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Die Erfindung befaßt sich mit selbsttätigen Kannenwechselvorrichtungen
an Spinnereivorbereitungsmaschinen und hat eine Vorrichtung zum Auswechseln von
vollen Spinnkannen gegen leere unter den Ablieferungen der Maschinen zum Gegenstand,
die einen die Kannen unverschiebbar tragenden, durch einen Hilfsantrieb verfahrbaren
Kannenwagen und eine gegenüber einer Standfläche des Wagens erhöhte Standfläche
eines Kannentellers der mindestens einen Ablieferung der Maschine aufweist.
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Es ist bekannt, die Spinnkannen der Spinnereivorbereitung auf verfahrbaren
Wagen aufzustellen, mit denen die in immer größerer und schwererer Ausführung verwendeten
Spinnkannen leicht zwischen den Maschinen der einzelnen Verarbeitungsstufen bewegbar
sind.
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Um auch bei Verwendung von selbsttätigen Kannenwechselvorrichtungen
die Notwendigkeit des Herabhebens der Kannen von derartigen Kannenwagen zu vermeiden,
wurde auf der Internationalen Textilmaschinenausstellung in Hannover 1963 eine Wechselvorrichtung
gezeigt, in der zwei zusammenwirkende Mechanismen vereinigt sind: Der eine Mechanismus
bewegt den Kannenwagen in waagerechter Richtung in dem Sinne, daß die vollen Ablagekannen
aus der Ablieferungsstellung heraus und an ihrer Stelle leere Kannen in die Ablieferungsstellung
bewegt werden. Der andere Mechanismus dagegen hebt durch Anheben des Kannentellers
die Kanne von ihrer Auflage im Kannenwagen ab, so daß sie drehbar ist, und stellt
sie nach Füllung vor dem Weitertransport wieder auf dem Kannenwagen ab.
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Es ist offenbar, daß Wechselvorrichtungen dieser Art infolge der
Notwendigkeit zweier zusammenwirkender Mechanismen aufwendig und kompliziert sind.
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Der vorliegenden Erfindung war demgemäß die Aufgabe gestellt, eine
Kannenwechselvorrichtung der bekannten Art, bei der die Kannen in der Vorspinnmaschine
auf dem Kannenwagen verbleiben und in der Ablieferungsstellung von drehbaren Kannentellern
aufgenommen werden, zu vereinfachen.
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Die Erfindung schlägt dazu vor, dem Kannenwagen als Standfläche zwei
sich von seinen seitlichen Wangen nach innen erstreckende, in gleicher Ebene liegende
und einen Abstand voneinander aufweisende Standleisten und im Abstand über den Standleisten
angeordnete, brillenförmige Führungen für die Spinnkannen zu geben, wobei der Kannenteller
in der Höhe zwischen der Standfläche und den brillenförmigen Führungen angeordnet
ist, und eine von der Höhe der Standleisten auf die Höhe der Kannentelleroberfläche
ansteigende und zwischen den Standleisten liegende erste Rampe und eine dieser ersten
Rampe in bezug auf den Kannenteller gegenüberliegende, von der Höhe der Oberfläche
des Kannentellers in dem gleichen Maße abfallende und ebenfalls zwischen den Standleisten
liegende zweite Rampe vorzusehen. Auf diese Weise wird erreicht, daß durch bloßes
Verschieben des Kannenwagens nicht nur die Kannen unter den Ablieferungen verschoben,
sondern auch von ihrer Standfläche im Kannenwagen abgehoben und auf dem Drehteller
gestellt werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,
die Seitenwangen des Kannenwagens nur über die brillenartige Führung miteinander
zu verbinden. Ein derartiger Kannenwagen kann ohne weitere Manipulation über den
Kannenteller geschoben werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine Seitenwange des Kannenwagens glatt und gerade
ausgebildet und der Kannenwagen durch ein an dieser Seitenwange anpreßbares, durch
einen Hilfsantrieb antreibbares Reibrad fahrbar ist.
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Im Falle der Verwendung der erfindungsgemäßen Kannenwechselvorrichtung
an einer Spinnereivorbereitungsmaschine mit mehreren Ablieferungen schlägt die Erfindung
vor, zwischen den Kannentellern Gleitflächen vorzusehen, deren (in Schieberichtung
der Kannen betrachtet) Vorderkanten etwas unter der Oberfläche des vorhergehenden
Kannentellers und deren Hinterkanten etwas über der Oberfläche des nachfolgenden
Kannentellers angeordnet sind. Mittels dieser Einrichtung ist die erfindungsgemäße
Kannenwechselvorrichtung auch an Spinnereivorbereitungsmaschinen mit mehr als einer
Ablieferung verwendbar, unter denen die Kannen gleichzeitig mittels des gleichen
Kannenwagens auszuwechseln sind.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
nachfolgender Beschreibung.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt.
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Fig. 1 zeigt die Vorderansicht einer Spinnereivorbereitungsmaschine
- einer Strecke - von vom, wobei der erfindungsgemäße Kannenwagen geschnitten gezeichnet
ist; F i g. 2 stellt eine Seitenansicht der Spinnereivorbereitungsmaschine der F
i g. 1 dar; F i g. 3 verdeutlicht die Draufsicht auf die Spinnereivorbereitungsmaschine
der vorhergehenden Figuren sowie auf die Kannenwagen; Fig. 4 zeigt eine Ausführung
der Erfindung an einer Spinnereivorbereitungsmaschine mit zwei Ablieferungen in
Ansicht.
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Bei der Spinnereivorbereitungsmaschine, an der zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung im folgenden beispielhaft erläutert werden sollen, handelt es sich
um eine Strecke. Die Anwendung der Erfindung ist jedoch nicht auf Strecken beschränkt,
vielmehr kann der erfindungsgemäße Kannenwechsel an allen mit Kannenablieferungen
ausgerüsteten Spinnereivorbereitungsmaschinen vorgesehen werden.
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Unter dem nicht näher dargestellten Drehteller der Strecke 10 ist
ein drehbarer Kannenteller 12 angeordnet, der als flache Scheibe ausgebildet ist
und auf der eine der Kannen 11 in Ablagestellung steht. Der Antrieb des Kannentellers
12 erfolgt auf geläufige, hier nicht im einzelnen dargestellte Weise.
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In Bewegungsrichtung des später näher erläuterten Kannenwagens betrachtet
sind - in Verschieberichtung der Kannen betrachtet - vor und hinter dem Kannenteller
12 schräg ansteigende bzw. abfallende Rampen 14 und 16 angeordnet. Die Oberkante
der vorderen Rampe 14 steht nahe dem Rande des Kannentellers 12 und etwas höher
als dessen Oberfläche, während die Oberkante der hinteren Rampe 16 etwas unter der
Oberfläche des Kannentellers steht. Die Unterkanten der Rampen liegen etwas unterhalb
der im folgenden erwähnten Standfläche im Kannenwagen.
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Der Kannenwagen 20 besteht im wesentlichen aus einer oberen Platte,
die mit kreisrunden Öffnungen 22 von etwas größerem Durchmesser als der Durchmesser
des Kannenfußes versehen ist und so eine brillenförmige Führung 21 für die Kannen
11 bildet.
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Die Innen- und Außenkanten der brillenförmigen
Führung
21 sind winkelförmig nach unten umgebogen und bilden Wangen 23 und 24, die zum Versteifen
der brillenförmigen Führung dienen. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Wagens
20 sind an den seitlichen Wangen 23 innen angeordnete Standleisten 26, die eine
Standfläche für die Kannen 11 bilden.
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Brillenförmige Führung 21 und Standleisten 26 können in einfacher
Weise aus Blech gestanzt und gebogen und an ihren Seitenwangen miteinander verschweißt,
vernietet oder gepunktet werden. Allseits schwenkbare Rollen 28 geläufiger Art vervollständigen
den Wagen 20.
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Die Höhe der brillenförmigen Führungen 21 und Standleisten 26 über
dem Boden und ihr gegenseitiger Abstand sind so, daß der Kannenteller 12 sich frei
zwischen beiden bewegen kann bzw. daß der Wagen 20 über den Kannenteller 12 hinweggeschoben
werden kann. Die zur Versteifung des Wagens dienenden Wangen 24 der Stirnseite dürfen
daher nicht tiefer reichen als die Oberfläche des Kannentellers über dem Boden steht.
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Im Maschinengestell der Strecke 10 ist ein Hilfsmotor 30 eines Hilfsantriebes
30, 31, 33, 34, 36 angeordnet, der durch Übertragungsmittel, beispielsweise Kette
oder Riemen 31, eine Reibrolle 33 antreibt. Die Reibrolle 33 ist in einem schwenkbaren
Arm 34 gelagert, der durch eine Feder 36 so belastet wird, daß die Reibrolle gegen
eine seitliche Wange 23 des Wagens 20 gedrückt wird. Auf der anderen Seite des Wagens
20 sind Führungsrollen 38 angeordnet, die an der anderen Wange des Wagens anliegen
und ein Ausweichen des Wagens unter dem Druck der Rolle 33 verhindern.
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Der Vorgang beim Wechseln der Kannen mit der beschriebenen Vorrichtung
ist folgender: Wenn in geläufiger Weise beispielsweise mittels eines Längenzählwerkes
an der Lieferwalze der Strecke 10 die vorgesehene Bandlänge in der in Ablagestellung
auf dem Kannenteller 12 stehenden Kanne 11 abgelegt ist, wird das Band in bekannter
und hier nicht näher interessierender Weise getrennt und der Hilfsmotor30 eingeschaltet.
Er verschiebt mittels der Reibrolle 33 den Kannenwagen 20 um eine Kannenteilung.
Dadurch wird die volle Ablagekanne 11 aus der Ablieferungsstellung unter dem Drehteller
bewegt und gleichzeitig eine leere Kanne unter den Drehteller in die Ablieferungsstellung
gebracht.
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Beim Verschieben des Kannenwagens 20 wird ferner die volle, in der
brillenförmigen Führung 21 geführte Kanne 11 vom Kannenteller 12 herab über die
Rampe 16 auf die Standleisten 26 des Wagens 20 geschoben, gleichzeitig wird eine
leere Kanne 11 durch die Rampe 14 von den Standleisten 26 des Wagens 20 und auf
den Kannenteller 12 angehoben.
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Dieser Vorgang wiederholt sich bei jedem Kannenwechselvorgang.
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Der in den F i g. 1 bis 3 dargestellte Wagen 20 ist zur Aufnahme
von drei Kannen 11 bestimmt. Es ist möglich, den Wagen auch mit einem Fassungsvermögen
von zwei, vier oder mehr Kannen auszuführen, wobei sich am Prinzip der Erfindung
nichts ändert. Es können auch ohne weiteres Kannenwagen mit unterschiedlichen Zahlen
von Kannen in wechselnder Reihenfolge dem Wechselmechanismus zugeführt werden.
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Das vorstehend beschriebene Verfahren kann auch
an Spinnereivorbereitungsmaschinen
mit zwei oder mehr Ablieferungen angewendet werden. In diesem, in Fig. 4 an einer
Strecke mit zwei Ablieferungen näher dargestellten Falle sind Rampen 14 bzw. 16
nur vor dem ersten Kannenteller 12 und hinter dem letzten Kannenteller 12' angeordnet,
während zwischen den Kannentellern der einzelnen Ablieferungen im wesentlichen ebene
Gleitflächen 40 angeordnet sind, über die die Kannen 11 beim Verschieben des Wagens
20 über mehrere Kannenteller hinweggeschoben werden können. Zweckmäßigerweise liegen
die in Schieberichtung der Kannen betrachtet vorderen Kanten dieser Gleitflächen
40 etwas tiefer als die Oberfläche des vorhergehenden Kannentellers, während ihre
Hinterkante etwas höher steht als die Oberfläche des nachfolgenden Kannentellers.
Der Kannenwagen wird in diesem Falle um so viele Kannenteilungen verschoben, wie
Kannen in Ablieferungsstellung stehen.
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Um die Anzahl der selbsttätig wechselbaren Kannen zu erhöhen, ist
es vorteilhaft, mehrere vorgelegte Kannenwagen durch geläufige, hier nicht näher
dargestellte Kupplungen miteinander zu verbinden oder in entsprechendem Abstand
vor dem Wechselmechanismus der Strecke einen oder mehrere weitere Hilfsantriebe
anzuordnen, die dem mit den Ziffern 30 bis 36 bezeichneten Hilfsantrieb im Maschinengestell
der Strecke 10 entsprechen können. In F i g. 3 ist ein weiterer derartiger Hilfsantrieb
dargestellt, wobei die Teile, deren Bezugsziffern mit einem'versehen sind, den vorstehend
beschriebenen gleicher Ziffern ohne Strich entsprechen.