DE131199C

DE131199C -

Info

Publication number: DE131199C
Application number: DENDAT131199D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei Reaktionsturbinen mit aus einem einfachen Rohr bestehenden Saugrohren entsteht ein sehr beträchtlicher Effectverlust durch die unregelmäfsige Bewegung, die das Wasser während seiner Strömung aus dem Laufrade durch das Saugrohr erhält. Infolge der bedeutenden Gröfse des Saugrohres im Vergleich zu der Gröfse des Querschnittes der freien Austrittsöffnung im Laufrade wird nämlich die Geschwindigkeit des Wassers beim Uebertritt vom Laufrade in das Saugrohr vermindert, wobei infolge des Schäumens und Sprudeins des Wassers im Saugrohr Luft leicht unter das Saugrohr treten kann. Bei anderen Turbinenarten ist die Anordnung fester Ablafskanäle für das aus dem Laufrade kommende Wasser bekannt, jedoch zu anderem Zwecke. Die Anzahl dieser Kanäle ist gleich der Anzahl der Kanäle des Laufrades. Wie die Kanäle des Laufrades werden sie durch zwei Kränze und zwischen diesen tretende Querwände begrenzt und so angeordnet, dafs sie bei einer entsprechenden Stellung des Laufrades eine Fortsetzung der Kanäle desselben bilden. Während der Umdrehung des Laufrades wirken die Querwände der Ablafskanäle hinderlich, so dafs das Wasser eine unregelmäfsige Strömung aus dem Laufrade durch die Ablafskanäle erhält.

Durch die neue Vorrichtung soll an mit Saugrohr versehenen Reaktionsturbinen die Geschwindigkeit des Wassers an jeder Stelle des Saugrohres möglichst gleich gemacht werden der Geschwindigkeit, mit der es das Saugrohr verläfst. Hierdurch erhält das Wasser eine ruhige Strömung durch das Saugrohr. Die Vorrichtung besteht hauptsächlich darin, dafs das Saugrohr aus dem aus einem einzelnen ungetheilten Raum ,bestehenden Zwischenraum zwischen einem äufseren und einem inneren Rohr gebildet wird. Durch die Wahl von Rohren mit geeignetem Durchmesser ist es also leicht, dem Saugrohr, d. h. dem Zwischenraum zwischen den beiden Rohren, einen solchen Querschnitt zu geben, dafs das Wasser immer ruhig durch den Zwischenraum strömt, wodurch die Veränderung der Geschwindigkeit und das gleichzeitig dabei auftretende Wirbeln des Wassers mit dadurch veranlafstem Effectverlust nicht so bedeutend als bei früheren Constructionen werden. Es sind in dem Zwischenraum keine denselben in verschiedene Kanäle theilende Scheidewände vorhanden, die das Wasser verhindern, stets, ruhig aus dem Laufrad durch das Saugrohr zu strömen. Damit kein Theil des aus dem Laufrade strömenden Wassers in das innere Rohr durch den Zwischenraum zwischen dem Laufrade und dem am Laufrade befindlichen Ende des inneren Rohres tritt, kann dieses Ende geschlossen sein. Um dem Wasser eine gute Leitung beim Uebergange aus dem Laufrade in das Saugrohr und eine möglichst ruhige Strömung durch das Saugrohr zu geben, werden die Aufsenwand des inneren Rohres und die Innenwand des äufseren Rohres an dem dem Laufrade zunächst liegenden Ende in der Fortsetzung der Innenwände der Laufradkanäle angeordnet. Gleichzeitig nimmt der Zwischenraum zwischen den Rohren vom Laufrade aus um so viel ab, dafs der Querschnitt des als Saugrohr dienenden Ringraumes der Gröfse der freien Oeff-

nung des Laufrades bezw. der Wassermenge und Austriltsgeschwindigkeit des Wassers entspricht.

Die Zeichnung stellt ein Beispiel einer nach der Erfindung construirfen ^; stehenden Axialturbine dar, und zwar zeigen Fig. ι einen Verticalschnitt der Turbine, Fig. 2 einen Horizontalschnitt der Turbine durch zwei das Saugrohr bildende Rohre, Fig. 3 die Turbine in Ansicht und Fig. 4 dieselbe von oben gesehen.

α ist ein Lagerbock mit Lager für die Turbinenwelle b. c ist ein Lagerbock mit Lager für die Triebwelle, d ist der Mantel, e das Leitrad und f das Laufrad. Ii ist ein ä'ufseres und i ein inneres Rohr, die zusammen das Saugrohr bilden, g ist ein Verbindungsrohr zwischen dem Mantel d und dem Rohr h.

k ist der untere Theil der Turbine, m ein Regelungsschieber, η η sind mit dem Regelungsschieber verbundene Stangen und ss Schraubengetriebe für die Bewegung des Schiebers. Wie aus Fig. ι hervorgeht, ist das obere Ende des Rohres i geschlossen. Die Aufsenwand des Rohres i am Laufrade liegt zunächst in der Fortsetzung der Aufsenseite des inneren Laufradkranzes, etwas tiefer nimmt der Durchmesser des inneren Rohres etwas zu und bleibt von da ab gleich.

Claims

Patent-Anspruch:
Mit Saugrohr versehene Reaktions-Vollturbine, dadurch gekennzeichnet, dafs das Saugrohr aus dem ungeteilten ringförmigen Zwischenraum zwischen einem inneren und einem äufseren Rohr besteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.