-
Der Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum selbständigen
Verschieben und Kanten von Walzgut mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt
bei Walzwerken mit zwei Verschiebegliedern nach Art von Linealen, von denen beide
mit einer Steliungsfolgeregelung, aber nur eines mit einer Kantvorrichtung ausgerüstet
sind, wobei eine Eingabevorrichtung für die Sollwerte der Anfangs- und Endstellungen
der Verschiebeglieder vorgesehen ist und der Eingabevorrichtung den beiden Verschiebegliedern
zugeordnete Stellungsspeicher nachgeschaltet sind. Nach dem Patent 1259 819 ist
bei einer solchen Einrichtung eine Subtrahiereinrichtung zum Errechnen von Zwischenstellungen
für den Kantvorgang vorgesehen, die aus den Signalen der beiden zusammengehörigen
Stellungen der Verschiebelineale vor und nach dem Kanten je eine Differenz bildet,
diese von dem einer fest vorgegebenen oder vorher ermittelten Stellung eines der
Verschiebeglieder entsprechenden Signal abzieht und dieses Ausgangssignal dem Sollwerteingang
des Stellungsfolgereglers des anderen Verschiebegliedes zuführt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Kippvorgang für das
Walzgut von einer beliebig auf dem Rollgang gewählten Ausgangslage aus durchzuführen
und das Walzgut nach Beendigung des Kippvorganges in die gewählte Ausgangslage zurückzuführen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine die vorgebbare,
auf eine zur Verschieberichtung des Werkstückes parallele Bezugslinie bezogene Lage
der Symmetrieachse des Werkstückes speichernde Einrichtung vorgesehen ist und in
Abwandlung der Ausführung nach dem Hauptpatent der Eingabevorrichtung je ein Speicher
zur Speicherung der Werkstückabmessungen und einer die Symmetrieachse um einen wählbaren
Betrag verschiebenden Größe nachgeschaltet sind und daß ferner die der Lage und
den Werkstückabmessungen entsprechenden Signale der Subtrahiereinrichtung zugeführt
sind, die aus dem der vorher ermittelten Stellung des einen Verschiebegliedes entsprechenden
Signal und dem der jeweiligen Abmessung des Werkstückes vor und nach dem Kantvorgang
entsprechenden Signal das Steuersignal für den Stellungsfolgeregler des anderen
Verschiebegliedes bildet.
-
Die erfindungsgemäße Einrichtung läßt sich überall dort anwenden,
wo die Aufgabe besteht, zwischen zwei Bearbeitungsvorgängen, die dieselbe Lage der
Symmetrieachse des Werkstückes erfordern, das Werkstück einmal oder mehrere Male
zu kippen, beispielsweise wenn verschiedene Flächen eines Werkstückes nacheinander
von einer Werkzeugmaschine bearbeitet werden sollen.
-
An Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
wird die erfindungsgemäße Einrichtung im folgenden näher beschrieben; es zeigt F
i g. 1 eine schematische Ansicht eines Walzwerkes mit Verschiebelinealen, F i g.
2 die obere und untere Walze eines Walzgerüstes, F i g. 3 ein Blockschaltbild der
Regeleinrichtung, F i g. 4 A bis 4 E die Stellungen der Verschiebelineale und eines
Werkstückes während eines Kippvorganges, F i g. 5 ein Blockschaltbild eines der
Schaltkreise aus der F i g. 3, F i g. 6 eines der Gatter aus F i g. 3, F i g. 7
ein in F i g. 3 dargestelltes Oder-Gatter. In F i g. 1 ist das Walzgerüst
10 mit den Rollgängen 12, 14 dargestellt. Ein metallisches Werkstück, z.
B. ein Knüppel 16, verläßt gerade das Walzgerüst 10 in Richtung auf den Rollgang
12. Zur Verschiebung des Werkstückes auf den Rollgängen sind Verschiebelineale 18,
20 und 30, 32 vorgesehen, die durch Stellmotoren 24, 28 mit zugeordneten Stellungsfolgereglern
22, 26 bewegt werden.
-
In F i g. 2 sind die obere Walze 36 und die untere Walze 38 eines
Walzgerüstes zusammen mit einem Knüppel 16 dargestellt. Der Knüppel 16 ist
in bezug auf eine Achse 17, die im dargestellten Ausführungsbeispiel mit der Mittellinie
des Walzgerüstes übereinstimmt, symmetriert.
-
Nach F i g. 3 liefert eine Lochkartenleseeinrichtung als Eingabevorrichtung
50 die den Querschnittsabmessungen des zu bearbeitenden Werkstückes entsprechenden
Informationen, nämlich das der Breite des Werkstückes entsprechende Anfangssignal
SW, und das folgende, der Breite nach einem Kippvorgang entsprechende Signal SWf.
Diese Signale legen den gegenseitigen Abstand der rechten und linken Verschiebelineale
20 und 18 bzw. 30 und 32 zu Beginn und nach Beendigung eines Kippvorganges fest.
Befinden sich die Verschiebelineale 18, 20 in ihren gewünschten Anfangspositionen
L, und R, (F i g. 4A), so öffnet ein Schrittschaltwerk 58 nach entsprechenden Signalen
der stellungmeldenden Einrichtungen 106 das Gatter 76, wodurch die
Speichereinrichtung 78 abgefragt wird, ob an sie von der Lochkartenieseeinrichtung
50 ein Signal geliefert wurde, das eine Linksverschiebung der gesamten Anordnung
bewirken soll. Liegt ein solches Signal vor, das einer beliebigen Position L1 des
linken Verschiebelineals 20 entspricht, so wird es durch das Gatter 76 und das Oder-Element
70 an den linken Stellungsfolgeregler 26 geleitet. Die Subtrahiereinrichtung 72
zieht dann von dem der Position L1 des linken Verschiebelineals 20 entsprechenden
Steuersignal SLi das Anfangssignal SW, ab und liefert das entsprechende Stellungssignal
SR, für den rechten Stellungsfolgeregler 22. Falls kein Steuersignal SLi vorliegt,
öffnet eine Blockierstufe 80 das Gatter 66.
-
In den Fig.4A bis 4E sind die einzelnen aufeinanderfolgenden Positionen
der Verschiebelineale 18,
20 und die entsprechenden Lagen des Knüppels 16
dargestellt. Auf dem linken Verschiebelineal 20 befindet sich ein Hakenkanter 19.
In den F i g. 4 B bis 4D sind Zwischenpositionen dargestellt, die gegebenenfalls
erforderlich sind, wenn von der gewählten Ausgangslage CL aus nicht genügend
Raum zum Kippen des Walzgutes zur Verfügung steht. Die Position L. des linken Verschiebelineals
deckt sich mit der Position R1 des rechten Verschiebelineals. Die Position R1 stellt
gleichzeitig die Kippachse des Knüppels 16 dar. In F i g. 4 E ist es dabei in seine
ursprüngliche Lage zurückgekehrt, bei der im dargestellten Beispiel die Symmetrieachse
des Knüppels mit der Mittellinie des Walzgerüstes 10 übereinstimmt.
-
F i g. 5 veranschaulicht die Wirkungsweise des Gatters 66, das jede
von einem Oder-Element 64 gelieferte Information halbiert. Alle Informationen bestehen
aus parallel eingegebenen binären Signalen. Dabei ist beispielsweise die digitale
Stelle des Oder-Elements 64, die einem Wert 64 entspricht, mit der digitalen Stelle
des Gatters 66, die dem Wert 32 entspricht,
verbunden. In gleicher
Weise sind die übrigen digitalen Stellen miteinander verbunden. Die digitale Stelle
des Oder-Elements 64 mit dem Wert 1 ist jedoch nicht an das Gatter 66 angeschlossen.
Das Signal, das die Lage der in der Speichereinrichtung 68 gespeicherten Mittellinie
bestimmt, ist mit der digitalen Stelle des Gatters 66 verbunden, der der Wert 64
entspricht. Infolgedessen kann das die Symmetrieachse des Werkstückes bestimmende,
beispielsweise 64 cm betragende, der vorgewählten Lage CL entsprechende Signal SCL
mit dem Eingang des Gatters 66 fest verdrahtet werden, so daß das vom Oder-Element
64 gelieferte Signal, beispielsweise das Anfangssignal SIVo, durch zwei dividiert
und zu dem Signal SCL addiert wird. Das vom Oder-Element 64 gelieferte, jeweils
der Breite des Knüppels entsprechende Signal ist mit seinen digitalen Stellen direkt
mit dem Eingang der Subtrahiereinrichtung 72 verbunden.
-
An dem in F i g. 6 dargestellten Gatter 62 wird der Aufbau der Gatter
gezeigt. Das Gatter 62 besteht aus sieben Und-Gattern, deren einer Eingang mit der
entsprechenden digitalen Stelle des von der Speichereinrichtung 60 gelieferten digitalen
Signals verbunden ist. Die zweiten Eingänge jedes Und-Gatters sind an das Schrittschaltwerk
58 angeschlossen. Das von der Speichereinrichtung 60 gelieferte Signal wird über
die Und-Gatter an das Oder-Element 64 weitergeleitet, wenn das Schrittschaltwerk
ein Ausgangssignal liefert.
-
In F i g. 7 ist das Prinzipschaltbild eines Oder-Elements dargestellt.
Die Eingänge der einzelnen Oder-Gatter sind mit den entsprechenden digitalen Stellen
der Gatter 66, 76 und 86 verbunden.
-
F i g. 8 zeigt eine digitale Regeleinrichtung für den rechten und
linken Stellmotor am Beispiel des Stellungsfolgereglers 26 für den Stellmotor 28,
die auf die vom Oder-Element 70 gelieferte Information anspricht. Ein Ausgangssignal
des Oder-Elements 70 gelangt an einen Eingang der Subtrahiereinrichtung 100, während
der andere Eingang der Subtrahiereinrichtung an einen Analog-Digital-Umsetzer 102
angeschlossen ist, der die jeweils erreichte Stellung des Verschiebelineals 20 in
digitale Form umsetzt. Die Subtrahiereinrichtung ermittelt die Differenz zwischen
dem vom Oder-Element 70 gelieferten Sollwert und dem der tatsächlichen Stellung
entsprechenden Istwert. Dieses Fehlersignal wird von der Subtrahiereinrichtung 100
an einen Digital-Analog-Umsetzer 104 weitergegeben, der die Bewegung des Stellmotors
28 bestimmt. Bei einem Fehlernullsignal der digitalen Subtrahiereinrichtung 100
wird ein Signal an das Schrittschaltwerk 58 gegeben. Zusätzlich kann eine weitere
stellungmeldende Einrichtung 108 vorgesehen sein, die bei einem bestimmten
Wert der Regelabweichung, beispielsweise entsprechend einer Größenordnung von 20
cm, an das Schrittschaltwerk 58 ein Signal liefert.
-
Während des Walzvorganges, wenn sich ein Werkstück 16 in Richtung
auf das Ende eines Rollganges 12, 14 zwischen dem rechten und dem linken Verschiebelineal
18, 20 bzw. 30, 32 bewegt, wird das Gatter 62 durch das Schrittschaltwerk 58 offengehalten,
und das Anfangssignal SW, gelangt von der Speichereinrichtung 60 über das Gatter
62 und das Oder-Element 64 an das Gatter 66. Zu diesem Zeitpunkt wird das Gatter
66 durch das Schrittschaltwerk geöffnet, so daß an seinem Ausgang aus dem von der
Speichereinrichtung 68 gelieferten, der vorgewählten Lage CL der Symmetrieachse
des Werkstücks entsprechenden Signal SCL und dem Anfangssignal SWo das Signal SLo
= SCL -f- i/2 SWo entsteht. Dieses Signal SLo gelangt über ein Oder-Gatter
70 an den linken Stellungsfolgeregler 26 und an den einen Eingang der Subtrahiereinrichtung
72 und bestimmt die Lage des linken Verschiebelineals 20. Das Signal SLo bringt
das linke Verschiebelineal in eine Anfangsstellung La (F i g. 4A), die der Lage
der Mittellinie, vermehrt um die halbe Anfangsbreite Wo, entspricht. Die Subtrahiereinrichtung
ermittelt aus dem Signal SLo und dem Anfangssignal SW, das Ausgangssignal
SRo = SLo - SWo .
-
Das Ausgangssignal SR, bestimmt die gewünschte Stellung R., in die
das rechte Verschiebelineal 18
bewegt wird. Eine Umkehrstufe 74 ermöglicht
es, den rechten und den linken Stellungsregler in gleicher Weise aufzubauen.
-
Das Ausgangssignal SRo ist gleich der Position der Mittellinie, vermehrt
um die halbe Breite Wo des Werkstückes 16, abzüglich der vollen Breite des Werkstückes
16, d. h. gleich der Position der Mittellinie abzüglich der halben Breite des Werkstückes.
Die Kontakte der Relais 190 und 192 sind während des Walzens geöffnet, so daß die
Stromkreise der Stellmotoren 24, 28 unterbrochen sind und die Verschiebelineale
sich nicht bewegen können.
-
Der Ablauf des Kippvorganges wird von der Lochkartenleseeinrichtung
50 gesteuert. Durch ein Eins-Signal wird vor dem Kippvorgang angezeigt, ob genügend
Platz zum Kippen vorhanden ist. Dieses Signal wird durch öffnen des Gatters 76 vom
Schrittschaltwerk 58 abgefragt. Ist genügend Platz zum Kippen vorhanden, befindet
sich das linke Verschiebelineal in seiner Position Lo; dann sind die ersten Positionen
der Verschiebelineale dieselben wie während des Walzvorganges, nämlich L, und Ro.
Ist nicht genügend Raum zum Kippen des Werkstückes auf dem Rollgang vorhanden, müssen
beide Verschiebelineale zusammen mit dem Werkstück nach links bewegt werden. Die
Information für diese Bewegung wird von der Lochkartenleseeinrichtung 50 an die
Speichereinrichtung 78 geliefert und hier gespeichert. Ein Signal SLl zur Linksverschiebung
des Werkstückes gelangt von der Speichereinrichtung 78 über das Gatter 76, das Oder-Element
70 an den linken Stellungsfolgeregler 26. Die Position L1 kann immer die gleiche
Größe haben, unabhängig von der Größe des Werkstückes 16. Sie kann jedoch in beliebiger
Weise durch entsprechende, in die Lochkarten der Lochkartenleseeinrichtung eingestanzte
Informationen variiert werden.
-
Falls eine Linksverschiebung erforderlich ist, unterdrückt das Ausgangssignal
der Speichereinrichtung 78 über die Blockierstufe 80 jedes andere Signal des Gatters
66. Da der Arbeitskontakt des Relais 190 normalerweise offen ist, läuft der Stellmotor
28 auf Grund des dem linken Stellungsfolgeregler 26 gelieferten Signals SLl noch
nicht an. Das Signal SLI wird ferner der Subtrahiereinrichtung 72 zugeführt. Das
der anfänglichen Breite des Werkstückes entsprechende Anfangssignal SWa liegt
an
dem anderen Eingang der Subtrahiereinrichtung, so daß diese über die Umkehrstufe
74 das Stellungssignal SR, = SLi - SWo an den rechten Stellungsfolgeregler 22 liefert.
Jetzt schließt das Schrittschaltwerk 58 die Arbeitskontakte der Relais 190 und 192,
und die Verschiebelineale bewegen sich in ihren Positionen R1 bzw. L1.
-
Soll das linke Verschiebelineal in eine beispielsweise 20 cm vom linken
Rand des Rollganges entfernte Position bewegt werden, so werden nur ganz bestimmte
Oder-Gatter in dem Oder-Element 70 beaufschlagt. Wenn der Rollgang beispielsweise
eine Breite von 90 cm und seine Mittellinie eine dem in der Speichereinrichtung
68 gespeicherten Wert von 64 cm entsprechende Lage hat, dann verläuft die für die
Koordinaten sämtlicher Positionen gemeinsame Bezugslinie (F i g. 4) 19 cm rechts
neben dem rechten Rollgangsrand. Eine Position L1, die sich 20 cm links vom rechten
Rand befindet, entspricht einem Koordinatenwert von . L1 = 64 - 90/2 -f- 20 = 39
cm.
-
Bei dem angenommenen Beispiel entstehen Signale an den dem Binärwert
32, dem Binärwert 4, dem Binärwert 2 und dem Binärwert 1 entsprechenden Ausgängen
des Oder-Elements 70.
-
Wenn das Werkstück 16 das Walzgerüst 10 verläßt, wird das Schrittschaltwerk
von stellungmeldenden Einheiten 91 und 93, beispielsweise infrarotempfindlichen
Photozellen, gesteuert (F i g. 1 und 3). Durch das Schrittschaltwerk 58 wird das
Gatter 76 geöffnet. Ist in der Speichereinrichtung 78 kein Signal SLi gespeichert,
bleiben die Verschiebelineale in ihren Positionen L, und R., und das Werkstück liegt
symmetrisch zu der Mittellinie des Walzgerüstes. Liegt jedoch ein Signal SLi vor,
bewegen sich die Verschiebelineale 18, 20 nach links und halten dabei den der anfänglichen
Breite des Werkstückes Wo entsprechenden Abstand ein. Es sei angenommen, daß das
Werkstück nun zwischen den beiden Verschiebelinealen positioniert ist, welche sich
in den entsprechenden Stellungen L1 und R1 befinden. Dieser Zustand wird durch sogenannte
Nullfehlersignale gemeldet, welche von den stellungmeldenden Einrichtungen 106 und
108 kommen, und die zusammen mit den beiden Stellungsfolgereglern 26 und 22 wirken,
wie schon bei der F i g. 8 erwähnt wurde. Diese Nullfehlersignale bewirken über
das Schrittschaltwerk 58, daß sich die Verschiebelineale in Richtung auf die Positionen
bewegen, die vor dem Kippvorgang notwendig sind, indem sie zunächst das Schrittschaltwerk
58 weiterschalten, wodurch von der Speichereinrichtung 60 eine neue Information
für den nächsten Stich geliefert wird. Diese besteht in der nach der Drehung vorliegenden
Breite W, des Werkstückes. Vor Auslieferung dieser Information und nach Bereitstellung
des Stellungssignals SRi am Ausgang der Subtrahiereinrichtung 72 wurde für eine
kurze Zeit das Gatter 84 durch das Schrittschaltwerk 58 geöffnet, um das Stellungssignal
SR, in der Speichereinrichtung 82 zu speichern. Da zu diesem Zeitpunkt das Gatter
86 gesperrt bleibt, kann diese Information nicht von der Speichereinrichtung 82
zu dem Oder-Element 70 gelangen. Da das Werkstück später um die der Position R1
entsprechende Achse kippen soll, ist es notwendig, diese Position R1 in der Speichereinrichtung
82 zu speichern, wonach das Gatter 84 wieder vom Schrittschaltwerk 58 gesperrt wird.
-
Wenn beide Verschiebelineale in ihren vorher bestimmten Positionen
L1 und R2 sind, wird das Signal SWf, welches der Breite des Werkstückes nach dem
Kippen entspricht, von der Speichereinrichtung 60 über das nun offene Gatter 62
an das Oder-Element 64 gegeben. Das Gatte 66 ist geschlossen, das Gatter 86 wird
nun durch das Schrittschaltwerk 58 geöffnet, so daß das in der Speichereinrichtung
82 gespeicherte Signal SRi nun dem linken Stellungsfolgeregler 26 als Signal SL.,
für das linke Verschiebelineal 20 geliefert werden kann. Die Position R1 des rechten
Verschiebelineals 18 ist identisch mit der Position L2 des linken Verschiebelineals
20 und ist außerdem der Drehpunkt für das Werkstück 16. Da der Arbeitskontakt des
Relais 190 zu dieser Zeit durch das Schrittschaltwerk 58 noch nicht geschlossen
worden ist, bewegt sich auch der Stellmotor 28 noch nicht.
-
Dieses Signal, welches nun mit SL2 bezeichnet werden soll, wird an
den einen Eingang der Subtrahiereinrichtung 72 gelegt, und zwar vom Ausgang des
Oder-Elements 70. Das neue, der Breite des Werkstückes entsprechende Signal SWf
wird jetzt von der Speichereinrichtung 60 über das geöffnete Gatter 62 und das Oder-Element
64 an den anderen Eingang der Subtrahiereinrichtung 72 gelegt, so daß diese ein
Ausgangssignal SR 2=SL2-SWf liefert. Das Signal SR 2 gelangt nach seiner
Inversion durch die Umkehrstufe 74 zu dem rechten Stellungsfolgeregler 22. Wenn
der Arbeitskontakt des Relais nun durch das Schrittschaltwerk geschlossen ist, beginnt
der Stellmotor 24 das Verschiebelineal 18 in Richtung auf die Position R2 zu bewegen.
Sobald das rechte Verschiebelineal 18 eine vorher bestimmte Position erreicht,
die sich im Abstand von etwa 15 cm von der Position R2 befindet, spricht die stellungmeldende
Einrichtung 108 an, welche gemäß F i g. 8 an den Ausgängen der digitalen Subtrahiereinrichtung
100 liegt, so daß ein Steuersignal an das Schrittsehaltwerk 58 geliefert wird, um
den Arbeitskontakt des Relais 190 nun zu schließen, worauf der Anlauf des
linken Stellmotors 28 beginnt. Außerdem betätigt das Schrittschaltwerk 58 nun die
nicht dargestellte Steuerung für die Kanteinrichtung. Dadurch wird das Werkstück
nun in der Weise gekippt, daß sich der Hakenkanter in die Höhe und gleichzeitig
das linke Verschiebelineal nach rechts bewegt. Das Werkstück wird veranlaßt, gegen
eine abgeschrägte Fläche des rechten Verschiebelineals 18 zu fallen, was aus dem
Grunde von Bedeutung ist, als der Knüppel oder die Bramme ein Gewicht in der Größenordnung
von 15 t haben kann und es demzufolge wünschenswert ist, seinen Aufprall auf den
Rollgang zu mindern. Die Bewegung der Hakenkanter 19 kann dadurch gesteuert werden,
daß eine passende Information in die Lochkarten eingestanzt wird, beispielsweise
der Abstand zwischen den beiden Verschiebelinealen, bei dem die Bewegung der Hakenkanter
zum Zweck des Kippens erfolgen soll. Außerdem muß ein Endschalter vorgesehen werden,
welcher die Erreichung der Endlage des Hakenkanters meldet. Das Schrittschaltwerk
bestimmt den Zeitpunkt, wann die Kanteinrichtungen in Tätigkeit treten, und bestimmt
ferner die Rückkehr der Hakenkanter
in ihre Ausgangslage, in der
sie sich z. B. in den F i g. 4A, 4B, 4 D und 4 E befinden. Die Hakenkanter werden
zur selben Zeit veranlaßt, sich zu bewegen, zu der auch der Arbeitskontakt des Relais
190 geschlossen wird, so daß sich das Verschiebelineal 20 von seiner Position L1
in seine Position L2 bewegt, und zu genau der gleichen Zeit bewegen sich auch die
Hakenkanter nach oben. Auf diese Weise wird erreicht, daß sich das Werkstück tatsächlich
auf einem Bogen um die der Position R, entsprechende Drehachse bewegt.
-
Nachdem das Werkstück gekippt ist und sich in einer Position, wie
sie F i g. 4D zeigt, befindet, wird das Gatter 86 geschlossen, und das Steuersignal
SLz (bzw. SRi) ist nicht mehr länger verfügbar. Indem nun das Gatter 66 geöffnet
wird, führt nun die erfindungsgemäße Einrichtung genau die gleichen Operationen
aus, wie sie vorher schon beschrieben wurden, als das Werkstück anfänglich aus dem
Walzengerüst auf den Rollgang einlief. Das Signal SWf wird von der Speichereinrichtung
60 geliefert und über das Gatter 62 an das Oder-Element 64 weitergegeben. Das Gatter
66 bewirkt, daß eine Hälfte des Kontrollsignals SWf zu dem Signal der Mittellinienentfernung
SCL addiert wird, so daß das Oder-Element 70 über den Stellungsfolgeregler das Signal
SLF = SCL -1- SWfl2 erhält. Dieses Signal SLF wird auch von dem Oder-Element
70 an den einen Eingang der Subtrahiereinrichtung 72 geliefert. Das Kontrollsignal
SW, gelangt von dem Oder-Element 64 an den anderen Eingang der Subtrahiereinrichtung
72, so daß die Subtrahiereinrichtung diese beiden Signale voneinander abzieht und
das Signal SRI" = SLF - SWf liefert. Das Kontrollsignal SW, gelangt
durch die Umkehrstufe an den rechten Stellungsfolgeregler 22. Das Schrittschaltwerk
58 schließt nun die Arbeitskontakte der Relais 190 und 192, welche bewirken, daß
die entsprechenden Stellmotoren 28 und 24 die entsprechenden Verschiebelineale bewegen,
und zwar nach den Positionen Lp und RF, so daß das Werkstück 16 jetzt in eine Lage
kommt, wie sie in F i g. 4E dargestellt ist, wobei seine Mittellinie der Mittellinie
des Walzgerüstes entspricht. Es besteht auch die Möglichkeit, durch Einstellmittel
die Lage der Bezugslinie zu ändern bzw. bei festgehaltener Bezugslinie den Informationsinhalt
der Speichereinrichtung 68 zu ändern, so daß auf diese Weise die relative Lage der
Symmetrieachse des zu positionierenden Werkstückes zur Mittellinie des Walzgerüstes
vorgegeben werden kann. Dies kann zur Erzielung einer gleichmäßigen Abnutzung der
Walzen vorteilhaft sein. Es sei angenommen, daß man wünscht, das Werkstück zunächst
hochkant zu walzen, darauf zu kippen und darauffolgend flach zu walzen und schließlich
beim dritten Stich wieder hochkant in das Walzgerüst einzuführen.
-
Die entsprechende Ausgangsposition für die entsprechenden linken und
rechten Verschiebeglieder sollen die Position L, und R, sein, wie sie in F i g.
4 A gezeigt sind. Das Werkstück, welches vom vorderen Rollgang durch die Walze auf
den rückwärtigen Rollgang gelangt, nimmt dann eine Lage zwischen den Verschiebegliedern
ein, welche ihrerseits in den Positionen L, und R, sind. Das Kanten kann in der
schon erwähnten Weise bewerkstelligt werden, und die Verschiebelineale 20 und 18
bewegen sich zu ihren Positionen LF und RF, wie sie in F i g. 4 E gezeigt sind.
Das Werkstück ist nun bereit, zum zweiten Stich wiederum in das Walzgerüst einzutreten.
Sobald das Werkstück das Walzengerüst verläßt und auf den vorderen Rollgang 14 gelangt,
nimmt es seine Stellung zwischen den dortigen Verschiebelinealen ein, welche ebenfalls
in der Position LF und RF sind. In bezug auf den zweiten Stich jedoch werden diese
jetzt mit L, und Ra bezeichnet, wie es in F i g. 4 A gezeigt ist. In dieser Hinsicht
ist zu erwähnen, daß der Index 0 sowie der Index F nur für einen Kippvorgang zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Stichen verstanden werden soll. Die Lochkartenleseeinrichtung
kann in der Weise ausgelegt sein, daß man ein ganzes Walzprogramm auswerten kann,
welches all die gewünschten Stiche einschließt, die mit einem bestimmten Werkstück
vorgenommen werden sollen. Einen Teil dieser Information, welche in die Karten eingestanzt
wird, stellen die Abmessungen des Werkstückes dar. Als weitere Information kann
eingestanzt werden, wieviel Stiche man bei einer bestimmten Lage auf dem Werkstück
machen will. Ferner läßt sich auf diese Weise eine Veränderung der Symmetrieachse
des Werkstückes vorgeben. Der Zweck der Speichereinrichtung 90 ist, die Regeleinrichtung
vorzubereiten, um ein neues Werkstück aufzunehmen. Dazu wird das Gatter 88 geöffnet
und das Gatter 62 gesperrt und das Signal SW,." von der Speichereinrichtung 90 über
das Gatter 88 an das Oder-Element 64 gegeben. Dieses Signal SW",.,..
ist fest verdrahtet und kann beispielsweise dem maximal zulässigen Abstand der Verschiebelineale
entsprechen. Sobald der Knüppel das Walzgerüst verläßt und auf einen der Rollgänge
gelangt, z. B. auf den rückwärtigen Rollgang, geben die stellungmeldenden Einrichtungen
91 und 93, die auch in F i g. 1 und 3 gezeigt sind, ein Signal an das Schrittschaltwerk
58. Befindet sich das Werkstück nun zwischen dem linken und rechten Verschiebelineal,
wird das Gatter 88 geschlossen und das Gatter 62 geöffnet, um das der Breite des
Werkstückes entsprechende Signal zu übernehmen. Dieses letztere Signal SW, kommt
von der Speichereinrichtung 60
und bewirkt, daß die Verschiebelineale auf
das Werkstück zulaufen. Beide Verschiebelineale einer Seite, 18 und 30 bzw. 20 und
32, bewegen sich gemeinsam, wie aus der in F i g. 1 dargestellten gegenseitigen
Kopplung ersichtlich ist. Haben die Verschiebelineale ihre entsprechenden Stellungen
L, und Rfl erreicht, wirkt die Regeleinrichtung in der vorher beschriebenen Art.