-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Einstellung eines
Trimmerkondensators oder einer Spule sowie auf ein Verfahren zu deren Herstellung,
bei der die durch eine Einstellschraube bewirkte Axialverschiebung eines beweglichen
Bauteiles gegenüber einem festen Bauteil eine Änderung dieses Reaktanzwertes ergibt
und bei der die den beweglichen Bauteil tragende Einstellschraube in einem Gewinde
des festen Bauteiles geführt ist.
-
Bei einer bekannten Einstellvorrichtung dieser Gattung ist das Gewinde
in dem zentralen Loch einer Scheibe angeordnet, die von dem festen Bauteil getragen
wird. Die Einstellgenauigkeit hängt hierbei von dem Gewindespiel ab, und falls nicht
ein nur unter relativ hohem Aufwand herzustellendes praktisch spielfreies Gewinde
benutzt wird, kann sich auch während des Betriebes der Blindwiderstand in den durch
das Spiel gegebenen Grenzen ändern. Außerdem ergibt sich, bedingt durch das Spiel,
eine Schrägstellung der Achse der Einstellschraube und demgemäß eine mehr oder weniger
exzentrische Anordnung des beweglichen Bauteiles innerhalb des festen Bauteiles,
wodurch ebenfalls die Exaktheit des Reaktanzwertes beeinträchtigt wird.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kondensator oder eine Drosselspule
der eingangs genannten Gattung so zu gestalten, daß trotz der Möglichkeit einfacher
und billiger Massenfabrikation der Blindwiderstandswert exakt auf einfachste Weise
eingestellt werden kann, wobei dieser Wert dann im Betrieb praktisch unverändert
bleibt.
-
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Einstellschraube
von zwei im Abstand zueinander angeordneten Gewindemuttern geführt ist, zwischen
denen eine Schraubenfeder liegt, und daß die beiden Muttern drehfest in dem festen
Bauteil angeordnet sind und wenigstens eine von ihnen axial beweglich in diesem
Bauteil angeordnet ist.
-
Durch die zwischen den Gewindemuttern angeordnete Spreizfeder wird
jedes Gewindespiel ausgeglichen und eine saubere und feinfühlige Einstellung des
gewünschten Blindwiderstandswertes gewährleistet. Gleichzeitig wird durch die doppelte
Führung ein Kippen der Schräubenachse gegenüber der Achse der Baueinheit verhindert
bzw. erschwert.
-
Wenn die Einstellvorrichtung für einen Trimmerkondensator Anwendung
finden soll, bei dem der bewegliche Bauteil ein .am Ende der Einstellschraube befestigter,
elektrisch leitfähiger Kolben ist, der den einen Belag bildet und in einem außenseitig
mit einem zweiten Belag versehenen dielektrischen Zylinder verschieblich ist, der
zusammen mit einer mit ihm verbundenen Hülse den festen Bauteil bildet, dann sind
die Muttern in der Hülse gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung mit
begrenztem axialem Spiel festgelegt. Die formschlüssige Festlegung der Gewindemuttern
in Drehrichtung erfolgt zweckmäßigerweise über Ansätze, mit denen sie in Axialschlitzen
der Hülse drehfest liegen.
-
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die den Ansätzen
der einen Gewindemutter zugeordneten Axialschlitze in einer Ebene liegen, die gegenüber
der durch die Axialschlitze für die Ansätze der anderen Mutter bestimmten Ebene
im Winkel, vorzugsweise im rechten Winkel, versetzt sind, wobei die Ansätze einer
der Muttern am Schlitzgrund axial abgestützt sind. Die äußere Mutter ist zweckmäßigerweise
am Ende der Hülse durch eine Umbördelung festgelegt. Eine besonders einfache konstruktive
Lösung ergibt sich, wenn die Spreizfeder zwischen den beiden Muttern als Druckschraubenfeder
ausgebildet ist, die die Einstellschraube umschlingt.
-
Die Herstellung des Kondensators bzw. der Spule erfolgt gemäß der
Erfindung in der Weise, daß zunächst eine Mutter auf die Einstellschraube geschraubt
wird, daß dann eine Druckschraubenfeder über diese Einstellschraube gesteckt wird,
daß eine zweite Mutter auf diese Einstellschraube geschraubt und die Schraubenfeder
dadurch vorgespannt wird und daß daraufhin die Schraube mit den Muttern und der
Schraubenfeder in den festen Bauteil so eingesetzt werden, daß die Muttern gegen
Drehbewegung darin gesichert sind. Diese Herstellung ist insbesondere für die Massenfertigung
zweckmäßig, da die aus Stellschraube, Gewindemuttern und Spreizfeder bestehende
Baueinheit außerhalb des Gehäuses zusammengefügt und dann als Ganzes bequem eingesetzt
werden kann.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der
Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine auseinandergezogene
Seitenansicht, teilweise im Schnitt, die die Einzelteile der Einstellvorrichtung
erkennen läßt, F i g. 2 einen axialen Schnitt eines zusammengebauten Trimmerkondensators,
F i g. 3 eine perspektivische Ansicht der Einstellschraube mit den Gewindemuttern.
-
F i g. 4 eine Stirnansicht der die Gewindemuttern drehfest haltenden
Hülse.
-
Der in der Zeichnung dargestellte Trimmerkondensator ist in seinen
Hauptabmessungen genormt und weist eine Lagerhülse 10 auf, die mit einer mit Gewinde
versehenen Oberfläche 11 ausgestattet ist, auf die eine Mutter aufschraubbar ist,
die einen elektrischen Leiter gegen den Lagerflansch 12 andrücken kann, der von
der Hülse 10 absteht.
-
Die Hülse 10 weist einen weiteren Fortsatz 13 auf, der über die rechte
Oberfläche des Flansches 12 vorsteht.
-
Wie am deutlichsten aus F i g. 4 erkennbar ist, weist der vorstehende
Abschnitt 13 der Hülse vier Schlitze 14,15,16 und 17 auf. Die Hülse 10, wie am besten
aus F i g. 2 ersichtlich ist, weist eine Öffnung 18 auf, durch welche eine
Einstellschraube 19 geführt ist, welche einen geschlitzten Kopf 20 besitzt,
in den ein Einstellwerkzeug, z. B. ein Schraubenzieher, eingesetzt werden kann.
Das rechte Ende der Schraube 20 steht in einen leitfähigen Einstellkolben 21 ein
und ist mit diesem z. B. durch Punktschweißung verbunden, wie aus F i g. 2 ersichtlich.
-
Ein dielektrischer Zylinder 23 mit einem leitfähigen Band 24 und einer
Elektrode 25 werden dann am Flansch 12 durch Lötung an Abschnitten 26 (F i g. 2)
befestigt.
-
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß durch axiale Verschiebung des
Kolbens 21 gegenüber der Elektrode 25 eine Einstellung der Kapazität zwischen einer
mit der Hülse 10 verbundenen Leitung und einer mit der Elektrode 25 verbundenen
Leitung erhalten werden kann.
-
Um ein Drehmoment zu erhalten, das durch die Schraube 19 überwunden
werden muß, ist eine Drehmomentanordnung für die Reaktanz vorgesehen, die
Muttern
30 und 31 aufweist, welche auf die Schraube 19 aufgeschraubt sind. Außerdem
weist die Einrichtung eine Druckfeder 32 auf, die zwischen den Muttern 30 und 31
abgestützt ist.
-
Jede der Muttern 30 und 31 weist diametral gegenüberliegende Ansätze
33, 34 bzw. 35, 36 auf. Wenn der Kondensator zusammengestellt wird, greifen die
Ansätze 33 und 34 gleitend in Nuten 15 bzw.17 des Hülsenabschnittes 13 ein (F i
g. 4). In gleicher Weise werden die Ansätze 35 und 36 der Mutter 31 in Schlitzen
14 b zw.16 des Hülsenabschnittes 13 geführt. Diese Einrichtung kann zur Festlegung
der Muttern 30 und 31 an dem Hülsenabschnitt 13 benutzt werden.
Statt dessen könnte beispielsweise die Mutter 30 auch kreisförmig ausgebildet sein
und im Preßsitz in die Hülse 13 einpassen. Wenn Vorsprünge und mit diesen zusammenwirkende
Nuten benutzt werden, erhöht die Zahl der Vorsprünge und Schlitze die Empfindlichkeit
der Drehmomenteinstellung.
-
Um die Muttern 30 und 31 in einer vorbestimmten Stellung
gegenüber dem Hülsenabschnitt 13 zu halten, ist ein Abschnitt 40 des rechten Endes
des Hülsenabschnittes 13 über die Mutter 31 gebördelt, wie dies in
F i g. 2 veranschaulicht ist. Ähnliche Befestigungsmittel könnten an Stelle des
umgebördelten Abschnittes benutzt werden, z. B. könnte eine Hartverlötung vorgenommen
sein, usw.
-
Wenn die Reaktanz zusammengebaut ist (F i g. 2) bewirkt eine Drehung
der Schraube 19 ein Vorschieben oder ein Zurückziehen gegenüber der Hülse 10, um
hierdurch den Kolben 21 längs der Achse des dielektrischen Körpers 23 zu
bewegen und dadurch die Kapazität der Anordnung einzustellen.
-
Die am Ende der Hülse 13 festgelegte Mutter 31 dient als Träger für
die Schraube 19, die mit dem vergrößerten Kopfabschnitt 20 dicht in die Öffnung
18 paßt, um eine Linearbewegung der Schraube längs der Achse der Einrichtung
zu ermöglichen.
-
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Zusammenbau
der Einrichtung außerordentlich vereinfacht wird. So können die Schraube
19, die Muttern 30 und 31 und die Feder 32 unabhängig
von den Hauptbauteilen, wie aus F i g. 3 ersichtlich, zusammengebaut werden.
-
Gemäß F i g. 3 wird die Mutter zunächst auf die Schraube
19 aufgeschraubt. Dann wird die Feder 32
über das Ende der Schraube
19 geschoben, und danach wird die Mutter 31 auf die Schraube 19 aufgeschraubt.
Die Muttern 31 und 30 werden dann relativ zueinander so eingestellt, daß die erwünschte
Zusammenpressung der Feder 32 erreicht ist, wenn sich die Muttern in einer Stellung
befinden, in der die durch die Ansätze 33 und 34 gelegte Linie senkrecht zu einer
Linie durch die Ansätze 35 und 36 liegt.
-
Die Zuordnung der Ansätze und ihre Zahl werden dabei so gewählt, daß
sie mit den Beziehungen übereinstimmen, die zwischen den Schlitzen 14 bis
17 in dem Hülsenabschnitt 1.3 bestehen.
-
Danach wird die vollständig eingestellte Drehmomentsteuereinrichtung
einschließlich der Schraube 19 in die Hülse 10 eingefügt und in jener Stellung durch
Umrollen des Hülsenendabschnittes 40 gehalten, der die Mutter 31 in irgendeiner
Weise hält. Der Kolben 21 wird dann derart eingefügt, daß der Ansatz 22 der
Schraube 19 durch die Öffnung 22 a in dem Kolbenende durchsteht, und
dieser Ansatz 22 und der Kolben 21 werden miteinander verschweißt.
-
Der dielektrische Körper 23, der aus Glas bestehen kann, wird dann
mit der Hülse 10 verbunden, indem der Flansch 12 an ein Metallband
24 angelötet wird, das auf dem dielektrischen Körper 23 angeordnet
ist.
-
Es ist ersichtlich, daß mit dieser Einstelleinrichtung der Zusammenbau
außerordentlich vereinfacht wird, da das Drehmoment schon vor dem Zusammenbau eingestellt
werden kann.
-
Es hat sich außerdem gezeigt, daß diese Anordnung eine lange Lebensdauer
mit geringer Abnutzung im Vergleich mit den üblichen Schlitzhülsenanordnungen hat.