DE1283031B - In einem Schutzrohr gefuehrte Welle - Google Patents

Description

• In einem Schutzrohr geführte Welle Die Erfindung betrifft eine in einem Schutzrohr mit radialem Spiel geführte Welle mit einer elastisch federnden Schicht zwischen Welle und Schutzrohr, und zwar eine besondere Ausbildung und Befestigung der elastisch federnden Schicht sowie ein Verfahren zur Herstellung von Welle und Schutzrohr mit dem Ziele, die bei der Bewegung der Weile durch die Berührung mit dem Schutzrohr entstehende Geräuschbildung weitgehendst zu vermeiden.
• In einem Schutzrohr geführte Wellen, insbesondere biegsame Wellen, werden für die verschiedensten Fernbedienungszwecke benutzt, um Dreh-, Schub-oder Zugbewegungen von einer Antriebsquelle auf das fernzubedienende Teil zu übertragen. Während die kraftübertragenden Wellen in der Regel aus Metall, beispielsweise biegsame Wellen aus einer Anzahl von übereinandergewickelten Drahtlagen, bestehen, werden für die elastische und rohrförmige Schutzhülle auch Kunststoffrohre benutzt. Es ist auch bekannt, sowohl auf die Welle als auch im Inneren von biegsamen metallischen Schutzrohren eine Kunststoffschicht aufzubringen, teils um die Reibung zwischen Welle und Führungsrohr zu vermindern oder eine Schmierung zu erübrigen, aber auch um die Geräuschbildung zu dämpfen. Auch andere Maßnahmen zur Geräuschverminderung, wie zum Beispiel die Unterbrechung der Welle oder des Schutzrohres durch ein schalldämpfendes Zwischenstück, sind bekannt. Ferner ist eine biegsame Tachometer-Antriebswelle aus Kunststoff bekannt, welche eine elastisch federnde Schicht zwischen dem Schutzrohr und der Welle besitzt. Diese Zwischenschicht besteht aus einem auf der Welle lose aufgeflochtenen Kunststoffgeflecht und soll dazu dienen, die Torsionsschwingungen der Welle, die ein Zittern der Tachometeranzeige zur Folge haben, zu dämpfen.
• Das Problem der Geräuschdämpfung von in Schutzrohren lose geführten Fernbedienungswellen konnte jedoch mit den bekannten Mitteln, insbesondere bei Kraftfahrzeugen, wo für den Tachometerantrieb und für Seilzüge zum Verstellen von Fenstern und Schiebedächern od. dgl. eine möglichst völlige Geräuschfreiheit verlangt wird, auf einfache Weise nicht gelöst werden. Kunststoffrohre, eine Kunststoffbeschichtung oder ein Kunststoffgefiecht als lose Zwischenschicht erwiesen sich als ungenügend geräuschmindernd. Zudem haben die für diesen Zweckverwendbaren Kunststoffe, in der Regel Polyamide, den Nachteil einer zu großen Volumenänderung durch Temperatur- und Feuchtigkeitseinflüsse. Für die während des Betriebes dauernd angetriebenen Tachometerwellen sind Kunststoffrohre, -schichten oder -geoechte wegen der möglichen großen Erwärmung durch Reibung bei einer ungünstigen Verlegung nicht genügend beständig. Die Seilzüge für Fenster und Schiebedächer werden in der Regel nur in Rillen oder mit der Karosserie verbundenen Blechrohren geführt und scheuern in diesen. Eine zusätzliche Kunststoffauskleidung ist aufwendig, benötigt relativ viel Raum und ergibt keine genügende Geräuschfreiheit.
• Die Erfindung sieht für eine weitgehendst geräuschfreie Führung einer Welle in einem Schutzrohr vor, auf der Welle oder/und im Inneren des Schutzrohres eine weichelastisch federnde, bürstenähnliche Schicht zu befestigen. Die bürstenähnliche Schicht setzt sich aus einer Vielzahl von kurzen elastischen, aus einem abriebfesten Werkstoff bestehenden und einzeln auf der Welle oder im Schutzrohr radial oder annähernd radial befestigten Fasern oder Lamellen. zusammen. Zur Herstellung von Welle und Schutzrohr werden auf der Welle oder/und im Schutzrohr zunächst eine Schicht aus aushärtbarem Klebstoff und auf dieser die Vielzahl der kurzen Fasern oder Lamellen durch elektrostatisches Beflocken aufgebracht. Durch diese bürstenähnliche Schicht zwischen Welle und Schutzrohr ist die Welle radial federnd im Schutzrohr geführt. Diese Schicht verhindert jede Berührung zwischen Welle und Rohr und praktisch auch jedes Reibungsgeräusch.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zur näheren Erläuterung dargestellt. Die Zeichnung zeigt eine Seitenansicht mit einem teilweisen axialen Schnitt und einem Querschnitt durch die Welle mit einer bürstenartigen Schicht und dem Schutzrohr.
• Das gezeichnete Ausführungsbeispiel zeigt eine übliche, aus einer Reihe von übereinandergewickelten Drahtlagen bestehende biegsame Welle 1, die mit Spiel in einem ebenfalls biegsamen Schutzrohr 2 geführt ist. Auf der Welle 1 ist eine relativ dünne Schicht aus schnell aushärtendem Klebstoff 3 flüssig aufgebracht. Zur Befestigung der Vielzahl der kurzen elastischen Fasern 4 wird die Welle durch eine Vorrichtung geführt, in der sie zur elektrostatischen Beflockung mit den Fasern einem radial zur Wellenachse gerichteten starken Magnetfeld ausgesetzt ist. In das Magnetfeld werden die elektrostatisch geladenen Fasern eingeblasen. Diese richten sich nach den radialen Magnetfeldlinien aus, werden von der Welle 1 angezogen, bleiben in der Klebstoffschicht radial oder annähernd radial stehend haften und werden in dieser Lage durch den aushärtenden Klebstoff auf der Welle befestigt. Dieses elektrostatische Beflockungsverfahren ist an sich bekannt.
• An Stelle von Fasern, die in ihrer Länge, Stärke und Werkstoff in Anpassung an die Belastung, der die Welle ausgesetzt ist, gewählt werden können, können auch mehr oder weniger kurze Lamellenstückchen aufge$ockt werden. Die bürstenähnliche Schicht kann auch durch Einwickeln von Fasern oder von Lamellen zwischen die Drahtwindungen der Lagen der biegsamen Welle auf dieser befestigt sein und beispielsweise der Wicklungssteigung entsprechende Schraubenwindungen bilden.
• Die bürstenartige Schicht zwischen der Welle und dem Schutzrohr ergibt im Betrieb eine weichelastisch federnde Führung der Welle im Schutzrohr und verhindert jede Berührung zwischen den relativ leicht geräuschbildenden und geräuschleitenden Werkstoffen von Welle und Schutzrohr. Die Anordnung ist praktisch völlig geräuschfrei. Die bürstenartige Schicht kann entweder auf der Welle oder im Innern des Schutzrohres oder auch an beiden Stellen aufgebracht sein. Eine zusätzliche Schmierung wird sich im allgemeinen erübrigen. Lediglich bei schnellerlaufenden Wellen ist eine geringe dünnflüssige Ölschmierung oder auch eine Molybdändisulfid-Schmierung empfehlenswert.

Claims (3)

1. Patentansprüche: 1. In einem Schutzrohr mit radialem Spiel geführte Welle mit einer elastisch federnden Schicht zwischen Welle und Schutzrohr, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß auf der Welle oder/und im Inneren des Schutzrohres eine weichelastisch federnde, bürstenähnliche Schicht befestigt ist.
2. 2. Welle und Schutzrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bürstenähnliche Schicht (4) aus einer Vielzahl von kurzen elastischen, aus einem abriebfesten Werkstoff bestehenden. und einzeln: -auf .der Welle (1) oder im Schutzrohr (2) radial oder annähernd radial befestigten Fasern oder Lamellen besteht.
3. 3. Verfahren zur Herstellung von Welle und Schutzrohr nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, @daß auf der Welle (1) oder/und im Schutzrohr (2) zunächst eine Schicht aus aushärtbarem Klebstoff (3) und auf dieser die Vielzahl (4) der kurzen Fasern oder Lamellen durch elektrostatisches Be$ocken aufgebracht werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1677 861; französische Patentschriften Nr. 1190 600, 1134 347, 1078 061; USA.-Patentschrift Nr. 3 043120.