DE1279108B - Schaltungsanordnung fuer Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen, mit kreuzfeldartig aufgebauten Schaltfeldern - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

HOIh

H04q

Deutsche Kl.: 21 a3~ 22/10

Nummer: 1279108

Aktenzeichen: P 12 79 108.1-31 (S 103518)

Anmeldetag: 29. April 1966

Auslegetag: 3. Oktober 1968

Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen, mit kreuzfeldartig aufgebauten Schaltfeldern, in denen die einzelnen Empfangsschaltmittel an den Kreuzpunkten von in zwei 5 Koordinatenrichtungen verlaufenden Stromleitern (Zeilen- und Spaltenleitungen) angeordnet sind. Derartige Schaltfelder werden z. B. zur Steuerung der Koppelrelais von Relaiskoppeleinrichtungen benötigt, deren Koppelkontakte ebenfalls in kreuzfeldartig aufgebauten Kontakt- oder Koppelvielfachen zusammengefaßt sein können. In derartigen Schaltfeldern ist die Lage jedes Empfangsschaltmittels (z. B. jedes Koppelrelais) durch die Angabe von zwei Koordinaten bestimmt, und seine Beeinflussung wird durch die Anschaltung der beiden sich an seinen Lageort kreuzenden Stromleitern an eine geeignete Steuerspannungsquelle ermöglicht. In Reihe mit dem zwischen die beiden Stromleiter geschalteten Empfangsschaltmittel sind im allgemeinen Entkoppel- so schaltmittel vorzusehen, mit deren Hilfe die durch den kreuzfeldartigen Aufbau des Schaltfeldes bedingten parallelen Stromzweige gegeneinander entkoppelt werden. Zu diesem Zweck dienen in aller Regel Gleichrichter, deren Ventilwirkung einen Stromfluß in die dem ausgewählten Kreuzpunkt parallelliegenden Stromzweige verhindert. In diesen Stromzweigen, deren kleinste drei in Reihe geschaltete Empfangsschaltmittel mit ihren Entkoppelschaltmitteln umfassen, ist nämlich mindestens ieiner der als Entfcoppelschaltmittel dienenden Gleichrichter in Sperrrichtung gepolt. Diese erwünschte Entkoppelwirkung hat auf der anderen Seite jedoch zur Folge, daß den an den Kreuzpunkten angeordneten Empfangsschaltmitteln nur Ströme einer bestimmten Richtung zugeführt werden können.

Es besteht häufig der Wunsch, als Empfangsschaltmittel bistabile Relais zu verwenden, da diese ohne ständige Energiezufuhr in ihrem Arbeitszustand gehalten werden. Die Rückführung solcher Relais in ihren Ruhezustand erfolgt bekanntlich mit Hilfe eines weiteren Stromimpulses, der einen entgegengesetzt gerichteten magnetischen Fluß erzeugt. Das bedeutet, daß bei bistabilen Relais, die mit nur einer Wicklung ausgestattet sind, Anwerf- und Abwerfimpuls unterschiedliche Stromrichtungen haben müssen. Diese können jedoch nach dem Obengesagten in Schaltfeldern, in denen als Entkoppelschaltmittel Gleichrichter Verwendung finden, nicht über ein und denselben Stromleiter übertragen werden.

Es besteht nun die Möglichkeit, daß jedes der bistabilen Relais sich bei seinem Wirksamwerden mit Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen, mit kreuzfeldartig aufgebauten Schaltfeldern

Anmelder:

Siemens Aktiengesellschaft, Berlin und München, 8000 München 2, Witteisbacherplatz 2

Als Erfinder benannt:
Wolfgang Papke, 8135 Söcking; Herbert Philipp, 8000 München

einem relaiseigenen Kontakt einen Abwerfstromkreis vorbereitet, der den Entkoppelgleichrichter nicht enthält.

Es ist auch möglich, dem als Anwerfmatrix dienenden Schaltfeld ein ähnlich aufgebautes, als Abwerfmatrix dienendes Schaltfeld zuzuordnen, an dessen Kreuzpunkten Abwerfwicklungen der bistabilen Relais angeordnet sind.

In der deutschen Auslegeschrift 1242 710 ist vorgeschlagen worden, in Schaltfeldern der eingangs beschriebenen Art jedem der in einer Koordinatenrichtung verlaufenden Stromleiter eine Hilfsader zuzuordnen, an die die mit einem Entkoppelgleichrichter in Verbindung stehende Klemme des jeweiligen Empfangsschaltmittels über einen weiteren Entkoppelgleichrichter von entgegengesetzter Polung angeschaltet ist. Auf diese Weise ist es zwar möglich, den einzelnen Empfangsschaltmitteln Ströme unterschiedlicher Richtung zuzuführen, die Anordnung erfordert jedoch einen nicht unerheblichen Mehraufwand an Bauelementen und Verdrahtungsarbeit.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Schaltungsanordnung für kreuzfeldartig aufgebaute Schaltfelder zu schaffen, in denen den einzelnen an den Kreuzpunkten von in zwei Koordinatenrichtungen verlaufenden Stromleitern angeordneten Empfangsschaltmitteln, die jeweils mit kreuzpunktindividuellen aus nichtlinearen Zweipolen bestehenden Entkoppelschaltmitteln in Reihe geschaltet sind, Ströme unterschiedlicher Richtung zugeführt werden können.

Sie erreicht dies dadurch, daß die nichtlinearen Zweipole für eine Stromrichtung niederohmig leitend sind und für die andere Stromrichtung ebenfalls einen

809 619/78

Claims (1)

1. 3 4

   Bereich niedrigen differeatiellen Widerstands auf- troden des elektrisch bistabilen Zweipols niedriger weisen, der sich jedoch erst nach Überschreiten einer ist als die »Zündspannung«.

   Spannungswelle einstellt, und daß zur Beeinflussung Als Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung ein eines der Empfangsschaltmittel durch nur entweder kreuzfeldartig aufgebautes Schaltfeld dargestellt, das die eine oder die andere Stromrichtung entsprechend 5 aus drei Zeilenleitungen ζ 1, ζ 2 und ζ 3 sowie drei unterschiedlich gepolte Steuerspannungen an die Spaltenleitungen si, s2 und ί 3 besteht. An den neun beiden sich an seinem Lageort kreuzenden Strom- Kreuzpunkten dieser Leitungen sind die als bistabile leiter anschaltbar sind und daß die der einen Strom- Relais ausgebildeten Empfangsschaltmittel A11 bis richtung zugeordnete Steuerspannung kleiner ist als A 33 angeordnet. Sie sind in Reihe mit je einem Entder Wert der genannten Spannungsschwelle und die io koppelschaltmittel (EU bis E33) zwischen die beider anderen Stromrichtung zugeordnete Steuerspan- den sich an ihrem Lageort kreuzenden Zeilen- und nung größer als der Wert dieser Spannungsschwelle, Spaltenleitungen geschaltet. Als Entkoppelschaltjedoch kleiner als ihr doppelter Wert ist. mittel dienen Zenerdioden, deren Zenerspannung mit

   Die Verwendung von nichtlinearen Zweipolen be- U₂ bezeichnet werde. Die als Empfangsschaltmittel

   stimmter Kennlinienform als Entkoppelschaltmittel 15 verwendeten bistabilen Relais mögen durch einen

   ermöglicht es also in Verbindung mit in geeigneter von der betreffenden Zeilenleitung zur Spaltenleitung

   Weise bemessenen Steuerspannungen, die der Erfin- fließenden positiven Stromimpuls in ihre Arbeitslage

   dung zugrunde liegende Aufgabe ohne die Nachteile gesteuert werden, was durch einen Pfeil an der

   der zuletzt genannten bekannten Anordnung zu er- Wicklung des Relais A 22 angedeutet werden soll. Für

   füllen. 20 diese Stromrichtung ist das mit der Relaiswicklung

   Die durch die Erfindung gekennzeichnete Anord- in Reihe geschaltete Entkoppelschaltmittel (z. B. die nung gleicht einer anderen in der deutschen Aus- ZenerdiodeE22) niederohmig leitend. Die als Anlegeschrift 1220 900 bereits vorgeschlagenen Anord- werfspannung dienende Steuerspannung U_an muß nung, bei der in einem Schaltfeld zur Steuerung bi- nach dem Kennzeichen der Erfindung kleiner sein als stabiler Relais an Stelle von Entkoppelgleichrichtern 25 die Zenerspannung U_t. Wird dann — wie dies als zur Entkopplung stromrichtungsunabhängige Bau- Beispiel in die dargestellte Schaltung eingezeichnet elemente (z. B. Varistoren oder Glimmlampen) ver- ist — der positive Pol dieser Steuerspannung mit der wendet werden. Die im übrigen symmetrisch zum Zeilenleitung ζ 2 und ihr negativer Pol mit der Nullpunkt verlaufende Kennlinie derartiger Bau- Spaltenleitung s 2 verbunden, so kann in dem Stromelemente ist bekanntlich durch eine Spannungs- 30 kreis

   schwelle gekennzeichnet. Diese Spannungsschwelle + U _n, Z2, A22, E22, s2, —U_an

   wird in der bereits vorgeschlagenen Anordnung eben- , „ , . TL- ' '. ,' _T ",. „ ,

   falls zur Entkopplung ausgenutzt, jedoch im Gegen- £as Relais Λ 22 angeworfen werden. In die parallelen

   satz zu der Anordnung gemäß der Erfindung für »tromJoreise

   beide Stromrichtungen. Sie hat daher gegenüber die- 35 + U_an, z2, A 23, E23, E33, A 33, A 32, £32,

   ser den. Nachteil eines höheren Spannungsbedarfs _S2, -U_0n

   und verbunden damit eines größeren Stromvef- ,

   brauchs. ^oder

   Als Entkoppelschaltmittel zur Verwirklichung der +U_an, z2, A21, E21, EU, AU, $2, —U_an Erfindung können vorzugsweie Zenerdioden dienen, 40 _{kam dagegeil} kein Strom fließen, da die Steuerspanda deren Kennhmenverlauf die gestellten Bedingun- ^ voraussetzungsgemäß kleiner ist als die gen erfüllt: Sie sind fur erne Stfomnchtung nieder- _Ζεη|_Γ8ρ°^_{ηΕ V und} damit die Zenerdioden £33 ohmig leitend, haben jedoch auch fur die andere _{bzw EU niclltleitend werden}.
   Stromnehrung einen Bereich niedrigen differentiellen _{SoR das bistabile Relais A 22} ^_{61 ab eworfen} Widerstandes, der sich nach Überschreiten einer 45 _{werd so muß ihm ein} stromimpuls von entgegen-Spannungsschwelle der Zenerspannung, einstellt, ^ _{Stromrichtung zuge}ffihrt werden. Zu diesem

   An Stelle von Zenerdioden können jedoch auch |_{weck wird di&} gpaltenleitung * 2 mit dem positiven

   Varistoren mit para geschalteten Gleichrichtern _{pol und die Zeile}£_{leitung z2} ^ _{dem negat}l_{veil Pol}

   als Entkoppelschaltmittel Verwendung finden _der Steuerspannungsquelle U_ab verbunden. Diese

   Es ist ferner möglich, den gewünschten Kenn- ₅o _{Ste ann}^ _ist voraussetzungsgemäß größer als

   hmenverlauf durch die Parallelschaltung einer _die Zenerspannung ?7₂, so daß in dem Stroinkreis
   Glimmlampe und eine Gleichrichters zu realasieren.

   Schließlich können als Entkoppelschaltmittel auch +U_ab, s2, E22, A22, z2,—U_ab
   VierschichtdiodenmitantiparallelgeschaltetemGleich- _ein Abwerfstrom für das Relais^22 fließen kann, richter verwendet werden. Die beiden zuletzt ge- 55 Sie ist andererseits kleiner als die doppelte Zenernannten Anordnungen, die Kombination eines spannung U₂, so daß z. B. in dem parallelen Strom-Gleichrichters mit einer Glimmlampe oder einer Vier- kreis

   schichtdiode, stellen elektrisch bistabile Zweipole _{+ Ό s2 E32 A 32 A 31 E31 E21 A 21}

   dar, d.h., die betreffenden Stromspannungskenn- i—jj-

   linien haben sogenanntes »Zündspannungsverhalten«; 60 ^z2> ~^uab

   Daraus ergibt sich, daß die für die entsprechende kein Strom fließen kann, da in ihm sowohl die Zener-Stromrichtung zuständige Steuerspannung zwar diode £32 als auch die Zenerdiode£21 in »Sperrgrößer sein muß als die »Zündspannung« des als richtung« gepolt sind.
   Entkoppelschaltmittel dienenden elektrisch bistabilen

   Zweipols, sie muß diesen Wert jedoch nicht um die 65 Patentanspruch:

   zur Beeinflussung der Empfangsschaltmittel erforder- Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen,

   liehe Spannung überschreiten, da nach erfolgter insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen, mit

   Zündung die Spannung zwischen den beiden Elek- kreuzfeldartig aufgebauten Schaltfeldern (z.B.

   Steuermatrizen von Relaiskoppelanordnungen), in denen die einzelnen Empfangsschaltmittel (z. B. die Steuerwicklungen von Koppelrelais) an den Kreuzpunkten von in zwei Koordinatenrichtungen verlaufenden Stromleitern (Zeilen- und Spaltenleitungen) angeordnet und in Reihe mit kreuzpunktindividuellen aus nichtlinearen Zweipolen bestehenden Entkoppelschaltmitteln zwischen die beiden sich an seinem Lageort kreuzenden Stromleiter geschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtlinearen Zweipole für eine Stromrichtung niederohmig leitend sind und für die andere Stromrichtung ebenfalls einen Bereich niedrigen differentiellen Widerstands aufweisen, der sich jedoch erst nach Überschreiten einer Spannungsschwelle einstellt, und daß zur Beeinflussung eines der Empfangsschaltmittel durch nur entweder die eine oder die andere Stromrichtung entsprechend unterschiedlich gepolte Steuerspannungen an die beiden sich an seinem Lageort kreuzenden Stromleiter anschaltbar sind und daß die der einen Stromrichtung zugeordnete Steuerspannung kleiner ist als der Wert der genannten Spannungsschwelle und die der anderen Stromrichtung zugeordneten Steuerspannung größer als der Wert dieser Spannungsschwelle, jedoch kleiner als ihr doppelter Wert ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Auslegeschrift Nr. 1083 340.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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