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Die Erfindung betrifft ein elektrophotographisches Kopiergerät mit
einer feststehenden Vorlagebühne, deren eine Begrenzung als feste Begrenzungskante
für das Format der zu kopierenden Vorlagen dient, mit einer dazu senkrechten, ebenfalls
feststehenden Bildbühne für elektrophotographisches Aufzeichungsmaterial und mit
Spiegel und Objektiv, die zwangläufig relativ zueinander bewegbar angeordnet sind
und eine auf der Vorlagebühne liegende Vorlage in verschiedenen Abbildungsmaßstäben
auf der Bildbühne abzubilden gestatten.
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Es ist bereits ein Photokopierapparat bekannt, bei dem durch Verschiebung
des Objektivs und des Spiegels beim Verändern des Abbildungsmaßstabes die eine der
beiden parallel zur optischen Achse des Systems verlaufenden Kanten der Vorlagebühne
stets die eine Begrenzung des Vorlageformates bleibt, welches auf der Bildbühne
voll abgebildet wird. Die Verschiebung des Objektivs und des Spiegels erfolgt bei
diesem Gerät schräg zur optischen Achse. Dieses Photokopiergerät hat zwar den Vorteil,
.daß das Photokopieren von Buch- und Heftseiten ermöglicht wird, bedingt jedoch
wegen der notwendigen Schrägführung der optischen Mittel eine komplizierte und störungsanfällige
Mechanik.
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Andere Geräte verwenden zur Abbildung zweier verschieden großer Formate
zwei Objektive unterschiedlicher Brennweite. Diese Maßnahme verteuert die Geräte
erheblich, da nicht nur die Objektive in doppelter Ausfertigung, sondern auch andere
Hilfsmittel, wie beispielsweise Verschlüsse, Spiegel sowie Teile zur automatischen
Durchführung des Prozesses, notwendig sind.
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Objektive mit veränderlicher Brennweite besitzen bei wirtschaftlich
tragbaren Preisen auch nicht die Abbildungsgüte, die üblicherweise an Reproobjektive
gestellt werden muß.
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Man hat weiterhin Reproduktionsgeräte in Vorschlag gebracht, bei denen
Spiegel und Optik fest stehen und Vorlage- und Abbildungsebene verstellt werden.
Diese Geräte sind zwar an sich als Kopiergeräte verwendbar, indes ist ihr Raumbedarf
so groß und ihre Bedienung so aufwendig, daß eine solche Anordnung für elektrophotographische
Kopierautomaten mit elektronischer Steuerung und kleinen Bauabmessungen nicht geeignet
ist. Die meisten Kopiergeräte mit Spiegel sind infolge der Schwierigkeiten ihrer
Konstruktion so ausgebildet, daß sie Kopien nur in einem einzigen bestimmten Maßstab
erzeugen.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, auf einfache Weise einen elektrophotographischen
Kopierapparat zu schaffen, der sich durch billigen und einfachen Bau und weitgehende
Betriebssicherheit auszeichnet und es insbesondere ermöglicht, Originale zweier
Formate in einem Format zu kopieren, z. B. DIN-A4- und DIN-A3-Originale im Format
von DIN-A4-Abbildungen.
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Der Vorschlag der Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Verwendung
der quer zur optischen Achse des Systems verlaufenden, der Bildbühne zugekehrten
Kante der Vorlagebühne als Anlagekante eine sehr viel unkompliziertere Konstruktion
des mechanischen Teiles ermöglicht, als es bei dem ersterwähnten bekannten Photokopierapparat
der Fall ist, bei dem zu dem erwähnten Zweck die Längskante der Vorlagebühne benutzt
wird.
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Es ist dabei zu berücksichtigen, daß die nur senkrecht zur Bildebene
verlaufende Bewegung der Optik voraussetzt, daß die Vorlage nicht nur in Anschlag
an der Querkante liegt, sondern daß sich der Formatmittelpunkt der Vorlage stets
senkrecht über der optischen Achse des Objektivs befinden muß, also nur in der durch
die optische Achse des Objektivs gegebenen Richtung wandern darf. Das heißt, die
Vorlage bzw. der abzubildende Bereich der Vorlage muß bezüglich ihrer Querausdehnung
stets mittig zur Vorlagebühne liegen, was bei der bekannten Einrichtung, bezogen
auf die »Längskante« der Vorlagebühne als Anschlag, nicht zutrifft.
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Erfindungsgemäß fällt also die Bewegung des Objektivs zur Einstellung
des Vergrößerungsmaßstabes mit der Bewegung des Objektivs zur Berücksichtigung des
Wanderns des Vorlagemittelpunktes in eine Richtung, also in der optischen Achse
des Objektivs zusammen.
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Das erfindungsgemäße Kopiergerät ist demzufolge dadurch gekennzeichnet,
daß die der Bildbühne zugekehrte Querkante der Vorlagebühne als feste Begrenzungskante
des Vorlageformats dient und daß Spiegel und Objektiv längs der optischen Achse
des Objektivs gegenläufig aufeinander zu bzw. voneinander weg verschiebbar und einstellbar
angeordnet sind.
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Bei einer solchen Anordnung ist es an sich möglich, durch entsprechende
Verschiebung einerseits des Spiegels, andererseits des Objektivs jedes zwischen
den beiden Grenzmaßstäben liegende Formatverhältnis einzustellen. Hierbei müßte
die horizontale Verschiebung des Spiegels unabhängig von der Verschiebung der Optik
erfolgen. Da indes das praktische Interesse sich meist nur auf wenige Formatverhältnisse,
z. B. die Abbildung in zwei verschiedenen Maßstäben, richtet, z. B. auf die Abbildung
eines DIN-A4-Formats im Maßstab 1:1 sowie eines DIN-A3-Formats im DIN-A4-Fonnat,
so kann man Spiegel- und Objektivbewegung vorteilhaft miteinander kuppeln, z. B.
indem man beide Elemente, Spiegel und Objektiv, mittels einer Gewindespindel in
Richtung ihrer optischen Achse, z. B horizontal oder bei umgekehrter Anordnung von
Vorlage und Bild vertikal, gegeneinander verschiebt. Dabei muß die Spindel, da die
Bewegung des Spiegels und des Objektivs jeweils in entgegengesetzter Richtung erfolgen
muß, zweckmäßig für beide Elemente mit gegenläufigen Gewinden verschiedener Steigung
versehen sein, wobei in den meisten Fällen, insbesondere bei kleinen, für Bürozwecke
bestimmten Kopiergeräten, der Optik die stärkere Steigung der Spindel, dem Spiegel
die gegenläufige schwächere Steigung derselben zugeordnet ist.
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Ein Gerät dieser Art zeichnet sich, abgesehen von seiner baulichen
Einfachheit und seinem geringen Raumbedarf, durch optische Schärfe der erzeugten
Abbildungen in den verschiedenen Maßstäben aus.
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In der Zeichnung ist schematisch eine dem Erfindungsvorschlag entsprechende
apparative Anordnung dargestellt.
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Es bezeichnet das Bezugszeichen 1 eine transparente Auflageplatte
für die Vorlage, z. B. eine aus Glas oder transparentem Kunststoff bestehende Scheibe,
die in der oberen Fläche eines Gehäuses 2 angeordnet ist. Unterhalb der Platte 1
ist ein Spiegel 3 und vor diesem ein Objektiv 4 angeordnet. In der dem Objektiv
gegenüberliegenden Seitenwand des Gehäuses 2 befindet sich eine Abbildungsebene
5, die z. B. durch eine Glasscheibe oder durch einen Saugrahmen
oder
durch eine Führung für das Kopierpapier gebildet werden kann.
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Im Kasten 2 sind an geeigneter Stelle in an sich bekannter Weise Lampen
6 angeordnet.
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Die verschobene Stellung 3' des Spiegels 3 und die Stellung 4' des
Objektivs 4' ist in der Zeichnung in punktierten Linien angegeben.
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An dem der Bildebene zunächst liegenden Seitenrand der Auflageplatte
l ist ein Begrenzungselement 7, z. B. in Form eines Anschlages oder einer Begrenzungsmarkierung,
angeordnet, die zur Fixierung der Stellung der an sie herangeschobenen Vorlagen
verschiedener Formate dient. Die Formatmitten sind jeweils mit in, und sn4 bezeichnet.
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Die Abbildung vollzieht sich bei einem solchen Gerät in folgender
Weise: Eine Vorlage im Format DIN A 4 wird auf die transparente Auflageplatte 1
aufgelegt und an das Begrenzungselement 7 herangeschoben. In dieser Stellung wird
die Vorlage auf den Spiegel 3 und weiter durch das Objektiv 4 auf die Bildebene
im Maßstab 1:1 projiziert.
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In derselben Weise wird zwecks Abbildung einer Vorlage vom Format
DIN A 3 diese Vorlage auf die Auflageplatte 1, am Begrenzungselement 7 anliegend,
aufgelegt und bei Verschiebung des Spiegels und des Objektivs in die Stellungen
3' und 4' ebenfalls im DIN-A4-Format auf die Bildebene abgebildet.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist die Mitte en4 eines Formats
DIN A4 gegenüber der Mitte m3 eines Formats DIN A 3 nach rechts verschoben. Dieser
Verschiebung entspricht die Verschiebung des Spiegels 3' in die Stellung 3 sowie
die Verschiebung des Objektivs 4' in die Stellung 4. Die Stellungen 3' und 4' des
Spiegels und des Objektivs entsprechen der Abbildung einer Vorlage DIN A 3 bei Erzeugung
eines Bildes im Format DIN A 4. Dagegen entsprechen die Stellungen 3 des Spiegels
und 4 des Objektivs der Wiedergabe einer Vorlage DIN A 4 im Maßstab 1.: 1,
also im gleichen Format DIN A 4.
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Um von der Abbildungsstellung, die zur verkleinerten Abbildung eines
Formats DIN A 3 dient, in die zweite, zur Abbildung eines Formats DIN A 4 im Maßstab
1:1 überzugehen, werden Spiegel und Objektiv also in gegenläufiger Richtung verschoben.
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Der Formatmittenabstand DIN A 3 zu DIN A 4 beträgt 4.3 mm, woraus
sich nach den optischen Gesetzen eine Objektivbrennweite von etwa 305 mm ergibt.
Unter Ausnutzung der Tiefenschärfe kann man somit ein handelsübliches 300-mm-Objektiv
einsetzen.
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Das beschriebene Gerät kann mannigfach unter Verwendung der wesentlichen
Merkmale variiert werden. An Stelle die Bewegung von Spiegel und Objektiv vermittels
einer Spindel zu bewirken, können Spiegel und Objektiv auch unabhängig voneinander
bewegt werden. Es können an Stelle einer Spindel auch Zahnräder, Zahnstangen, Gelenkstangen
u. dgl. verwendet werden. Es können auch Vorlage und Bildebene in ihrer Stellung
miteinander vertauscht werden, so daß z. B. die Vorlage vertikal und die Bildebene
horizontal angeordnet ist. Diese Anordnung kann z. B. auch elektrisch verriegel-
und fixierbar sein.