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Schutzeinrichtung für elektrische Netze oder Anlagen Die Erfindung.
bezieht sich auf eine Schutzeinrichtung für elektrische Netze oder Anlagen mit gestaffelt
angeordneten Schutzrelais, wobei die Schutzrelais jeweils aus einem Meßteil und
einem Auslöseteil bestehen und einem Schutzrelais zumindest von dem in der Staffelung
vorangehenden Schutzrelais ein Verriegelungssignal zugeführt wird.
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Es ist bekannt, Netze oder elektrische Anlagen z. B. durch Überstromzeitrelais
mit Zeitstaffelung zu schützen. Der Zeitabstand zwischen einzelnen Schaltstufen
beträgt dabei praktisch etwa 0,5 Sekunden. Dieser Zeitabstand ist sehr groß
gegenüber der Ansprechzeit von elektronischen Relais. Er steht somit einer Ausnutzung
der kurzen Ansprechzeit von elektronischen Relais bei Schutzeinrichtungen mit gestaffelt
angeordneten Schutzrelais entgegen. Eine wesentliche Herabsetzung dieser Zeitabstände
ist andererseits ebenfalls schwierig, da dann die Gefahr von Fehlauslösungen infolge
von Zeitunterschieden zwischen einzelnen Signalen besteht. Darüber hinaus ist weiter
zu beachten, daß durch Störimpulse keine unerwünschte Bestätigung einzelner Schutzrelais
erfolgen darf.
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Ferner sind bereits mittels Phasenvergleich arbeitende elektronische
Distanzschutzeinrichtungen bekannt. Bei diesen werden Torschaltungen zur Feststellung
der Phasenbeziehungen zwischen den jeweiligen Strömen und Spannungen verwendet.
-.- Die Auslösezeiten von Distanzrelais sind in Abhängigkeit von der Fehlerentfernung
zeitlich gestaffelt, damit jedes Distanzrelais als Reserveschutz für vorangehende
Leitungsabschnitte arbeiten kann. Der Zeitabstand zwischen den einzelnen Stufen
eines Distanzrelais beträgt im allgemeinen 4,4 bis 0,5 Sekunden und ist im wesentlichen
durch die Auslösezeit der zugehörigen Schalter zuzüglich einer Sicherheitszeitspanne
gegeben. Damit ergeben sich die gleichen, vorstehend bereits im Zusammenhang mit
der Zeitstaffelung von überstromzeitrelais dargelegten Probleme. Außerdem gestaltet
sich der Schutz von Netzen mit kurzen Leitungsabschnitten, wie sie z. B. in Stadtnetzen
auftreten können, schwierig.
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Außerdem ist es bereits bei Schutzeinrichtungen ohne Zeitstaffelung
bekannt, Anregerelais so anzuordnen, daß jedes von ihnen beim Ansprechen ein Sperrzeichen
in Richtung auf die Energiequelle aussendet. Tritt ein Fehler auf, so sind alle
Relais bis auf eines, das der Störungsstelle am nächsten liegt, verriegelt. - Voraussetzung
für eine ordnungsgemäße Funktion ist dabei, daß die Verriegelung schneller wirksam
wird als das Auslösesignal eines Relais. Insbesondere bei schnell arbeitenden elektronischen
Relais können sich also Schwierigkeiten durch eine zeitlich verschiedene Abgabe
von Signalen der Relais ergeben, die infolge von Phasenunterschieden des primären
Wechselstromes oder sonstiger Einflüsse auftreten kann.
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Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine schnell
und zuverlässig arbeitende Schutzeinrichtung mit gestaffelter Auslösung der Schutzrelais
zu erstellen, bei der Fehlauslösungen infolge von Zeitunterschieden zwischen einzelnen
Signalen vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Schutzeinrichtung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß jedes Schutzrelais eine dem Auslöseteil vorgeschaltete Torschaltung
besitzt und ein Eingang der jeweiligen Torschaltung mit einer an einem Pulsgenerator
angeschlossenen Sammelleitung verbunden ist.
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Durch die Freigabe des Auslöseteils eines Schutzrelais über eine Torschaltung,:
auf die ein für alle Schutzrelais gemeinsamer Pulsgenerator über eine Sammelleitung
wirkt, werden in Verbindung mit der Verriegelung von mindestens einem in der Staffelung
vorangehenden Schutzrelais die Zeitabstände zwischen den einzelnen gestaffelten
Schutzrelais weitgehend eliminiert. Trotzdem bleibt der Vorteil gestaffelt angeordneter
Relais erhalten, da auch bei der erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung jedes Schutzrelais
den Schutz vorangehender Teile des Netzes oder der Anlage mit übernimmt.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung wird die Verriegelung
in der Staffelung nachfolgender Schutzrelais nicht ständig, sondern nur vorübergehend
vorgenommen, so daß auch diese Relais nach Ablauf der Verriegelungszeit für den
Schutz wieder voll verfügbar sind. Günstigerweise besteht daher das Auslöseteil
eines Schutzrelais aus einem Speicherelement und einem an dieses angeschlossenen
Schaltverstärker, wobei ein Speichereingang
mit dem Ausgang der
vorgeschalteten Torschaltung verbunden ist. Ein Löscheingang des Speichers ist über
eine Leitung mit dem Ausgang der Torschaltung des vorangehenden Schutzrelais zweckmäßigerweise
über ein RC-Glied verbunden, durch welches von einem Dauerimpuls ein Kurzzeitimpuls
abgeleitet wird.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden für die
positiven und negativen Halbwellen einer zu überwachenden Wechselgröße je eine Meßanordnung
vorgesehen und ein Auslösebefehl nur dann gegeben, wenn von beiden Meßanordnungen
das Vorliegen des Auslösekriteriums in aufeinanderfolgenden Halbwellen festgestellt
wird. Dies bedeutet zwar eine gewisse Verzögerung für das Ansprechen des Schutzrelais,
die Einwirkung von Störimpulsen wird damit jedoch praktisch vollständig ausgeschaltet
und die Voraussetzung für ein zuverlässiges Arbeiten der gestaffelt angeordneten
Schutzrelais der Schutzeinrichtung geschaffen. Letzteres wird insbesondere auch
dadurch sichergestellt, daß ein Verriegelungsbefehl für das jeweils nachfolgende
Schutzrelais erst dann gegeben wird, wenn in zwei aufeinanderfolgenden Halbwellen
das Auslösekriterium erfüllt worden ist.
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Im folgenden soll die Erfindung an Hand der in den F i g. 1 und 2
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
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Als zu schützende elektrische Einrichtung wurde eine einseitig gespeiste
Leitung 1 gewählt, die über Leistungsschalter 4, 5, 6, 7 mit den Sammelschienen
2, 3 verbunden ist. An den Sammelschienen 2, 3 können weitere in den F i g. 1 und
2 nicht gezeigte Leitungen angeschlossen sein. Zum Schutz der Leitung 1 sind über
Wandler 8, 9 angeschlossene Schutzrelais 10, 40 vorgesehen, die eine Schutzeinrichtung
mit gestaffelt angeordneten Schutzrelais bilden. Die Darstellung wurde auf zwei
Schutzrelais beschränkt, da sich der Aufbau und die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen
Schutz-: einrichtung bereits an dem Zusammenwirken von zwei Schutzrelais 10, 40
erläutern läßt. Weitere Schutzrelais können sowohl in den nicht gezeigten Abgängen
von den Sammelschienen 2, 3 als auch in dem sonstigen Verlauf der Leitung 1 vorgesehen
sein.
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Die über Wandler 8, 9 an die Leitung 1 angeschlossenen Schutzrelais
10, 40 sind bei der Schutzeinrichtung nach F i g. 1 und 2 jeweils im wesentlichen
gleichartig aufgebaut, so daß die Beschreibung des Aufbaues jeweils auf das Schutzrelais
10 beschränkt werden kann. - Die Positionsziffern der Bauteile des Schutzrelais
40 ergeben sich aus den Positionsziffern der - entsprechenden Bauteile des Schutzrelais
10 durch Erhöhung um die Zahl 30.
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Das Schutzrelais 10 besteht aus einem Meßteil 38 . und einem Auslöseteil36.
Das Auslöseteil36 wird von einem Speicherelement 29 und einem an dieses angeschlossenen
Schaltverstärker 37 gebildet. Der Speichereingang 30 des Speicherelementes 29 ist
mit dem Ausgang einer von einem Und-Glied 28 gebildeten Torschaltung verbunden.
Der Löscheingang 32 ist an eine Leitung 11 angeschlossen, über die ein Rückstellimpuls
auf den Speicher 29 gegeben werden kann. Der Speicher 29 besitzt dominierend löschendes
Verhalten. Das heißt, beim gleichzeitigen An- i liegen eines Signals L am Speichereingang
30 und am Löscheingang 32 dominiert das löschend wirkende Signal, und an den Schaltverstärker
37 wird kein Signal (0-Signal) abgegeben. - Der Ausgang des Schaltverstärkers 37
wirkt auf die Betätigungseinrichtung des Leistungsschalters 4, der Ausgang des Schaltverstärkers
67 auf die Betätigungseinrichtung des Leistungsschalters 6.
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Ferner ist mit dem Ausgang der Torschaltung, also des Und-Gliedes
28, welches zu dem in der Staffelung der Schutzrelais 10, 40 vorangehenden Relais
10 gehört, ein Löscheingang 61 des Speichers 59 über eine Leitung 34 verbunden.
Der entsprechende Löscheingang des Speichers 29 wurde nicht bezeichnet, da ein gegebenenfalls
dem Schutzrelais 10 vorangehendes Relais nicht dargestellt ist. -Sofern von der
Sammelschiene 2 weitere von Schutzrelais überwachte Leitungen abgehen, wirken die
Ausgänge der Torschaltungen dieser Relais ebenfalls auf den Löscheingang 61 des
Speichers 59. In der Leitung 34 wird dann zweckmäßigerweise in der Nähe des Einbauortes
der vorangehenden parallelliegenden Schutzrelais ein Oder-Glied eingeschleift, dessen
Eingänge mit den jeweiligen Ausgängen der Torschaltungen verbunden sind.
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Im Meßteil 38 des Schutzrelais 10 werden positive und negative Halbwellen
der zu überwachenden Wechselgröße, im Ausführungsbeispiel des Stromes im Leiter
1', gesondert überwacht. Dazu ist jeweils ein Meßtrigger 12 bzw. 13, ein Speicherelement
18 bzw. 19 mit dominierend löschendem Verhalten sowie ein Und-Glied 28 vorgesehen.
Der bejahende Ausgang 20 bzw. 21 des Meßtriggers 12 bzw.
13 ist mit dem Speichereingang 22 bzw. 23 des Speicherelementes 18 bzw. 19
verbunden. Der verneinende Ausgang 24 bzw. 25 des Meßtriggers 12 bzw. 13 ist über
ein eine Verzögerung bewirkendes RC-Glied 14,16 bzw. 15,17 an den Löscheingang 26
bzw. 27 des Speicherelementes 18 bzw. 19 angeschlossen. Die Zeitkonstante des RC-Gliedes
14,16 bzw. 15,17 ist etwas größer als die Dauer einer Halbwelle gewählt.
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Der Ausgang des Speicherelementes 18 bzw. 19 ist mit je einem Eingang
des Und-Gliedes 28 verbunden. Ein weiterer Eingang des Und-Gliedes 28 ist über eine
Sammelleitung 33 an den Pulsgenerator 35 angeschlossen. Der Pulsgenerator 35 arbeitet
mit der doppelten Frequenz der überwachten Wechselgröße, z. B. 100 Hz, und ist außerdem
mit der Wechselgröße synchronisiert. Vom Und-Glied 28 kann damit nur ein Ausgangssignal
abgegeben werden, wenn in aufeinanderfolgenden Halbwellen vom Meßtrigger 12 und
13 ein Überstrom festgestellt wurde und wenn vom Impulsgenerator 35 das Freigabesignal
vorliegt. Die vom Impulsgenerator 35 abgegebenen Impulse sind bezüglich ihrer Dauer
und bezüglich ihrer Phasenlage zur überwachten Wechselgröße derart gewählt, daß
auch bei möglichen Phasenverschiebungen der überwachten Wechselgröße eine sichere
Signalgabe von den jeweiligen Und-Gliedern der Schutzrelais erfolgt.
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Die in F i g.1 dargestellte Schutzeinrichtung arbeitet wie folgt:
Bei einem Fehler auf dem Leitungsteil 1' der Leitung 1 wird sowohl der Wandler
8 als auch der Wandler 9 von einem Überstrom durchflossen, so daß die Meßtrigger
12,13 bzw. 42, 43 der Schutzrelais 10 bzw. 40 ansprechen. Es sei nun weiter angenommen,
der Überstrom tritt in einer positiven Halbwelle auf und diese werde von den Meßtriggern
12, 42 erfaßt. - Mit dem Ansprechen der Meßtrigger 12; 42 erscheint an deren bejahendem
Ausgang
20, 50 ein Signal, und das Signal am verneinenden Ausgang
24, 54 verschwindet. Damit liegt am Speichereingang 22, 52 ein Signal vor, während
das Signal am dominierenden Löscheingang 26, 56 entfällt. Die Speicher 18 bzw. 48
schalten um, womit an dem entsprechenden Eingang des Und-Gliedes 28 bzw. 58 ein
Signal vorliegt. In der folgenden negativen Halbwelle verschwindet zwar das Signal
am Ausgang 20 bzw. 50 des Meßtriggers 12 bzw. 42, während am verneinenden Ausgang
24 bzw. 54 ein Signal wieder vorliegt, jedoch kann sich dieses nicht sofort
auf den Speicher 18 bzw. 48 auswirken, da die Zeitkonstante des RC-Gliedes 14, 16
bzw. 44, 46 etwas größer als eine Halbwelle gewählt ist. Der Speicher 18 bzw. 48
bleibt daher vorteilhafterweise bei Vorliegen eines Überstromes umgeschaltet und
gibt an das Und-Glied 28 bzw. 58 ein Signal ab, während er bei Wegfall des Überstromes
nach Ablauf einer durch das RC-Glied gegebenen Zeit wieder in seinen Ausgangszustand
zurückfällt. Damit wird eine selbsttätige Löschung bei einer kurzzeitigen Anregung
des Schutzrelais durch einen überstromwischer erreicht. Einen weiteren Vorteil stellt
die unverzögerte Umschaltung des Speichers 18 bzw. 48 und die Abgabe eines Dauersignals
von diesem dar, wodurch eine schnelle und sichere Ausführung logischer Schaltoperationen
ermöglicht wird.
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Die für die Erfassung eines Überstromes in negativen Halbwellen vorgesehenen
Anordnungen-Meßtrigger 13 bzw. 43 sowie die diesen nachgeschalteten Glieder
- arbeiten in gleicher Weise wie die für positive Halbwellen, so daß auf eine entsprechende
Beschreibung verzichtet werden kann.-Bei Vorliegen eines Überstromes auf dem Leitungsteil
1' liegen somit nach Ablauf einer Vollwelle an den Ausgängen der Speicher 18, 19
und 48, 49 Signale vor. Bedingt durch Phasenunterschiede des primären Wechselstromes
oder sonstiger Einflüsse können jedoch die Signale an den Ausgängen der Speicher
48, 49 früher als an den Ausgängen der Speicher 18, 19 auftreten. Eine Betätigung
des Schalters 6 ist in diesem Fall aber unerwünscht, da unnötigerweise an die Sammelschiene
2 - allerdings nicht über den Leitungsteil 1' - angeschlossene Verbraucher von dieser
Abschaltung betroffen würden. Eine Verriegelung von dem vorangehenden Schutzrelais
10 kann dies unter den vorstehend dargelegten Verhältnissen ebenfalls nicht verhindern.
Sie würde erst nach Abgabe des Ausschaltbefehls wirksam. Derartige durch Zeitunterschiede
von Signalen bedingte Schwierigkeiten werden bei der erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung
mittels des Pulsgenerators 35 vermieden. Es stellt bei Vorliegen eines Überstromes
auf dem Leitungsteil 1' die gleichzeitige Abgabe eines Signals von den Und-Gliedern
28 und 58 sicher. Damit kann aber sofort auch das Und-Glied 28 über die Leitung
34 auf den Löscheingang 61 des Speichers 59 wirken und ein Umschalten desselben
verhindern. Es wird daher lediglich der Speicher 29 umgeschaltet und über den Schaltverstärker
37 ein Ausschaltbefehl für den Leistungsschalter 4 gegeben.
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Sofern erforderlich, wird beispielsweise zwischen dem Speicher 59
und dem Schaltverstärker 67 des Auslöseteils 66 ein RC-Glied vorgesehen, durch welches
das Signal des Speichers 59 geringfügig verzögert wird, so daß zuverlässig ein Löschsignal
von der Torschaltung 28 des in der Staffelung vorangehenden Relais 10 wirksam
werden kann. Außerdem kann es zweckmäßig sein, das auf den Eingang 61 wirkende Löschsignal
nicht vom Ausgang des Und-Gliedes 28, sondern vom Ausgang des Speichers 29 abzuleiten
und dem Löscheingang 61 ein RC-Glied vorzuschalten, durch welches von dem Dauerimpuls
ein Kurzzeitimpuls abgeleitet wird. Die Dauer des Kurzzeitimpulses wird entsprechend
der Dauer der Abschaltzeit des Schalters 4 zuzüglich einer Sicherheitszeitspanne
bemessen. Nach Ablauf dieser Zeit steht dann das Schutzrelais 40 auch als Reserveschutz
für den Leitungsteil l' wieder zur Verfügung.
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Die Schutzrelais 10 und 40 der in F i g. 2 gezeigten Schutzeinrichtung
sind weitgehend ähnlich den in F i g. 1 dargestellten Schutzrelais 10, 40 aufgebaut.
Gleiche Teile sind daher mit den gleichen Bezugszeichen versehen, und die Beschreibung
kann sich im wesentlichen auf eine Erläuterung der Unterschiede beschränken.
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Bei dem in F i g. 2 dargestellten Schutzrelais 10 ist den Meßtriggern
12, 13, durch welche die positive bzw. negative Halbwelle der zu überwachenden
Wechselgröße erfaßt wird, nur ein Speicherelement 70 mit dominierend löschendem
Verhalten nachgeschaltet. Dabei sind die bejahenden Ausgänge 20, 21 der Meßtrigger
12, 13 mit den Speichereingängen 71, 72, die verneinenden Ausgänge 24, 25
über RC-Glieder 14, 16 bzw. 15, 17 mit den Löscheingängen 73, 74 des Speichers
70 verbunden.
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Die dem Auslöseteil36 vorgeschaltete Torschaltung ist unter Verwendung
eines dem Löscheingang des Speicherelementes 70 vorgeschalteten Oder-Gliedes 81
als negierte Oder-Schaltung ausgeführt. Die Eingänge des Oder-Gliedes 81 ist der
dominierend löschende Eingang 75 des Speichers 70. An den Eingang 75 ist der Ausgang
des Pulsgenerators 35 angeschlossen. Ferner ist der Ausgang des Pulsgenerators 35
mit einem Eingang des Oder-Gliedes 81 verbunden. Der Ausgang des Oder-Gliedes 81
ist über eine Leitung 33 an den Eingang des Oder-Gliedes 111 des in der Staffelung
nachfolgenden Schutzrelais 40 angeschlossen.
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Der Ausgang 76 des Speichers 70 ist mit dem Eingang 30 des Speichers
29 sowie über eine Leitung 83 mit dem Kondensator 79 des RC-Gliedes 79, 80 verbunden.
Außerdem ist der Kondensator 79 noch über eine Trenndiode 82 an den Ausgang des
Speichers 29 angeschlossen. Der Verbindungspunkt des Kondensators 79 mit dem Widerstand
80 ist an einen Eingang des Oder-Gliedes 81 angeschlossen. -Bei in der Staffelung
nachfolgenden Schutzrelais, also z. B. dem Schutzrelais 40, ist jedoch der Ausgang
106 des Speichers 100 im Meßteil 68 über ein eine Zeitverzögerung bewirkendes RC-Glied
107,
108 mit dem Eingang 60 des Speichers 59 des Auslöseteils 66 verbunden.
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Die in F i g. 2 dargestellte Schutzeinrichtung arbeitet wie folgt:
Bei Auftreten eines Fehlers auf dem Leitungsabschnitt 1' durchfließt die Wandler
8, 9 ein Überstrom, der von den Meßtriggern 12, 13, 42, 43 erfaßt wird. Dabei
sollen beispielsweise die Meßtrigger 12, 42 positive Halbwellen erfassen und als
erste ansprechen. Mit dem Ansprechen erscheint an den Ausgängen 20, 50 der Meßtrigger
12, 42 ein Signal, während das Signal an den Ausgängen 24, 54 verschwindet. Dementsprechend
liegt dann ebenfalls an den Eingängen 71, 101 der Speicher 70, 100 ein
Signal
vor, während das Signal an den dominierend löschenden Eingängen 7ä,103 weggefallen
ist. Infolge der RC-Glieder 14,16 bzw. 44, 46, deren Zeitkonstante etwas größer
als eine Halbwelle gewählt ist, kann nun aber ein Signal an den Eingängen 73, 103
frühestens nach Ablauf einer Zeit wieder erscheinen, die etwas größer als die Dauer
einer Halbwelle ist. Die Halbwellen umgekehrter Polarität werden damit überbrückt.
Im Falle eines Überstromes - also keines kurzzeitigen Wischers - haben vor Ablauf
dieser Zeit die Meßtrigger 12, 42 jedoch bereits wieder angesprochen, womit das
Signal an den verneinenden Ausgängen 24, 54 wieder entfällt.
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Bei Ansprechen eines Meßtriggers - im Beispiel die Meßtrigger 12,
42 - wird das Schutzrelais 10, 40 noch nicht angeregt, da die Speicher 70,100 in
diesem Fall noch nicht umschalten. ES liegt dann zumindest noch an den dominierend
löschenden Eingängen 74,104 ein Signal vor. Dieses fällt erst in der folgenden Halbwelle
mit dem Ansprechen des weiteren Meßtriggers 13, 43 weg. Zur Umschaltung des Speichers
70,100 ist jedoch weiter erforderlich= daß auch kein Sperrsignal vom Pulsgenerator
35 mehr vorliegt. Damit wird die gewünschte Gleichzeitigkeit der Umschaltung der
Speicher 70,100 erzielt. Darüber hinaus ergibt die Verwendung eines Sperrsignals
gegenüber der Verwendung eines Freigabesignals (s. Schutzrelais 10; 40 nach F i
g. 1) den Vorteil, daß weder durch einen Ausfall des Pulsgenerators 35 noch durch
eine Unterbrechung der Leitung 33 die Funktion der einzelnen Schutzrelais 10; 40
beeinträchtigt wird. Lediglich die Staffelung der Schutzrelais 10, 40 wird bei der
Unterbrechung der Leitung 33 in Frage gestellt. Außerdem ermöglicht die Verwendung
eines Sperrsignals. die Einsparurig einer gesonderten Leitung für die bertragurig
eines Verriegelungssignals an in der Staffelung nachfolgende Schutzrelais.
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Haben nun beide Meßtrigger 12,13 bzw. 42, 43 angesprochen und liegt
ferner kein Sperrsignal vom Pulsgenerator 35 an den dominierend wirkenden Eingängen
75,105 der Speicher 70,100 mehr vor, so schalten diese um, womit an den Ausgängen
76,106 ein Signal erscheint. Dieses Signal wirkt über die Leitung 83 bzw. 113, das
RC-Glied 79, 80 bzw. 109, 110 und das Oder-Glied 81 bzw. 111 als Verriegelungsimpuls
sofort auf einen Löscheingang eines Speichers eines nachgeschalteten Schutzrelais,
so daß das Signal am Ausgang dieses Speichers, z. B. Ausgang 106 von 100, wieder
verschwindet. Dadurch wird sichergestellt, daß lediglich bei dem ersten Schutzrelais
der Staffelung das Signal an den Speicher, z. ß. 29, des Auslöseteils weitergeleitet
und damit eine Auslösung des entsprechenden Leistungsschalters bewirkt wird. -.
Durch das RC-Glied 107, 108 vor dem Speichereingang 60 des Speichers 59 wird sichergestellt,
daß ein Verriegelungsimpuls über die Leitung 33 vor einer Umschaltung des Speichers
59 wirksam werden kann. - Mit dem Erscheinens eines Signals am Ausgang des Speichers
29@ liegt dieses als Dauersignal auch am Kondensator 79 an. über das RC-Glied 79,
80 wird damit bei einem Ansprechen des Schutzrelais 10 nur ein einmaliger Verriegelungsimpuls
abgegebene, dessen Dauer entsprechend der Auslösezeit des Schalters 4 zuzüglich
einer Sicherheitszeitspanne bemessen ist. Nach Ab-
lauf dieser Zeitdauer werden
nachfolgende Schutzrelais nicht mehr gesperrt und können erforderlichenfalls weitere
Abschaltungen fehlerhafter Leitungsstrecken herbeiführen.