DE134360C - Durch Fliehkraft wirkender Luftreiniger mit im Luft-Abzugrohr angeordneten festen Scheidewänden - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

JVl 134360 KLASSE 5Oe.

in NÜRNBERG.

Die bisherigen, in Entstaubungs- und Späneabsaugungsanlagen benutzten Vorrichtungen, welche bestimmt sind., den Staub bezw. die Späne aus der Luft abzuscheiden, leiden an dem Mangel, dafs sie, sofern sie nicht in ganz bedeutenden Abmessungen ausgeführt werden, dem Durchgang der Luft einen grofsen Widerstand entgegensetzen und mit starken Energie-^r Verlusten arbeiten.

Dies hat in erster Linie darin seinen Grund, dafs in der Regel auf die Art des Austritts der gereinigten Luft aus dem Staub- oder Späneabscheider nur selten Rücksicht genommen wird. Die innerhalb der Vorrichtung zwecks Abscheidung der Staubtheile und dergl. in "Wirbelbewegung gebrachte Luft verläfst bei den bisherigen Einrichtungen in der Regel den Apparat durch die Austrittsöffnung nicht ruhig, sondern stark wirbelnd, wodurch eine beträchtliche Energiemenge vergeudet wird. Die letztere offenbart sich in dem Gegendruck, welcher durch die Centrifugalkraft der im Gefäfs kreisenden Luftmassen erzeugt wird und gegen den die neu hinzukommende Luft anzukämpfen hat. ' Auch die bekannte Anordnung einer Längsscheidewand im Luftaustrittsrohr zwecks Verhinderung einer Wirbelbewegung der ausströmenden Luft ist aus dem Grunde unzweckmäfsig, weil das senkrechte Aufstofsen der wirbelnden Luft auf die Scheidewand einen, beträchtlichen Energieverlust zur Folge hat und einen starken Gegendruck veranlafst, und weil durch die Scheidewand der Wirbel lediglich in zwei Theile gespalten wird. Ebensowenig ist die bei manchen Luftreinigern im Luftaustrittsrohr vorgesehene Anordnung radialer Rippen oder dergl. geeignet, einen Energieverlust zu vermeiden, da durch solche Rippen, falls sie überhaupt die Wirbelbewegung der austretenden Luft aufheben, die gegen dieselben stofsenden Luftfäden stets eine plötzliche Richtungsänderung erfahren und somit der erwähnte Zweck nicht erreicht wird, da die Stofswirkungen einen starken Gegendruck und Verlust an Arbeit bedingen.

Gegenstand der Erfindung bildet nun eine Vorrichtung, welche ebenso wie die erwähnten die Abfallstoffe durch die Wirkung der Fliehkraft abscheidet, dabei aber durch richtige Führung des gereinigten Luftstromes den bei den älteren Einrichtungen beim Austritt desselben auftretende Kraftverlust vermeidet. Zu diesem Zwecke wird die Luft, nachdem sie in bekannter Weise am oberen Ende eines ringförmigen Hohlkörpers in den letzteren nach einer Schraubenlinie abwärts steigend eingeführt und durch die bei ihrer Wirbelbewegung auftretende Fliehkraft von ihren mechanischen Beimengungen befreit worden ist, durch Leitschaufeln in solcher Weise abgeleitet, dafs die einzelnen Luftfäden in allmählicher Richtungsänderung völlig ohne Stofs

Claims (2)

1. parallel gerichtet werden und das Abzugrohr ruhig und. ohne Wirbelbewegung verlassen. In einem über den Leitschaufeln angeordneten, allmählich sich erweiternden AuslaufstUck setzt aufserdem die Luft einen Theil ihrer Geschwindigkeit in Pressung um, wodurch das Hindurchtreiben der Luft durch den Reiniger unterstützt wird.

   Der Luftreiniger gemäfs der Erfindung ist in den Fig. ι und 2 der Zeichnung in einer Ausführungsform im Längs- und Querschnitt veranschaulicht. Das Gehäuse a, welches im Wesentlichen cylindrische Gestalt besitzt, läuft am oberen Ende in einen schraubenförmig gewundenen Kanal b aus. Die durch den letzteren in den Behälter eintretende Luft wird somit längs einer Schraubenlinie (mit senkrechter Achse) abwärts geführt und entledigt sich in dem ringförmigen Hohlraum des Gehäuses α der Abfallstoffe, welche sich an der äufseren Wandung ansammeln und, an derselben entlang gleitend, durch den Hohlkegel c nach unten geführt werden.

   Die gereinigte Luft tritt am unteren Ende des Hohlraumes in die turbinenähhlich angeordneten Leitschaufeln d, welche derart einwärts und aufwärts gekrümmt sind, dafs sie die einzelnen Luftfäden einander parallel nach oben, zu lenken. Durch das aufgesetzte Abzugrohr f verla'fst die Luft ruhig den Luftreiniger, nachdem sie in dem allmählich sich erweiternden AuslaufstUck e einen Theil ihrer Geschwindigkeit noch in Pressung umgesetzt hat. Diese Umsetzung von Geschwindigkeit in Druck äufsert sich, da bei der wirbelfreien Bewegung die Summe aus Geschwindigkeitshöhe und Druckhöhe constant ist, durch einen erheblichen Unterdruck am äufseren Umfang der Leitschaufeln d, welcher Unterdruck das , Hindurchtreten der Luft durch die Vorrichtung unterstützt.

   Pate nt-A ν Sprüche:

   ι. Durch Fliehkraft wirkender Luftreiniger mit im Luft-Abzugsrohr angeordneten festen Scheidewänden, dadurch gekennzeichnet, dafs die Scheidewände aus Leitschaufeln (d) gebildet werden, welche am äufseren Umfang annähernd tangential ausmünden und sich derart einwärts und aufwärts krümmen, dafs durch dieselben die einzelnen Luftfäden in völlig stetigem Uebergang parallel gerichtet werden und das axial angeordnete Abzugrohr ffJ ohne Wirbelbewegung verlassen.
2. 2. Ein Luftreiniger nach Anspruch i,. dadurch gekennzeichnet, dafs über den Leitschaufeln (d) ein allmählich sich erweiterndes Auslaufstück (e) angeordnet ist, in welchem die Luft einen Theil ihrer Geschwindigkeit in Pressung umsetzt, so dafs am äufseren Umfang der Leitschaufeln (d) ein Unterdruck entsteht, welcher das Hindurchtreiben der Luft durch den Luftreiniger unterstützt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.