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Fliehkraftstaubabscheider der Multizyklonbauweise Die Schaufelkränze
von Mehrfach-Fliehkraftstaubabscheidern, auch Multizyklone genannt, unterliegen
bekanntlich bei manchen Staubarten durch allmähliche Bildung von fest anhaftenden
Staubansätzen der Verstopfung, so daß ihre Reinigung nach Ablauf einer gewissen
Betriebsperiode unerläßlich bleibt. Die bisherigen geschlossenen Bauarten dieser
Multizyklone erfordern ein zeitraubendes Ausbauen der Reingasrohre, um an die Schaufelkränze
innerhalb der Abscheiderohre zu gelangen.
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Um dies zu vermeiden, ist gemäß der österreichischen Patentschrift
186 617 vorgeschlagen worden, die Reingasrohre in Reingassammelräume münden zu lassen,
die derart angeordnet sind, daß das Beingas zwischen den Abscheiderohren abgeführt
wird. Dabei ist es bekannt, das Reingasrohr oben durch einen Boden oder Deckel abzuschließen
und seitlich einen Ausströmerstutzen, beispielsweise tangential, anzusetzen, wie
dies in der britischen Patentschrift 639 896 beschrieben ist. Daß darüber hinaus
solche tangentialen Ausströmerstutzen bei verschiedenem Drehsinn der Zyklonwirbel
spiegelbildlich zueinander in zwei Reihen angeordnet sind, ist ebenfalls bekannt.
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Anordnungen nach dem Stand der Technik, wie sie speziell in der zitierten
österreichischen Patentschrift beschrieben werden, haben den Nachteil, daß das Umströmen
der Abscheiderohre in dem Reingassammelraum in wellenförmiger Bewegung des Gases
mit einem hohen Druckverlust verbunden ist. Auch tritt ein merkbarer Verschleiß
an den umströmten Rohren auf.
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Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine neue Lösung zu suchen,
die darin besteht, daß das aus den Reingasrohren der Abscheidezyklone tangential
austretende Beingas in Sammelkästen mit geradem Strömungsverlauf abgeführt wird
und daß diese Reingaskästen zwecks besserer Zugänglichkeit der Abscheiderohre und
der Schaufelkränze zwischen die Zyklonreihen verlegt sind. Wellenbewegungen des
Gases oder sonstige Krümmungen in der Strömungsrichtung, die Druckverluste und Verschleiß
bewirken, treten bei der erfindungsgemäßen Anordnung nicht mehr auf. Durch die erfindungsgemäße
Anordnung wird zugleich auch der Nachteil der schweren Zugängigkeit der Schaufelkränze
vermieden.
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Die Erfindung bezieht sich somit auf einen Fliehkraftstaubabscheider
der Multizyklonbauweise mit in parallelen Reihen innerhalb der Rohgaskammer vertikal
oder annähernd vertikal angeordneten Umkehrstrom-Zyklonen mit axialen Rohgaseinlässen
und Leitschaufelkränzen zur Erzeugung der Drallströmung, deren Reingasrohre am oberen
Ende mit einem Deckel verschlossen sind und durch einen seitlich tangential angesetzten
Auslaßstutzen mit dem Reingasabzug verbunden sind, wobei erfindungsgemäß in der
vertikalen Mittelebene jedes Reihenpaares von Zyklonen ein schmaler, rechteckiger,
innerhalb der Rohgaskammer allseitig geschlossener und an seinem offenen Gasabströmende
durch die Wandung des Abscheidegehäuses nach außen gezogener Reingassammelkasten
angeordnet ist, an dessen Längsseiten die tangentialen Auslaßstutzen der Reingasrohre
von den beiden angrenzenden Zyklonreihen angeschlossen sind.
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An Hand zweier Ausführungsbeispiele wird die neue Form des Fliehkraftstaubabscheiders
der Multizyklonbauweise gemäß der Erfindung näher erläutert: A b b. 1 zeigt einen
senkrechten Schnitt nach der Schnittlinie I-1 der A b b. 2 durch den Gesamtaufbau
des Fliehkraftstaubabscheiders gemäß der Erfindung; A b b. 2 ist ein Schnitt nach
der Schnittlinie II-11 der A b b. 1 und die A b b. 3 eine Grundrißdarstellung nach
der Schnittlinie 111-11I der A b b. 1; A b b. 4 bis 6 zeigen mit den entsprechenden
Schnittlinien IV-IV, V-V und VI-VI eine Ausführungsform mit gestaffelter Höhenanordnung
der Zyklonreihen.
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In sämtlichen Abbildungen ist mit 1 das äußere Gehäuse des Fliehkraftstaubabscheiders
und mit 1' ein Zwischenboden im Innern dieses Gehäuses bezeichnet, auf dem die Abscheiderohre
3 abgestützt sind. Diese Abscheiderohre 3 ragen in die Rohgaskammer 2, die durch
eine Tür 2' betreten werden kann. Mit dem Bezugszeichen 2" sind die gemeinsamen
Staubbunker bezeichnet. Die Einzelzyklone bestehen aus den bereits genannten Abscheiderohren
3 mit den Auslaßkonen 3' für den abgeschiedeneu
Staub sowie den
Reingasrohren 4, die mit einem Deckel 4' verschlossen sind und einen tangentialen
Auslaßstutzen 4" aufweisen. Die tangentialen Ausla& stutzen der Reingasrohre
münden in die Reingassammelkästen 5, deren offenes Abströmende mit 5' bezeichnet
ist. Das Rohgas strömt durch den Rohgaseinlaß 6 des Abscheidegehäuses
1 ein und gelangt durch die Ringquerschnitte 7 zwischen den Abscheiderohren
und den Reingasrohren über die zur Erzeugung der Drallströmung dienenden Schaufelkränze
7' in die Abscheiderohre 3. Der abgeschiedene Staub gelangt aus den Konen 3' durch
die Austragsöffnung 8 in die gemeinsamen Staubbunker 2". Die Reingassammelkästen,
in die die tangentialen Auslaßstutzen 4" der Reingasrohre 4 einmünden,
sind zwischen je zwei Reihen von Abscheidezyklonen angeordnet und erstrecken sich
im wesentlichen in ihrer Höhe nicht über die oberen Enden der Reingasrohre 4 hinaus.
Nach unten können sie jedoch, wie aus A b b. 1 ersichtlich ist, den Zwischenboden
1' durchdringen und sogar noch über die Staubaustritte 8 der Abscheiderohre hinausragen,
um einen hinreichend großen Querschnitt für die Reingasabführung zu schaffen und
damit eine Erhöhung der Gasgeschwindigkeit in diesem Teil zu vermeiden.
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Durch die halbseitig dunklen Pfeile wird das einströmende Rohgas bezeichnet,
durch die leeren Pfeile das abströmende Reingas. Die völlig schwarzen Pfeile zeigen
den Austrag des abgeschiedenen Staubes.
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Die tangentialen Auslaßstutzen 4" der an einen gemeinsamen
Reingassammelkasten 5 angeschlossenen Reingasrohrreihen können, wie aus dem Grundriß
in A b b. 3 ersichtlich ist, so gegeneinander versetzt sein, daß die von entgegengesetzten
Seiten in den Reingassammelkasten 5 eintretenden Reingasteilströme nicht aufeinandertreffen
(in A b b. 3 durch dünne Pfeile dargestellt). Hierbei sind im oberen Teil der Reingassammelkästen
5 zwischen den Einmündungen der tangentialen Auslaßstutzen 4" Leitbleche
9 angeordnet, an denen entlang die Reingasteilströme nach unten abstreichen.
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Nach der Darstellung in A b b. 6 können die tangentialen Auslaßstutzen
4" aber auch spiegelbildlich zueinander und in einem spitzen Winkel zum gemeinsamen
Reingassammelkasten 5 angeordnet sein. In diesem Falle müssen dann die Schaufelkränze
7' der einen Zyklonreihe einen entgegengesetzten Drehsinn zu den Schaufelkränzen
der anderen Reihe haben. Die Anordnung von Leitblechen kann bei dieser Anordnung
nach A b b. 6 entfallen.
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Die in den A b b. 4 und 5 gezeigte treppenförmige Staffelung der Abscheidezyklone
3, 4 innerhalb der Reihe hat den Vorteil, daß die in den gemeinsamen Reingassammelkasten
5 eintretenden Reingasteilströme sich nicht gegenseitig stören.