DE1280288B - Farbfernseh-Aufnahmeverfahren mit zwei Fernseh-Bildaufnahmeroehren und Schaltungsanordnung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

H04n

Deutsche Kl.: 21 al - 34/31

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

P 12 80 288.9-31 (F 47171)

11. September 1965

17. Oktober 1968

Die Erfindung bezieht sich auf ein Farbfernseh-Aufnahmeverfahren, bei welchem vom Objekt unter Verwendung optischer Mittel drei Bilder in drei Grundfarben entworfen werden, durch deren Abtastung drei Farbwertsignale erhalten und auf drei 5 Farbkanäle übertragen werden.

Bei einem bekannten Farbfernseh-Aufnahmeverfahren werden die Bilder des Objektes in den einzel·- nen Primärfarben auf die Frontplatte je einer Aufnahmeröhre abgebildet. Es werden somit insgesamt drei Aufnahmeröhren benötigt, was einen relativ großen technischen Aufwand erfordert.

Es ist auch bereits eine Farbfernsehkamera bekannt, welche drei Signale mit nur zwei Aufnahme- ■ röhren erzeugt. Hierzu wird auf der Photoschicht der ersten Aufnahmeröhre ein panchromatisches Bild des aufzunehmenden Gegenstandes und auf der Photoschicht der zweiten Aufnahmeröhre zwei kleinere Bilder in zwei verschiedenen Spektralbereichen übereinander entworfen. Das Bild der ersten Aufnahme- ao röhre wird in der üblichen Weise zur Erzeugung eines Leuchtdichtesignals abgetastet. Die verschiedenfarbigen Bilder der zweiten Aufnahmeröhre werden zeilenweise abwechselnd abgetastet, indem die Horizontalablenkung mit derselben Zeilenfrequenz wie bei der ersten Aufnahmeröhre in Vertikalrichtung um die Höhe eines Bildes, vermehrt um den Abstand zwischen den Bildern, zeilenweise abwechselnd verschoben wird. Statt des Leuchtdichtesignals kann mit- , tels der ersten Aufnahmeröhre auch ein Grünsignal erzeugt werden. Durch die sprungweise Verschiebung der Horizontalabtastung in vertikaler Richtung ist es schwierig zu erreichen, daß einander entsprechende Zeilen der beiden verschiedenfarbigen Bilder genau erfaßt werden.

Es ist auch bereits bekannt, drei verschiedenfarbige Bilder auf die Photoschicht einer Bildaufnahmeröhre nebeneinander zu projizieren und gemeinsam in Normzeilendauer abzutasten. Auf diese Weise läßt sich jedoch kein normgemäßes Fernsehsignal gewinnen, da die Farbwertsignale nur etwa ein Drittel der Normzeilendauer aufweisen.

Schließlich wurde auch schon eine Farbfernsehkamera mit einer Aufnahmeröhre zur Erzeugung eines Leuchtdichtesignals und einer zweiten Aufiiahmeröhre zur Erzeugung von mehreren Farbsignalen vorgeschlagen, bei der mit einer Farbfilter enthaltenden Optik verschiedenen Farben entsprechende Bildauszüge auf verschiedenen Flächen des Schirms der zweiten Aufnahmeröhre projiziert werden und Optik und Ablenkmittel so ausgebildet sind, daß die Bildauszüge zeilenweise nacheinander abge-Farbfernseh-Aufnahmeverfahren mit zwei

Fernseh-Bildaufnahmeröhren

und Schaltungsanordnung zur Durchführung

des Verfahrens

Anmelder:

Fernseh G. m. b. H.,

6100 Darmstadt, Am Alten Bahnhof 6

Als Erfinder benannt:

Klaus Chmillon, 6100 Darmstadt

tastet werden und am Ausgang der Aufnahmeröhre in aufeinanderfolgenden Normzeilen verschiedenartige Farbsignale stehen. Mittels Verzögerungseinrichtungen mit der Verzögerungszeit je einer Nonnzeilendauer wird jeweils ein Farbsignal in den Normzeilen wiederholt, in denen es am Ausgang der Aufnahmeröhre nicht verfügbar ist, indem für jedes Farbsignal ein zeilenfrequenter Schalter abwechselnd ein direktes, ein um eine und bei drei Farbsignalen ein um die Dauer zweier Normzeilen verzögertes Farbsignal vom Eingang und den Ausgängen der Verzögerungsemrichtungen abgreift und ein lückenloses Farbsignal dieses Bildauszuges liefert.

Bei einer Farbfernsehkamera nach diesem Vorschlag werden die drei verschiedenfarbigen Bilder des Objektes nebeneinander auf dem Schirm der zweiten Aufnahmeröhre abgebildet und jedes Teilbild nur in jeder dritten Zeilenperiode abgetastet. Dadurch wird die Auflösung der drei Farbwertsignale sowohl in Zeilenrichtung als auch in der vertikalen Richtung auf ein Drittel der Auflösung herabgesetzt, die bei voller Ausnutzung des Bildformates auf der Aufnahmeröhre erhalten werden kann.

Werden mittels der zweiten Aufnahmeröhre jedoch nur zwei Farbwertsignale erzeugt, so muß das dritte Farbwertsignal durch Kombination mit dem Leuchtdichtesignal gebildet werden, wobei sich Farbfehler nur schwer vermeiden lassen.

Bei einem Farbfernseh-Aufnahmeverfahren, bei welchem vom Objekt unter Verwendung optischer Mittel drei Bilder in drei Grundfarben entworfen werden, durch deren Abtastung drei Farbwertsignale erhalten und auf drei Farbkanäle übertragen werden, wird erfindungsgemäß das Bild der Grundfarbe Rot und das Bild der Grundfarbe Blau nebeneinander auf der Photoschicht einer ersten Bildaufnahmeröhre

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und das Bild der Grundfarbe Grün auf der Photoschicht einer zweiten Bildaufnahmeröhre abgebildet, die Horizontal-Ablenkfrequenz der zweiten Bildaufnahmeröhre ist doppelt so groß wie die Horizontal-Ablenkfrequenz der ersten Bildaufnahmeröhre, das Ausgangssignal der ersten Bildaufnahmeröhre wird während der Dauer der Abtastung des ersten Bildes dem zugehörigen ersten Farbkanal und verzögert dem zweiten Farbkanal zugeführt, dieses Ausgangssignal der ersten Aufnahmeröhre wird während der Dauer der Abtastung des zweiten Bildes dem zugehörigen zweiten Farbkanal und verzögert dem ersten Farbkanal zugeführt, die Verzögerung des Ausgangssignals der ersten Aufnahmeröhre ist angenähert gleich der Dauer, die zur Abtastung des ersten Bildes oder des zweiten Bildes in horizontaler Richtung benötigt wird, und das Ausgangssignal der zweiten Aufnahmeröhre wird dem der Primärfarbe Grün zugeordneten dritten Farbkanal zugeführt.

Das erfindungsgemäße Farbfernseh-Aufnahmeverfahren zeichnet sich dadurch aus, daß eine nach diesem Verfahren ausgeführte und betriebene Farbfernsehkamera annähernd die gleiche Empfindlichkeit besitzt wie eine Farbfernsehkamera mit drei Aufnahmeröhren. Das erflndungsgemäße Farbfernseh-Aufnahmeverfahren benötigt zu seiner Durchführung nur einen relativ geringen technischen Aufwand und liefert ohne zusätzliche Umformung unmittelbar die drei Farbwertsignale, wobei, wie erwünscht, die Auflösung im Grünkanal durch das größere Bildformat und die kontinuierliche Abtastung höher ist als in dem Blau- und Rotkanal.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Aufnahmeverfahrens an Hand der schematischen Fig. 1 bis 3 beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine Farbfernseh-Aufnahmeapparatur, bei der zwei Aufnahmeröhren verwendet werden, und F i g. 2 und 3 Frontplatten der beiden Aufnahmeröhren nach Fig. 1.

Nach Fig. 1 wird der vom Objekt 1 ausgehende Strahlengang, unter Verwendung des Objektivs 2, der Spiegel 3, 4, 5, 6, 7 zerlegt, so daß Bilder, entsprechend den Primärfarben Rot, Blau und Grün, entstehen. Die Bilder 8 bzw. 9, entsprechend den Farben Rot bzw. Blau, werden nebeneinander auf der Frontplatte 11 (F i g. 2) der Aufnahmeröhre 12 abgebildet. Das Bild 13, entsprechend der Primärfarbe Grün, wird auf der Frontplatte 14 der Aufnahmeröhre 15 abgebildet. Die Horizontal-Ablenkfrequenz (15,625 kHz), mit der das Bild 13 unter Verwendung der Aufnahmeröhre 15 abgetastet wird, ist zweimal größer als die Horizontal-Ablenkfrequenz! (7,8125 kHz), mit der die Bilder 8 und 9 unter Verwendung der Aufnahmeröhre 12 abgetastet werden. Während der Abtastung einer ersten Zeile des Bildes 13 wird auch eine Zeile des Bildes 8 abgetastet. Während der Abtastung der nächsten Zeile (nach dem Zwischenzeilenverfahren), d. h. also der dritten Zeile, des_# Bildes 13 wird gleichzeitig eine Zeile des Bildes 9 abgetastet. Während der Dauer der ersten, fünften, neunten, dreizehnten ... Zeile des »grünen« Bildes 13 wird somit immer das »rote« Bild 8 und während der Dauer der dritten, siebten, elften, fünfzehnten ... Zeile des »grünen« Bildes 13 wird immer das »blaue« Bild 9 abgetastet.

Das Ausgangssignal der Aufnahmeröhre 12 wird über eine Leitung 16, über die Laufzeitkette 17 dem Schaltungspunkt 18 und über die Leitung 19 dem Sehaltungspunkt 21 zugeführt. Unter Verwendung eines Elektronenschalters 22 wird während der Dauer der Abtastung des Bildes 8 der erste Farbkanal 23, entsprechend der Farbe Rot, und der zweite Farbkanal 24, entsprechend der Farbe Blau, an die Schaltungspunkte 21 bzw. 18 geschaltet. Während der Abtastung des Bildes 9 werden die Farbkanäle 23 bzw. (gestrichelt eingezeichnete Kontaktstellung) mit dem Sehaltungspunkt 18 bzw. über 21' mit dem Sehaltungspunkt 21 verbunden. Unter Verwendung dieses elektronischen Umschalters 22 werden somit den Farbkanälen 23 und 24 dauernd entsprechende Farbsignale zugeführt. Der Ausgang der Aufnahmeröhre 15 ist an den dritten Farbkanal 25, entsprechend der Farbe Grün, angeschlossen. Die durch die Laufzeitkette 17 bewirkte Verzögerung ist gleich jener Dauer, die zur Abtastung jedes der Bilder 8, 9 in horizontaler Richtung benötigt wird.

Die Farbkanäle 23, 24, 25 können dm Kurzschlußbetrieb direkt an ein Farbfernseh-Wiedergabegerät (nicht dargestellt) übertragen werden. Diese Farbkanäle 23, 24, 25 können aber auch an einen Coder angeschlossen sein, welcher in an sich bekannter Weise ein Farbbildsignalgemisch erzeugt und über den Ausgang 27 abgibt.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Farbfernseh-Aufnahmeverfahren, bei welchem vom Objekt unter Verwendung optischer Mittel drei Bilder in drei Grundfarben entworfen werden, durch deren Abtastung drei Farbwertsignale erhalten und auf drei Farbkanäle übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Bild (8) der Grundfarbe Rot und das Bild (9) der Grundfarbe-Blau nebeneinander auf der Photoschicht (11) einer ersten Bildaufnahmeröhre (12) und das Bild (13) der Grundfarbe Grün auf der Photoschicht (14) einer zweiten Bildaufnahmeröhre (15) abgebildet wird, daß die Horizontal-Ablenkfrequenz der zweiten Bildaufnahmeröhre (15) doppelt so groß ist wie die Horizontal-Ablenkfrequenz der ersten Bildaufnahmeröhre (12), daß das Ausgangssignal der ersten Bildaufnahmeröhre (12) während der Dauer der Abtastung des ersten Bildes (8) dem zugehörigen ersten Farbkanal (23) und verzögert dem zweiten Farbkanal (24) zugeführt wird, daß dieses Ausgangssignal der ersten Aufnahmeröhre (12) während der Dauer der Abtastung des zweiten Bildes (9) dem zugehörigen zweiten Farbkanal (24) und verzögert dem ersten Farbkanal (23) zugeführt wird, daß die Verzögerung des Ausgangssignals der ersten Aufnahmeröhre (12) angenähert gleich der Dauer ist, die zur Abtastung des ersten Bildes (8) oder des zweiten Bildes (9) in horizontaler Richtung benötigt wird, und daß das Ausgangssignal der zweiten Aufnahmeröhre (15) dem der Primärfarbe Grün zugeordneten dritten Farbkanal (25) zugeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung des Ausgangssignals der ersten Aufnahmeröhre (12) auf die beiden Farbkanäle (23, 24) mittels eines elektronischen Schalters (22) bewirkt wird, der im Rhythmus der Horizontal-Ablenkfrequenz der zweiten Aufnahmeröhre (15) umschaltet.

3. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge-

kennzeichnet, daß der Ausgang der ersten Aufnahmeröhre (12) über eine Leitung (19) mit einem ersten Schaltungspunkt (21) bzw. über eine andere Leitung (16) und eine Laufzeitkette (17) mit einem zweiten Schaltungspunkt (18) verbunden ist und daß unter Verwendung des elektronischen Schalters (22) während der Dauer der Abtastung des ersten Bildes (8) der erste bzw. zweite Schaltungspunkt (21 bzw. 18) mit dem ersten bzw. zweiten Farbkanal (23 bzw. 24) und während der Dauer der Abtastung des zweiten Bildes (9) der erste bzw. zweite Schaltungspunkt (21 bzw. 18) mit dem zweiten bzw. ersten Farbkanal (24 bzw. 23) verbunden ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 844 921, 966 569, 904421;

Deutsche Auslegeschriften Nr. 1114 222, 079, 1026354;

französische Patentschrift Nr. 1391893; britische Patentschrift Nr. 749511; USA.-Patentschrift Nr. 2 641643.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

809 627/1086 10.68 © Bundesdruckelei Berlin