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Poliereinrichtung zur ein- oder gleichzeitig doppelseitigen Bearbeitung
kontinuierlich bewegter Glasbahnen Die Erfindung bezieht sich auf eine Poliereinrichtung
zur ein- oder gleichzeitig doppelseitigen Bearbeitung kontinuierlich bewegter Glasbahnen.
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Es sind derartige Poliereinrichtungen bekannt, bei denen die Poliermittelsuspension
zu den sich quer über die Glasbahn erstreckenden, balkenartigen, durch einen Kurbeltrieb
in Kreisparallelbewegung versetzten und durch eine Druckeinrichtung angedrückten
Werkzeugen zugeführt wird, deren Arbeitsfläche parallele, quer zur Glasbewegung
liegende Längskanäle hat, von denen jeder Kanal für sich mit der Suspension gespeist
ist. Bei diesen bekannten Poliereinrichtungen ist eine einwandfreie und gleichmäßige
Versorgung der verhältnismäßig großflächigen und rechteckigen Arbeitsflächen nicht
erreichbar, wenn die Poliersuspension über die in der Arbeitsfläche vorgesehenen
Längskanäle zugeführt wird, da die Suspension mit der Glasoberfläche nur im Bereich
dieser Rillen in Berührung kommt, während sie der eigentlichen Arbeitsfläche über
das mit der Suspension getränkte Polierpolster, das dauernd auf der Oberfläche des
Glasbandes aufliegt, zugeführt werden muß. Hierbei besteht die Gefahr, daß nicht
die gesamte Arbeitsfläche gleichmäßig mit der Poliersuspension versorgt wird, so
daß auch die Glasoberfläche nicht mit absoluter Gleichmäßigkeit poliert werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu vermeiden
und eine Poliereinrichtung zu schaffen, bei der ohne Unterbrechung des Poliervorganges
die Poliersuspension gleichmäßig über die gesamte Fläche der Poliereinrichtung zu
verteilen ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Arbeitsfläche des Werkzeuges
entsprechend den Längskanälen in parallele und voneinander getrennte Arbeitsabschnitte
aufgeteilt ist, die einzeln je für sich während einer Suspensionszufuhr durch je
eine Abhebeeinrichtung von der Glasbahn entfernbar sind.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß im Werkzeug durch parallele
Stege getrennte, einseitig offene Kammern gebildet sind, in denen die Arbeitsabschnitte
durch druckmittelbaufschlagte Platten geführt sind.
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Weiter kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, daß in den Kammern
je ein an sich bekannter hohler und geschlossener, innen druckmittelbaufschlagter
Blähkörper angeordnet ist.
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Weiter ist von Bedeutung, daß zwischen dem Boden der Kammer und der
Platte Zugfedern angeordnet sind.
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Weiter ist noch wesentlich, daß in der Druckmittelleitung ein die
Kammern jeweils mit verschiedenem Druck oder mit Vakuum versorgendes zeitabhängig
arbeitendes Steuerorgan und in der Suspensionsleitung ein die Zufuhr der Suspension
freigebendes oder unterbrechendes zeitabhängig arbeitendes Steuerorgan ist und beide
Steuerorgane synchron laufen.
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Es ist demnach eine gleichmäßigere Zufuhr der Suspension zur Arbeitsfläche
bei Aufrechterhaltung des Polierbetriebes zu erreichen, wenn die Arbeitsfläche in
eine Mehrzahl von Arbeitsabschnitten aufgeteilt wird, von denen jede eine getrennte
Zuleitung für die Suspension besitzt, und wenn während der Zuleitung der Suspension
dieser Arbeitsabschnitt von dem Glasband abgehoben wird. Hierbei fällt die Suspension
aus der Zuflußrille des Arbeitsabschnittes auf die freie Glasoberfläche und verteilt
sich als gleichmäßige Schicht auf dieser, so daß nach Absenken des Arbeitsabschnittes
zum weiteren Polieren zwischen ihm und der Glasoberfläche eine gleichmäßige Suspensionsschicht
vorliegt, die ein absolut gleichmäßiges Polieren gewährleistet. Die einzelnen Arbeitsabschnitte
sind unabhängig voneinander höhenverstellbar in Kammern gelagert, und sie werden
in zeitlichen Abständen nacheinander angehoben und mit der Suspension versorgt,
so daß der Polierbetrieb ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann. Das Anheben
der einzelnen Arbeitsabschnitte erfolgt entweder durch ein Vakuum oder durch Federn.
Der eigentliche Polierdruck wird in bekannter Weise erzeugt durch Höhenverstellung
der gesamten Poliereinrichtung. Hierdurch werden sämtliche Arbeitsabschnitte mit
dem Polierdruck beaufschlagt.
Eine Gleichmäßigkeit des Polierdruckes
aller Arbeitsabschnitte wird erreicht, wenn in der Kammer eines jeden Arbeitsabschnittes
der gleiche Druck aufrechterhalten wird. Die erfindungsgemäße Poliereinrichtung
gibt aber weiter die vorteilhafte Möglichkeit, den durch die gemeinsame Anpreßeinrichtung
erzeugten Polierdruck zu variieren, indem die einzelnen Kammern mit unterschiedlichen
Drücken beaufschlagt werden. Auf diese Weise ist es möglich, auch bei größerer Abnutzung
der Arbeitsfläche eines Arbeitsabschnittes über die gesamte Arbeitsfläche der Poliereinrichtung
den gleichen Polierdruck aufrechtzuerhalten.
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Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung;
es zeigt F i g. 1 eine schematische Seitenansicht der Poliereinrichtung in teilweisem
Schnitt, F i g. 2 Schnitt gemäß Linie 4-4 der F i g. 1, F i g. 3 teilweiser Querschnitt
gemäß F i g. 1 einer abgewandelten Ausführungsform und F i g. 4 Querschnitt eines
Teils einer unteren Poliereinrichtung.
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Die F i g. 1 zeigt eine obere Poliereinrichtung 17. Sie besteht aus
einer rechteckigen Grundplatte 58, die Seitenwände 61 und Stirnwände 61 a aufweist.
Außerdem sind mehrere im Abstand angeordnete Rippen 60 an der Grundplatte 58 angeordnet,
die parallel zu den Seitenwänden 61 verlaufen und zwischen sich Kammern 60a bilden,
in denen die einzelnen Arbeitsabschnitte 56 aufgenommen sind. Jeder Arbeitsabschnitt
56 besitzt eine Platte 57, an deren Unterseite das Polierpolster 1.8 befestigt ist.
Oberhalb der Platte 57 ist ein Blähkörper 59 in jeder Kammer 60a angeordnet, bei
dessen Evakuierung die Platte 57 mit dem Polierpolster angehoben und bei dessen
Druckbeaufschlagung abgesenkt wird.
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Die Platte 57 jedes Abschnittes 56 ist vertikal zwischen den Rippen
60 und den Seitenwänden 61 frei beweglich.
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In die Polierfläche eines jeden Arbeitsabschnittes 56 ist ein Längskanal
63 vorgesehen. Wie F i g. 2 zeigt, sind diese Längskanäle 63 an beiden Enden offen.
Die einander benachbarten Arbeitsabschnitte 56 sind durch den durch die Rippen bedingten
Ab-
stand 63a voneinander getrennt.
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Die F i g. 1 zeigt Steuervorrichtungen 64, durch die jeder Arbeitsabschnitt
56 wahlweise von der Oberfläche des Glasbandes 10 angehoben werden kann. Jede Steuervorrichtung
64 besitzt eine doppelt wirkende Pumpe 65, die durch ein Leitungssystem 66 mit einer
Druckmittelquelle 67, z. B. Luft, verbunden ist. Die Pumpe 65 ist weiter mit einer
flexiblen Leitung 68 mit dem Innenraum 62 des zugeordneten Blähkörpers 59 verbunden.
Jede Pumpe 65 besitzt einen Zeitschalter 69, durch den entweder Druckluft in den
Raum 62 geleitet oder die in ihm befindliche Luft abgesaugt wird. Die elektrische
Pumpe 65 ist über eine Leitung 71 mit einer der Hauptleitungen 72, 73 verbunden,
während jeder Zeitschalter 69 über Leitungen 74, 75 mit den Hauptleitungen 72, 73
und über die Leitung 76 mit der Pumpe 65 verbunden ist, so daß die Zeitschalter
aller Steuervorrichtungen 64 elektrisch synchronisiert sind.
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Wie die F i g. 1 zeigt, sind die Längskanäle 63 in i dem Polster 18
jedes Arbeitsabschnittes 56 mit den Speisevorrichtungen 77 für die Poliersuspension
verbunden. Die Speisevorrichtung 77 besitzt eine flexible Leitung 78, die den Kanal
63 mit einer Pumpe 79 verbindet, die über ein Leitungssystem 80 mit einer Suspensionsquelle
81 verbunden ist. Die Pumpe 79 wird durch einen Zeitschalter 82 gesteuert; der Zeitschalter
82 und die Pumpe 79 für die Speisevorrichtung 77 jedes Arbeitsabschnittes 56 sind
miteinander über Leitungen 83, 84, 85, 86 mit den Hauptleitungen 72, 73 verbunden.
Somit sind die Zeitschalter 82 und 69 für alle Speisevorrichtungen 77 und für alle
Steuervorrichtungen 64 elektrisch miteinander synchronisiert. Beim Betrieb wird
die Poliersuspension periodisch jedem Arbeitsabschnitt 56 zugeleitet, wobei der
Arbeitsabschnitt 2,5 bis 12 mm von dem Glasband abgehoben wird. Im abgehobenen Zustand
wird die Suspension aus der Leitung 78 unter Druck in den Kanal 63 eingeleitet,
aus dem sie auf die freie Oberfläche des Glasbandes 10 auftrifft. Das Anheben des
Abschnittes 56 erfolgt durch die Pumpe 65 über den Zeitschalter 69 durch Erzeugung
eines Vakuums in dem Raum 62 des Blähkörpers 59. Auf diese Weise wird der einzelne
Arbeitsabschnitt abgehoben, wobei die Abhebebewegung durch die unter Druck austretende
Suspension unterstützt wird. Nach Zufuhr der Suspension wird durch den Zeitschalter
69 die Pumpe 65 eingeschaltet und führt Luft in den Raum 62, wodurch das Polierpolster
18 wieder gegen die Oberfläche des Glasbandes 10 angedrückt wird. Gleichzeitig wird
durch den Zeitschalter 82 die Pumpe 79 ausgeschaltet, so daß die Zufuhr der Suspension
unterbrochen wird.
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Die gesamte Poliereinrichtung, d. h. sämtliche Arbeitsabschnitte,
werden durch eine nicht dargestellte Anpreßvorrichtüng auf das Glasband aufgedrückt.
Bei gleichmäßiger Druckbeaufschlagung sämtlicher Blähkörper 59 werden sämtliche
Arbeitsabschnitte mit dein gleichen durch die gemeinsame Anpreßvorrichtüng gegebenen
Druck beaufschlagt; es ist jedoch auch möglich, die in den Blähkörpern 59 herrschenden
Drücke unterschiedlich zu steuern, um erforderlichenfalls einen größeren Polierdruck,
beispielsweise in der Mitte der Poliereinrichtung zu erzeugen. Auch eine ungleichmäßige
Abnutzung der Polierpolster der einzelnen Arbeitsabschnitte kann auf diese Weise
ausgeglichen werden, indem nämlich der Blähkörper des am meisten abgenutzten Arbeitsabschnittes
mit einem entsprechend größeren Druck beäufschlagt wird. Durch geeignete Synchronisierung
der Zeitschalter 69 und 82 und der Pumpe 65 und 79 jedes Arbeitsabschnittes 56 ist
es möglich, die Arbeitsabschnitte einzeln paarweise zu speisen und arizuheben.
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Die F i g. 3 zeigt eine Abwandlung des Arbeits= abschnittes 56, in
der die Blähkörper 59 durch Zugfedern 88 ersetzt sind. Oberhalb der Platte 57 befindet
sich ein Hohlraum 62, in den über eine Leitung 68 ein Druckmittel eingegeben wird,
das gegen die Federn. 88 wirkt und das Polierpolster 18 gegen das Glasband 18 andrückt.
Wenn die Druckmittelzufuhr über die Leitung 68 unterbrochen wird, heben die Federn
88 die Platte 57 mit dein Polierpolster 18 von der Oberfläche des Glasbandes 10
ab.
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Die F i g. 4 zeigt eine Poliereinrichtung 29, die an der Unterseite
des Glasbandes 10 anliegt. Auch hier ist eine Grundplatte 93 mit Rippen 60 vorgesehen.
Der einzige Unterschied gegenüber der Polier= anordnung nach F i g. 1 besteht darin,
daß hier lediglich Druckluft in die durch die Platte 94 gebildete
Kammer
92 gegeben werden muß, um daß Polierpolster 30 gegen die Unterseite des Glasbandes
10
anzudrücken. Hierzu dient eine Pumpe 90, die über die Steuervorrichtung
91 die Kammern 92 mit Druckluft versorgt. Wenn das Polierpolster 30
des Arbeitsabschnittes 89 abgehoben werden soll, braucht lediglich die Luftzufuhr
95 unterbrochen zu werden, wobei durch das Gewicht der Platte 94 der Arbeitsabschnitt
89 nach unten absinkt. In diesem Zeitpunkt wird die Suspension unter Druck von der
Pumpe 96 der Speisevorrichtung 97 über die flexible Leitung 98 gegen die Unterseite
des Glasbandes 10 gesprüht, so daß sich eine gleichmäßige Suspensionsschicht
auf der dem Polierpolster 30 gegenüberliegenden Glasoberfläche bildet. Die
Suspension, die nicht an der Glasoberfläche haftet, fällt auf die Oberfläche des
Polierpolsters 30 zurück. Die Pumpen 90 und 96 sind mit Leitungen 99 und
10 mit der Druckluftquelle 101 und der Suspensionsquelle 102 verbunden.
Die Polierpolster 30 besitzen ebenfalls Längskanäle 103 wie die Poliereinrichtung
nach F i g. 1. Die elektrischen Leitungen 104,105,106 verbinden den Zeitschalter
107 mit der Pumpe 90 und den Hauptleitungen 108,
109.
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Die Pumpe 90 ist außerdem über die Leitung 110
an die
Hauptleitung angeschlossen. Ähnliche Leitungen 111, 112, 113 verbinden den
Zeitschalter 114
mit den Hauptleitungen 108, 109 und der Pumpe
96
für die Suspension. Die Pumpe 96 ist über die Leitung 11.5 mit der
Hauptleitung verbunden. Auf diese Weise sind sämtliche Arbeitsabschnitte 89 miteinander
synchronisiert.