DE1301065B - Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisatlatizes durch Emulsionspolymerisation - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisatlatizes durch Emulsionspolymerisation

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DE1301065B DED41911A DED0041911A DE1301065B DE 1301065 B DE1301065 B DE 1301065B DE D41911 A DED41911 A DE D41911A DE D0041911 A DED0041911 A DE D0041911A DE 1301065 B DE1301065 B DE 1301065B
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F2/00Processes of polymerisation
    • C08F2/12Polymerisation in non-solvents
    • C08F2/16Aqueous medium
    • C08F2/22Emulsion polymerisation

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
  • Polymerisation Methods In General (AREA)

Description

  • Es ist bekannt, daß in der Emulsionspolymerisationstechnik ein wasserunlösliches flüssiges polymerisierbares äthylenisch-ungesättigtes Monomeres, wie Styrol, Butadien, Methylmethacrylat, Äthylacrylat, Vinylacetat, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid oder ein entsprechendes Gemisch, in einem wäßrigen Medium, das ein Netz- oder oberflächenaktives Mittel, z. B. eine wasserlösliche Alkaliseife, sowie einen Polymerisationskatalysator enthält, kolloidal emulgiert und die erhaltene kolloidale Emulsion dann polymerisiert wird, so daß eine wäßrige kolloidale Dispersion des entsprechenden polymeren Produkts (Latex) entsteht. Es ist ferner bekannt, daß auch Mischpolymerisate nach entsprechenden Emulsionspolymerisationsverfahren erhalten werden können. So beschreibt die britische Patentschrift 475132 ein Verfahren, bei dem wasserunlösliche, äthylenisch ungesättigte, flüssige Monomere mit wasserlöslichen Salzen aus einwertigen Aminoalkoholestern einer x-Methylenmonocarbonsäure in nichtalkalischem, wäßrigem Medium unter Verwendung von Dispergier- bzw. Emulgiermitteln mischpolymerisiert werden.
  • Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten Polymerisatlatizes besteht darin, daß ihre Beständigkeit gegen Koagulation bzw. Fällung des polymeren Bestandteils stark von der Art und Menge der in dem wäßrigen Suspensionsmedium enthaltenen oberflächenaktiven Mittel und Emulgiermittel abhängt. In vielen Fällen sind solche Latizes unbeständig, insbesondere, wenn sie mechanischem Rühren, Wärme- oder Kälteeinwirkungen unterworfen oder wenn ihnen mehrwertige Ionen, z. B. als Calciumsalze, zugesetzt werden, wodurch Koagulation der Polymerisatteilchen erfolgt. Bisweilen kann die Beständigkeit des Latex verbessert werden, indem man den kolloidalen Dispersionen nach Beendigung der Polymerisation weitere Mengen an oberflächenaktiven Mitteln oder anderen Stabilisierungsmitteln zusetzt. Allgemein sind aber Latizes, die mit Hilfe von außen zugesetzter Emulgiermittel stabilisiert worden sind, immer nur in begrenztem Umfang beständig und haltbar.
  • Darüber hinaus sind aber oftmals diese üblicherweise verwendeten wasserlöslichen Stabilisierungsmittel (die zur Erhöhung der Latexbeständigkeit hinzugegeben wurden) bei vielen Anwendungsgebieten unerwünscht. So verbleiben z. B. in durch Verdampfen von Wasser aus einem solchen Latex hergestellten Überzügen die nichtflüchtigen Stabilisierungsmittel zusammen mit der Polymerisatablagerung in dem Überzug. In vielen Fällen beeinträchtigen dann die wasserlöslichen Bestandteile des Überzugs dessen Qualität erheblich.
  • Bei vielen Verwendungszwecken von wäßrigen kolloidalen Polymerlatizes ergeben sich mithin zwei einander widersprechende Forderungen: 1. daß die Dispersion einerseits stabil ist, 2. daß die Dispersion andererseits sowenig wie möglich wasserlösliches Material enthält.
  • Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisatlatizes durch Emulsionspolymerisation von einem oder mehreren wasserunlöslichen, äthylenisch ungesättigten, flüssigen Monomeren in nichtalkalischem wäßrigem Medium in Gegenwart von Polymerisationskatalysatoren und 0,1 bis lOOIo, bezogen auf die Gewichtsmenge des wasserunlöslichen, äthylenisch ungesättigten flüssigen Monomeren, an wasserlöslichen Salzen von einwertigen Aminoalkoholestern von-MethylenmonocarbDnsäuren gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Emulsionspolymerisation ohne weiteren Zusatz von Emulgiermitteln durchgeführt wird.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist die Herstellung von wäßrigen Mischpolymerisatlatizes, bei denen die Nachteile der bisher bekannten Latizes ausgeschaltet werden, möglich.
  • Das wasserlösliche Salz des einwertigen Aminoalkoholesters einer a-Methylenmonocarbonsäure wird vorzugsweise in einer Menge zwischen 0,5 und 50/,, bezogen auf das Gewicht des wasserunlöslichen, äthylenisch ungesättigten flüssigen Monomeren, angewandt.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann es zweckmäßig sein, einen Aminoalkoholester anzuwenden, in dem die Aminogruppe primär, sekundär oder tertiär ist und die vorzugsweise durch eine 2 oder 3 Kohlenstoffatome aufweisende Alkylengruppe von der Estergruppe getrennt ist. Besonders gute Ergebnisse werden erhalten, wenn die «-Methylenmonocarbosäure des benutzten Esters Acrylsäure, Methacrylsäure oder ein Gemisch derselben ist. Es kann jedes wasserunlösliche, äthylenisch ungesättigte flüssige Monomere angewandt werden, vorzugsweise Styrol, 1,3-Butadien, Vinylidenchlorid oder Gemische davon.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, daß beständige und lagerfähige Mischpolymerisatlatizes hergestellt werden können, und zwar überraschenderweise ohne den bisher als obligat erachteten Zusatz von Emulgatoren, Dispergier- und anderen oberflächenaktiven Mitteln während der Emulsionspolymerisation. Das Verfahren beruht auf der bislang noch nicht bekannten Tatsache, daß die wasserlöslichen Salze einwertiger Aminoalkoholester von oc-Methylenmonocarbonsäuren bei der Herstellung von beständigen Mischpolymerisatlatizes die doppelte Funktion eines Emulgiermittels und eines Comonomeren bei der Mischpolymerisatbildung erfüllen. Die nicht vorhersehbare Beständigkeit der erfindungsgemäß herstellbaren Mischpolymerisatlatizes - die keine zusätzlichen Stabilisatoren oder Emulgatoren enthalten - beruht darauf, daß die Mischpolymerisatteilchen die Aminoalkoholester der-Methylenmonocarbonsäure zwar als Bestandteil der Polymerisatstruktur enthalten, daß aber in der Oberflächenschicht der Mischpolymerisatteilchen diese polymer gebundenen Aminoalkoholester so orientiert sind, daß dem umgebenden wäßrigen Suspensionsmedium eine Vielzahl von kationischen Stabilisatorgruppen geboten wird. Das hier zur Wirkung gelangende dispergierende Prinzip ist also Bestandteil der Polymerisatstruktur und mitbestimmend für die Eigenschaften des Emulsionsmischpolymerisats. Im vorliegenden Falle haftet nicht etwa das Dispergiermittel lediglich koordinativ durch Nebenvalenzen oder elektrostatische Kräfte an der Polymerisatmolekel.
  • Wie bereits erwähnt, sind die erfindungsgemäß hergestellten Latizes sehr beständig, d. h. gegen Koagulation der kolloidal dispergierten Polymerisatteilchen widerstandsfähig. In vielen Fällen können die Latizes mit konzentrierten Calciumchloridlösungen vermischt werden, ohne daß eine Fällung des Polymerisats bewirkt wird. Die Latizes können auch heftig gerührt werden, ohne daß Fällung eintritt; während durch diese Bedingungen bei üblichen Dispersionen eine starke Fällung verursacht wird.
  • Vorteilhafterweise haben die Latizes meist nur geringe oder gar keine Neigung zur Schaumbildung.
  • Da die erfindungsgemäß hergestellten Mischpolymerisatlatizes aus Ausgangsmaterial erhalten werden, das frei von wasserlöslichen Seifen, Netzmitteln, Emulgatoren und Stabilisierungsmitteln gelösten Stoffen ist, werden sie mit Vorteil dort angewandt, wo solche gelösten Stoffe unerwünscht sind, z. B. in Überzügen, die gegenüber Wasser beständig sein sollen.
  • Einige der erfindungsgemäß hergestellten Latizes können nach der Polymerisation weiter stabilisiert werden. Wenn dies erwünscht oder erforderlich sein sollte, ergibt sich ebenfalls ein nicht zu übersehender Vorteil, weil die zur Stabilisierung erforderliche Menge an Emulgatoren wesentlich geringer als diejenige ist, die zur Stabilisierung der aus dem Stand der Technik bekannten Latizes bisher erforderlich war.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Latizes eignen sich für viele Zwecke. So kann man einige dieser Latexdispersionen zur Herstellung von Überzugs- und Imprägniermitteln oder zum Aufziehen von Filmen verwenden. Andere dieser Latexzubereitungen können z. B. versprüht oder in anderer Weise getrocknet werden, wobei man zu trocknen polymeren Produkten gelangt, die z. B. zur Verformung dienen können.
  • Wenn kleine Mengen eines Aminoalkoholesters einer a-Methylencarbonsäure, z. B. 0,1 bis ungefähr 1 Gewichtsteil je 100 Gewichtsteile des äthylenisch ungesättigten Monomeren, wie Styrol, angewandt werden, liegt der Haupteffekt in der ungewöhnlichen Stabilität des erhaltenen Latex. Wenn größere Mengen des Aminoalkoholesters, z. B. 5 bis 10 Gewichtsteile desselben je 100 Gewichtsteile des äthylenisch ungesättigten Monomeren, angewandt werden, enthält die entstandene Latexdispersion ein Polymerisat, welches nach dem Trocknen oft in Wasser leicht redispergierbar ist.
  • Die Aminoalkoholester von a-Methylencarbonsäuren, deren Salze erfindungsgemäß benutzt werden können, lassen sich durch die Formel R CH2-C-CQ-Q-NR'R" HA darstellen, in der R Wasserstoff, ein Halogen, wie Chlor oder Brom, oder einen organischen Rest, z. B. einen Alkylrest, -Q- einen Alkylenrest, d. h. einen zweiwertigen aliphatischen Rest mit den Valenzen an verschiedenen Kohlenstoffatomen, und die R' und R" unabhängig voneinander Wasserstoff, Kohlenwasserstoffreste oder substituierte Kohlenwasserstoffreste bedeuten, z. B. gesättigte oder ungesättigte acyclische oder cyclische Reste, wie Methyl-, Äthyl-, Cyclohexyl-, Benzyl-, Aminoäthyl- oder Äthylaminoäthylreste, einschließlich der, in denen die Gruppe -NR'R" einen heterocyclischen Rest darstellt, wobei die Gruppe -Q-NR'R" der Rest eines einwertigen Aminoalkohols ist und (in der obigen Formel) HA eine salzbildende Säure darstellt. Zu diesen Aminoalkoholestern gehören auch die, in denen die Aminogruppe eine primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppe ist.
  • Aminoalkoholester dieser Art, in denen die Aminogruppe eine tertiäre Aminogruppe ist, sind bereits bekannt und leicht durch Umsetzung der entsprechenden a-Methylencarbonsäure (bzw. des Säurechlorids oder eines niederen Alkylesters derselben) mit dem entsprechenden Aminoalkohol herzustellen. So kann z. B. 2-Dimethylaminoäthylmethacrylat durch Umsetzung von Methacryloylchlorid mit 2-Dimethylaminoäthanol oder durch Umesterung von Methylmethacrylat mit 2-Dimethylaminoäthanol erhalten werden. Diese Verfahren lassen sich gewöhnlich nicht auf Aminoalkohole mit primären oder sekundären Aminogruppen anwenden, die anstatt oder neben den gewünschten Estern Amide bilden, wenn diese Aminogruppen sterisch gehindert sind.
  • Aminoalkoholester von a-Methylencarbonsäuren und Aminoalkoholen, bei denen die Aminogruppe also primär oder sekundär nicht sterisch gehindert und von der Esterbindung durch 2 oder 3 Kohlenstoffatome in einem Alkylenrest getrennt ist, sind in Form von Hydrohalogenidsalzen durch Umsetzung eines a-Methylencarbonsäurehalogenids und des Hydrohalogenidsalzes eines aliphatischen Aminoalkohols erhältlich.
  • Beispiele von a-Methylencarbonsäuren, deren Ester für die praktische Durchführung der vorliegenden Erfindung in Frage kommen, sind Acrylsäure, Methacrylsäure, a-Äthylacrylsäure, a-Propylacrylsäure, a-Butylacrylsäure, a-Pentylacrylsäure, a-Hexylacrylsäure, Atropasäure, nc-Cyclohexylacrylsäure, a-Furylacrylsäure und a-Chloracrylsäure.
  • Beispiele für Aminoalkohole, deren Ester hier in Frage kommen, sind 2-Aminoäthanol, 3-Aminopropanol, 1-Amino-2-propanol, 2-Amino-2-methylpropanol, 2-Aminobutanol, 3-Aminobutanol, 3-Amino-2-butanol, 3-Amino-3-methyl-2-butanol, 2-Methylaminoäthanol, 2-Dimethylaminoäthanol, 2-Äthylaminoäthanol, 2-Diäthylaminoäthanol, 3-Methylaminopropan, 3-Dimethylaminopropanol, 3-Äthylaminopropanol, 3-Dimethylaminopropanol, 1-Methylamino - 2- propanol, 1-Dimethylamino-2-propanol, 1-Äthylamino-2-propanol, 1-Diäthylamino-2-propanol, 3 - Methylaminobutanol, 3 - Dimethylaminobutanol, 3-Äthylaminobutanol, 3-Diäthylaminobutanol, 3-Methylamino-2-butanol, 3-Dimethylamino-2-butanol, 3-Äthylamino-2-butanol, 3-Diäthylamino-2-butanol, 2-(2-Aminoäthylamino)-äthanol, N-(2-Hydroxyäthyl)-piperidin, 2-Aminocyclohexanol, 2-Methylaminocyclohexanol, 2- Dimethylaminocyclohexanol, 2-Benzylaminoäthanol und a-Aminomethylbenzylalkohol.
  • Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens der Erfindung werden die Aminoalkoholester der a-Methylencarbonsäuren in Form ihrer wasserlöslichen Salze, vorzugsweise als Salze der Halogenwasserstoffe, wie der Chlor- und Bromwasserstoffe, und als Salze z. B. der Schwefelsäure und der Toluolsulfonsäure verwendet.
  • Zu den polymerisierbaren, wasserunlöslichen, äthylenisch ungesättigten flüssigen Monomeren gehören alkenylaromatische Verbindungen, d. h. Styrolverbindungen, Derivate von äthylenisch ungesättigten Säuren, wie Acrylsäureester, Acrylnitrile, Maleinsäureester, und ungesättigte Alkoholester und ungesättigte Ketone, ungesättigte Äther und andere Verbindungen mit einer oder mehreren, zur Additionspolymerisation befähigten äthylenischen Bindungen. Beispiele für solche äthylenisch ungesättigten Verbindungen sind Styrol, a-Methylstyrol, ar-Methylstyrol, ar-Äthylstyrol, or,ar-Dimethylstyrol, ar,ar-Dimethylstyrol, Vinylnaphthalin, Hydroxystyrol, Methoxystyrol, Cyanstyrol, Acetylstyrol, Monochlorstyrol, Dichlorstyrol, Divinylbenzol, Methylmethacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, Hexylacrylat, Laurylmethacrylat, Phenylacrylat, Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylanilid, Äthyl-a-chloracrylat, Äthylmaleat, Polyglykolmaleat, Vinylidenchlorid, Vinylidenbromid, Vinylmethylketon, Methylisopropylketon, Vinyläthyläther, Isopren.
  • Erfindungsgemäß kann das wäßrige Ausgangsmaterial, das die polymerisierbaren Verbindungen enthält, bereits bekannte Emulsionspolymerisationskatalysatoren enthalten. Zu solchen Katalysatoren gehören wasserlösliche Oxydationsmittel, wie Wasserstoffperoxyd und Kaliumsulfat, sowie Katalysatoren, die wie die Redox-Katalysatoren in wäßriger Phase aktiviert werden, z. B. ein wasserlösliches Reduktionsmittel. Ein besonders zweckmäßiges Katalysatorsystem enthält Wasserstoffperoxyd und Ferri-Ionen in wäßrigem Medium mit einem nicht über 3 liegenden pH-Wert. Der Ansatz kann ferner Säuren oder Salze enthalten, die den gewünschten pH-Wert oder möglicherweise ein gepuffertes System ergeben. Der Ansatz enthält gewöhnlich 5 bis 60 Gewichtsprozent der polymerisierbaren Bestandteile und entsprechend 95 bis 40 Gewichtsprozent des wäßrigen Mediums, obwohl natürlich auch außerhalb dieser Bereiche liegende Mengen benutzt werden können.
  • Der Ausgangsansatz wird dann Bedingungen unterworfen, die zur Polymerisation der polymerisierbaren Bestandteile führen. In den meisten Fällen wird gerührt und die Temperatur z. B. auf eine Temperatur im Bereich von 40 bis 100"C erhöht, um die Polymerisation zu aktivieren. In gewissen Fällen, insbesondere dann, wenn der Ansatz einen sehr aktiven Polymerisationskatalysator enthält, kann die Polymerisation bei oder auch unterhalb Raumtemperatur erfolgen. Man kann sich auch anderer Mittel, wie z. B. aktivierender Bestrahlungen, bedienen, um die Polymerisation zu fördern.
  • Zur Erfindung gehören Ausführungsformen, bei denen alle Bestandteile zu dem Ausgangsgemisch gegeben und darin in einer einzigen Stufe polymerisiert werden, sowie auch Ausführungsformen, bei denen die Bestandteile in einer bestimmten Reihenfolge, möglicherweise koordiniert mit einer bestimmten Polymerisationsfolge, zugegeben werden und/oder die Polymerisation in mehreren Stufen durchgeführt wird.
  • Der Aminoalkoholester der-Methylencarbonsäure kann dem Polymerisationsgemisch vor der eigentlichen Polymerisation oder aber zu einem Zeitpunkt vor der Beendigung der Polymerisation der polymerisierbaren Bestandteile zugesetzt werden.
  • In den folgenden Beispielen beziehen sich Teile und Prozentgehalte, wenn nicht anders vermerkt, auf das Gewicht.
  • Beispiel 1 In ein Polymerisationsgefäß wurde ein Gemisch aus 99 ccm Wasser, 1 com 30 0/0eigen Wasserstoffperoxyds, eine 0,25 mg Eisen entsprechende Menge an Ferrinitrat, 2,5 g 2-Aminoäthylacrylathydrochlorid und 47,5 g Styrol gegeben. Die Luft in dem Gefäß wurde durch Stickstoff verdrängt und das Gefäß geschlossen. Das Polymerisationsgemisch wurde gerührt und 5 Stunden auf 70"C erhitzt.
  • Das erhaltene Polymerisationsprodukt war ein sehr beständiger Latex mit gleichmäßigen feinen Teilchen, d. h. eine wäßrige kolloidale Polymerdispersion, die ungefähr 330in eines festen Styrolpolymerisats enthielt, das das Hydrochlorid des 2-Aminoäthylacrylats polymer darin gebunden enthielt. Dieser Latex war sehr beständig und konnte mit starken Elektrolytlösungen, z. B. Calciumchloridlösungen, verdünnt werden, ohne daß Fällung eintrat. Beim Verdampfen von Wasser aus einer dünnen Schicht des Latex verblieb ein polymerer Rückstand, der sich leicht in Wasser wieder dispergieren ließ und einen Latex jeder gewünschten Konzentration ergab.
  • Das in diesem Beispiel benutzte 2-Aminoäthylacrylathydrochlorid war ein Teil des Produktes, das durch Vermischen von 97 g Äthanolaminhydrochlorid mit 100 g Acryloylchlorid, Erhitzen des Gemisches auf Temperaturen zwischen 70 und 105 C bis zum Aufhören der HCl-Entwicklung, Abkühlen des restlichen Reaktionsproduktes, Zerreiben des erhaltenen wachsartigen Feststoffes mit Äther und Gewinnen des kristallinen Hydrochlorids des Aminoesters erhalten worden war.
  • Beispiel 2 In ein Polymerisationsgefäß wurde ein Gemisch aus 99 ccm Wasser, 1 ccm 30°lOigen Wasserstoffperoxyds, Ferrinitrat in einer 0,5 mg Eisen entsprechenden Menge, 1 g 2-Aminoäthylacrylathydrochlorid und 50g Vinylidenchlorid gegeben. Die Luft im Gefäß wurde durch Stickstoff verdrängt und das Gefäß geschlossen. Das Reaktionsgemisch wurde gerührt und 3,5 Stunden auf 70"C erhitzt.
  • Erhalten wurde auf diese Weise eine sehr beständige wäßrige kolloidale Dispersion eines Mischpolymerisats von Vinylidenchlorid, das das Hydrochlorid des 2-Aminoäthylacrylats polymer darin gebunden enthielt. Dieser Latex war sehr beständig und konnte mit starken Elektrolytlösungen, z. B. Calciumchloridlösungen, verdünnt werden, ohne daß das kolloidale Polymerisat gefällt wurde.
  • Beispiel 3 In ein Polymerisationsgefäß wurde ein Gemisch aus 98 ccm Wasser, 2 ccm 30 0/0eigen Wasserstoffperoxyds, Ferrinitrat in einer 0,2 mg Eisen entsprechenden Menge, 0, 7 g 2-Aminoäthylmethacrylathydrochlorid, 100 g Styrol und so viel verdünnter Salzsäure gegeben, daß die wäßrige Phase des Gemisches sauer auf einem pH-Wert von 2,7 gehalten wurde. Nach Verdrängen der Luft im Gefäß durch Stickstoff wurde es verschlossen und unter Rühren 6 Stunden auf 70"C erhitzt.
  • Dadurch wurde eine sehr beständige kolloidale Dispersion mit etwa 500/,Polystyrol erhalten, das durch eine kleine Menge des Hydrochlorids des 2-Aminoäthylmethacrylats, polymer darin gebunden, stabilisiert war.
  • Das 2-Aminoäthylmethacrylat im vorstehenden Verfahren war ein Teil des Produktes, das durch Vermischen von 1097 g Methacryloylchlorid mit 975 g Äthanolaminhydrochlorid, Erhitzen des Gemisches für eine 3/4 Stunde auf 80 bis 85"C bis zum Aufhören der HCl-Entwicklung und Umkristallisieren des erhaltenen Reaktionsproduktes aus Äthylendichlorid erhalten worden war.
  • Beispiel 4 In ein Polymerisationsgefäß wurde ein Gemisch aus 98 ccm Wasser, 2 ccm 300/,eigen Wasserstoffperoxyds, Ferrinitrat in einer 0,1 mg Eisen entsprechenden Menge, 0, 6 g 2-Aminoäthylmethacrylathydrochlorid (wie im Beispiel 3 hergestellt), 40 g Methylmethacrylat, 60 g n-Butylacrylat und so viel verdünnter Salzsäure gegeben, daß die wäßrige Phase des Gemisches bei pH 2,7 sauer war. Nach Verdrängen der Luft im Gefäß durch Stickstoff wurde es geschlossen und 3 Stunden unter Rühren auf 70"C erhitzt.
  • Dadurch wurde ein sehr beständiger wäßriger Latex mit etwa 500/, kolloidal verteiltem festem Mischpolymerisat erhalten. Wenn eine dünne Schicht dieses Latex durch Verdampfen des Wassers auf einer festen Unterlage getrocknet wurde, wurde ein klarer, zäher, kontinuierlicher Film (bzw. Folie) erhalten.
  • Beispiel 5 In ein Polymerisationsgefäß wurde ein Gemisch aus 98 ccm Wasser, 2 ccm 30 0/0eigen Wasserstoffperoxyds, Ferrinitrat in einer 0,2 mg Eisen entsprechenden Menge, 0,7 g 2-Äthylaminoäthylmethacrylathydrochlorid und 100 g Styrol gegeben. Nach Verdrängen der Luft im Gefäß durch Stickstoffwurde es geschlossen und unter Rühren 14 Stunden auf 70"C erhitzt.
  • Dadurch wurde eine sehr beständige wäßrige kolloidale Dispersion mit ungefähr 500/o eines Styrolpolymerisats erhalten, das durch eine kleine Menge des Hydrochlorids des 2-Äthylaminoäthylmethacrylats stabilisiert war, das polymer damit verbunden war.
  • Das vorstehend verwendete 2-Äthylaminoäthylmethacrylathydrochlorid war ein Teil des Produktes, das durch Vermischen von 125,5 g 2-Äthylaminoäthanolhydrochlorid mit 115 g Methacryloylchlorid, Erhitzen des Gemisches auf einem Dampfbad bis zum Aufhören der HCl-Entwicklung und Homogenwerden des Gemisches und Umkristallisieren des erhaltenen Reaktionsproduktes aus Äthylendichlorid erhalten worden war.
  • Beispiel 6 In ein Polymerisationsgefäß wurde ein Gemisch wus 490ccm Wasser, 10 ccm 30 0/0eigen Wasserstoffperoxyds, 3,5 g 2-Aminoäthylmethacrylathydrochlorid (wie im Beispiel 3 hergestellt), Ferrinitrat in einer 2,0 g Eisen entsprechenden Menge, so viel verdünnter Salzsäure, wie zur Herstellung eines pH-Wertes von 2,7 in der wäßrigen Phase erforderlich war, 60 g Styrol und 40 g n-Butylacrylat gegeben. Nach Verdrängung der Luft aus dem Gefäß mit Stickstoff wurde es geschlossen und unter Rühren 1 Stunde auf 70"C erhitzt.
  • Es wurde dadurch eine sehr beständige wäßrige kolloidale Dispersion mit ungefähr 16,7 0in eines Styrol-n-Butylacrylat-Mischpolymerisats erhalten, in dem eine kleine Menge 2-Aminoäthylmethacrylathydrochlorid polymer gebunden war.

Claims (1)

  1. Patentanspruch : Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisatlatizes durch Emulsionspolymerisation von einem oder mehreren wasserunlöslichen, äthylenisch ungesättigten, flüssigen Monomeren in nichtalkalischem wäßrigem Medium in Gegenwart von Polymerisationskatalysatoren und 0,1 bis 10 0/ob bezogen auf die Gewichtsmenge des wasserunlöslichen, äthylenisch ungesättigten, flüssigen Monomeren, an wasserlöslichen Salzen von einwertigen Aminoalkoholestern von o a-Methylenmonocarbonsäuren, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß die Emulsionspolymerisation ohne weiteren Zusatz von Emulgiermitteln durchgeführt wird.
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