DE1291898B

DE1291898B - Strangpresse zum Herstellen von Netzen aus thermoplastischen Kunststoffen

Info

Publication number: DE1291898B
Application number: DEN17160A
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1959-08-31
Filing date: 1959-08-31
Publication date: 1969-04-03
Also published as: CH380369A

Description

Die Erfindung betrifft eine Strangpresse zum Herstellen von schlauchförmigen oder ebenen Netzen aus thermoplastischen Kunststoffen, bei der ein Kanal zur Führung des Werkstoffes vom Preßraum zu den Düsen vorgesehen ist und bei der am Ende dieses Kanals, über dessen Länge verteilt, nebeneinanderliegende Düsen beweglich angeordnet sind.
Bei bekannten Vorrichtungen zum Strangpressen solcher Netzschläuche ist am Ende eines Ringkanals ein äußerer drehbarer Düsenring und eine konzentrisch mit konischem Sitz darin gegensinnig drehbare Düsenscheibe angeordnet. Am inneren Rand des Ringes und am äußeren Rand der Scheibe ist je eine Reihe von einander entsprechenden Düsenöffnungen vorgesehen, durch die der Netzwerkstoff fadenförmig austritt. Die Verbindungsstellen der Fäden entstehen jeweils dann, wenn die inneren und äußeren Düsen einander gegenüberstehen.
Bei den im Preßkopf erforderlichen Drücken und Temperaturen ist hier die rotierende konische Dichtungsstelle vor allem deswegen störungsanfällig, weil zur Erzielung einer ausreichenden Dichtwirkung eine verhältnismäßig hohe Anpreßkraft zwischen den aufeinandergleitenden Düsenflächen notwendig ist. Verschleiß und Antriebsleistung sind daher entsprechend groß.
Die Fadenverbindungsstellen der nach diesem Vorschlag gefertigten Netze weisen punktförmige Verdickungen von etwa doppelter Fadendicke auf, die über die Netzfläche hervorstehen.
Das bedeutet eine Einschränkung der Verwendungsmöglichkeit, z. B. bei der Verpackung von druckempfindlichen Gegenständen. Infolge der gegenläufig schraubenförmigen Fadenanordnung ergibt sich bei derartigen Schlauchnetzen eine einschnürende Wirkung, die aus geometrischen Gründen mit dem Gewicht des verpackten Gutes bzw. mit der Längszugbeanspruchung wächst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strangpresse zum Herstellen von Netzen mit geometrisch günstigem Fadenverlauf, bei dem die Verdickungen der Schweißstellen in der Netzfläche liegen, zu schaffen, wobei der Verschleiß und die Antriebsleistung der Düsenträger möglichst niedrig sein sollen.
Dazu sind gemäß der Erfindung die Düsen in als Zapfen ausgebildeten, unmittelbar nebeneinanderliegenden, den Querschnitt des Kanals durchsetzenden und ihn völlig oder zum Teil abdeckenden Düsenträgern in Form von die Zapfen durchsetzenden Kanälen angeordnet, und die Düsenträger mit ihrer Achse vorzugsweise senkrecht zum Verlauf des Kanals ausgerichtet und um diese Achse einzeln drehbar angeordnet. Damit wird erreicht, daß die Fäden im Netz hier und herverlaufend in einer Ebene liegen und die Düsenträger im Preßkopf der Strangpresse leicht abgedichtet und bewegt werden können.
Zweckmäßig weisen die einzelnen Düsenträger im Bereich der Düsen zusätzlich Ringrillen auf. Je nach gewünschtem Netzmuster sind zweckmäßigerweise die sich dichtend berührenden, nebeneinander gelagerten Düsenträger gegensinnig, gleichsinnig, schwingend oder drehend zwangläufig antreibbar.
Bei einer anderen vorteilhaften Gestaltung sind die Düsenträger mit Abstand nebeneinander gelagert und gleichsinnig, gegensinnig, schwingend oder drehend zwangläufig antreibbar.
Am Beispiel einer Ausführungsform einer Strang- presse zur Schlauchnetzherstellung gemäß der Zeichnung ist ihre Wirkungsweise erläutert.
Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen Preßkopf, von der Austrittsseite einer Netzerzeugungsvorrichtung her gesehen nach Schnitt C-D der F i g. 2; F i g. 2 stellt einen TeilIängsschnitt nach A-B der Fig. 1 dar; die F i g. 3 und 4 zeigen die Abwicklungen der zylindrischen Schnittfläche des Schnittes E-F der F i g. 1 in zwei verschiedenen Stellungen der Düsenträger und die Abwicklung von erzeugten Netzen; F i g. 5 zeigt die Abwicklung einer weiteren Form eines Netzes; F i g. 6 stellt einen Schnitt entsprechend der F i g. 1 mit Ringrillen aufweisenden Düsenträgern dar; Fig. 7 zeigt eine Abwicklung der zylindrischen Schnittfläche der F i g. 6 und des erzeugten Netzes.
Im Querschnitt b eines ringförmig ausgebildeten Kanals d des Preßkopfes a einer nicht dargestellten Strangpresse sind nach den Fig. 1 und 2 mehrere, vorzugsweise eine gerade Anzahl runder Düsenträger c drehbar gelagert und zueinander so angeordnet, daß ihre Grundformen den Querschnitt b abschließen. Die Düsenträger c sind zur Anordnung vor dem ringförmigen Kanal d des Preßkopfes a an dem zum Mittelpunkt weisenden Ende konisch verjüngt. Bei der Anordnung vor einer ebenen schlitzförmigen Düse zum Herstellen einer ebenen Netzbahn haben die Düsenträger c die Gestalt eines Kreiszylinders. Je zwei benachbarte Düsenträger berühren sich in Kegelmantellinien h.
An ihrem äußeren Ende tragen die Düsenträger in gegenseitigem Eingriff befindliche Zahnräderf oder ähnliche Getriebeteile, durch welche die Düsenträger in schwingende Drehbewegung versetzbar sind. In Höhe des ringförmigen Kanals d des Preßkopfes sind in Zapfen der Düsenträger durchgehende Düsen angebracht, durch die thermoplastischer Kunststoff mit einem den Düsenöffnungen entsprechenden Querschnitt strangförmig auspreßbar ist. Zur Aufnahme der inneren Enden der Zapfen sind in einen Dorn r passende BohrungeEes angebracht. Zur besseren Führung des bei der ringförmigen Anordnung austretenden Netzschlauches ist in bekannter Weise eine am Dorn r gehaltene Scheibe o vorgesehen.
Infolge des gegenseitigen Zahnradeingriffs führen beim periodisch hier und herschwingenden Antrieb eines Düsenträgers hier über einen Bereich von etwa 1000 - alle anderen Düsenträger die gleiche schwingende Drehbewegung aus, die bei je zwei benachbarten Düsenträgern gegensinnig gerichtet ist.
Bei der ringförmigen Anordnung und bei einer geraden Anzahl von Düsenträgern schließt sich die kreisförmige Kette der Zahnräderf in sich, und die Drehrichtungen wechseln regelmäßig. Der Antrieb erfolgt einfacherweise über ein Kurbelgetriebe g.
Die kegeligen Oberflächen der Düsenträger c wälzen sich dabei in ihren Kegelmantellinien h aufeinander ab. Die Reibungsverluste sind dadurch gering, da hier keine Gleitbewegung auftritt. Tellerfedern 4 eventuell mit Axialkugellagern k, üben auf jeden Düsenträger c eine axiale Kraft aus, die einen ausreichenden Dichtungsdruck an den Kegelmantellinien bewirkt, weil infolge der Keilwirkung der konischen Zapfen der Düsenträger c eine Kraftübersetzung entsteht. Wo hier thermoplastischer Kunststoff unerwünscht austreten könnte, z. B. in der Düsenträgerlagerung, stört er nicht die Netzbildung.
Die Schwimuihautbildung an den Fadenverbindungen wird damit vermieden.
Es ergeben sich nun beim Spritzen des Netzes zwei bemerkenswerte Stellungen der schwingenden Düsenträger (F i g. 3 und 4). Die eine Stellung (F i g. 3) ist gekennzeichnet durch einen Stillstand der Düsenträger c in Umkehrpunkten und durch eine Vereinigung der Austrittsöffnungen je zweier Nachbardüsen zu einer gemeinsamen Öffnungp. Dabei verschweißen aus beiden Düsenöffnungen austretende thermoplastische Kunststoffstreifen oder -fäden m in einem Punkt n. Wenn die Düsenträger in den Umkehrpunkten eine mehr oder weniger lange Zeit verweilen, entsteht an Stelle des Punktes eine linienförmige Verbindungsstelle zwischen je zwei benachbarten Streifen oder Fäden zu einem Wabenmuster nach F i g. 5. Jede Austrittsöffnung einer Düse e vereinigt sich also bei jeder Hin- und Herschwingung wechselweise im Umkehrpunkt der Drehrichtung mit der Öffnung ihrer rechten und linken Nachbardüse.
Die Schweißverdickungen liegen vollständig in der Netzfläche.
Die andere Stellung (Fig. 4) ist gekennzeichnet durch eine Drehbewegung der Düsenträger und somit ein unabhängiges Auspressen der einzelnen Kunststoffäden, die gegensinnig schlangenförmig verlaufen, also mit einer Bewegungskomponente, die rechtwinklig zur Auszugsrichtung des Netzes liegt. Auf diese Weise entstehen Muster nach den Fig. 3, 4 und 5.
Entsprechend den Fig. 6 und 7 kann die Ausbildung der einzelnen Düsenträger auch so getroffen werden, daß die Düsenträger in gleicher oder verschiedener Höhe Ringrillenq tragen, so daß auch durch diese der thermoplastische Kunststoff austreten kann.
Bei dieser Ausführungsform der Düsenträger wird ein Netz gemäß Fig. 7 ausgepreßt. Weiterhin können die Ringrillen auch derart ausgestaltet sein, daß an Stelle von Fäden hochkantgestellte Streifen des thermoplastischen Kunststoffes ausgepreßt werden. Die Netze erhalten dadurch in der Hauptbeanspruchungsrichtung besondere Festigkeit, wodurch die Einschnürdruckkraft verringert ist.

Claims

Patentansprüche: 1. Strangpresse zum Herstellen von schlauchförmigen oder ebenen Netzen aus thermoplastischen Kunststoffen, bei der ein Kanal zur Führung des Werkstoffes vom Preßraum zu den Düsen vorgesehen ist und bei der am Ende dieses Kanals, über dessen Länge verteilt, nebeneinanderliegende Düsen beweglich angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (e) in als Zapfen ausgebildeten, unmittelbar nebeneinanderliegenden, den Querschnitt (b> des Kanals (d) durchsetzenden und ihn völlig oder zum Teil abdeckenden Düsenträgern (c) in Form von die Zapfen durchsetzenden Kanälen angeordnet sind und die Düsenträger (c) mit ihrer Achse vorzugsweise senkrecht zum Verlauf des Kanals ausgerichtet und um diese Achse einzeln drehbar angeordnet sind.
2. Strangpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Düsenträger (c) im Bereich der Düsen (e) zusätzlich Ringrillen aufweisen.
3. Strangpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sich dichtend berührenden nebeneinander gelagerten Düsenträger (c) gegensinnig, gleichsinnig, schwingend oder drehend zwangläufig antreibbar sind.
4. Strangpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenträger (c) mit Abstand nebeneinander gelagert sind und gleichsinnig, schwingend oder drehend zwangläufig antreibbar sind.