen sie doch die Haare und bilden so einen billigen und gleichwerthigen Ersatz für hartborstige Bürsten.

Die Härte der neuen Bürste ist verschieden und kann auf verschiedene Weise regulirt werden, entweder durch die verschiedene Härte der Borsten selbst oder je nachdem, wie viel Borstenreihen zwischen den Kämmen verwendet werden, oder um wie viel die Kämme unter der Borstenoberfläche liegen oder die Kaminzähne von einander abstehen.

Die Kämme können im Bürstenkörper beliebig angeordnet sein. Am zweckmäfsigsten sitzen sie naturgemäfs parallel zu den Borstenreihen, doch können sie auch als concentrische Ellipsen oder dergl. ausgebildet sein. Sie können im Bürstenkörper fest oder zwecks leichterer Reinigung herausnehmbar sitzen. In letzterem Falle können sie einzeln angeordnet oder alle an einem Steg befestigt sein, so dafs alle Kämme zugleich mit demselben abgenommen werden können. Die Gröfse, Form, Ausführung der Bürste und der Kämme ist natürlich beliebig, ebenso wie das dazu verwendete Material.

Auf der Zeichnung ist die neue Haarbürste in beispielsweisen Ausführungsformen veranschaulicht. Fig. ι bis 3 zeigen in Aufsicht auf die Borstenseite drei Bürsten mit verschiedener Anordnung der Kämme und Fig. 4 ist eine Seitenansicht der Bürste nach Fig. 2 mit theilweisem Schnitt.

In Fig. ι ist ein Kamm b am Rande 'der Bürste angeordnet, so dafs sich alle Borsten a beim Gebrauch gegen den Kamm bezw. auf denselben legen. Diese Anordnung ist vortheilhaft bei sehr dicht stehenden, langen Borsten. Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform mit zu den Borstenreihen parallelen Kämmen und Fig. 3 ist eine Verbindung der Bürste nach Fig. 1 und 2. Aus der Seitenansicht nach Fig. 4 ist zu ersehen, dafs die Zähne der Kämme b kürzer als die Borsten α sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Haarbürste mit Kamm, dadurch gekennzeichnet, dafs die zwischen den Borstenreihen (a) in beliebiger Zahl, Gröfse und Form fest oder herausnehmbar angeordneten Kämme (b) niedriger als die Borsten sind, die sich infolge dessen beim Gebrauch auf die Kämme legen, so dafs unter Verwendung von weichen Borsten an Stelle der harten die Härte der Bürste ohne Aenderung der Härte der Borsten regulirt bezw. erhöht werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.