DE128019C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die meisten der bisher gebräuchlichen Briefordner haben den Uebelstand, dafs man die Briefe, Karten u. dergl. vor Einlegen in den Ordner lochen mufs. Man hat wohl auch schon das die Schriftstücke verletzende Lochen dadurch zu vermeiden gesucht, dafs man die Schriftstücke entweder in ihrer ganzen Länge durch Federung oder im mittleren Theil durch eine auf- und niederschraubbare Druckplatte oder auch durch sie umschlingende Ketten eingeklemmt hat. Derartige Briefordner weisen den Nachtheil auf, dafs beim Nachblättern der Briefe diese infolge der nothwendigen Lösung des Verschlusses leicht herausfallen bezw. in Unordnung gerathen.

Der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Briefordner vermeidet die Uebelstände dieser verschiedenen Befestigungsarten, während er ihre Vortheile in sich vereinigt. Das Wesen der Erfindung besteht nämlich darin, dafs an einer auf- und niederschraubbaren Druckplatte, welche die Schriftstücke fest einklemmt, eine mit Lochzahnung versehene Klappe drehbar befestigt ist, in deren Schlitze ein Sperrhaken der am ä'ufseren Rande des Briefordnerbodens befestigten Ketten eingreifen kann. Die Druckplatte kann dabei in der Richtung der durch die Schraubenmitte gehenden Achse länger, als in der Richtung quer zu derselben sein, so dafs sie in der einen Stellung, der Schlufsstellung, die Bogen mit dem Alphabet sammt den zwischengelegten Briefen mehr Uberfafst, als wenn sie um 90 ° aus der Schlufsstellung herausgedreht ist. Im letzteren Falle werden die Bogen mit dem Alphabet sammt den zwischengelegten Briefen

u. dergl. nur an der äufsersten Kante gehalten, so dafs man alsdann die Briefe nachlesen kann, ohne sie aus dem Ordner herausnehmen zu brauchen.

Die Verbindung der Schraubenklemme mit der mit Lochzahnung versehenen Klappe zum Einhaken der Schnüre ermöglicht ein festes Zusammenhalten der Schriftstücke ganz unabhängig von deren Zahl und Stärke und verhindert ein Herausfallen der durch die Druckplatte eingeklemmten Schriftstücke auch bei heftigeren Stöfsen.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht, und zwar stellen dar:

Fig. ι einen Querschnitt durch den aufgeklappten Ordner, und

Fig. 2 eine Oberansicht auf denselben, mit der die Bogen mit dem Alphabet sammt zwischengelegten Briefen festhaltenden Druckplatte in der Schlufsstellung.

Auf dem Bodendeckel α des Ordners ist eine Platte b mit Scharnier c angeordnet, an welchem eine zweite Platte d mit dem an ihr befestigten Schraubenstifte e sich drehen kann.

Auf der Schraube e kann eine Mutter f auf- und niedergeschraubt werden, an welcher die längliche Druckplatte g vorgesehen ist. Die Druckplatte g ist in der einen Richtung länger als in der quer hierzu liegenden, so dafs die Platte in der gezeichneten Stellung weiter auf den Stofs der Registerblatter h sammt zwischengelegten Briefen reicht, als wenn sie in eine zu dieser Stellung um 90° gedrehte Stellung gebracht wird; im letzteren Falle fafst die Platte g nur mit einer schmalen Kante über den Rücken der Registerblätter h.

Claims (2)

An der Platte g ist in Scharnieren i eine auf- und niederklappbare Klappe k befestigt, deren Scharnierstift eine Nase trägt, gegen deren Flächen sich eine Feder m legt, um die Klappe in ihren Endlagen (Fig. i) sicher zu halten. Die Klappe k trägt im Innern eine Platte η mit Schlitzen o, in welche das aufgebogene hakenförmige Ende eines Sperrhakens ρ eingreift, wenn die Klappe k niedergeklappt ist. Von dem Sperrhaken ρ gehen zwei Kettchen oder Schnüre q nach dem äufseren Rande des Bodendeckels a, so dafs auf diese Weise die durch die Druckplatte g eingeklemmten Registerblätter h mit Hülfe des Sperrhakens ρ und Kettchen q festgeklemmt werden und auch bei heftigeren Stöfsen aus dem Ordner nicht herausrutschen können. Der Sperrhaken ρ kann an den zur Seite unter der Klappe Ic hervorstehenden Enden r angefafst und in einen . der Schlitze ο eingeführt werden. Auf dem obersten Bogen des Registers h (demjenigen mit dem Buchstaben ^4) ist eine Metallplatte s befestigt, um ihn nicht durch das Ueberschieben der Platte g zu beschädigen. Aus dem gleichen Grunde können vorteilhaft die Ketten q ganz oder theilweise eine Leder- oder Tuchunterlage oder Umhüllung erhalten. Das Register h des Ordners ist an der Rückseite geschlossen, besitzt jedoch Falze, welche ein Einlegen von Briefen in beliebiger Zahl bei einem Buchstaben ermöglichen. Die Handhabung des Briefordners ist folgende: Sollen Briefe, Postkarten u. dergl. in den Ordner eingelegt werden, so wird die Klappe k hochgeklappt, wodurch der Sperrhaken ρ mit den Ketten q freigegeben wird. Hierauf wird die Mutter / mit der Druckplatte g gedreht, so dafs das Register h beliebig durchblättert bezw. auch von seiner Unterlage abgenommen werden kann. Nach Einlegen (oder Herausnehmen) von Briefen wird die Mutter f mittelst der Klappe k hoch- oder niedergeschraubt, bis die an der Mutter befestigte Druckplatte g auf dem Register h fest aufliegt; die Klappe k wird umgeklappt, nachdem der Sperrhaken ρ auf das Register h aufgelegt und die Ketten q stramm angezogen worden waren. Das hakenförmige Ende des Sperrhakens ρ greift in die entsprechende Öeffnung ο des Schliefsbleches η der Klappe k. Will man in einem im Ordner befindlichen Briefe etwas nachsehen, ohne diesen selbst herauszunehmen, so wird die Mutter f mit der Druckplatte g um 90° gedreht, so dafs noch genügend Druck, aber am äufserslen Ende, vorhanden ist, um die Registerblä'tter h zusammenzuhalten. Es kann alsdann der Brief bequem nachgesehen werden, worauf nach Zurückdrehen der Mutter f in ihre alte Lage der Verschlufs wieder vollzogen wird, so dafs das Register h nicht erst von seiner Stelle im Ordner entfernt zu werden braucht. Pate ν τ-An sprüche:

1. Ein Briefordner, bei welchem die Schriftstücke an ihrem Rücken durch eine auf- und niederschraubbare Druckplatte eingeprefst werden, dadurch gekennzeichnet, dafs an der Druckplatte (g) eine Klappe (k) drehbar befestigt ist, in deren Schlitze (0) ein Sperrhaken (p) der am äufseren Rande des Briefordnerbodens (a) befestigten Ketten (q) eingreifen kann, zum Zweck, ein Herausfallen der durch die Druckplatte (g) eingeklemmten Schriftstücke (h) auch bei heftigeren Stöfsen zu verhindern.

2. Eine Ausführungsform des Briefordners nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Druckplatte (g) in der einen Richtung langer ist als in der quer hierzu liegenden, damit nach Lösen der Ketten (q) und Drehen der Druckplatte (g) um 90° die Schriftstücke (h) nur an ihrem äufsersten Rande festgeklemmt werden, zum Zweck, die Schriftstücke (h) bequem durchblättern zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.