DE1299436B - Optisches Instrument mit einem selbstaufrichtenden Linsenstabilisierungssystem - Google Patents

Optisches Instrument mit einem selbstaufrichtenden Linsenstabilisierungssystem

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DE1299436B
DE1299436B DEB89543A DEB0089543A DE1299436B DE 1299436 B DE1299436 B DE 1299436B DE B89543 A DEB89543 A DE B89543A DE B0089543 A DEB0089543 A DE B0089543A DE 1299436 B DE1299436 B DE 1299436B
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stabilized
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Bell and Howell Co
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein optisches Instrument mit einem selbstaufrichtenden Linsenstabilisierungssystem, bei dem ein gegenüber dem Instrument bewegbares und durch Kreiselwirkung stabilisiertes Linsenteil durch eine Präzessionsbewegung, die durch eine auf das Teil ausgeübte präzessive Kraft bewirkt wird, aufgerichtet und seine optische Achse in Fluchtung mit der optischen Achse des Instruments gebracht wird.
  • Es ist bekannt, optische Instrumente oder Teile derselben gegen unerwünschte Schwingungen oder Bewegungen durch Kreiselwirkung zu stabilisieren, damit die von diesen Instrumenten erzeugten Abbildungen nicht beeinträchtigt werden. Eine solche Stabilisierung ist insbesondere für Instrumente von Vorteil, die von Hand gehalten werden, z. B. Ferngläser oder Filmkameras, oder die mit Geräten, die starken Erschütterungen oder Bewegungen ausgesetzt sind, fest verbunden sind, also z. B. optische Richtgeräte für Geschütze oder Teleskope auf Schiffen.
  • Gemäß bisher noch nicht bekanntgemachten Vorschlägen werden zur Stabilisation des Strahlenganges optischer Instrumente und somit auch der in diesen erzeugten Abbildungen lediglich bestimmte optische Glieder oder Linsen der im übrigen gerätefesten Objektive der Instrumente durch Kreiselwirkung stabilisiert. Die stabilisierten Glieder oder Linsenteile bilden dabei mit weiteren gerätefesten Linsen des Objektivs einen an sich bekannten, sogenannten optischen oder Boskowich-Keil, was bewirkt, daß eine bestimmte Abbildung ihre Lage auf der Bildebene des Instruments beibehält, obwohl das Instrument und damit die Bildebene und die gerätefesten Linsen des Objektivs bewegt werden, solange nur das stabilisierte Linsenteil des Objektivs seine Lage im Raum beibehält.
  • Die geschilderte Stabilisation ist immer dann vorteilhaft, wenn unerwünschte, in der Regel höherfrequente Schwingungen auf das optische Instrument einwirken. Bei beabsichtigten, in der Regel größeren Bewegungen des Instruments soll jedoch die erzeugte Abbildung dieser Bewegung folgen, es soll also z. B. möglich sein, mit einem in der beschriebenen Weise stabilisierten Fernglas den Horizont abzusuchen oder mit einer Filmkamera durch Ausführen eines sogenannten Schwenks eine Panoramaaufnahme herzustellen. In diesen Fällen muß das stabilisierte Linsenteil der Bewegung des ganzen Instruments folgen. Dies wird bei den vorgeschlagenen Instrumenten durch eine sehr langsame Präzessionsbewegung erreicht, die durch ein Drehmoment bzw. eine Kraft hervorgerufen wird, welche auf das stabilisierte Linsenteil wirkt und auftritt, wenn die optische Achse des stabilisierten Linsenteils nicht mit der optischen Achse des Instruments in Fluchtung ist. Die entsprechend in den Instrumenten vorgesehenen Präzessionsvorrichtungen bringen entweder Reibungs- oder Wirbelstromkräfte auf eine dem stabilisierten Linsenteil zugeordnete, schnell rotierende Kugelfläche auf. Durch geeignete Ausgestaltung des Stabilisierungssystems und der Präzessionsvorrichtung ist dafür gesorgt, daß die Präzessions- bzw. Aufrichtbewegung in der Richtung vor sich geht, in der das Instrument verschwenkt wurde. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß es bekannt ist, Gyroskope bei bestimmten Fluchtungsfedem mittels einer auf Grund der Fluchtungsfeder entstehenden Wirbelstromkraft bis zur Wiederherstellung der Fluchtung präzedieren zu lassen. Die vorgeschlagenen selbstaufrichtenden Linsenstabilisierungssysteme haben nun den Nachteil, daß die Präzessions- bzw. Aufrichtbewegung nur mit einer festen, relativ niedrigen Geschwindigkeit erfolgt. Werden die optischen Instrumente absichtlich schneller bewegt, kann das stabilisierte Linsenteil dieser Bewegung häufig nicht folgen, und das Instrument liefert nicht die gewünschten Abbildungen. Eine solche Situation tritt z. B. auf, wenn ein Photograph eine Filmkamera einem sich schnell bewegenden Objekt, z. B. einem Flugzeug, nachführen will. Eine Erhöhung der Aufrichtgeschwindigkeit wäre bei den vorgeschlagenen Linsenstabilisierungssystemen zwar grundsätzlich durch Vergrößerung der präzessiven Kraft möglich, die Stabilisierung wäre dann aber auch bei höherfrequenten Störschwingungen unempfindlicher, da dann das stabilisierte Linsenteil in einem bestimmten Maße auch diese Störschwingungen mitmachen würde.
  • Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein optisches Instrument mit einem durch Kreiselwirkung stabilisierten, sich selbst aufrichtenden Linsenteil zu schaffen, bei dem durch die Stabilisation der die Abbildungsgüte beeinträchtigende Einfluß von Störschwingungen wirkungsvoll beseitigt ist, das aber auch bei einer gewollten schnelleren und größeren Bewegung die dieser beabsichtigten Bewegung entsprechenden Abbildungen liefert.
  • Ein optisches Instrument der eingangs genannten Art, das dieses Problem löst, kennzeichnet sich erfindungsgemäß durch eine Fühlvorrichtung zum Feststellen der Bewegungsgeschwindigkeit des Instruments und zum Erzeugen eines die Bewegungsgeschwindigkeit darstellenden Signals sowie durch eine Präzisionsvorrichtung, bei der die von ihr ausgeübte präzessive Kraft in Abhängigkeit von dem Bewegungssignal so veränderbar ist, daß die Aufrichtgeschwindigkeit des stabilisierten Linsenteils bei größer werdender Bewegungsgeschwindigkeit des Instruments zunimmt.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Instrument erhöht sich die auf das durch Kreiselwirkung stabilisierte Linsenteil ausgeübte präzessive Kraft selbsttätig, wenn das Instrument schnelleren bzw. länger anhaltenden Bewegungen unterworfen wird. Durch die Erhöhung der präzessiven Kraft nimmt auch die Aufrichtgeschwindigkeit des stabilisierten Linsenteils zu, d. h. die Geschwindigkeit, mit der die optische Achse des stabilisierten Linsenteils in Fluchtung mit der optischen Achse des Instruments gebracht wird. Macht das Instrument dagegen nur Störschwingungen oder kleine hin- und hergehende Bewegungen mit, liefert die Fühlvorrichtung kein Signal, und die präzessive Kraft bleibt klein, so daß das stabilisierte Linsenteil seine Lage im Raum beibehält und die Bewegungen des restlichen Instruments nicht mitmacht.
  • Als Fühlvorrichtung eignet sich z. B. eine Meßeinrichtung, die die Relativbewegung zwischen dem stabilisierten Linsenteil und dem restlichen Instrument feststellt und ein Bewegungssignal liefert, welches vom Ausmaß, in dem das stabilisierte Linsenteil der Bewegung des Instruments um einen Betrag nicht nachkommen kann, abhängt. Zweckmäßig ist es, als Bewegungssignal ein elektrisches Signal zu benutzen. Ein elektrisches Bewegungssignal erhält man in einfacher Weise, wenn die Bewegungsfühlvorrichtung einen verstellbaren elektrischen Widerstand aufweist, dessen Wert die Bewegungsgeschwindigkeit darstellt. In einer einfachen Ausbildung umfaßt der verstellbare Widerstand mehrere mittels Zungenschalter anschaltbare Festwiderstände. Die zur Verstellung des Widerstandes erforderlichen Kräfte sind dann sehr gering, da die Zungenschalter durch einen kleinen Permanentmagneten betätigt werden können, der in ihre Nähe gebracht wird.
  • Wenn eine Präzessionsvorrichtung verwendet ist, die Wirbelströme im stabilisierten Linsenteil erzeugt, kann die präzessive Kraft in einfacher Weise durch Veränderung der Stromstärke in einem Elektromagneten variiert werden, mittels dessen die Wirbelströme erzeugt werden.
  • Um einen relativ einfachen und störunanfälligen Aufbau des optischen Instruments zu erreichen, wird eine Präzessionsvorrichtung verwendet, die Reibungskräfte auf eine rotierende Kugelfläche des stabilisierten Linsenteils ausübt.
  • Dann umfaßt die Präzessionsvorrichtung zweckmäßigerweise mehrere, in Längsrichtung verschiebbare und mit Schneiden an ihren Enden die Kugelfläche des stabilisierten Linsenteils berührende Stangen, an deren anderen Enden gerätefest abgestützte Spulen angeordnet sind, die mit dem verstellbaren Widerstand und einer Stromquelle in Reihe geschaltet sind und sich in Abhängigkeit von der Stromstärke ausdehnend die Stangen gegen die Wirkung einer Feder an die Kugelfläche andrücken. Ohne daß übermäßig große Energie gebraucht wird, läßt sich bei dieser Ausbildung der Präzessionsvorrichtung die präzessive Kraft, also die auf die Kugelfläche aufgebrachte Reibungskraft, verändern.
  • Mit besonders gutem Wirkungsgrad arbeiten Spulen in Form einer archimedischen Spirale oder in Form eines flachen, in sich geschlossenen Bandes.
  • Die Erfindung ist im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Erläuterungen beziehen sich dabei auf eine Filmkamera, als einem typischen optischen Instrument, das häufig störenden Vibrationen und Erschütterungen ausgesetzt ist, das andererseits aber auch gewollt bewegt werden soll, um z. B. sich bewegende Objekte oder eine Panoramaansicht aufzunehmen. Es zeigt F i g. 1 eine gemäß der Erfindung ausgestaltete Filmkamera, wobei ein Teil des Objektivs mit dem drehstabilisierten Linsenteil und der Präzessionsvorrichtung im Schnitt gezeichnet ist, F i g. 2 eine vergrößerte Darstellung des geschnitten gezeichneten Teils der F i g. 1, F i g. 3 eine vergrößerte Darstellung des mit der Linie 3-3 abgegrenzten Teils der F i g. 2, F i g. 4 einen Schnitt längs der Linie 4-4 in F i g. 3, F i g. 5 in isometrischer und teilweise weggebrochener Ansicht eine bandförmige elektrische Spule, F i g. 6 einen waagerechten Schnitt durch eine Bewegungsfühlvorrichtung, F i g. 7 einen Schnitt längs der Linie 7-7 in F i g. 6, F i g. 8 ein Schaltbild zu der Vorrichtung gemäß den F i g. 6 und 7, F i g. 9 einen waagerechten Schnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform einer Bewegungsfühlvorrichtung, F i g. 10 ein Schaltbild zur Vorrichtung gemäß F i g. 9, F i g. 11 und 12 eine anstatt der bandförmigen Spule gemäß F i g. 5 verwendbare Spule in Form einer archimedischen Spirale, F i g. 13 eine abgewandelte Ausführungsform der unter anderem in F i g. 2 gezeigten Konstruktion.
  • F i g. 1 zeigt als optisches Instrument eine Filmkamera 20, welche ein Linsenstabilisierungssystem 22 umfaßt, das in einem Tubus 24 am vorderen Ende der Kamera befestigt ist. Der Tubus 24 weist vorn eine Verlängerung 28 von kleinerem Durchmesser auf, in dem eine Linse 26 als Teil des Kameraobjektivs befestigt ist. Hinter der Linse 26 ist eine sphärische Linse 30 angeordnet, welche mit einem kugelförmigen Körper 32 verbunden ist. Der Krümmungsmittelpunkt der Linse 30 und des Körpers 32 liegen in einem Punkt 34, welcher den Schnittpunkt einer Horizontalachse 36 mit einer Vertikalachse 38 darstellt. Der kugelförmige Körper 32 besitzt hinter der Linse 30 eine zylindrische Bohrung 40, deren Längsachse der Achse 36 entspricht. Hinter dem Körper 32 sind weitere, zusammen mit den Linsen 26 und 30 das Kameraobjektiv bildende Linsen 44 angeordnet. In die Kamera einfallendes Licht gelangt durch die Linsen und die zylindrische Bohrung in dem Körper 32 auf einen Film 46, der in einer Brennebene 48 hinter dem Kameraobjektiv geführt ist. Ein Aufnahmegegenstand 50 ergibt eine Abbildung 52 in der Brennebene 48 auf dem Film 46.
  • Der kugelförmige Körper 32 besitzt eine zur Bohrung 40 konzentrische und aus der Ebene der Vertikalachse 38 versetzte Nut 54, die einen Ausgleichsring 58 aufnimmt, welcher mittels eines Gewindes 56 durch Drehung in Längsrichtung der Bohrung 40 verschiebbar ist. Durch geeignete Einstellung des Ringes 58 kann das Gewicht der Linse 30 am vorderen Ende des kugelförmigen Körpers 32 ausgeglichen werden. Die Linse 30, der kugelförmige Körper 32 und der Ring 58 bilden insgesamt ein mit 62 bezeichnetes Linsenteil in Form eines Rotors, welcher statisch und dynamisch um den Punkt 34 ausgewuchtet ist.
  • Die Linsen 44 umgibt eine zu diesen konzentrische und mit der Kamera fest verbundene Antriebsunterstützung 64. Auf dieser und innerhalb des Tubus 24 ist mittels Kugellagern 66,76 und 78 ein rohrförmiges Antriebsteil 80 um die Achse 36 drehbar gelagert, das mit einem nach innen abgewinkelten, kreisringförmigen Fortsatz 72 am rechten Ende an einem kugelförmigen Flächenabschnitt 74 des Linsenteils bzw. Rotors 62 angreift. Mittels eines Reibrades 82 auf einer angetriebenen Welle 84, welches am äußeren Umfang des Antriebsteils 80 an dessen linkem Ende bei 70 reibungsschlüssig angreift, ist das Antriebsteil 80 in Drehung versetzbar.
  • Auf Grund der Reibungskräfte zwischen dem Fortsatz 72 und der kugelförmigen Fläche 74 des Linsenteils 62 teilt sich diese Bewegung auch dem Linsenteil 62 mit, das daraufhin ebenfalls um die Achse 36 rotiert. Ist seine Drehgeschwindigkeit genügend groß, wirkt es wie der Rotor eines Gyroskops und versucht, eine stabile Lage im Raum beizubehalten.
  • Die Unterstützung 64 weist an ihrem Umfang gleichmäßig verteilt mehrere zur Achse 36 parallele Bohrungen auf. In jeder Bohrung ist eine Stange 88 in Längsrichtung der Bohrung verschiebbar gelagert, mit deren einem Ende ein Reibungsteil 90 verbunden ist, das mit einer Schneide 92 an einem kugelförmigen Flächenabschnitt 94 des Linsenteils 62 angreift. Die Bohrung 86 besitzt einen Abschnitt 96 von kleinem Durchmesser, in dem die Stange 88 gelagert ist und einen Abschnitt 98 von größerem Durchmesser, welcher an seinem offenen, dem Abschnitt 96 gegenüberliegenden Ende mit einer mittels Schrauben 102 befestigten Platte 100 verschlossen ist. Die Platte 100 weist wiederum eine kleinere Bohrung auf, durch die die Stange 88 hindurchreicht. Innerhalb des Bohrungsabschnitts 98 neben der Platte 100 ist auf die Stange 88 bei 104 eine Scheibe 106 aufgeschraubt. Eine Feder 110 umgibt die Stange 88 zwischen der Scheibe 106 und dem rechten Ende des Bohrungsabschnitts 98, wo die Stange 88 in den Abschnitt 96 der Bohrung eintritt. Die Feder 110 übt auf die Stange 88 eine solche Vorspannung aus, daß sich das Reibungsteil 90 von der kugelförmigen Fläche 94 abzuheben sucht.
  • Auf das freie, durch die Platte 100 hindurchragende Ende 114 der Stange 88 ist ein Kopf 112 aufgepreßt, der an einer Spule 116, die die Form eines flachen, in sich geschlossenen Bandes hat, anliegt. Die Spule 116 liegt ihrerseits wieder an einer Platte 124 an, die mittels Schrauben 126 an der Unterstützung 64 befestigt ist. Die in F i g. 4 und 5 genauer gezeigte Spule 116 hat die Form zweier mit den Schenkeln gegeneinander gestellter U, wobei die Schenkel ebene Abschnitte 120 und 122 bilden, mit denen die Spule an dem Kopf 112 bzw. an der Platte 124 bündig anliegt. Durchfließt die Spule ein Strom, drückt das dadurch aufgebaute Magnetfeld die beiden Abschnitte 120 und 122 auseinander, so daß sich die Stange 88 gegen die Wirkung der Feder in Richtung auf das Linsenteil 62 bewegt und das Reibungsteil mit der Schneide 92 an die kugelförmige Fläche 94 mehr oder weniger stark andrückt.
  • Der durch die Spule 116 fließende Strom wird durch eine Bewegungsfühlvorrichtung 150 gesteuert, die (vgl. F i g. 1) am Boden der Kamera vorgesehen ist. Die Fühlvorrichtung 150 umfaßt zwei nach dem Kreiselprinzip arbeitende Panometer oder Schwenkmesser 150 a und 150 b, die die Schwenkgeschwindigkeit der Kamera in vertikaler bzw. horizontaler Richtung feststellen und ein entsprechendes elektrisches Signal erzeugen. Beide Schwenkmesser sind bis auf ihre Lage in bezug auf die Kamera 20 identisch, weshalb nur das die horizontale Schwenkgeschwindigkeit ermittelnde Gerät 150 b im folgenden beschrieben ist.
  • Der Schwenkmesser 150 b umfaßt (vgl. F i g. 6) ein Gehäuse 156 aus einem nichtleitenden Material mit einander gegenüberliegenden Wänden 157 und 158, zwischen denen mittels Zapfen 160 und 162 und entsprechenden Lagern 164 und 166 in den Wänden ein Kardanring 154 gelagert ist. Mit dem Kardanring 154 ist eine Achse 170 bei 174 verbunden, die sich senkrecht zu der Verbindungslinie zwischen den Zapfen 160 und 162 erstreckt. Die Achse 170 ist von einem einen Permanentmagneten umfassenden Stator 172 umgeben und trägt außerdem ein Lager 176, für einen topfförmigen, den Stator 172 umgebenden und innerhalb des Kardanringes 154 drehbaren Rotor 152. Der Rotor weist Spulen 178 auf, denen Strom über zwei Bürsten 180 und 182, die an einem das Lager 176 umgebenden Kommutator anliegen, und über Zuleitungen 184 und 186 zuführbar ist. Ist Strom angelegt, dreht sich der Rotor 152 um die Achse 170 und wirkt als Gyroskop, so daß er seine Lage im Raum beizubehalten sucht.
  • Außen am Kardanring 154 gegenüber dem Lager 176 ist ein Dauermagnet 188 angebracht, der mit einem zweiten Dauermagneten 192, der innen an der Wand 157 befestigt ist, zusammenwirkt. Beide Magneten bilden eine magnetische Feder, die ein. Verschwenken des Kardanringes um die Zapfen 160 und 162 aus einer Mittelstellung heraus zu verhindern sucht.
  • Ein weiterer Magnet 190 ist außen am Kardanring 154 dem Magneten 188 gegenüberliegend befestigt. Dieser wirkt auf eine Reihe von Zungenschaltern 194, die an einer dem Magneten 190 gegenüberliegenden Wandung 156a des Gehäuses 156 nebeneinander und jeweils parallel zum Magneten 190 befestigt sind (vgl. F i g. 7). Befindet sich der Kardanring 154 in seiner Mittelstellung, liegt der Magnet 190 zwischen den innersten Zungenschaltern 194a und 194b. Schwenkt der Kardanring um die Zapfen 160 und 162, überstreicht der Magnet 19G nacheinander die Zungenschalter 194 und bewirkt durch sein Magnetfeld nacheinander ein Schließen der Kontakte 198 und 200 der Zungenschalter.
  • Jeder Zungenschalter ist mit einem Widerstand 202 in Reihe geschaltet, und sämtliche Reihenschaltungen liegen parallel zueinander. Diese so gebildete Kombination liegt über einer Batterie 204 mit den parallelgeschalteten Spulen 116 in Reihe (vgl. F i g. 8). In F i g. 8 sind zwei Spulen 116 dargestellt, jedoch hängt die genaue Anzahl von der Anzahl der Stangen 88 ab. Sämtliche Widerstände 202 haben gleiche Größe, so daß der durch die Spulen fließende Strom von der Anzahl der jeweils geschlossenen Zungenschalter abhängt. Schließt der Magnet 190 jeweils immer nur einen Zungenschalter 194, müssen die Widerstände 202 unterschiedliche Werte haben, damit der Strom in den Spulen 116 mit zunehmender Verschwenkung des Kardanringes 154 aus dessen Mittelstellung zunimmt.
  • Der soeben beschriebene Schwenkmesser 150 b ist in der Kamera 20 so angeordnet, daß die Achse 170 in einer horizontalen Ebene liegt. Wird die Kamera nun in einem geringeren als einem vorbestimmten Maß in horizontaler Richtung verschwenkt, bleibt der Kardanring auf Grund der federnden Wirkung der Magneten 188 und 192 in seiner Mittelstellung, so daß keine Zungenschalter geschlossen sind und kein Strom durch die Spulen fließt. Sobald aber das vorbestimmte Bewegungsmaß überschritten wird, verursacht die gyroskopische Wirkung des Rotors unter Überwindung der Magnetfederkraft ein Verschwenken des Kardanringes, so daß ein oder mehrere Zungenschalter geschlossen werden und der Strom durch die Spulen entsprechend ansteigt. Die Anzahl der geschlossenen Schalter und damit die Größe des Stroms in den Spulen hängt also von dem Betrag ab, um den sich der Kardanring verschwenkt, der wiederum von der Geschwindigkeit abhängig ist, mit der die Kamera verschwenkt wird und mit zunehmender Schwenkgeschwindigkeit der Kamera ebenfalls zunimmt.
  • Bei einer Verschwenkung der Kamera behält das rotierende Linsenteil 62 seine Lage im Raum bei. Wird die Kamera beispielsweise um eine horizontale Achse geschwenkt, so dreht sich der Rotor relativ zur Kamera um eine Horizontalachse durch den Punkt 34. Die Drehachse 36 des Linsenteils 62, die gleichzeitig die optische Achse seiner Linse 30 ist, fällt dann nicht mehr mit der Drehachse des Antriebsteils 80, die gleichzeitig die eigentliche optische Achse der Kamera ist, zusammen. Dies ist in F i g. 2 durch die Achse 36' angedeutet. Da die Linsen 26 und 30 zusammen einen optischen oder Boskowich-Keil bilden, bleibt trotz der Verschwenkung der Kamera die Lage der Abbildung 52 eines ruhenden Aufnahmegegenstandes 50 relativ zur Bildebene 48 unverändert, solange das Linsenteil 62 seine stabile Lage im Raum beibehält.
  • Bei größerer Verlagerung der Drehachse des Antriebsteils 80 gegenüber der Drehachse des Linsenteils 62 erzeugen jedoch die auf die kugelförmigen Flächenabschnitte 74 und 94 des Linsenteils 62 ausgeübten Reibungskräfte wegen der Verlagerung der Kontaktkreise zwischen der Fläche 74 und dem Fortsatz 72 bzw. der Fläche 94 und den Reibungsteilen 90 ein Drehmoment, dessen Vektor bei der in F i g. 2 angedeuteten Verlagerung mit der Vertikalachse 38 zusammenfällt. Dieses Drehmoment um die Achse 38 bewirkt eine Präzession des Linsenteils 62 um die Horizontalachse durch den Punkt 34 und damit eine Aufrichtbewegung, durch die die Drehachse des Linsenteils 62 wieder in Fluchtung mit der Drehachse des Antriebsteils 80 gebracht wird. Je größer nun die auf die Flächenabschnitte 74 und 94 ausgeübten Reibungskräfte sind, desto größer ist auch das entstehende Drehmoment, und desto schneller präzediert das Linsenteil bis zur Fluchtung der beiden Drehachsen. Die Reibungskräfte und damit das Drehmoment hängen jedoch von der Kraft ab, mit der die Spulen 116 die Stangen 88 und die Reibungsteile 90 unter Überwindung der Wirkung der Feder 110 gegen die kugelförmige Fläche 94 des Linsenteils 62 drücken. Da die von den Spulen 116 ausgeübte Kraft mit zunehmender Stromstärke zunimmt und diese wiederum mit zunehmender Schwenkgeschwindigkeit der Kamera zunimmt, richtet sich das Linsenteil 62 bei schneller Verschwenkung der Kamera schneller auf.
  • Die Abhängigkeit der Aufrichtgeschwindigkeit des Linsenteils 62 von der Verschwenkgeschwindigkeit der Kamera 20 kann über die Ansprechempfindlichkeit der Schalter, die Größe der Widerstände, über die elektrischen Eigenschaften der Spulen und über die Vorspannkraft der Feder 110 beeinflußt werden. Insbesondere läßt sich festlegen, bei welcher Größe und Geschwindigkeit der Kamerabewegung die Erhöhung der Aufrichtgeschwindigkeit einsetzen soll. Natürlich läßt sich nicht vermeiden, daß niederfrequentere Schwingungen nicht mehr ausgefiltert werden, wenn auf Grund einer schnelleren Bewegung der Kamera die Aufrichtgeschwindigkeit gerade erhöht ist.
  • Die Einstellmöglichkeit der Aufrichtgeschwindigkeit wird noch verbessert, wenn das Reibungsteil 90 mit der Stange 88 nicht starr verbunden ist, sondern wenn zwischen beiden eine Feder vorgesehen ist, die schwächer als die Feder 110 ist und das Reibungsteil 90 von der Stange 88 weg gegen den kugelförmigen Flächenabschnitt 94 zu drücken sucht.
  • Die F i g. 11 und 12 zeigen eine Spule 206, die an Stelle der Spule 116 verwendbar ist. Diese Spule hat die Form einer archimedischen Spirale mit einem inneren Ende 208 und einem äußeren Ende 210. Im stromlosen Zustand liegen sämtliche Windungen der Spule in einer Ebene. Ein Strom bewirkt jedoch, daß sich die einzelnen Windungen der Spule voneinander abstoßen und die Spule die Form einer konischen Spirale (vgl. F i g. 12) annimmt. Befestigt man diese Spule mit den Enden 210 und 208 zwischen dem Kopf 112 und der Platte 124, hat sie die gleiche Wirkung wie die Spule 116.
  • Eine abgewandelte Ausführungsform eines Schwenkmessers oder Panometers zeigt die F i g. 9. Bei diesem Schwenkmesser ist an Stelle der Zungenschalter 194 und des Magneten 190 ein Widerstand 212 vorgesehen, dessen Wert mittels eines an dem Kardanring befestigten Schleifkontakts 214 veränderbar ist. Bei dieser Ausführungsform entfallen auch die einzelnen Festwiderstände 202, der Widerstand 212 ist über den Schleifkontakt 214 direkt in Reihe mit den Spulen 116 und einer Batterie 216 geschaltet (vgl. F i g. 10). Der Schwenkmesser nach F i g. 9 ist unempfindlicher als derjenige nach F i g. 6, dafür aber auch einfacher aufgebaut.
  • Die in F i g. 3 genauer gezeigte Konstruktion, durch die variable, eine Präzessionsbewegung erzeugende Reibungskräfte auf das Linsenteil 62 aufbringbar sind, läßt sich als Präzessionsvorrichtung bezeichnen. F i g. 13 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der eine Präzessionsvorrichtung verwendet ist, die Wirbelstromkräfte in dem rotierenden Linsenteil 62 erzeugt. Bei dieser Ausführungsform weist die Unterstützung 64 eine vorspringende Lippe 22 auf, auf die eine Spule 220 aufgewickelt ist. Die Lippe 221 umgibt einen kugelförmigen Flächenabschnitt 222, der dem Abschnitt 94 in F i g. 3 entspricht. Im Bereich des Abschnitts 222 ist in den Körper 32 ein paramagnetisches Einsatzstück 224 eingelassen. Ein durch Spule 220 fließender Strom erzeugt im Einsatzstück 224 Wirbelströme, wenn das Linsenteil 62 rotiert. Die auf Grund der Wirbelströme auftretenden magnetischen Kräfte wirken wie die Reibungskräfte der zuvor beschriebenen Ausführungsform und erzeugen ein zur Präzession des Linsenteils 62 führendes Drehmoment. Die Größe der magnetischen Kräfte hängt von der Stromstärke in der Spule 220 ab. Wird die Stromstärke erhöht, präzediert das Linsenteil 62 also schneller. Bis auf die Ausbildung der Präzessionsvorrichtung gleicht die Ausführungsform nach F i g. 13 derjenigen nach F i g. 2.
  • Das Aufrichten des Linsenteils 62 wurde nur für eine Verschwenkung der Kamera in einer vertikalen Ebene und das Verhalten eines der Schwenkmesser nur für das Verschwenken der Kamera in einer horizontalen Ebene beschrieben. Dies soll keine Einschränkung bedeuten, natürlich arbeitet die erläuterte Kamera bei einer Verschwenkung in andere Ebenen in entsprechender Weise, wobei die beiden Schwenkmesser 15 a und 150 b auf die vertikale und horizontale Komponente der Kamerabewegung ansprechen.
  • Anstatt als Bewegungsfühlvorrichtung zwei Schwenkmesser zu verwenden, können auch eine Reihe von Fühlspulen vorgesehen sein, um die Relativbewegung zwischen dem stabilisierten Linsenteil und der übrigen Kamera festzustellen. Eine Fühlvorrichtung dieser Art ist an sich bekannt. Auch andere Fühlvorrichtungen für die Bewegungsgeschwindigkeit, die ein von der Bewegungsgeschwindigkeit abhängiges Signal abgeben, können natürlich verwendet werden. Schließlich ist es möglich, die Aufrichtgeschwindigkeit von anderen Parametern, z. B. der Brennweite eines Vario-Objektivs, zusätzlich abhängig zu machen, wobei geeignete, bekannte Wandler benutzt werden.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Optisches Instrument mit einem selbstaufrichtenden Linsenstabilisierungssystem, bei dem ein gegenüber dem Instrument bewegbares und durch Kreiselwirkung stabilisiertes Linsenteil durch eine Präzessionsbewegung, die durch eine auf das Teil ausgeübte präzessive Kraft bewirkt wird, aufgerichtet und seine optische Achse in Fluchtung mit der optischen Achse des Instruments gebracht wird, gekennzeichnet d u r c h eine Fühlvorrichtung (150) zum Feststellen der Bewegungsgeschwindigkeit des Instruments (20) und zum Erzeugen eines die Bewegungsgeschwindigkeit darstellenden Signals sowie durch eine Präzessionsvorrichtung (86, 88, 90, 116; 220, 221), bei der die von ihr ausgeübte präzessive Kraft in Abhängigkeit von dem Bewegungssignal so veränderbar ist, daß die Aufrichtgeschwindigkeit des stabilisierten Linsenteils (62) bei größer werdender Bewegungsgeschwindigkeit des Instruments zunimmt.
  2. 2. Optisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsfühlvorrichtung einen einstellbaren elektrischen Widerstand (202; 212) aufweist, dessen Wert die Bewegungsgeschwindigkeit darstellt.
  3. 3. Optisches Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Widerstand mehrere mittels Zungenschalter (194) anschaltbare Festwiderstände (202) umfaßt.
  4. 4. Optisches Instrument nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Präzessionsvorrichtung (220, 221) verwendet ist, die Wirbelströme im stabilisierten Linsenteil (62) erzeugt.
  5. 5. Optisches Instrument nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Präzessionsvorrichtung (86, 88, 90, 116) verwendet ist, die Reibungskräfte auf eine kugelförmige Fläche (94) des stabilisierten Linsenteils (62) ausübt.
  6. 6. Optisches Instrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Präzessionsvorrichtung mehrere in Längsrichtung verschiebbare und mit Schneiden (92) an ihren Enden die kugelförmige Fläche (94) des stabilisierten Linsenteils (62) berührende Stangen (88) umfaßt, an deren anderem Ende gerätefest abgestützte Spulen (116) angeordnet sind, die mit dem verstellbaren Widerstand (202; 212) und einer Stromquelle (204; 216) in Reihe geschaltet sind und sich in Abhängigkeit von der Stromstärke ausdehnend die Stangen gegen die Wirkung einer Feder (110) an die kugelförmige Fläche andrücken.
  7. 7. Optisches Instrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule (116) die Form eines flachen, in sich geschlossenen Bandes hat. B. Optisches Instrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule die Form einer archimedischen Spirale hat.
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