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Die vorliegende Erfindung betrifft
Telekommunikationssysteme und spezieller Systeme mit digitaler Hierarchie
(SDH). In solchen Systemen werden Daten innerhalb einer einzelnen
Station zu dem geeigneten Ausgangsport geschaltet. Außerdem sind
Ersatzwege zwischen Stationen vorgesehen, mittels welcher Daten von
dem Port einer Ursprungsstation zu dem Port einer Empfängerstation übertragen
werden können,
sodass durch den Ausfall eines Weges, z. B. auf Grund einer zufälligen Beschädigung,
nicht verhindert wird, dass die Daten den Port der Empfängerstation über den
anderen Weg erreichen. Ein solches System ist in dem Dokument PTR
Philips Telecom Review, Bd. 51, Nr. 1, März 1993, S. 43–50 offenbart.
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Die Daten werden in Form von zwei
Paketen oder so genannten virtuellen Containern gesendet, welche
im Wesentlichen aus zwei Abschnitten bestehen, wovon einer die tatsächlichen
Daten darstellt, die gesendet werden, d. h. die so genannte Nutzlast,
und der andere Daten darstellt, welche die Integrität der Daten
betreffen, die im Folgenden als Organisations- oder Hilfsdaten bezeichnet
werden.
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Eine der Anforderungen an ein System
der vorstehend angeführten
Art besteht darin, dass eine Einrichtung vorhanden sein muss, um
zu überprüfen, ob
das Paket an jeder einzelnen Station entlang des Gesamtweges der
Daten korrekt geschaltet (oder geleitet) wird. Im Wesentlichen wird
dies an jeder Station unter Verwendung des Hilfs- oder Organisationsdatenbereichs
erreicht, indem eine Kennung und andere Über wachungsinformationen eingefügt werden,
um die korrekte Schaltung sicherzustellen.
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In unserer gleichfalls anhängigen UK-Anmeldung
Nr. 9301575 offenbaren wir eine Anordnung, bei welcher das Paket
mit der Kanalnummer der Daten und der Kartennummer der empfangenen
Station gekennzeichnet wird. Bei einer solchen Anordnung gibt es
jedoch ein potenzielles Problem in Situationen, in welchen das Paket über den
zuvor erwähnten
Ersatzweg läuft.
Im Falle des Ausfalls des ersten Weges wird das Paket eine neue
Kanal- und Kartennummer
bekommen. Das bedeutet, dass der Ziel- oder Bestimmungsport der
Station das Paket nicht erkennen wird, da er nach einem Paket suchen
wird, das eine Kennung aufweist, die charakteristisch für den ersten
Weg ist. Dieses Problem ergibt sich direkt durch die Nutzung des
zuvor bezeichneten Ersatzwegschutzes.
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Die vorliegende Erfindung befasst
sich damit, dieses Problem zu überwinden.
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung
tragen Datenpakete in einem digitalen Telekommunikationssystem der
zuvor bezeichneten Art Kennungsdaten, die in einer Station einzig
auf das Paket beschränkt sind
und nicht von der Kanal- oder Kartennummer abhängen.
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Beim Entwurf von Systemen der bezeichneten
Art besteht immer die gegensätzliche
Forderung, auf der einen Seite die Übertragungskapazität maximal
zu nutzen, um Nutzlastdaten zu übertragen,
und auf der anderen Seite die korrekte Übertragung dieser Nutzlastdaten
sicherzustellen. Anders ausgedrückt
muss in jedem Datenpaket ein Gleichgewicht zwischen dem Verhältnis der
Nutzlastkapazität
zu der Organisations- oder Hilfskapazität gefunden
werden.
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Weitere Gestaltungsbeschränkungen
stellen die international vereinbarten Normen und Protokolle dar, welche
notwendig sind, um sicherzustellen, dass die verschiedenen nationalen
Telekommunikationssysteme miteinander kommunizieren können, beispielsweise
die so genannten CCITT-Normen und -Protokolle.
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Unter den ITU- (formal CCITT-) Normen,
welche die zuvor erwähnten
Organisations- oder Hilfsdaten betreffen, gibt es eine, die nach
Daten verlangt, deren Zweck darin besteht, eine Überwachung der tatsächlichen
Daten bereitzustellen, welche als V4-Byte bezeichnet werden. Dieses
ist nur zwischen Stationen gültig, was
seine separate Nutzung innerhalb einer Station ermöglicht.
Außerdem
weisen einige Datenpakete (oder Nutzlasten) keine solchen Organisationsdaten
auf, die genutzt werden können,
in welchem Fall stattdessen ein Teil der Abschnittsorganisationsdaten
(Section Overhead) des Verkehrs genutzt wird. Lediglich der Deutlichkeit
halber wird nachfolgend das V4-Byte beschrieben, die gleichen Prinzipien
sind aber auf die Abschnittsorganisationsdaten anwendbar.
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung
weist ein Abzweigmultiplexer (ADMUX) zum Schalten von Daten aus
einem Datenübertragungskanal
in einen Unterkanal eine Einrichtung auf, um einen Teil der Abschnittsorganisationsdaten
durch Paketkennungsdaten zu ersetzen, wenn die Daten in dem ADMUX
eingehen, sowie eine Einrichtung, um die Paketkennungsdaten wieder
durch diesen Teil der Abschnittsorganisationsdaten zu ersetzen,
wenn die Daten den ADMUX verlassen, um das Datenpaket zu kennzeichnen,
während es
sich in dem ADMUX befindet, um so die korrekte Weiterleitung der
Daten durch den ADMUX hindurch sicherzustellen.
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Die Paketkennungsdaten können die
Merkmale aufweisen, die in unserer gleichfalls anhängigen UK-Anmeldung
Nr. 9301575 bezeichnet sind, oder die Merkmale, die vorstehend in
Verbindung mit der vorliegenden Erfindung bezeichnet wurden.
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Es wird nun beschrieben, wie die
Erfindung ausgeführt
werden kann, und zwar anhand nur eines Beispiels und unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen, in welchen:
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1 eine
schematische Darstellung einer typischen Übertragungsschleife ist, die
an einen Hauptübertragungsweg
angeschlossen ist; und
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2 schematisch
und detaillierter einen der in 1 gezeigten
ADMUX zeigt.
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Eine Übertragungsschleife 2 ist über eine
Vermittlungseinrichtung in dem ADMUX 3 an einen Hauptübertragungsweg 1 angeschlossen.
In der Übertragungsschleife 2 sind
die ADMUX-Vermittlungseinrichtungen 4, 5 und 6 enthalten,
welche jeweils die Zubringer 7, 8 bzw. 9 bedienen.
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Daten, die für den Zubringer 9 bestimmt
sind, können
den ADMUX 6 entweder über
den Weg 3, 4 oder über den Weg 3, 5 erreichen.
Die Daten werden auf beiden Wegen gesendet, wobei der abschließende ADMUX
(ADMUX 6) auswählt,
welche von diesen genutzt werden. Dies bietet einen Schutz vor dem
Ausfall eines der Wege. Wenn das Datenpaket sein Ziel bei 9 erreicht,
muss eine Einrichtung vorhanden sein, um zu überprüfen, dass durch die Vermittlungseinrichtung
in dem ADMUX 6 das richtige Datenpaket bis zu diesem durchgeschaltet
worden ist. Die vorliegende Erfindung befasst sich damit sicherzustellen, dass
dies in Anordnungen, bei denen der so genannte Pfadschutz vorgesehen
ist, d. h. Daten ihr Ziel über
einen von zumindest zwei Wegen erreichen können, der Fall ist.
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Bezug nehmend auf 2 besteht der ADMUX 6 (in gestrichelten
Linien gezeigt) im Wesentlichen aus vier Karten 10, 11, 12 und 13.
Die Karte 11 stellt die Vermittlungseinrichtung selbst
dar. Die Karten 10 und 12 sind so genannte synchrone
Transportmodule (STM), welche für
das Multiplexen auf unterschiedlichen Niveaus, z. B. 1, 4 oder 16,
gestaltet sein können,
was Bitraten von 155,52 Mbit/s, 622,08 Mbit/s bzw. 2488,32 Mbit/s
gleichkommt, die somit als STM-1, STM-4 bzw. STM-16 zu bezeichnen
wären.
In der vorliegenden Ausführungsform
stellen die Karten 10 und 12 STM-1 dar. Die Karte 13 ist
eine so genannte Zubringerkarte.
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In Datenpakete, die bei A und B in
dem ADMUX 6 eingehen, werden anstelle des V4-Bytes die
Hilfs- oder Organisationsdaten eingesetzt, also Daten, die eindeutig
dieses Datenpaket in diesem ADMUX kennzeichnen. Dies steht im Gegensatz
zu der Anordnung, die in unserer gleichfalls anhängigen Anmeldung Nr. 9301575
offenbart ist, bei welcher das Datenpaket mittels des Eintrittspunktes
in den ADMUX gekennzeichnet wird, beispielsweise mittels dessen
Kanalnummer und Kartennummer. Dies würde dazu führen, dass die Pakete bei A
und bei B unterschiedliche Kennungen aufweisen.
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Diese Kennung unterscheidet sich
von den anderen Daten, welche die Organisationsdaten bilden, und welche
dazu gestaltet sind, verschiedene Prüfungen möglich zu machen, um die Integrität der übertragenen Daten
zu überwachen.
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Nachdem das erfinderische Konzept
dargelegt wurde, das in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen
allgemein dargestellt wurde, wird nun eine detailliertere Beschreibung
der Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gegeben.
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Es ist notwendig sicherzustellen,
dass der Vermittlungsschutz automatisch erfolgt, wenn ein Fehlerzustand
an einem Bestimmungsport erkannt wird, oder alternativ auf Anforderung
von dem ADMUX-Controller.
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Es gibt eine Reihe von Zuständen, welche
genutzt werden können,
um die Schaltung auszulösen,
und diese sind:
- – Nichtübereinstimmung bei der Wegkennungsnummer,
- – Fehler
der Paritätsprüfungen,
- – Synchronisationsfehler,
- – Ausfall
von System-Takttransitionen.
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Die ersten beiden gehen einher mit
der Überwachung
von diagnostischen Nachrichten, die durch Absenderports eingefügt werden,
welche mit Daten verglichen werden, die von einem MUX-Controller
als "Vergleichsnachricht" heruntergeladen
werden oder welche intern berechnet werden (Paritätsfehler).
Für TU-1
und TU-2-SDH-Signale, bei welchen die diagnostischen Nachrichten
in den V4-Bytes enthalten sind und nur alle 16 Rahmen (4 V4-Bytes)
vollständig
aktualisiert werden, erfolgt der Vergleich alle vier Rahmen an einer
partiellen V4-Nachricht. Für
TU-3-, AU-3- und AU-4-Signale wird die diagnostische Nachricht für jeden
Rahmen vollständig
aktualisiert.
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Erfindungsgemäß wird zuerst ein Weg aufgebaut,
und ein Controller ist derart vorgesehen, dass er eine 16-Bit-Nummer generiert,
welche eindeutig diesen Weg kennzeichnet, wobei diese Nummer an
jedem Absenderport in die diagnostische Nachricht für diesen
Kanal eingefügt
wird, wobei für
jeden unidirektionalen Weg eine separate Nummer verwendet wird (d.
h. ein bidirektionaler Weg nutzt zwei Nummern). Man wird erkennen,
dass die erzeugte 16-Bit-Nummer bis zu 65536 eindeutige Wegnummern
ermöglicht,
wobei der ADMUX 4 bis zu 1008 bidirektionale oder 2016
unidirektionale Durchschaltungen ermöglicht.
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An jedem Bestimmungsport ist vorgesehen,
dass die Wegkennungsnummer jedes Kanals, die durch den Absenderport
eingefügt
worden ist, mit der erwarteten Adresse (aus den Konfigurationsdaten
des MUX-Controllers heruntergeladen) verglichen wird.
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Es ist vorgesehen, dass die Adressüberprüfung auf
Verkehr von beiden Vermittlungseinheiten gleichzeitig erfolgt, um
Fehler einer der Vermittlungseinrichtungen zu erkennen. Bei diesem
Verfahren der Fehlererkennung kommt vorzugsweise eine Fehlerfortdauerprüfung zur
Anwendung, und die Ersatz- oder Schutzschaltung erfolgt entsprechend üblicher
Prioritäten.
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Bei der Ausführung der Erfindung werden
Paritätsprüfungen an
den Daten jedes Kanals durchgeführt. Paritätsbits werden
an dem Absenderport berechnet und in solcher Weise in die diagnostischen
Nachrichten eingefügt,
dass in jedem Kanal eine geradzahlige Parität aufrechterhalten bleibt.
Am Bestimmungsport wird die Parität jedes Kanals erneut berechnet
und etwaige Paritätsfehler
erzeugen ein Alarmsignal. Wie bei den Quelladressenprüfungen erfolgen
die Paritätsprüfungen an
Verkehr von der arbeitenden Vermittlungseinrichtung und der Bereitschaftsvermittlungseinrichtung
gleichzeitig. Bei diesem Verfahren der Fehlererkennung kommt eine
Fehlerfortdauerprüfung
zur Anwendung, und die Schutzschaltung erfolgt entsprechend der
zugewiesenen Prioritäten.
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Für
TU-1- oder TU-2-Signale treten alle vier Rahmen (d. h. bei jedem Überrahmen
(Multiframe)) V4-Bytes auf, und eine vollständige diagnostische V4-Nachricht
erfordert vier solcher Bytes. Jedes Paritätsbit für einen Kanal ist für alle Bits
von diesem Kanal innerhalb des vorausgegangenen Überrahmens (vier Rahmen), der
das V4-Byte enthält,
relevant. Die vier Paritätsbits
der V4-Nachricht sind daher vollständig unabhängig voneinander und beziehen
sich nur auf die Daten der vorausgegangenen vier Rahmen.
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Für
TU-3-, AU-3- und AU-4-Signale sind nur acht Paritätsbits in
der diagnostischen Nachricht in den Signalweg-Organisationsdaten (SOH) enthalten.
Da bei jedem Rahmen eine vollständige
diagnostische Nachricht übertragen
wird, werden diese verwendet, um die Parität der Daten in dem vorausgegangenen
Rahmen anzugeben.
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Jede Peripheriekarte enthält Detektoren
für einen
Transitionsausfall, der von dem internen Takt von jeder Vermittlungseinrichtung
signalisiert wird. Ein Fehler des (38,88 MHz-) Taktes sei definiert
als ein Ausfall von Takttransitionen während einer Zeitdauer, die
einen nominellen Schwellenwert von 125–500 ns übersteigt. Bei Taktfehlern
braucht keine Fehlerfortdauerprüfung
zu erfolgen.
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Eine Prüfung ist notwendig, um einen
etwaigen Synchronisationsfehler festzustellen. Wenn die Synchronisationsbits,
die in den diagnostischen Nachrichten enthalten sind, nicht korrekt
sind, ist vorgesehen, dass der feststellende Bestimmungsport einen
Rahmenverlustalarm erzeugt. Bei dieser Prüfung erfolgt eine Fehlerfortdauerprüfung, wie
später
beschrieben wird.
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Es ist vorgesehen, dass bei Empfang
einer Vermittlungsfehleranzeige durch den MUX-Controller eine Schaltungsanforderung
an alle Bestimmungsports ausgegeben wird. Auf Nachfrage kann auch
eine manuelle Anforderung durch einen Betreiber über die NMI ausgegeben werden.
Diese Anforderungen werden als Vermittlungsfehlerzustände behandelt
und auf diese wird entsprechend vorgegebener Routinen reagiert.
Bei solchen Zuständen
erfolgt keine Fehlerfortdauerprüfung.
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In Fällen eines Fehlers der diagnostischen
Nachricht erfolgt eine Fehlerfortdauerprüfung, um eine störende Schaltung
während Übergangszuständen zu
verhindern (z. B. MSP-Schaltung). Diese Prüfung erfolgt in Form eines
Schwellenwertes für
die Anzahl erlaubter aufeinanderfolgender Nichtübereinstimmungen der diagnostischen
Nachrichten mit den Nachrichten, die bei jedem Überrahmen teilweise aktualisiert
und verglichen werden. Eine Hardware-Fehlerfortdauerprüfung erfolgt
daher für
die Kanalkennungsnummer und die Paritätsprüfung unabhängig. Diese Fortdauer ist auf
1 bis 256 aufeinanderfolgende Fehler bei der Prüfung programmierbar.
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Das Anschalten und Abschalten des
Schutzes erfolgt entsprechend der folgenden Kriterien:
- a) nicht angeschlossen – keine
Prüfungen
ausgeführt
- b) angeschlossen – alle
Prüfungen
ausgeführt
- c) geschützt – alle Prüfungen ausgeführt
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Das
Format der diagnostischen Nachricht des V4-Byte ist in der folgenden
Tabelle gezeigt:
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Diese Bits sind folgendermaßen definiert:
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Datenparität
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Synchronisierbits
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Pfadkennungsnummer
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Die verschiedenen Konfigurationen
der diagnostischen Nachricht der Abschnittsorganisationsdaten werden
folgendermaßen
behandelt:
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TU-3 und AU-3
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Die diagnostische Nachricht ist in
den ersten drei Spalten der ersten drei Zeilen der SOH folgendermaßen enthalten: Abschnittsorganisationsbytes
wobei die gezeigten Bytes folgendes Format aufweisen:
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AU-4
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Die diagnostische Nachricht ist in
der ersten Spalte der ersten drei Zeilen der SOH enthalten.
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Die drei Bytes "A", "B" und "C" haben
für TU-3-
und AU-3-Signale
das gleiche Format wie die Bytes "AMN", "BMN" und "CMN".
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Vergleichsnachrichten, die von dem
MUX-Controller gesendet werden und in einem ASIC an den Bestimmungsports
gespeichert werden, haben das folgende Format:
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Das vorstehend beschriebene System
stellt eine effektive Schutzanordnung für den Schutz der ADMUX-Vermittlungsebene
bereit, ohne dass eine Karte abgeschaltet zu werden braucht, wenn
der Schutz für einen
Verkehrsweg angewandt wird.