DE1278701B - Fungizides Mittel - Google Patents
Fungizides MittelInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D339/00—Heterocyclic compounds containing rings having two sulfur atoms as the only ring hetero atoms
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
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BIBLIOTHEK
( DES DEUTSüHgN \
V PATENTAMTES /
Int. Cl.:
Deutsche Kl.:
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A611
AOIn
C07d
C07d
30i-3
451-9/12
12q-27
12q-27
P 12 78 701.8-41 (A 58269)
22. Februar 1968
26. September 1968
In dem Hauptpatent 1242 324 sind fungizide Mittel beschrieben, welche als Wirkstoffe 1,2-Dithiol-3-one
enthalten, die in 5-Stellung durch einen ein oder zwei aliphatische Kohlenwasserstoffreste
aufweisenden Aminorest substituiert sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft neue fungizide Mittel, die als Wirkstoffe 4-Chlor-5-amino-l,2-dithiol-3-one
enthalten, deren Aminoreste aromatisch substituiert sind. Die Erfindung betrifft ferner Verfahren
zur Herstellung solcher Mittel sowie Verfahren zur Bekämpfung von schädlichen Pilzen auf
Pflanzen und organischen Materialien und zum Schützen von organischen Materialien und Gegenständen
vor dem Befall durch schädigende und zerstörende Pilze unter Verwendung solcher 4-Chlor-5-amino-l,2-dithiol-3-one
oder von diese enthaltenden Mitteln sowie die damit geschützten organischen Materialien und Gegenstände.
Aus der Literatur sind 4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on (deutsche Auslegeschrift 1 102174) und 4-Aryl-5-chlor-l,2-dithiol-3-one
(deutsche Auslegeschrift 1 126 668) als pestizide bzw. fungizide Wirkstoffe bekanntgeworden. Diese Verbindungen sind aber
entweder gegen phytopathogene Pilze und deren Sporen unwirksam oder wegen ihrer Flüchtigkeit
und Giftigkeit zum Schützen organischer Materialien nicht geeignet.
Es wurde nun gefunden, daß fungizide Mittel, die als Wirkstoffe in der Aminogruppe aromatisch
substituierte 4-Chlor-5-amino-l,2-dithiol-3-one der allgemeinen Formel I
Fungizides Mittel
Zusatz zum Patent: 1242 324
Anmelder:
Agripat S. A., Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein, Dr. E. Assmann,
Dr. R. Koenigsberger
und Dipl.-Phys. R. Holzbauer, Patentanwälte,
8000 München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Dr. Jörg Bader, Ariesheim;
Dr. Karl Gätzi, Basel (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 23. Februar 1967 (2700)
(D
enthalten, in der Ri Wasserstoff, einen niederen Alkylrest, einen durch Hydroxylgruppen oder einen
Phenylrest substituierten niederen Alkylrest oder den Benzoylrest und R2 einen unsubstituierten oder
substituierten Phenyl- oder Naphthylrest bedeutet, sich vorzüglich zur Bekämpfung von schädlichen
Pilzen, wie phytopathogenen Pilzen und organische Materialien und Gegenstände schädigenden und
zerstörenden Pilzen und zum Schütze solcher Materialien und Gegenstände vor dem Befall durch
derartige Pilze eignen. Einige dieser Verbindungen sind auch bakterizid wirksam.
Unter einem niederen Alkylrest Ri soll ein geradkettiger
oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen verstanden sein, wie der Methyl-, Äthylsowie
ein Propyl- oder Butylrest.
Als Substituenten des Phenyl- oder Naphthylrestes R2 — insbesondere aber des Phenylrestes —
kommen in Betracht: ionogene Gruppen, wie z. B. Hydroxyl-, Amino-, Mono- und Dialkylamino-,
Carboxyl- und Sulfogruppen; nichtionogene Gruppen, wie z. B. Halogenatome oder Carbamoyl-,
Sulfamoyl-, mono- und disubstituierte Carbamoyl- und Sulfamoyl-, Alkoxycarbonyl-, Alkanoyl-, Cyano-
und Nitrogruppen, sowie Alkyl-, Trifluormethyl-, Phenyl-, Benzyl-, Alkoxy-, Alkylthio- und Alkylsulfinylgruppen.
Ein Phenyl- oder Naphthylrest R2 kann mehrere gleiche oder verschiedene Substituenten
aufweisen.
Ein substituierter Phenylrest R2. ist vorzugsweise durch 1 oder 2 Halogenatome oder Alkylreste
oder durch einen Hydroxyl-, Dialkylamino-, Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Alkoxycarbonyl-, Alkanoyl-,
Cyano-, Nitro-, Trifluormethyl-, Phenyl-, Alkoxy-, Alkylthio- oder Alkylsulfinylrest substituiert.
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Die StofFklasse der von der allgemeinen Formel I umfaßten Verbindungen muß als bekannt gelten
(vgl. F.'Boberg, Annalen der Chemie, 169 bis. 177 [1965]). Soweit unter die allgemeine Formel
noch nicht beschriebene neue Verbindungen fallen, können diese erhalten werden, indem man 4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on
mit einem aromatischen Amin
R1,
IO
umsetzt, nötigenfalls in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, wie eines tertiären Amins, ζ. Β.
eines Trialkylamins, Dialkylanilins usw. Verbindungen der Formel I, in denen Ri nicht Wasserstoff
bedeutet, können aus den entsprechenden 5-Anilino- oder 5-Naphthylamino-4-chlor-l,2-dithiol-3-onen
durch nachträgliche Einführung eines aliphatischen Kohlenwasserstoffrestes, beispielsweise mit einem
Alkylierungsmittel, oder eines Alkanoylrestes mit Hilfe eines Acylierungsmittels erhalten werden.
Die in den erfindungsgemäßen Mitteln als Wirkstoffe enthaltenden Verbindungen der allgemeinen
Formell sind gegen zahlreiche phytopathogene Pilze wirksam. Die neuen Mittel dienen vorzugsweise
zum Schützen von Pflanzen oder von Pflanzenteilen, wie Blüten, Samen, Früchten, Wurzeln, Stengeln
und Laubwerk vor Pilzbefall und zur Bekämpfung von Pilzen auf diesen Pflanzenteilen. Sie wirken
teilweise auch gegen sonst schwer zu bekämpfende echte Mehltauraten. Die 4-Chlor-5-amino-l,2-dithiol-3-one
der allgemeinen Formell werden von den Pflanzen sehr gut vertragen. Außerdem besitzen
diese Wirkstoffe eine systematische Wirkung, weshalb den mit den erfindungsgemäßen Mitteln behandelten
Pflanzen ein breiter und lang andauernder Schutz vor dem Befall durch Pilze verliehen wird. Die
Mittel sind ferner zur Behandlung von Saatgut geeignet, ohne daß dessen · Keimung beeinträchtigt
wird. Im Pflanzenschutz werden die neuen Mittel so angewendet, daß die Wirkstoffkonzentrationen
im üblichen Bereich zwischen 0,01 und 2% liegen.
Erfindungsgemäße Mittel können als Wirkstoffe' z. B. folgende Verbindungen der allgemeinen Formel I
enthalten, in der Ri und Ra die unten angegebenen
Bedeutungen haben:
H
H
H
Schmp.
55
60
CH3 CH3
CH3 CH3
CH3 CH3
CH3 CH3
Schmp.
OCH,
CH3O
OC2H5
C2H5O
OCH,
CH3O
PT
P cn
O CT
H-OQ
g* 'S
OS
00
On VO
VO O\
cn
5
Fortsetzung
Fortsetzung
Cl
Cl
ei
CH,
CH3
CH3
CH3
CH3
QH5
y ν
C2H5
CF,
HO
OH
COOCH,
Schmp. 0C
183 bis 184
226 bis 227
145 bis 147
200 bis 201
IO
15
20
181 bis 181,5
117 bis 118
105 bis 106
155 bis 156
40
45
156 bis 158
203
161bis 162
252 bis 254
181 bis 182
55
60
CH,CO
NO,
CONH,
CH,-SO
H, N-S
y ν
CT)
Cl
Cl
Cl
CH,
CH3
Schmp." 0C
191,5 bis 193
80 bis 80,5
240
219,5 bis 220
172,5 bis 175
250 bis 251
145 bis 145,5
175,5 bis 177
230
97 bis 98
99,5 bis 101
230
123,5 bis 124,5
R.
CH,
CH,
CH,
CH,
CH,
CH3 CH,
CH,
Fortsetzung
CH, CH3
CH3
HO-C2H4-
CH3
QH5
QH5
CF,
COOCH3
CH3-S
CONH2
Η,Ν—SO,
Schmp. 0C
103 bis 104
104 bis 105
67 bis 68
68 bis 68,5
■97 bis 100
84,5 bis 87
196
199
124 bis 125
158 bis 159
98 bis 99
108 bis 110
99 bis 100 30
Die fungitoxische Wirkung wurde durch Versuche an
a) durch einen Erreger einer Blattfleckenkrankheit befallenen Tomatenpflanzen und
b) von einem echten Mehltaupilz befallenen Gurkenpflanzen
geprüft.
a) Blätter von 3 bis 4 Wochen alten Tomatenpflanzen (solanum lycopersicum) werden mit einer
wäßrigen Suspension, die 0,1% Wirkstoff enthält, besprüht. Die Suspension wird aus dem im nachfolgenden
Beispiel 4, d) beschriebenen 10%igen Spritzpulver durch Verdünnen mit Wasser erhalten.
Nach dem Abtrocknen werden die Blätter mit einer frischen Sporensuspension von Alternaria solani
infiziert; anschließend werden die Pflanzen 5 bis 6 Tage in einer feuchten Kammer und dann im
Gewächshaus bei 200C und 95 bis 100% relativer Luftfeuchtigkeit gehalten.
b) Blätter von Topfgurken (cucumis sativus) werden in analoger Weise wie unter a) beschrieben,
behandelt, dann mit einer frischen Sporensuspension von Erysiphe cichoracearum besprüht, anschließend
1 Tag in einer feuchten Kammer und dann im Gewächshaus aufgestellt.
Nach etwa 7 bis 10 Tagen bei den Tomaten bzw. nach etwa 7 Tagen bei den Gurken werden die
Versuche nach folgender Skala ausgewertet:
0 = kein Pilzwachstum 1 bis 9 = zunehmender Befall 10 = Totalbefall
Alternaria solani auf solanum lycopersicum (Tomatenpflanzen)
Verbindurm
4-Chlor-5-anilino-l,2-dithiol-3-on 4-Chlor-5-(4'-chlor-anilino)-1,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(4'-dimethylamino-anilino)-
l,2-dithioI-3-on
4-Chlor-5-(N-methyl-3',4'-dichlor-anilino)-l,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(N-methyl-3',4'-dichlor-anilino)-l,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(N-methyl-2'-methyl-anilino)-l,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(N-methyl-2'-methoxy-anilino)-l,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(N-äthyl-anilino)-1,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(N-äthyl-anilino)-1,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(3'-trifluormethyi-anilino)-l,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(2'-äthoxy-anilino)-
l,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(2'-methoxycarbonyl-anilino)-
4-Chlor-5-(2'-methoxycarbonyl-anilino)-
l,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(N-methyl-2'-äthoxycarbonylanilino)-1,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(N-methyl-naphthyl-[r]-amino)-
4-Chlor-5-(N-methyl-2'-äthoxycarbonylanilino)-1,2-dithiol-3-on
4-Chlor-5-(N-methyl-naphthyl-[r]-amino)-
l,2-dithiol-3-on
4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on (bekannt aus deutscher Auslegeschrift 1 102 174)
4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on (bekannt aus deutscher Auslegeschrift 1 102 174)
Befallstärke
0 3 3 1 10
Erysiphe cichoracearum auf cucumis sativus
(Topfgurken)
(Topfgurken)
Verbindung | Befall stärke |
5 |
4-Chlor-5-(N-methyl-anilino)- | 0 | |
l,2-dithiol-3-on | ||
4-Chlor-5-(N-methyl-3'-chlor-anilino)- | 0 | IO |
l,2-dithiol-3-on | ||
4-Chlor-5-(N-methyl-3'-trifluormethyl- | 0 | |
anilino)-l,2-dithiol-3-on | ||
4-Chlor-5-(N-methyl-2/-äthyl-anilino)- | 3 | 15 |
l,2-dithiol-3-on | ||
4-Chlor-5-(N-methyl-2'-methyl-anilino)- | 0 | |
l,2-dithiol-3-on | ||
4-Chlor-5-(N-äthyl-anilino)- | 0 | |
l,2-dithiol-3-on | 20 | |
4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on (bekannt | 10 | |
aus deutscher Auslegeschrift 1 102 174) |
Nachstehend wird die Herstellung einiger Wirkstoffe der allgemeinen Formel I beschrieben. Die
Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben, und Teile sind als Gewichtsteile zu verstehen, falls nichts
anderes ausdrücklich vermerkt ist:
A) Eine Lösung aus 27 Teilen N-Isopropylanilin,
19 Teilen 4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on und 12 Volumteilen Methanol wird 100 Stunden auf
70 bis 80 erhitzt. Dann gibt man weitere 50 Volumteile Methanol hinzu und läßt abkühlen. Beim Ankratzen
kristallisiert ein Produkt aus. Umkristallisieren aus Äthanol ergibt 19 Teile 4-Chlor-(5-N-isopropylanilino)-l,2-dithiol-3-on
vom Schmp. 112,5 bis 113°.
B) Zu einem Gemisch aus 16,5 Teilen Anthranilsäureäthylester, 18,7 Teilen 4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on
und 100 Volumteilen Äthanol läßt man unter Kühlen und Rühren bei 20 bis 25° Innentemperatur
10,1 Teile Triäthylamin in 15 Minuten zutropfen. Dann wird 5 Stunden bei Raumtemperatur weitergerührt.
Danach filtriert man die ausgefallenen Kristalle ab und wäscht sie zuerst mit Äthanol und
dann mit Wasser. Nach dem Trocknen erhält man 13,7 Teile rohes 4-Chlor-5-(2'-äthoxycarbonylanilino)-l,2-dithiol-3-on
vom Schmp. 142 bis 148°. Umkristallisieren dieses Produktes aus Dioxän ergibt
10.7 Teile vom Schmp. 148,5 bis 151,5°. Wenn man wie oben angegeben verfährt, aber
an Stelle des Triäthylamins 10,7 Teile 2,6-Lutidin verwendet, beträgt die Reinausbeute 11,5 Teile.
C) Man löst 95 Teile 4-Chlor-5-(2'-äthoxycarbonylanilino)-l,2-dithiol-3-on
in einer Lösung von 8 Teilen Natrium in 250 Volumteilen Äthanol, gibt 40 Teile Dimethylsulfat zu und läßt 10 Stunden bei Raumtemperatur
stehen. Nach Abreiben kristallisiert das Reaktionsprodukt aus. Es wird abfiltriert, nacheinander
mit Äthanol und Wasser gewaschen und aus Äthanol umkristallisiert. Man erhält 65 Teile
4 - Chlor - 5 - (N - methyl - 2' - äthoxycarbonyl - anilino)-l,2-dithiol-3-on vom Schmp. 101 bis 103°.
D) Ein Gemisch aus 27,6 Teilen m-Nitroanilin,
38.8 Teilen Tris-(2-hydroxy-l-propyl)-amin, 37,4 Teilen
4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on und 50 Volumteilen Äthylenglykol-monomethyläther wird 12 Stunden
lang gerührt. Dann wird das kristalline Material abfiltriert und mit Äthylenglykol-monomethyläther
gewaschen. Man erhält so 22 Teile Rohprodukt vom Schmp. 235 bis 240°. Umkristallisieren aus
demselben Lösungsmittel ergibt 14 Teile 4-Chlor-5-(3'-nitro-anilino)-l,2-dithiol-3-on
vom Schmp. 240 bis 242°.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Wirkstoffe können als Stäubemittel, Streumittel, Granulate,
wie Umhüllungsgranulate, Imprägnierungsgranulate, Homogengranulate, Spritzpulver (wettable powder),
Pasten, Emulsionen oder Lösungen, angewendet werden.
Zur Herstellung fester Aufarbeitungsformen (Stäubemittel, Streumittel, Granulate) werden die Wirkstoffe
mit festen Trägerstoffen vermischt. Als Trägerstoffe können z. B. Kaolin, Talkum, Bolus, Löss,
Kreide, Kalkstein, Kalkgrit, Ataclay, Dolomit, Diatomeenerde, gefällte Kieselsäure, Erdalkalisilikate,
Natrium- und Kaliumaluminiumsilikate (Feldspäte und Glimmer), Calcium- und Magnesiumsulfate,
Magnesiumoxid, gemahlene Kunststoffe, Düngemittel, wie Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat,
Ammoniumnitrat, Harnstoff, gemahlene pflanzliche Produkte, wie Getreidemehl, Baumrindenmehl, Holzmehl,
Nußschalenmehl, Cellulosepulver, Rückstände von Pflanzenextraktionen, Aktivkohle usw. je für
sich oder als Mischungen untereinander verwendet werden.
Die Korngröße der Trägerstoffe beträgt für Stäubemittel zweckmäßig bis etwa 0,1 mm, für
Streumittel etwa 0,075 bis 0,2 mm und für Granulate 0,2 mm oder mehr.
Die Wirkstoffkonzentrationen in den festen Aufarbeitungsformen betragen in der Regel 0,5 bis
80 Gewichtsprozent, bezogen auf das fertige Mittel. Diesen Gemischen können ferner den Wirkstoff
stabilisierende Zusätze und/oder nichtionische, anionenaktive und kationenaktive Stoffe zugegeben
werden, die beispielsweise die Haftfestigkeit der Wirkstoffe aufpflanzen und Pflanzenteilen verbessern
(Haft- und Klebemittel) und/oder eine bessere Benetzbarkeit (Netzmittel) sowie Dispergierbarkeit
(Dispergatoren) gewährleisten.
In Wasser dispergierbare Wirkstoffkonzentraite, d. h. Spritzpulver (wettable powder), Pasten und
Emulsionskonzentrate, stellen Mittel dar, die mit Wasser auf jede gewünschte Konzentration verdünnt
werden können. Sie bestehen aus Wirkstoff, Trägerstoff, gegebenenfalls den Wirkstoff stabilisierenden
Zusätzen, oberflächenaktiven Substanzen und Antischaummitteln und gegebenenfalls Lösungsmitteln.
Die Wirkstoffkonzentration in diesen Mitteln beträgt 5 bis 80%.
Die Spritzpulver (wettable powder) und Pasten werden erhalten, indem man die Wirkstoffe mit
Dispergiermitteln und pulverförmigen Trägerstoffen in geeigneten Vorrichtungen bis zur Homogenität
vermischt und vermahlt. Als Trägerstoffe kommen beispielsweise die im Abschnitt über die festen
Aufarbeitungsformen erwähnten in Frage. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, Mischungen verschiedener
Trägerstoffe zu verwenden. Als Dispergatoren können handelsübliche oberflächenaktive Substanzen
verwendet werden.
Als Antischaummittel kommen z. B. Silicone, »Antifoam Α« usw. in Frage.
Die Wirkstoffe werden mit den oben aufgeführten Zusätzen so vermischt, vermählen, gesiebt und
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12
passiert, daß bei den Spritzpulvern der feste Anteil eine Korngröße von 20 bis 40 μ und bei den Pasten
von 3 μ nicht überschreitet.
Zur Herstellung von Emulsionskonzentraten und Pasten werden Dispergiermittel, wie sie in den vorangehenden
Abschnitten angeführt wurden, organische Lösungsmittel und Wasser verwendet. Als Lösungsmittel
kommen beispielsweise die folgenden in Frage: Alkohole, Benzol, Xylole, Toluol, Dimethylsulfoxyd
und im Bereich von 120 bis 350° siedende Mineralölfraktionen. Die Lösungsmittel müssen praktisch
geruchlos, nicht pytotoxisch, den Wirkstoffen gegenüber inert und nicht leicht brennbar sein.
Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel in Form von Lösungen angewendet werden. Hierzu
wird der Wirkstoff bzw. werden mehrere Wirkstoffe der allgemeinen Formel I in geeigneten organischen
Lösungsmitteln, Lösungsmittelgemischen oder Wasser gelöst. Als organische Lösungsmittel können aliphatische
und aromatische Kohlenwasserstoffe, deren chlorierte Derivate, Alkylnaphthaline, allein oder
als Mischung untereinander verwendet werden. Die Lösungen sollen die Wirkstoffe in einem Konzentrationsbereich
von 1 bis 20% enthalten.
Den beschriebenen erfindungsgemäßen Mitteln lassen sich andere biozide Wirkstoffe beimischen.
So können die neuen Mittel außer den genannten 4-Chlor-5-amino-l,2-dithiol-3-onen der allgemeinen
Formel I z. B. Insektizide, andere Fungizide, Bakterizide, Fungistatika, Bakteriostatika oder Nematozide
zur Verbreiterung des Wirkungsspektrums enthalten. Die erfindungsgemäßen Mittel können ferner noch
Pflanzendünger, Spurenelemente usw. enthalten.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung; soweit nichts anderes
ausdrücklich vermerkt ist, bedeuten »Teile« Gewichtsteile.
b) 60 Teile 4-Chlor-5-(N-äthyl-anilino)-l,2-dithiol-3-on,
Teile Kieselgur, Teil flüssiges Paraffin, Teile Talkum.
Die genannten Wirkstoffe werden mit den aufgeführten Trägerstoffen und dem Paraffin als Verteilungsmittel
in einem Mischer innig vermischt und anschließend vermählen. Die erhaltenen pulverförmigen
Beizmittel dienen zur Behandlung von Saatgut aller Art.
Beispiel 3 Granulate
Zur Herstellung eines a) 2,5%igen und b) 5%igen Granulats werden die folgenden Bestandteile verwendet:
a) 2,5 Teile 4-Chlor-S-(N-methyl-2'-methyl-
anilino)-l,2-dithiol-3-on,
2,5 Teile Kieselgur, Teile Polyäthylenglykol, 89,3 Teile Kalkgrits (0,4 bis 0,8 mm Durchmesser),
0,7 Teile Kieselsäure;
b) 5 Teile 4-Chlor-5-(N-isopropyl-anilino)-
l,2-dithiol-3-on, 1,5 Teile Kieselgur, 0,5 Teile Cetylpolyglykoläther,
Teile Kalkgrits, Teile Polyäthylenglykol, Teil Kieselsäure.
Beispiel' 1 Stäubemittel
Zur Herstellung a) eines 10%igen und b) eines 2%igen Stäubemittels werden folgende Bestandteile
verwendet:
a) 10 Teile 4-Chlor-5-(N-methyl-aniüno)-
l,2-dithiol-3-on,
5 Teile hochdisperse Kieselsäure, 85 Teile Talkum;
b) 2 Teile 4-Chlor-5-(N-äthyl-aniüno)-
l,2-dithioI-3-on,
1 Teil disperse Kieselsäure, 97 Teile Talkum.
1 Teil disperse Kieselsäure, 97 Teile Talkum.
40
45 Die Kalkgrits werden mit dem Polyäthylenglykol
bzw. dem Cetylpolyglykoläther imprägniert und dann mit einer Mischung aus dem angeführten
Wirkstoff und dem Kieselgur und der Kieselsäure vermischt. Diese Granulate eignen sich besonders
zur Desinfektion von Saatbeeterde.
Beispiel 4 Spritzpulver
Zur Herstellung von a) 25%igem, b) und c) 50%igem und d) 10%igem Spritzpulver werden
die folgenden Bestandteile verwendet:
50 a) 25 Teile
Die obengenannten Wirkstoffe werden mit den Trägerstoffen innig vermischt und vermählen. Die
so erhaltenen fungiziden Stäubemittel dienen zur Behandlung von Saatbeeterde oder zum Bestäuben
von Pflanzen.
Beispiel 2 Beizmittel
Zur Herstellung eines a) 10%igen und b) 60%igen Beizmittels werden verwendet:
a) 10 Teile 4-Chlor-5-(N-methyl-3'-trifluormethylanilino)-l,2-dithiol-3-on,
5 Teile Kieselgur,
1 Teil flüssiges Paraffin,
8.4 Teile Talkum;
1 Teil flüssiges Paraffin,
8.4 Teile Talkum;
Teile Teile ITeU Teile
40Teüe
b) 50 TeUe
Teile Teile Teile Teile
Teile
c) 50 Teile
Teile Teile
4-Chlor-5-(N-äthyl-anilino)-
l,2-dithiol-3-on,
Kieselgur,
Hexadecylglykoläthersulfat,
Natrium-laurylsulfat,
Natrium-Ligninsulfonat,
Kaolin;
4-Chlor-5-(N-methyl-3'-chlor-anilino)-
l,2-dithiol-3-on,
Oleylmethyltaurid-Natriumsalz,
Natrium-laurylsulfat,
Natrium-Ligninsulfonat,
Kaolin-Polyvinylalkohol-
Gemisch (1 : 1),
Kieselsäure (gefällt);
4-Chlor-5-(N-methyl-2'-äthyl-anilino)-
l,2-dithiol-3-on,
Kieselgur,
Natrium-Ligninsulfonat,
5 Teile | Dibutylnaphthalinsulfonsäure- | 5 | b) 10 Teile |
Natriumsalz, | |||
20 Teile | Kaolin; | 35 Teile | |
d) 10 Teile | 4-Chlor-5-(N-methyl-anilino)- | 50 Teile | |
l,2-dithiol-3-on, | 5 Teile | ||
10 Teile | Natrium-Ligninsulfonat, | IO | c) 15 Teile |
2 Teile | einer feingemahlenen Mischung | ||
Kaolin und Polyvinylalkohol (1 : 1), | 27 Teile | ||
10 Teile | Kieselgur, | 53 Teile | |
38 Teile | Kaolin, | 5 Teile | |
30 Teile | Champagnekreide. | ||
Die angegebenen Wirkstoffe werden mit den Trägerstoffen und Verteilungsmitteln vermischt und
fein vermählen. Man erhält Spritzpulver mit vorzüglicher Benetzbarkeit und Schwebefähigkeit. Aus
solchen Spritzpulvem können mit Wasser Suspensionen jeder gewünschten Wirkstoffkonzentration
erhalten werden. Sie dienen zur Behandlung von Kulturpflanzen. Sie können femer zum Imprägnieren
von organischen Materialien aller Art verwendet werden. ,
Beispiel 5
Emulsionskonzentrate
Emulsionskonzentrate
Zur Herstellung eines a) 5%igen, b) 10%igen und c) 15%igen Emulsionskonzentrates werden
folgende Bestandteile verwendet:
25
4-Chlor-5-(N-äthyl-anilino)-
l,2-dithiol-3-on,
Dimethylformamid,
Petrol (Siedebereich 230 bis 270°),
Kombinationsemulgator wie unter a);
4-Chlor-5-(2'-methoxy-anilino)-
l,2-dithiol-3-on,
Dimethylformamid,
Petrol (Siedebereich 230 bis 270°),
Kombinationsemulgator wie unter a).
Der betreffende Wirkstoff wird in Petrol bzw. Dimethylformamid gelöst, und dieser Lösung wird
dann der Kombinationsemulgator zugesetzt. Man erhält Emulsionskonzentrate, die mit Wasser zu
Emulsionen jeder gewünschten Konzentration verdünnt werden können. Solche Emulsionen eignen
sich zur Behandlung von Kulturpflanzen und femer zum Imprägnieren von organischen Materialien,
wie Textilien, Holz, Leder, Kunststoffen usw.
Claims (1)
- Patentanspruch:Fungizides Mittel nach Patent 1242 324, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff mindestens ein 4-Chlor-5-amino-l,2-dithiol-3-on der allgemeinen Formel Ia) 5 Teile 4-Chlor-5-(N-methyl-anilino)-l,2-dithiol-3-on,
40 Teile Dimethylformamid,
50 Teile Petrol (Siedebereich 230 bis 270°),
5 Teile Kombinationsemulgator, bestehend aus dem Ca-SaIz von Dodecylbenzolsulfonsäure und einem Kondensationsprodukt von Äthylenoxyd mit Ricinusöl (z. B. »Emullat WK«);3035in der Ri Wasserstoff, einen niederen Alkylrest, einen durch Hydroxylgruppen oder einen Phenylrest substituierten niederen Alkylrest oder den Benzoylrest und R2 einen unsubstituierten oder substituierten Phenyl- oder Naphthylrest bedeutet, in Mischung mit geeigneten Trägerstoffen und/oder Verteilungsmitteln enthält.MS CWf 11 t.«
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-
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GB1223331A (en) | 1971-02-24 |
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