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Die Erfindung bezieht sich auf ein thermostatisch gesteuertes Mischventil,
insbesondere für Umlaufkühlungen von flüssigkeitsgekühlten Brennkraftmaschinen mit
Luftkühler und Kurzschlußleitung, das in einem Gehäuse mindestens zwei durch Ventile
gegensinnig gesteuerte öffnungen für Eintrittsleitungen und eine ungesteuerte öffnung
für eine Austrittsleitung enthält sowie einen die Ventile unmittelbar betätigenden,
im Mischraum angeordneten, einteiligen Temperaturfühler aufweist.
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Bei bekannten Mischventilen dieser Art ist der Temperaturfühler so
im Mischraum des Gehäuses angeordnet, daß die Temperaturen beider durch die Eintrittsöffnungen
zugeführten Teilströme etwa entsprechend ihren Anteilen im Mischraum bzw. in der
Mischung den Temperaturfühler beaufschlagen. Die bekannten thermostatisch gesteuerten
Mischventile weisen jedoch eine bleibende Regelabweichung (P-Abweichung) auf, die
bei stärkeren Abweichungen der Temperatur eines Teilstromes von der mittleren auszuregelnden
Temperatur desselben unzulässige Werte annimmt. Bei einem auf eine mittlere auszuregelnde
Temperatur des einen Teilstromes nahe dem Sollwert eingestellten Mischventil, ist
bei niedriger Temperatur des Teilstromes das ihn steuernde Ventil nur sehr geringfügig
geöffnet, und dadurch liegt die Temperatur der Mischung erheblich unter dem Sollwert.
Umgekehrt liegt die Regeltemperatur mit bleibender Regelabweichung wesentlich über
dem Sollwert, wenn der genannte Teilstrom eine Temperatur nahe der Solltemperatur
aufweist und das Mischventil auf eine mittlere auszuregelnde Temperatur des Teilstromes
eingestellt ist, die erheblich unter dem Sollwert liegt. Diese nachteilige Eigenschaft
tritt insbesondere bei Umlaufkühlungen von flüssigkeitsgekühlten Brennkraftmaschinen
mit Luftkühler in Kraftfahrzeugen besonders unangenehm in Erscheinung, da dort z.
B. auch die Fahrzeugheizung meist in die Umlaufkühlung einbezogen ist und bei niedrigen
Umgebungstemperaturen die für die Fahrzeugheizung zur Verfügung stehende Temperatur
niedriger ist als bei höheren Umgebungstemperaturen. Es ist deshalb üblich, in solchen
Fällen für Sommer und Winter verschieden eingestellte Thennostate zu verwenden,
was neben hohem Aufwand auch eine umständliche Arbeitsweise für das Auswechseln
oder Umjustieren des Thermostats bedeutet.
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Bei einer Einrichtung zur selbsttätigen Regelung der Lufttemperatur
ist es bereits bekannt, die Beheizung der Luft mittels eines Thermostats zu steuern,
dessen Temperaturfühler in mehreren Abschnitten unterteilt ist, von denen einer
in der Heizluft, ein weiterer in der Unigebungsluft und ein dritter in der Raumluft
liegt. Diese Ausbildung berücksichtigt zwar die unterschiedlichen Werte der für
die Beheizung eines Raumes maßgebenden Einflußgrößen und verändert demgemäß die
Temperatur der Heizhift durch Ein- und Ausschalten des Luftheizaggregats. Sie gibt
jedoch keine Anregung für die Ausbildung eines thermostatisch gesteuerten Mischventils,
um die dort nachteilig in Erscheinung tretende Abhängigkeit der bleibenden Regelabweichung
von der Temperatur eines Teilstromes auszuschalten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene
Mischventil derart zu gestalten, daß es bei sinkender Temperatur des einen Teilstromes
die Temperatur der gemischten Teilströme mit zunehmender bleibender Regelabweichung
über dem Sollwert regelt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung darin, daß der Temperaturfühler
durch die Temperatur eines Teilstromes aus einer Eintrittsleitung zusätzlich zu
deren Anteil im Mischraum bzw. in der durch die Austrittsleitung ausströmenden Mischung
beaufschlagt ist.
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Bei Kraftfahrzeugen ergibt sich mit dem erfindungsgemäßen Mischventil
der Vorteil, daß einerseits bei kalter Witterung eine gesteigerte Wirkung einer
mit dem gleichen Kühlmittel wie die Brennkraftmaschine beschickten Fahrgastraumheizung
und daß andererseits bei heißer Witterung eine verstärkte Kühlung der Brennkraftmaschine
und eine Herabsetzung der Schmieröltemperatur erreicht wird. Mit dem Mischventil
nach der Erfindung können daher die sonst notwendigen Umstellarbeiten für Sommer-und
Winterbetrieb entfallen. Damit wird durch die Erfindung auch die Gefahr ausgeschlossen,
daß bei raschem Wechsel der Umgebungstemperatur, wie beispielsweise bei Gebirgsfahrten
mit Kraftfahrzeugen, ein Thermostat nicht rechtzeitig verstellt oder ausgetauscht
wird.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der
Temperaturfühler in an sich bekannter Weise in zwei Abschnitte unterteilt ist, von
denen sich einer in einem der beiden Teilströme erstreckt. Auf diese Weise beeinflußt
ein Teilstrom den Temperaturfühler an dem einen Abschnitt, der von dem sich mischenden
oder bereits gemischten Strömungsmittel beaufschlagt ist, entsprechend dem Verhältnisanteil
dieses Teflstromes an der Mischung und zusätzlich an dem anderen Abschnitt, der
in diesem Teilstrom liegt. Der Temperaturfühler wird also gemäß der Erfindung von
diesem Teilstrom innerhalb der Regelgrenzen stets in einem über den Verhältnisanteil
dieses Teilstromes hinausgehenden Verhältnisanteil beeinflußt.
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Weitere Merkmale zur Ausgestaltung des Mischventils nach dem Anspruch
2 enthalten die Patentansprüche 3 bis 5.
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Eine weitere Ausbildung eines Mischventils nach der Erfindung besteht
gemäß Anspruch 6 darin, daß ein Teil des einen Teilstromes über eine den
Mischraum des Mischventils überbrückende Umgehungsleitung dem Mischstrom zugeführt
ist. Dadurch wird der Temperaturfühler in seiner vollen Größe von einer Strömungsmittelmischung
beaufschlagt, an der ein Teilstrom stets in einem über seinen Verhältnisanteil an
der Gesamtmischung des Strömungsmittels hinausgehenden Maße enthalten ist, denn
ein Teil des anderen Teilstromes wird erst hinter dem Temperaturfühler beigemischt.
Temperaturänderungen des Teilstromes der schon am Temperaturfühler voll in der Mischung
enthalten ist, rufen eine Beimischung des den Temperaturfühler beaufschlagenden
Teiles des anderen Teilstromes in dem Maße hervor, daß die Mischtemperatur am Temperaturfühler
abgesehen von der bleibenden Regelabweichung konstant gehalten wird. Der Teil des
anderen Teilstromes, der den Temperaturfühler nicht beeinflußt, verändert jedoch
die Temperatur der Strömungsmittelmischung in der Weise, daß die Regelabweichung
im Gegensinne übersteuert wird.
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Weitere Merkmale zur Ausgestaltung des Mischventils nach Anspruch
6 enthalten die Patentansprüche 7 und 8.
In
den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt F i g. 1 die schematische Darstellung einer Flüssigkeitsumlaufkühlung
für eine Brennkraftmaschine, Fig. 2 einen Thermostat mit gesteuerter Kurzschlußumgehungsleitung,
Fig. 3 einen Thermostat mit einem beiderseits eines Tellerventils angeordneten
Temperaturfühler und Fig. 4 ein Schaubild der Kühlmitteltemperatur-Regelkurven verschiedener
Thermostatausbildungen in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur.
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Der Kühlmantel l' einer Brennkraftmaschine 1 wird von
einem Kühlmittel von unten nach oben durchströmt, wobei auf das Kühlmittel Wärme
übertritt und die Brennkraftmaschine 1 gekühlt wird. Das Kühlmittel tritt
im unteren Bereich durch den Einlauf 2 in den Kühlmantel l' ein und verläßt
diesen durch den Auslauf 3. Eine an den Auslauf 3 anschließende Auslaufleitung
3' leitet das Kühlmittel zu einer Leitungsverzweigung 4, von der ein Leitungszweig
5 zum Kühler 6 und ein Kurzschlußleitungszweig 7 unter Umgehung
des Kühlers 6 direkt zur Einlaufleitung 2' und damit zum Einlauf 2 führt.
Der Leitungszweig 5 vereinigt sich mit dem Leitungszweig 7 hinter
dem Kühler 6 in einem Thermostat 8,
welcher wechselweise das Kühlmittel
aus der Kurzschlußleitung 7 oder aus dem Leitungszweig 5 zum Einlauf
2 gelangen läßt. Der Thermostat 8 enthält einen Temperaturfühler in Form
eines Dehnelements 9,
das wechselweise zwei Tellerventile 10 und
11 steuert.
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Nach F i g. 2 enthält der Thermostat 108 zwei Tellerventile
110 und 111, die wechselweise den Durchtritt aus der Kurzschlußleitung
107 und dem Leitungszweig 105 steuern. Das Dehnelement 109
ist am Tellerventil 111 auf der zum Tellerventil 110 hin gerichteten
Seite angeordnet und ragt in den Teilraum 108' des Thermostats
108, in den der Zulauf der Kurzschlußleitung 107 und die Ablaufleitung
2, 102' zum Kühlmantel l' münden. Das Dehnelement 109
stützt sich über einem
Bolzen 109' und Verstrebungen 112' an der vom Tellerventil 111 verschlossenen
Querwand 112 ab. Diese Ouerwand 112 trennt den Innenraum 108' vom zweiten
Innenraumteil 108"
des Thermostats 1.08, in den der Leitungszweig
105
vom Kühler 6 einmündet. Am Tellerventil 110, das zusammen
mit dem Tellerventil 111 durch das Dehnelement 109 bewegt wird, ist
ein Ringschieber 113
befestigt, der dadurch mit den beiden Tellerventilen
110 und 111 bewegt wird und eine öffnung 114 für eine Umgehungsleitung
115 von der Kurzschlußleitung 107 zur Einlaufleitung 2', 102' steuert.
Ein Teil des von der Kurzschlußleitung 107 zur Einlaufleitung 2, 102' fließenden
Kühlmittels wird auf diese Weise bei geöffnetem Ringschieber 113 vom Teilraum
108' und damit von der Beeinflussung des Dehnelements 109 ferngehalten.
Letzteres wird in diesem Fall, der einer niedrigen Umgebungstemperatur entspricht,
von einer Mischtemperatur im Raum 108'
beeinflußt, an welcher die Temperatur
des aus dem Kühler 6 durch die Leitung 105 kommenden relativ kalten
Kühlmittel-Teilstromes stärker beteiligt ist, als es dem Verhältnisanteil dieses
Teilstromes an der Kühlmittelmischung entspricht, welche dem Kühlmantel
l' durch die EinlaufIeitung 2', 102' zugeführt wird.
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Bei einer hohen Umgebungstemperatur und dadurch entsprechend hoher
Temperatur des Kühlmittel-Teilstromes, der dem Thermostat 108 durch den Leitungszweig
105 zufließt, ist der Ringschieber 113 weitgehend geschlossen, so
daß annähernd der volle aus dem Motorkühlmantel l' durch die Kurzschlußleitung
107 kommende relativ heiße Kühlmittel-Teilstrom in den Teilraum
108' gelangt und das Dehnelement 109 mit einem Anteil beaufschlagt,
der weitgehend seinem Anteil an der Kühlmittelmischung entspricht, die dem Motorkühlmantel
l'
durch die Einlaufleitung T, 102'zuströmt.
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Diese unterschiedliche Funktion bei niedriger und hoher Umgebungstemperatur
ist darauf zurückzuführen, daß bei niedriger Umgebungstemperatur, also z. B. im
Winter, im Kühler 6 ein relativ großes Wärmegefälle herrscht, so daß der
aus dem Kühler6 kommende, durch den Leitungszweig 105 in den Thermostat
108 eintretende Kühlmittel-Teilstrom eine besonders niedrige Temperatur aufweist.
Eine geringe Menge dieses relativ kalten Kühlmittels reicht bereits aus, um im Thermostat-Teilraum
108' die vorbestimmte Solltemperatur des Thermostats zu bewirken, bei welcher
das Dehnelement 109 die Ventile 110,
111, 113 betätigt. Bei
niedriger Umgebungstemperatur ist also das Tellerventil 111 nur wenig geöffnet,
während sowohl das Tellerventil 110 als auch der Ringschieber 113
weit geöffnet sind.
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Im Sommer sind die Verhältnisse umgekehrt. Bei hoher Umgebungstemperatur
und damit wegen des geringen Wärmegefälles im Kühler 6 höherer Temperatur
des Kühlmittel-Teilstromes aus der Leitung 105,
ist ein hoher Mengenanteil
dieses relativ wärmeren Kühlmittel-Teilstromes aus der Leitung 107 erforderlich,
um im Thermostat-Teilraum 108' die Solltemperatur des Dehnelements
109 herzustellen. Demgemäß ist in diesem Fall das Tellerventil
111 weit geöffnet und das Tellerventil 110 sowie der Ringschieber
113 nur wenig geöffnet. Dem Kühlmantel l'
fließt deshalb bei hohen
Umgebungstemperaturen durch die Leitungen 2, 102' eine Kühlmittelmischung zu, die
zu einem überwiegenden Teil oder nahezu vollständig aus dem Thermostat-Teilraum
108' und nur zu einem unbedeutenden Teil aus der Umgehungsleitung
115 kommt.
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Da die Temperatur der Kühlmittehnischung im Raum 108' durch
das Dehnelement 109 des Thermostats 108 innerhalb eines engen Temperaturbereichs
stets praktisch konstant eingeregelt wird, erhält der Motorkühlmantel
l' somit im Winter ein wärmeres Kühlmittel zugeführt als im Sommer. Daraus
ergeben sich verschiedene Vorteile, insbesondere wird im Winter eine verstärkte
Wirksamkeit einer Wagenheizung von Personenkraftwagen ermöglicht und im Sommer eine
verstärkte Kühlung und insbesondere dadurch auch eine verbesserte Abkühlung des
Schmieröls erzielt. Die im Winter zufolge des größeren Temperaturgefälles höhere
Wärmeabstrahlung des Motors wird teilweise ausgeglichen.
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Nach F i g. 3 wird die vorbeschriebene Wirkung in einfacherer
Weise durch eine andere Ausbildung des Thermostats 8 gemäß F i
g. 1 dadurch erzielt, daß das Dehnelement sich durch das in der Querwand
12 angeordnete Tellerventil 11 hindurch in den Teilraum 8"
erstreckt,
in den der Leitungszweig 5 vom Kühler 6
mündet. Der Druckbolzen 9*
des Dehnelements 9 tritt dabei an einer vom Tellerventil 11 entfernten
Stelle aus dem Dehnelement aus und stützt sich wiederum über Verstrebungen 12' an
der Querwand 12 und damit am Gehäuse des Thermostats 8 ab. Das Dehnelement
9
wird mit seinem in dem Teilraum 8" angeordneten Abschnitt 9" unmittelbar
von dem aus dem Kühler 6 durch den Leitungszweig 5 geführten Kühlmittel
beaufschlagt. Bei niedriger Umgebungstemperatur, bei welcher auf Grund des hohen
Wärmegefälles im Kühler die Temperatur des Kühlmittel-Teilstromes aus dem Leitungszweig
5 niedriger ist, wird der im Teilraum 8" befindliche Teil
9" des Dehnelements 9 durch diese niedrige Temperatur beeinflußt.
Sollen nun durch die Wirkung des Elements 9
beide Tellerventile
10 und 11 zum Einregeln der durch die Bemessung des Elements
9 vorbestimmten Solltemperatur mehr oder weniger weit geöffnet werden, so
muß auf den im Teilraum 8' des Thermostats liegenden Teil 9' des Elements
9, der sowohl von dem wärmeren, aus der Leitung 7 vom Motorkühlmantel
l' kommenden als auch von dem aus der Leitung 5
vom Kühler
6 kommenden kühleren Kühlmittel-Teilstrom anteilmäßig beaufschlagt wird,
eine verhältnismäßig hohe und somit über der Solltemperatur liegende Temperatur
einwirken. Damit erhöht sich der Anteil des wärmeren Teilstromes aus der Leitung
7
an der Kühlmittelmischung, welche den Thermostat 8
durch die Leitung
2' mit einer über der Solltemperatur liegenden höheren Temperatur verläßt. Bei hoher
Umgebungstemperatur mit entsprechend geringem Wärmegefälle im Kühler 6 weist
dagegen das Kühlmittel im Teilraum 8" gleichfalls eine verhältnismäßig hohe
Temperatur auf, so daß dadurch der Teil 9"
des Dehnelements 9 von einer
verhältnismäßig hohen Temperatur beaufschlagt wird. Der Teil 9' des Dehnelements
9, der in dem Teilraum 8' angeordnet ist, bedarf deshalb bei hohen
Umgebungstemperaturen nur noch einer Beaufschlagung durch eine niedrigere Mischtemperatur
im Teilraum 8', um insgesamt eine Beaufschlagung des Elements 9 mit
seiner Solltemperatur zu erzielen. Dem Kühlmantel Yströmt demnach bei hoher Umgebungstemperatur
durch die Zulaufleitung 2' eine niedrigere Mischtemperatur aus dem Raum
8' zu als bei niedriger Umgebungstemperatur. Durch Abstimmung der Anteile
des Dehnelements, die beiderseits des Tellerventils 11 angeordnet sind, läßt
sich der gewünschte Unterschied in der Kühlmitteltemperatur im Teilraum
8' und damit die Temperatur, die das dem Kühlmantel l' zugeführte
Kühlmittel besitzt, bestimmen. Diese Abstimmung ermöglicht auch eine bei unterschiedlicher
Außentemperatur weitgehend gleichbleibende Kühlmitteltemperatur. Die gleiche Wirkung
und Abstimmung könnte auch durch Leitflächen innerhalb des Thermostatraumes
S'
erzielt werden, die entweder das durch das Ventil 11
tretende kalte
Kühlmittel aus dem Kühler verstärkt an das Temperaturfühl- und Dehnelement
9 heranführen oder das warme bzw. heiße Kühlmittel aus der Kurzschlußleitung
7 verstärkt von einer Beeinflussung des Dehnelements 9 abhalten.
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In F i g. 4 sind Regelkurven 16 und 17 üblicher
Thermostatausbildungen dargestellt, wovon die Regelkurve 16 einem Thermostat
für Sommerbetrieb und die Regelkurve 17 einem solchen für Winterbetrieb zugeordnet
ist. Bei der Regelkurve 16 des Sommerthermostats liegt die Kühlmitteltemperatur
KI", bei einer mittleren Sommertemperatur t#, im unteren Teil eines für die Betriebstemperatur
der Brennkraftmaschine zulässigen Temperaturbereichs 18, wodurch eine ausreichende
Kühlung des Schmieröles trotz geringer Wärmeableitung von Maschine und Ölbehälter
erreicht wird. Bei der Regelkurve 17
des Winterthermostats ist dagegen bei
einer mittleren Wintertemperatur U, eine Kühlmitteltemperatur K17' gegeben,
die nahe der oberen Grenze des Temperaturbereichs 18 liegt, so daß im Winter
eine möglichst hohe Kühlmitteltemperatur für die Wagenheizung zur Verfügung steht.
Die Schmieröltemperatur liegt im Winter unabhängig hiervon durch die höhere Wärmeableitung
von Maschine und ölbehälter ausreichend niedriger. Diese beiden Regelkurven können
nur durch Auswechseln oder Umjustieren des Thermostats für eine einzige Brennkraftmaschine
zur Wirkung kommen. Wie das Schaubild zeigt, besteht dabei die Gefahr, daß bei Verwendung
eines Sommerthermostats mit der Regelkurve 16 die Brennkraftmaschine bei
niedrigen Umgebungstemperaturen U
mit Kühlmitteltemperaturen K betrieben wird,
die unter dem zulässigen Temperaturbereich 18 liegen, was einer Unterkühlung
der Brennkraftmaschine gleichkommt und hohen Verschleiß zur Folge hat. Der Punkt
16' stellt beispielsweise einen Betriebspunkt mit der Kühlmitteltemperatur
K 161 dar, der sich bei einer Umgebungstemperatur U, einstellt, die einer
mittleren Wintertemperatur entspricht. Der Punkt 16"' stellt die Kühlmitteltemperatur
Kl6" bei durchschnittlicher Sommerumgebungstemperatur U, dar. Wird
ein Winterthermostat mit der höher liegenden Regelkurve 17 bei hohen Umgebungstemperaturen
verwendet, so steigt die Kühlmitteltemperatur und damit die Betriebstemperatur der
Brennkraftmaschine über den angestrebten Bereich 18, was zu überhitzungen
des Kühlmittels und der Brennkraftmaschine mit bekannten nachteiligen Folgeerscheinungen
führt. Der Punkt 17" der Regelkurve 17 zeigt beispielsweise einen
solchen Betriebszustand mit der Kühlmitteltemperatur Kl7" bei der sommerlichen Umgebungstemperatur
U- Der Betriebspunkt 17' bei der winterlichen Umgeßungstemperatur
Ul liegt dagegen hierbei mit der Kühlmitteltemperatur K 17' gemäß der Aufgabe
eines Winterthermostats im oberen Teil des Temperaturbereichs 18.
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Die Regelkurven 19, 20, 21 sind Thermostatausbildungen gemäß
der Erfindung zugeordnet, bei denen das Temperaturfühl- und Dehnelement durch eine
Kühlmittelmischtemperatur beaufschlagt ist, die von dem kälteren Kühlmittelteilstrom
aus dem Kühler 6
mehr und von dem aus dem Motor kommenden, wärmeren Teilstrom
weniger beeinflußt ist, als es dem jeweiligen Mischungsanteil dieser Teilströme
an der durch die Zulaufleitung 2' dem Kühlmantel l' zufließenden Kühlmittelmischuna,
entspricht. Die flache b
und über die Umgebungstemperatur eine weitgehend
gleichbleibende Kühlmittel-Temperatur aufweisende Regelkurve 19 besitzt dabei
noch eine verhältnismäßig geringe Beeinflussung durch den Kühlmittel-Teilstrom aus
dem Kühler 6. Die Regelkurven 20 und 21 entsprechen einer Thermostatausbildung
mit stärkerer Beeinflussun- durch den Kühlmittel-Teilstrom aus dem Kühler
6. Durch Abstimmung der Thermostatausbildungen nach den F i g. 2 und
3 lassen sich beliebige, zwischen und über den Kurven 16, 19, 20,
21 liegende Regelkurven festlegen. Zu diesem Zweck erfolgt bei der Ausbildung gemäß
F i g. 3 die Anordnung des Dehnelements 9 derart, daß es mehr oder
weniger weit in den nur vom kälteren, aus dem Kühler kommenden Kühlmittel-Teilstrom
durchströmten Teilraum 8" des Thermostats 8 hineinragt. Bei der Ausbildung
gemäß F i g. 2 wird dies durch eine Dimensionierung und Steuerung der Umgehungsleitung
115
erreicht, bei der ein vorbestimmter Anteil des vom Motor kommenden heißen Kühlmittel-Teilstroms
aus der Kurzschlußleitung 107 den Teilraum 108' des Thermostats
108 umgeht und damit das Dehnelement nicht beeinflußt. Bei den beispielsweise
angenommenen Umgebungstemperaturen U, und U2 ergeben sich bei der
Regelkurve 19 die Betriebspunkte 19' mit der Kühlmitteltemperatur
K", und 19" mit der Kühlmitteltemperatur Ki.- Beide Betriebspunkte liegen
innerhalb des angestrebten Temperaturbereichs 18
mit nahezu gleichbleibender
Kühlmitteltemperatur. Bei der Regelkurve 20 ergeben sich die Betriebspunkte 20'
und 20", die bei der niedrigeren Umgebungstemperatur U, eine höhere Kühlmitteltemperatur
K 2,' aufweisen als bei der höheren Umgebungstemperatur U, mit K20". Die
Regelkurve 21 zeigt eine noch weitere Verstärkung dieser Eigenart, wobei der Betriebspunkt
21*' bei der niedrigen Umgebungstemperatur U, sogar mit seiner Kühlmitteltemperatur
K.1, erheblich über dem normalerweise angestrebten Temperaturbereich 18 liegt.
Der Betriebspunkt 21" für die hohe Umgebungstemperatur U2 liegt auch hier
mit seiner Kühlmitteltemperatur K21" innerhalb des Temperaturbereichs
18. Die Regelkurve 21 stellt somit eine Regelcharakteristik dar, die der
der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe, im Winter eine höhere Betriebstemperatur
einzuregeln als im Sommer, besonders gut gerechnet wird.
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Der jeweils am rechten Ende der Regelkurven liegende, steil aufsteigende
Ast ist ausschließlich durch die Bemessung des Kühlers 6 bestimmt und verschiebt
sich bei größerer Kühlerbemessung nach rechts zu einer höheren Umgebungstemperatur
hin. Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Festlegung des Thermostats und seiner
Regelkurve steht dies in keinem ursächlichen Zusammenhang, so daß dieser steil aufsteigende
Ast durch reichliche Bemessung des Kühlers außerhalb des Betriebsbereichs der Brennkraftmaschine
liegt.
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Die Erfindung ist nicht auf die Anwendung bei Umlaufkühlungen beschränkt,
sie kann auch bei Temperaturmischeinrichtungen mit offenem Kreislauf Anwendung finden.