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Die Erfindung betrifft Fernsprech- und/oder Fernschreib- und/oder
Datenvermittlungseinrichtungen mit gemeinsamen Signalkanälen, in denen die für mehrere
Nachrichtenkanäle benötigten Signale übermittelt werden. Über die Nachrichtenkanäle
können also Ferngespräche, Fernschreiben oder Daten oder beliebige Kombinationen
dieser Nachrichten übertragen werden, während in den gemeinsamen Signalkanälen die
für den Verbindungsaufbau, die überwachung und den Abbau benötigten Signale übertragen
werden.
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Es ist bekannt, in einem Signalkanal Signale in Form von Daten für
mehr als hundert Nachrichtenkanäle zu übertragen. Dabei ist die Übermittlungsgeschwindigkeit
von etwa 1000 Baud um eine Größenordnung schneller als bei konventionellen Systemen,
in denen die Signale -direkt über die Nachrichtenkanäle übermittelt werden. Bei
einem gemeinsamen Signalkanal sind aber kurze oder anhaltende Fehler an diesem Kanal
viel schwerwiegender als ein entsprechender Fehler an den Signaleinrichtungen eines
einzelnen Nachrichtenkanals.
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Es ist auch bekannt, einzelne Nachrichtenkanäle oder Signalkanäle
durch besondere Code gegen Übertragungsfehler zu schützen. Diese Maßnahme befriedigt
bei einem gemeinsamen Signalkanal nicht, weil sie erstens den Wirkungsgrad verschlechtert
(wenn häufige Wiederholungen erforderlich sind) und zweitens keinen Schutz gegen
einen Totalausfall bietet.
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Aufgabe der Erfindung ist eine Einrichtung zur Signalübermittlung,
die eine größere Sicherheit bietet. Die Einrichtung nach der Erfindung löst diese
Aufgabe dadurch, daß alle.. Signale- über zwei unabhängige Signalkanäle übertragen
werden, die über zwei möglichst getrennte Strecken (A und B) im Fernmeldenetz
verlaufen, daß die ausgesendeten und die empfangenen Signale in jedem Kanal in Prüfschaltungen
(32C, 33C, 35C, 36C) geprüft und außerdem zwischen den Kanälen in Vergleichsschaltungen
(31K, 34K) verglichen werden und daß in Abhängigkeit von dem Prüf- und Vergleichsergebnis
entweder die empfangenen Signale ausgewertet werden und ein Zustimmungssignal zurückgesandt
wird oder die empfangenen Signale gelöscht werden und ein Wiederholzeichen zurückgesandt
wird.
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Das für sich z. B. aus dem Buch »Digitale Rechenanlagen« von A. P.
S p e i s er, 1961, S. 259, bekannte Prinzip der Verdopplung von Anlagenteilen mit
Vergleich der Endresultate bietet ein beträchtliches Maß an Schutz gegen einen kompletten
Signalausfall. Gerade bei der Übertragung über mehrere Datenvermittlungseinrichtungen
bleibt aber eine relativ große Wahrscheinlichkeit bestehen, daß Fehler auf einem
oder auf beiden Signalkanälen auftreten. Deshalb besteht ein wesentliches zusätzliches
Merkmal der Erfindung darin, in jeder der Vermittlungszentralen in den beiden Signalkanälen
für ankommende und abgehende Signale zusätzliche Prüfschaltungen vorzusehen. Das
Schutzbegehren wird hiermit ausdrücklich auf die Kombination aller im Patentanspruch
1 angegebenen Merkmale beschränkt.
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Die Kontrolleinrichtung in jeder Vermittlungszentrale ist in der Lage,
die über einen Signalkanal empfangenen oder ausgesendeten Signale mit den über den
anderen Signalkanal empfangenen oder ausgesendeten Signalen zu vergleichen.
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Sind beide Signalkanäle gestört oder besteht ein Unterschied zwischen
den anscheinend korrekten Signalen beider Kanäle, dann kann die diesen Zustand feststellende
Vermittlungszentrale eine erneute Übermittlung der fraglichen Signale einleiten.
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Obwohl die Erfindung auf der Übertragung der Signale über zwei Kanäle
beruht, verursacht die Benutzung zweier Kanäle nicht die doppelte Belegung und damit
die doppelten Kosten an Fernsprechkanälen. Nach der Erfindung sind Mittel zur Teilung
des Frequenzbandes eines Telefonkanals vorhanden, da für die Signalisierung nur
ein relativ schmales Frequenzband benötigt wird. Es ist nicht erforderlich, daß
für die Signalisierung genau eine halbe Kanalbandbreite benutzt wird, sondern es
ist vorgesehen, in dem verbleibenden Frequenzband Telegrafiekanäle unterzubringen.
Die Übertragungswege bilden den größten und teuersten Teil einer weiträumigen Anlage,
und die vorgeschlagenen Anordnungen vermeiden einen unnötigen Aufwand.
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Im folgenden wird ein System geschildert, in dem die Signale parallel
über beide Kanäle übertragen werden.
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Zum besseren. Verständnis soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
in Zusammenhang mit den Zeichnungen erläutert werden.
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F i g. 1 zeigt schematisch eine Einrichtung mit doppeltem Signalkanal;
F i g. 2 ist ein Blockschaltbild eines Signalkanals mit Datenübertragungseinrichtungen;
F i g. 3 ist ein Blockschaltbild der Endeinrichtungen zur Übermittlung und zum Empfang
von Signalen über doppelte Signalkanäle.
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F i g.1 zeigt zwei Vermittlungszentralen X und Z, die miteinander
über mehrere Nachrichtenkanäle verbunden sind, die aber nicht mit dargestellt sind,
da sie nicht Bestandteil dieser Erfindung sind und auch keine neuen Eigenschaften
aufweisen. Die Nachrichtenkanäle können über eine Anzahl von Verstärkerstationen
zwischen den Vermittlungszentralen X und Z verlaufen und können aus einem oder mehreren
Streckenabschnitten zwischen den Vermittlungszentralen bestehen.
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Die für den Aufbau oder für die Überwachung der Nachrichtenkanäle
zwischen den Vermittlungszentralen benötigten Signale werden über getrennte, unabhängige
Signalkanäle übermittelt. Diese Signale werden in Daten umgesetzt und mit einer
Übertragungsgeschwindigkeit übermittelt, die es erlaubt, die Signale für eine große
Anzahl Nachrichtenkanäle, z. B. für 100 Nachrichtenkanäle, über einen Signalkanal
zu übertragen. Solch ein getrennter Signalkanal verbindet in F i g. 1 die Vermittlungszentralen
X und Z über die Strecke A. Der Kanal verläuft über eine Anzahl Verstärkerstationen
Y. Wie oben festgestellt wurde, sind ein Ausfall oder Fehler an diesem Signalkanal
im Hinblick auf die Anzahl der betroffenen Nachrichtenkanäle sehr schwerwiegend.
In einer Reihe von Versuchen hat sich herausgestellt, daß die Fehlerwahrscheinlichkeit
auf internationalen Kabelverbindungen bei etwa 2 von 105 Zeichen liegt. Der Versuch
umfaßte die Übermittlung von etwa 500 - 10s Zeichen. Bei einer einfachen Übertragung
liegt also die Fehlerwahrscheinlichkeit in der Größenordnung von 1 in 105 Zeichen.
Bei dem Versuch wurden die Voraussetzungen simuliert, die unter verschiedenen Umständen
zu erwarten sind, diese Voraussetzungen waren weit härter als die Bedingungen sind,
die bei Signalen zwischen zwei Vermittlungszentralen
auftreten
können. Aber selbst dann, wenn die Fehlerwahrscheinlichkeit nur 1 in 107 oder 1
in 108 Zeichen beträgt, wären die Fehler nicht selten, wenn man die Übertragungsgeschwindigkeit
von beispielsweise 1000 Baud beachtet. Weit schwerwiegender ist die Möglichkeit,
daß der Signalkanal durch sekunden- oder minutenlange Geräuschperioden unbenutzbar
wird oder daß er wegen des Ausfalls eines Schaltmittels oder einer Leitung für längere
Zeit unterbrochen ist.
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Zur Vermeidung solcher Total-Ausfälle benutzt die Erfindung einen
zweiten Signalkanal zwischen den Vermittlungszentralen X und Z über die Strecke
B. Der zweite Kanal wird wohlüberlegt über eine möglichst vollständig getrennte
Strecke von der Strecke A geführt, so daß es unwahrscheinlich ist, daß die beiden
Kanäle von den gleichen Fehlern betroffen werden. Bei einer solchen Einrichtung
beträgt die Wahrscheinlichkeit dann, daß das gleiche Zeichen in beiden Kanälen falsch
ist, nur noch etwa 1 in 1015 Zeichen.
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Wird die Fehlerwahrscheinlichkeit bei Zeichenblöcken anstatt bei einzelnen
Zeichen betrachtet, dann würde bei einem einzelnen Kanal mit Blöcken von 200 Zeichen
versuchsgemäß eine Fehlerwahrscheinlichkeit von etwa 6 in 104 Zeichen auftreten.
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Bei einer einzelnen Verbindung zwischen den Vermittlungszentren sollte
die Blockfehlerwahrscheinlichkeit besser sein als 1 in 105 Zeichen, bei zwei unabhängigen
Kanälen würde dieser Wert auf etwa 1 in 1010 Zeichen verbessert.
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Bei dem System nach F i g. 1 verläuft der zweite Kanal über die Strecke
B gleichfalls über eine Anzahl von Verstärkerstationen Y. Da bei den beiden Strecken
A und B zwischen den Vermittlungszentralen X und Z wahrscheinlich
eine unterschiedliche übertragungsdauer auftritt, endet die kürzere übertragungsstrecke,
in diesem Fall die Strecke B, in jeder Vermittlungszentrale in einem Ausgleichsglied
N. Jeder Signalkanal enthält vieradrige abgehende und ankommende Leitungen, und
jeder Kanal ist mit individuellen Sendeeinrichtungen T und Empfangseinrichtungen
R in jeder Vermittlungszentrale verbunden.
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Die zu den Gesprächen auf den Nachrichtenkanälen gehörenden Signale
werden in Form von Daten über die Sendeeinrichtungen T auf beide Signalkanäle gleichzeitig
gegeben. Am anderen Ende werden die Signale jedes Signalkanals zunächst mit herkömmlichen
Datenübertragungsmitteln auf Fehler überprüft, und wenn sie in Ordnung sind, dann
werden die Signale der beiden Kanäle miteinander verglichen. Wenn die Signale beider
Kanäle für sich in Ordnung und miteinander identisch sind, dann wird angenommen,
daß kein Fehler vorliegt. Daher kann dann einer der beiden Signalzüge von den Einrichtungen
der Vermittlungszentrale ausgewertet werden. Wenn die Vermittlungszentrale nur als
Durchgangsstation benutzt wird, dann werden die eine oder beide Signalfolgen zur
nächsten Vermittlungszentrale weitergeleitet.
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Der grundsätzliche Aufbau eines einzelnen Vierdraht-Signalkanals,
der mit Datenübertragungsmitteln arbeitet, ist in F i g. 2 dargestellt. Die beiden
Vermittlungszentralen X und Z sind jede mit abgehenden und ankommenden Aderpaaren
22L und 23L bzw. 25L und 26L verbunden. Die Signale werden von einem Speicher oder
von einer anderen Quelle 21S der Vermittlungszentrale X der Sendeeinrichtung
22 T
zugeführt. Die Quelle 21S kann beispielsweise aus einer Anzahl Relaisschaltungen
oder elektronischen Vermittlungseinrichtungen bestehen, die einige Speicher und
logische Schaltkreise enthalten, mit denen die gespeicherte Information umgewandelt
wird. Die zur Übertragung bestimmten Signale werden in der Sendeeinrichtung 22 T
in eine für die übertragung geeignete Form gebracht. Dieser Vorgang soll auch solche
Vorbereitungen enthalten, wie z. B. die Hinzufügung von Prüfzeichen. Die Daten werden
dann auf die Leitung 22L gegeben. In einer empfangenden Vermittlungszentrale Z wird
die ankommende Leitung 25L, die z. B. das andere Ende der Leitung 22L von der Vermittlungszentrale
X sein kann, mit einer Empfangseinrichtung 25R abgeschlossen. Die Empfangseinrichtung
prüft die empfangenen Signale auf Richtigkeit und wandelt die Daten in eine zur
Weiterverarbeitung in der Vermittlungseinrichtung 24S geeignete Form. Die Vermittlungseinrichtung
24S entspricht etwa der Vermittlungseinrichtung 21 S in der Vermittlungszentrale
X. In entsprechender Weise empfängt die Vermittlungszentrale X Signale in Form von
Daten über die ankommende Leitung 23L in der Empfangseinrichtung 23R, und die Vermittlungszentrale
Z sendet die Signale von der Vermittlungseinrichtung 24S zur Leitung 26L über die
Sendeeinrichtung 26T. Jede Vermittlungszentrale hat eine Anordnung zur Erzeugung
rückwärts gerichteter Signale in Abhängigkeit von den empfangenen Signalen, und
außerdem hat jede Vermittlungszentrale eine Anordnung zur Wiederholung der vorwärts
gerichteten Signale, wenn empfangene rückwärts gerichtete Signale einen Fehler in
der vorausgegangenen übertragung jener vorwärts gerichteten Signale anzeigen. Jede
Vermittlungszentrale besitzt daher Steuereinrichtungen 21P bzw. 24P, die rückwärts
gerichtete Signale verarbeiten und wenn nötig, die erneute Übertragung vorwärts
gerichteter Signale einleiten. Die bis hierhin beschriebenen Datenübertragungseinrichtungen
sind an sich bekannt, aber in F i g. 3 ist der Aufbau der Sende- und Empfangseinrichtungen
22T und 25R näher dargestellt, weil ihre Anwendung bei einem Signalisiersystem mit
doppeltem Kanal einige Zusätze und Abänderungen erfordert.
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F i g. 3 zeigt die benötigten Sendeeinrichtungen in der Vermittlungszentrale
X und die entsprechenden Empfangseinrichtungen in der Vermittlungszentrale Z, wobei
diese beiden Zentralen über die doppelten Signalkanäle über die Strecken
A und B, so wie es in F i g. 1 dargestellt ist, verbunden sind. Die
in F i g. 1 dargestellten Ausgleichsglieder N für den Laufzeitunterschied der Strecke
B sind in F i g. 3 wegen der übersichtlichkeit der Darstellung weggelassen.
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Die Abschlußeinrichtungen des Signalkanals empfangen Signale von der
Quelle 31S, so wie sie in unregelmäßigen Abständen abgegeben werden. Diese Quelle
kann aus einer Anzahl von Relaisschaltungen oder aus elektronischen Vermittlungseinrichtungen
bestehen, die einige Speicher und logische Schaltungen zur Umwandlung der gespeicherten
Informationen enthalten. Die Signale können die gesamte Nachrichtenstrecke oder
einzelne Nachrichtenkanäle betreffen, sie werden von nicht mit dargestellten Einrichtungen,
z. B. Kodierschaltungen, Schreib- und Leseverstärkern und logischen Schaltungen,
zum Zufügen
und Unterdrücken vgn Informationen erzeugt. 1)a diese
Kontrolleinrichtungen einer größeren A.n# zahl von Nachrichtenkanälen zugeordnet
sind, ist es zweckmäßig, ihre Funktion mit für diese Zwecke bereits entwickelten
Mitteln- zu sichern, z. B. mit fehlerkorrigierenden Codes. ES wird daher angenommen,
daß die von der Quelle 31 S abgegebenen Signale fehlerfrei sind. Die Signale werden
dann gleichzeitig über die Pufferspeicher 32B und 33 B auf die dQppelten
Übertragungseinrichtungen gegeben. Die Puffer-Speicher empfangen die Signale ix.
unregelmäßiger Folge und weisen ihnen bestimmte Zeichenlagen im Datenstrom zu. Zur
Erhöhung der Sicherheit rännen die von der Quelle 31S abgegebenen Signale ein Paritätsbit
enthalten.
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Zu gegebener Zeit werden die Signale aus den Pufferspeichern 32B,
33B zu den Prüfschaltungen 32G bzw. 33C weitergeleitet. Diese haben die Form von.
Schieberegistern und erzeugen. die Prüfzeichen, die- die Signale über die doppelten
Signalkanäle begleiten. Die Signale -werden dann auf die Abschluß-Schaltungen. der
Übertragungsleitungen gegeben. Die Signale werden in Modulatoren 32M, 33M in eine
für die übertragung geeignete Form gebracht. hie umgewandelten Signale werden dann
über die beiden Kanäle 32L. und 33L übertragen, die über die Strecken
A bzw. B verlaufen.
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_ Da über- die beiden Signalkanäle jeweils die .gleichen- Signale
übertragen werden sollen, werden die Signale in jedem Weg einmal hinter den Puffer
:speichern 32B, 33B und einmal hinter den 32C, 33C zeit eiirrer VergleiQhsschal-.tung
31K verglichen. Wenn zwischen den beiden Signalfolgen irgendein Unterschied besteht,
dann wird -im Normalfall das fehlerhafte Signal durch das @Paritätbit angezeigt.
Wenn keines der Signale für .richtig befunden wird, dann wird der betreffende Block
gelöscht und eine erneute Übertragung des .Signals eingeleitet.
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Die Pufferspeicher32B und 33B sind so eingerichtet; daß sie in den
Zeiten, in denen von den Sendeeinrichtungen keine Signale zu übermitteln sind, ,Routine-Zeichen
erzeugen. In diesen Zeiterz kann die Vergleichsschaltung 31K den vertrauenswürdigen
Weg ermitteln, wenn eine sich wiederholende oder andauernde Differenz zwischen den
beiden Signalfolgen auftritt, Wenn die beobachtete Differenz zwischen den beiden
Signalwegen- auf einen kleineren Fehler zurückzuführen ist, der automatisch in der
Emp--fangseinrichtung entdeckt .würde, dann ist es nicht erforderlich, an der übertragungsseite
besondere Maßnahmen zu - ergreifen. Dadurch wird Zeit eingespart, und der Wirkungsgrad
des Systems wird nicht verschlechtert. Dieser Schluß wird leichter zu verstehen
sein, wenn weiter unten die verschiedenen Wirkungsweisen beschrieben worden sind,
die die Empfangseinrichtung annehmen -kann.
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Die Datensignale erreichen die Vermittlungszentrale Z parallel über
die doppelten Eingangsleitungen 3SL, 36L und werden den Demodulatoren 35D bzw. 36L?
zugeführt, in denen sie in ihre ursprüngliche Form umgewandelt werden. Die Ausgangssignale
der Demodulatoren werden dann den Prüfschaltungen 35C, 36C zugeleitet, die für die
ursprünglichen Signale Prüfzeichen bilden und diese mit den Prüfzeichen vergleichen,
die von den Sendeeinrichtungen mitgesendet -wurden. Wenn die geprüften Signale richtig
sind, werden sie den Pufferspeichern 35B bzw. 36B zugeführt. Wenn beide Signalfolgen,
richtig sind, kann eine von beiden Folgen der Vermittlungseinrichtung 34S zugeführt
werden.
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Wenn jedoch in einer oder in beiden Signalfolgen ein. Fehler auftritt,
dann kann die Wirkungsweise gewechselt werden. Welche Wirkungsweise gewählt wird,
hängt davon ab, welcher oder welche Fehler vorkamen und nach welchem Prinzip das
System arbeitet. Um durch einen Signalfehler eine möglichst geringe Störung des
Signalisiersystems zu erreichen ist in der empfangenden Vermittlungszentrale Z eine
umfassende Einrichtung zum Vergleich der Signale vorhanden.
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Den beiden Demodulatoren 35.1, 36L? sind zwei Meßeinrichtungen 35E,
36E zur Ermittlung des Signalpegels zugeordnet. Diese erkennen, wenn die von der
Leitung eintreffenden Signalpegel bestimmte festgesetzte Grenzen nicht einhalten,
und übermitteln der Vergleichsschaltung 34I entsprechende Kennzeichen. Die Vergleichsschaltung
34K vergleicht die Signalfolgen ferner bei einigen oder allen Stufen ihrer Verarbeitung
in den Demodulatoren, Prüfschaltungen und Pufferspeichern, Die Wahl der Wirkungsweise
hängt von den Ergebnissen dieser Vergleiche zwischen den beiden Signalfolgen, von
der Anzeige eines falschen Signalpegels durch die Meßeinrichtungen 35E bzw. 36E
und von der Fehleranzeige durch die Prüfschaltungen 35 C bzw. 36 C ab, Außer dem
Fall, daß beide Signale in jeder Beziehung in Ordnung sind, können folgende Fälle
unterschieden werden: a) Beide Signalfolgen werden für richtig befunden und sind
gleich, aber ein Signalpegel ist nicht ausreichend, b) Beide Signalfolgen werden
für richtig befunden und sind gleich, aber keiner der beiden Signalpegel ist ausreichend.
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e) Nur die Signale eines Kanals erfüllen alle Prüfbedingungen, aber
die Lage und der Inhalt beider Signalfolgen stimmt überein.
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d) Nur die Signale eines Kanals erfüllen alle Prüfbedingungen, aber
die Prüfzeichen und entweder die Lage oder der Inhalt beider Signalfolgen stimmen
überein.
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e) Ein Kanal ist unbrauchbar, aber die Signale des anderen Kanals
erfüllen alle Voraussetzungen. In jedem der obigen Fälle soll nach dem Prinzip des
Signalisiersystems das anscheinend richtige Signal aufgenommen und an die Vermittlungseinrichtung
348 weitergeleitet werden. Es gibt zwei Fälle, in denen die Einrichtung kein Signal
aufnehmen sollte: f) Beide Signalfolgen erfüllen alle Prüfbedingungen, weichen aber
voneinander ab.
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g) Keine der Signalfolgen erzeugt Prüfzeichen, die mit den von den
Sendeeinrichtungen übermittel-- ten Prüfzeichen übereinstimmen.
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Wenn die Einrichtung die Aufnahme einer der beiden Signalfolgen bestimmt,
dann wird diese Signalfolge den beiden Pufferspeichern 35B, 36B zugeführt
und von der Vermittlungseinrichtung 34S aus beiden Pufferspeichern abgerufen. Schließlich
werden die aus den Pufferspeichern abgerufenen Signale in der Vermittlungseinrichtung
verglichen. Wenn die Signale Paritätsbits besitzen und zwischen den von den Pufferspeichern
empfangenen Signalfolgen Unterschiede
bestehen, dann kann die Vermittlungseinrichtung
die Parität jeder Signalfolge prüfen und die Signale aufnehmen, die die richtige
Parität besitzen.
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Die Vergleichsschaltung 34 K kann die ankommenden Signale zählen und
die erforderlichen, rückwärts gerichteten Signale am Ende jedes Blocks erzeugen.
Diese sind entweder Zustimmungs- oder Wiederholzeichen.
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Ein weiteres Merkmal des Signalisiersystems besteht in der erneuten
Übermittlung der Signale, die in der empfangenden Vermittlungszentrale aus irgendeinem
Grund von keinem der beiden Kanäle angenommen werden können. Es wird nicht angenommen,
daß der gesamte Datenstrom aus Signalen besteht, die einen maximalen Informationsinhalt
haben. Viele der über die Leitungen übertragenen Signale enthalten nur einen Erkennungs-
oder Adressenteil und werden zur Aufrechterhaltung der Signalsynchronisation oder
zur Prüfung der Anschlußeinrichtungen benutzt. Die Adresse dieser Signale wird diese
Tatsache kennzeichnen, und die erneute Übermittlung kann auf die Signale im Block
beschränkt werden, die Schaltungsanweisungen enthalten. Bei den Sendeeinrichtungen
sollten die Zustimmungs- und Wiederholungssignale zeitlich so eintreffen, daß sie
die Steuereinrichtungen 21P oder 24P nach F i g. 2 gerade dann erreichen, wenn die
Abschlußschaltungen 22 T oder 26 T den nächstfolgenden
Block zu übertragen beginnen. In der beschriebenen Anordnung wird der wiederholte
Block nicht mit dem ursprünglich übertragenen identisch sein. In einem solchen Signalisiersystem
braucht es das Wiederholsignal nicht zu geben, sondern diese Funktion kann durch
Fortlassen des Zustimmungssignals ersetzt sein. In diesem Fall werden alle Signale
automatisch wiederholt, die keine Zustimmung fanden.
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Die in Form von Daten übertragenen Signale reichen eventuell nicht
aus, um die Kapazität der beiden Kanäle zu füllen. Die Kanäle können im Frequenzband
aufgeteilt werden, so daß die Signale bei einer mittleren Übertragungsgeschwindigkeit
von 1.000 bis 1200 Baud nur eine Bandbreite von etwa 1000 bis 2000 kHz einnehmen.
Das verbleibende Frequenzband kann für unabhängige Telegrafie, Telex oder langsame
Datenübertragung (50 bis 200 Baud) verwendet werden.
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Jeder der doppelten Signalkanäle ist ständig belegt und wird für den
Hauptzweck der Signalübermittlung für die Nachrichtenkanäle benutzt. Fällt einer
der Kanäle aus oder wird er schadhaft, dann kann ein alternativer Kanal auf der
bestehenden Strecke oder eine neue Strecke an seiner Stelle verwendet werden, solange
es nötig ist. Ist kein alternativer Signalkanal vorhanden, dann kann zeitweilig
auch der eine Kanal ausschließlich zur einfachen Signalisierung benutzt werden.