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Schrankgehäuse für Einrichtungen, beispielsweise Vermittlungseinrichtungen,
der Fernmeldetechnik Die Erfindung betrifft ein Schrankgehäuse für Einrichtungen,
beispielsweise Vermittlungseinrichtungen, der Fernmeldetechnik.
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Fernsprechzentralen der Baustufe II werden überwiegend in Schrankgehäuse
eingebaut, die mit Schwenkrahmen als Baueinheitenträger versehen sind. Die rückseitige
Verdrahtungsebene der Baueinheiten ist nach Herausschwenken der Rahmen zugänglich.
Die Anschluß- und Rangierverteiler sind meistens auf der Rückwand des Schrankes
innen angebracht und sind ebenfalls erst nach Herausklappen der Rahmen zugänglich.
Da die Rahmen oft nur 90° aufgeschwenkt werden können, insbesondere wenn der Schrank
in einer Zimmerecke steht, ist die Zugänglichkeit außerdem eingeengt, und dies ganz
besonders, wenn die Anlage mit zwei Schwenkrahmen ausgerüstet ist. Für die Verteiler
kommen Lötösenstreifen, sogenannte Tannenbaumverteiler, in Frage, die untereinander
angeordnet sind und zu denen für das Rangierfeld parallel eine zweite Reihe Trennlötösenstreifen
vorgesehen wird; beide Reihen werden durch Einlöten von Rangierdrähten erforderungsgemäß
verbunden. In der Rückwand ist eine Öffnung vorhanden, durch die die Kabel der Vermittlungseinrichtung,
der Teilnehmerapparate, der Amtsleitungen und, bei mehreren Schränken, die Verbindungsleitungen
der Schränke eingeführt werden. Danach müssen die Kabel im Schrank ausgeformt, auf
Länge geschnitten und angelötet werden. Diese Verdrahtungsarbeit ist sehr zeitaufwendig
und beschwerlich, da sie im Schrank an der Rückwand, die durch die herausgeschwenkten
Rahmen beengt nur von vorn zugänglich ist, gemacht werden muß. Nachteilig ist außerdem,
daß Schrankgehäuse mit Schwenkrahmen an der Wand befestigt werden müssen, da beim
Ausschwenken der Rahmen eine Schwerpunktverschiebung nach vorn auftritt, wodurch
sonst ein Umkippen des Schrankes bewirkt wird. Da ferner jede Schrankgröße ihren
eigenen Wandauslaß für die Kabel benötigt und diese auf Länge genau zugeschnitten
und ausgeformt sind, ist es beim Aufstellen anderer Schränke, wie dies beim Erweitern
einer Anlage der Fall ist, meist nicht möglich, den alten Wandauslaß zu verdecken
und die bereits vorhandenen Kabel unverändert weiter zu benutzen. Unter Umständen
müssen neue Kabel eingezogen, im günstigen Fäll die alten umgeformt werden.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, die aufgeführten Nachteile zu vermeiden
und eine Anordnung zu schaffen, die eine wesentliche Vereinfachung der Montage der
Schränke, insbesondere ihrer Anschlußleitungen, ermöglicht, ihren Austausch bei
Anlagenerweiterung erleichtert und ein einfaches Rangieren der Teilnehmeranschlüsse
im Schrank erlaubt.
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Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß das Schrankgehäuse auf
seiner Oberseite mit einem aufklappbaren Deckel ausgerüstet ist, unter dem in einem
gewissen Abstand ein Zwischenboden eingesetzt ist, auf dem die Federleisten zum
Anschluß der steckbaren Anschluß- und Verbindungskabel für Bedienpulte und weitere
Schränke sowie ein mit Federleisten bestückter herausnehmbarer Rahmen als Rangierverteiler
zum Anschluß der steckbaren Teilnehmeradern angeordnet sind und daß die Rückwand
des Schrankgehäuses relativ zu den Seitenwänden so viel in das Gehäuseinnere eingezogen
ist, daß in dem entstandenen Zwischenraum zwischen Schrank und Stellwand die Anschluß-
und Verbindungskabel frei beweglich hängen.
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Entsprechend einer Weiterbildung ist der Deckel bei einem bestimmten
Öffnungswinkel abnehmbar. Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die Rückwand
so bemessen, daß zwischen ihrer Oberkante und dem Deckel eine Öffnung verbleibt,
die einem ungehinderten Kabeldurchlauf angemessen ist.
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Gemäß einer Weiterbildung weist der Zwischenboden an der Frontseite
eine Stufe auf, auf der Montageschienen z. B. für Gesprächszähler anbringbar sind.
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Die Ausbildung nach der Erfindung bringt verschiedene Vorteile mit
sich. Lange bevor die Fernsprechzentrale zum Versand gegeben wird, kann der Rahmen
an den Aufstellungsort gesandt werden, so daß dort bereits der Anschluß der Außenkabel
vorgenommen werden kann. Dabei braucht auf eine genaue Kabellänge keine Rücksicht
genommen zu werden, da die überlänge in dem Zwischenraum
hinter
dem Schrank frei hängen kann. Außerdem ist die genaue Schrankaufstellung unbehindert
durch ein Einführungsloch in -der Rückwand, vielmehr bleibt der Schrank entsprechend
der sich über die ganze Breite der Rückwand erstreckenden Kabeldurchtrittsöffnung
verschiebbar, .wodurch das Aufstellen erleichtert wird. Ein weiterer Vorteil ist,
daß für den Fall einer Erweiterung einer Anlage, z. B. beim übergang von einer Fernsprechvermittlung
mit 5 Amtsleitungen und 50 Teilnehmern (ein hoher Schrank nach F i g. 1)-'auf 'eine
mit- 10 Amtsleitungen und 100 Teilnehmern (zwei kleine Schränke nach F i
g. 2), grundsätzlich der Wandauslaß für die Kabel so tief gelegt wird, daß er immer
durch den davorstehenden Schrank verdeckt ist.- Selbstverständlich bringt die beschleunigte
Montage - Einsetzen des fertig beschalteten Rangierverteilers (12 in F i g. 5) und
Anstecken der Anschlußkabel - eine Kostenersparnis mit sich. Schließlich ist ein
Vorteil darin zu sehen, daß bei Platzwechsel von Teilnehmern das Umrangieren auf
dem Verteilerrahmen mühelos und schnell nach Öffnen des Deckels vornehmbar ist.
Diese Rangierungsart erspart das sonst übliche Umlöten von Rangierdrähten, bei dem
durch kalte Lötstellen oder durch Lötspritzer Störungen verursacht werden können.
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Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen
zeigt F i g. 1 einen Schrank einer Nebenstellenvermittlungsanlage in Vorderansicht,
eine Tür geöffnet, F i g. 2 einen ähnlichen Schrank wie F i g. 1 für eine andere
Baustufe, teilweise geschnitten, F i g. 3 den Schrank nach F i g. 2 in Seitenansicht,
mit hochgeklapptem Deckel, teilweise geschnitten, F i g: 4 zwei nebeneinanderstehende
Schränke entsprechend F i g. 2, in Draufsicht, davon einer ohne Deckel, F i g. 5
das Schrankoberteil mit geöffnetem Deckel in perspektivischer Darstellung, teilweise
geschnitten, F i g. 6 den Schrank nach F i g. 2, in perspektivischer Darstellung,
mit aufgeschnittenem Unterteil. Das in F i g. 1 bis 6 dargestellte Schrankgehäuse
S ist üblicherweise eine geschweißte Stahlblech-Konstruktion. Innen an den Seitenwänden
1 sind Hohlprofile 2 angeordnet bzw. sind die Hinterkanten der Seitenwände 1 zu
Hohlprofilen 3 ausgebildet, an denen Tragschienen 4 befestigt werden. Die Hinterkanten
sind außerdem so geformt, daß die Rückwand 5 nach innen versetzt zu liegen kommt,
wodurch zwischen der Rückwand und der Wand, an der der Schrank zur Aufstellung kommt,
ein Zwischenraum 6 entsteht (F i g. 4 und 5). Die Decke des Schrankes besteht aus
einem aufklappbaren Deckel 7 und einem Zwischenboden B. Der Deckel ist mit Stecklagern
9, 9' versehen. Er ist in einer gewissen Öffnungsweite aus den Lagern herausziehbar
und somit leicht abnehmbar. Auf dem Zwischenboden 8 sind zwei Lagerwinkel
10 vorgesehen; einer davon mit einem federnden Rastzapfen 11. Diese Lagerwinkel
nehmen einen Rahmen 12 auf, der drehbar gelagert und herausnehmbar ist und durch
den Rastzapfen 11 fixiert wird. Der Rahmen 12 wird nach Erfordernis mit Federleisten
13 bestückt und dient als Anschlußverteiler für die Teilnehmer- und Amtsleitungen.
Weiterhin sind im Zwischenboden gleiche Durchbrüche 15 wie im Rahmen 12 zur Aufnahme
weiterer Federleisten 31 vorgesehen, über die ein steckbares Anschlußkabel 17 der
Vermittlungsstation und zum Zusammenschalten mehrerer Schränke (F i g. 4) Verbindungskabel
18 steckbar angeschaltet werden. Der Zwischenboden hat an seiner Frontseite eine
Stufe 19; unter der eine Tragschiene 20 mit Bedienelementen, wie Sperrtasten
21 und Lampen 16, befestigt ist. Auf der Stufe des Zwischenbodens sind Befestigungsbohrungen
22 vorgesehen zum Anbringen von Montageschienen 23 für Gesprächszähler 24.
Die Rückwand 5 ist niedriger als das Schrank-P Cr -häuse S ausgeführt, so
daß zwischen der Rück wandoberkante und dem Deckel 7 eine Öffnung 25 entsteht (F
i g. 3 und 5), die sich über die gesamte Rückwandbreite erstreckt.
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Ein Netzgerät 26 steht auf dem Schrankboden 27. Da das Gewicht des
Netzgerätes verhältnismäßig hoch, andererseits die Bewegungsfreiheit beim Einsetzen
des Netzgerätes durch die darüberliegende Tragschiene 4 eingeschränkt ist, hat das
Netzgerät an der Rückseite Rollen 28. Zur Fixierung des Netzgerätes dienen vorn
zwei Arretierzapfen 29 (F i g. 6), die in Löcher 39 eingreifen. Die Rollen laufen
auf Führungsschienen 40, die eine genaue Stellung des Netzgerätes 26 bedingen und
damit das Einführen der Arretierzapfen 29 in die Löcher 39 erleichtern.
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Das ausgeformte Gestellkabel 30 (F i g. 5 und 6) ist steckbar, kann
vorgefertigt und durch die Steckbarkeit automatisch geprüft werden. Die Drähte enden
einerseits auf -Federleisten 31, die entweder auf Einschübe 32 aufgesteckt oder
in Durchbrüchen 15 des Zwischenbodens 8 befestigt werden, und enden andererseits
auf Messerleisten 38, die am Netzgerät 26 angesteckt sind. Ausgenommen sind die
Teilnehmer- und Amtsleitungsadern, die auf zweipoligen Steckern 33 enden und vom
letzten Abbund 34 des Gestellkabels als Adernpaare 35 über Rangierstifte 36 geführt
und in die Federleisten 13 des Rahmens 12 gesteckt werden.
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Noch bevor die Fernsprechzentrale zum Versand gegeben wird, werden
der Rahmen 12 dem Aufstellungsort angeliefert und die Außenkabel angeschlossen.
Es braucht dabei keine Rücksicht auf eine genaue Kabellänge genommen zu werden,
da die überlänge 37 in dem Zwischenraum 6 frei hängen kann. Außerdem ist die genaue
Schrankaufstellung nicht durch ein Einführungsloch in der Schrankrückwand behindert,
sondern durch die breite Öffnung 25 ist der Schrank noch, entsprechend der Öffnungsbreite
verschiebbar.
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Nach dem Anliefern des Schrankes werden der Schrankdeckel 7 abgenommen,
der Rahmen 12 eingehängt, die Kabel 17 zum Vermittlungspult angesteckt und
der Schrank in die gewünschte Aufstellung gebracht. Durch Stecken der zweipoligen
Stecker 33 in die Federleisten 13 des Rahmens 12 nach einem Verteilerplan wird die
Zentrale mit den Teilnehmerapparaten verbunden. Bei einem späteren Platzwechsel
einiger Teilnehmer erfolgt das Umrangieren durch Umstecken der Stecker 33.