-
Massekochplatten wurden von ihrer ersten Entwicklung an mit zwei Heizleitern
ausgerüstet, die es gestatten, in Serien-Parallel-Schaltungen verschiedene Leistungen
der Kochplatte zuzuführen. Für eine Platte mit 180 mm Durchmesser und einer maximalen
Heizleistung von 1200 W sind beispielsweise Heizleiter von 860 W und 340 W gewählt
worden, die eine Leistungsabstufung von 1200 W, 860 W, 340 W und 240 W gestatten.
-
Dem Verlangen nach höheren Leistungen in der Starkschaltung und kleineren
Leistungen in den Fortkochstufen genügen zwei Heizleiter nicht mehr. Beispielsweise
würden zwei Heizleiter mit 1700 W und 300 W vier Arbeitsstufen ergeben, und zwar
zwei obere mit 2000 W und 1700 W, die sehr nah beieinander liegen, und zwei untere
Stufen mit 300 W und 260 W, die ebenfalls sehr nah beieinander liegen. Man ging
deshalb dazu über, drei Heizleiter einzubauen. Hierdurch erreichte man eine für
das Kochen günstigere Abstufung, z. B. 2000 W, 1200 W, 900 W, 300 W, 225 W und 175
W. Diese Stufenschaltung hat sich im großen Umfang durchgesetzt. Mit dem Aufkommen
höherer Leistungen von beispielsweise 2000 W bei einem Plattendurchmesser von 180
mm ergab sich die Notwendigkeit, die Platte mit einem Überhitzungsschutz zu versehen,
weil damit zu rechnen ist, daß Töpfe verwendet werden, die nur schlecht die Wärme
ableiten. Damit bestand dann der Steuerkreis aus einem Stufenschalter, der das Einschalten
verschiedener Leistungen durch Parallel-und Hintereinanderschalten dreier Heizleiter
gestattet, und einem in die Kochplatte eingebauten überhitzungsschutz-Element, das
einem der drei Heizleiter zugeordnet ist. Durch den Einbau dreier Heizleiter, durch
die Verbindung der drei Heizleiter zum Schalter und durch den Einbau des überhitzungsschutzes
wurde das Gerät verhältnismäßig teuer. Zudem war der Überhitzungsschutz nicht vollkommen,
weil die nach Abschalten des einen Heizleiters verbleibende Restleistung bei ungünstigen
Wärmeabfuhrbedingungen, insbesondere beim Leerlauf, noch hoch genug war, um die
Temperatur des Plattenkörpers unerwünscht hoch ansteigen zu lassen.
-
Bei der Steuerung der Leistungen einer Massekochplatte in Abhängigkeit
von der Temperatur des Plattenkörpers ist störend, daß die Platte eine große Masse
hat und deshalb die Temperatur, vor allen Dingen dann, wenn man in allen Arbeitsbereichen
mit einem hohen Leistungsangebot von beispielsweise 2000 W, also mit einem einzigen
Heizleiter arbeitet, in den unteren Leistungsbereichen (Fortkochen) stark pendelt.
Das hat zur Folge, daß das Kochgut zeitweise stark kocht und zeitweise nicht mehr
kocht.
-
Es ist bekannt, Regler verschiedener Art in dem unbeheizten Mittelteil
an der Unterseite der Kochplatte anzubringen. Auf diese Weise ist jedoch eine feine
Steuerung nicht erzielbar, da in der Mitte der Kochplatte immer der kleinste Energiedurchsatz
auftritt und sich daher die Temperatur nach dem Ein-und Ausschalten der Heizung
nur langsam ändert.
-
Ähnlich ungünstig ist eine auch schon vorgeschlagene Anordnung eines
Rohrfühlers an der Unterseite der Kochplatte in dem beheizten Ringteil. Auch hier
ändert sich die Temperatur nach dem Ein- und Ausschalten des Heizstromes nur langsam,
so daß nur eine grobe Regelung möglich ist. Außerdem wird an dieser Stelle der Temperaturfühler
so hohen Temperaturen ausgesetzt, daß ein hydraulischer Regler nicht mehr in Betracht
kommt.
-
Günstigere Voraussetzungen für eine thermische Steuerung ergeben sich,
wenn man die Temperatur am Plattenrand abfühlt. Der Plattenrand bildet ein metallisches
Leitelement, das die Verhältnisse am Rand des Kochtopfes auf kurzem Wege auf den
Temperaturfühler überträgt. Der Kochtopfrand hat den größten Energiedurchsatz, einmal
wegen seines großen Umfanges und zum anderen wegen seiner Lage am übergang zu der
nicht beheizten Kochtopfwand (Verlustfläche). Außerdem findet am Kochplattenrand
der größte Energiefluß beim Ein- und Ausschalten der Leistung statt. Die Länge des
Randes an einer Kochplatte von beispielsweise 180 mm Durchmesser beträgt rund 570
mm. Die am Außenrand verlaufende Heizleiterwindung hat eine so große Länge, daß
sie von der Gesamtleistung von beispielsweise 2000 W mindestens 400 W übernimmt.
Im Gegensatz dazu würden in der Kochplattenmitte höchstens 60 W zur Verfügung stehen.
Dazu kommt noch, daß der Kochplattenrand selbst eine wirksame Kühlfläche bildet.
Im ganzen tritt also am Kochplattenrand beim Kommen und Gehen der Energie die stärkste
Temperaturänderung auf.
-
Außerdem ist der Kochplattenrand die kälteste Stelle des ganzen Heizsystems
und deshalb besonders gut dazu geeignet, durch Begrenzung seiner Temperatur die
Kochplatte vor Überhitzung im Leerlauf oder vor überlastung bei Verwendung schlechter
Töpfe zu schützen. Mit einem am Kochplattenrand angelegten Fühler wäre es unter
günstigen Bedingungen ohne weiteres möglich, die Leerlaufleistung beispielsweise
auf 400 bis 500 W zu begrenzen, wenn die Volleistung 2000 W beträgt. Das würde bedeuten,
daß alle Kochvorgänge, einschließlich der Erhitzung von Fett, durchgeführt werden
können, ohne daß eine Leistungsunterbrechung frühzeitig erfolgt. Gleichzeitig würde
sich ein vollkommener Schutz für die Platte und deren Umgebung ergeben.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Massekochplatte mit thermischer
Steuerung, bei der ein temperaturempfindliches Organ eines Temperaturreglers an
den abwärts gerichteten Außenrand des Kochplattenkörpers mit Wärmekontakt anliegt.
-
Eine derartige Massekochplatte ist bekannt, und zwar in der Weise,
daß das temperaturempfindliche Organ des Temperaturreglers einen kleinen Teil des
Plattenumfanges außen an dem abwärts gerichteten Außenrand des Kochplattenkörpers
erfaßt. Hierbei ist es nachteilig, daß je nach Lage der Kochplatte im Herd die abgefühlte
Stelle von benachbarten Kochplatten od. dgl. unterschiedlich beeinflußt werden kann.
Außerdem ist nachteilig, daß, wenn zu kleine oder zu große Kochtöpfe verwendet werden
oder ein Kochtopf über der Abfühlstelle aufsitzt oder nicht aufsitzt, Unsicherheiten
in der Steuerung auftreten können. Vor allem ist aber der Fühler so beschaffen,
daß er beim Abfühlen und Aufheizen des Plattenrandes nur verhältnismäßig träge den
erheblichen Temperaturänderungen folgt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Massekochplatte
dieser Art eine möglichst feinfühlige Temperaturregelung zu erzielen und die störenden
Einflüsse, die durch die Lage der Kochplatte im Herd sowie durch die Größe und die
Aufstellung der Kochtöpfe bei der bekannten Ausführungsform
bedingt
sind, zu vermeiden. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das
durch einen rohrförmigen Fühler eines hydraulischen Temperaturreglers gebildete
temperaturempfindliche Organ sich mindestens annähernd auf den Umfang des Plattenaußenrandes
erstreckt.
-
Nunmehr werden von dem Fühler alle Einflüsse am gesamten Umfang des
Plattenrandes integrierend erfaßt. Der Rohrfühler hat eine große Länge und kann
daher mit dem für die Durchführung der Schaltungen notwendigen Rauminhalt einen
kleinen Durchmesser erhalten. Man kann als Fühler Rohre verwenden, die bereits unter
den Begriff »Kapillarrohr« fallen. Je dünner man das Fühlerrohr wählt, desto größer
ist seine Oberfläche im Verhältnis zum Inhalt. Das hat zur Folge, daß der Fühler
sehr rasch dem Aufheizen und Abkühlen des Plattenrandes folgen kann.
-
Es werden also alle Möglichkeiten, die der abwärts gerichtete Kochplattenrand
als Träger für den Temperaturfühler bietet, nämlich, daß an dieser Stelle der Energiefluß
beim Ein- und Ausschalten der Heizung am größten ist, bis zum äußersten ausgeschöpft.
Man kann nunmehr eine Vollaststeuerung (mit einem einzigen Heizleiter) vorsehen
und ähnlich wie mit bekannten Leistungsreglern selbst bei einer massereichen Kochplatte
die Energiezufuhr mit einem einzigen Knebel von Null bis zur maximalen Last regeln
und außerdem einen vollkommenen Leerlauf- und Überhitzungsschutz erzielen.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine erfindungsgemäße Massekochplatte,
teils im Achsschnitt und teils in Seitenansicht, F i g. 2 eine Ansicht von unten.
-
Die Kochplatte ist eine Massekochplatte bekannter Bauart, bei welcher
der Kochplattenkörper 1 an seiner Unterseite in einer Ringzone Rillen
2 aufweist, in denen der Heizleiter 3 in Isoliermaterial eingebettet ist.
Ein Mittelteil 4 der Kochplatte ist unbeheizt und nimmt eine Mittelschraube
5 zum Befestigen der Kochplatte im Herdgehäuse auf. Die beheizte Ringzone ist außen
durch eine hohe Ringrippe 6 eingefaßt, die den Außenrand der Kochplatte bildet.
Außerdem hat die Kochplatte einen Überfallrand 7, der in bekannter Weise als rinnenförmiger
Blechpreßteil auf dem zylindrischen Plattenaußenrand 6 aufgepreßt und gegen eine
Schulterfläche 8 angepreßt ist. An ihrer Unterseite trägt die Kochplatte eine Abdeckschale
9, die sich innen an dem Kochplattenaußenrand 6 führt und durch die Mittelschraube
5 an dem Kochplattenkörper festgelegt ist.
-
10 ist das Gehäuse eines hydraulischen Temperaturreglers, der
beim Ausführungsbeispiel an der Unterseite der Kochplatte an dem Abdeckblech im
Bereich des Plattenrandes befestigt ist. Das Reglergehäuse hat Zugangsklemmen
11 für die Stromzuführung und Abgangsklemmen 12 für den Anschluß der Enden
des Heizleiters 3. Ferner enthält es eine mit den Schaltkontakten zusammenwirkende
Membrandose, die durch ein nach außen geführtes Kapillarrohr 13 mit einem
rohrförmigen Temperaturfühler 14
verbunden ist. Das aus der Membrandose, dem
Kapillarrohr und dem rohrförmigen Temperaturfühler bestehende System ist mit einer
Ausdehnungsflüssigkeit gefüllt. Das Fühlerrohr 14 ist entsprechend der Krümmung
des Außenrandes 6 der Kochplatte gebogen. Beim Ausführungsbeispiel liegt
es an der Innenseite des Kochplattenrandes 6 an und erstreckt sich etwa über Dreiviertel
des Plattenumfangs. Das hierbei sehr lange Fühlerrohr kann einen kleinen Durchmesser
erhalten. Man könnte aber auch das Fühlerrohr mehr als einmal um den ganzen Plattenaußenrand
herumführen und wäre dann in der Lage, den Rohrdurchmesser noch weiter zu verringern.
Beim Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser des Fühlerrohres nur wenig größer als
der des Kapillarrohres 13. Zur Befestigung des Fühlerrohres 14 am
Plattenrand sind beim Ausführungsbeispiel federnde Klemmschellen 15 vorgesehen.
-
Das Fühlerrohr 14 kann anstatt an der Innenseite auch an der
Außenseite des Plattenrandes 6, und zwar in beliebiger Höhenlage zwischen der Unterkante
6' und der Heizleitereinbettung oder auch unterhalb der Unterkante 6' des Plattenaußenrandes
angebracht werden.
-
In F i g. 1 ist auf der Kochplatte ein Topf T aufgestellt, der zum
Durchmesser der Kochplatte paßt. Der Kochtopfboden ist, wie erwünscht, in der Mitte
leicht konkav geformt, damit er in der beheizten Ringzone auf der Platte bis zu
deren Außenrand sicher aufliegt und besonders in Randnähe ein guter Wärmefluß von
der Heizung zum Kochgut gewährleistet ist.