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Vorrichtung zum Einstellen des Arbeitsdruckes an einer Rundlaufpresse
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einstellen des Arbeitsdruckes
an Rundlaufpressen.
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Es sind bereits solche Vorrichtungen bekannt, bei denen ober- und
unterhalb der Preßstempel angeordnete Preßscheiben durch Hydraulikzylinder gegenüber
dem Ständer der Presse abgestützt sind und bei denen die Kolben der Hydraulikzylinder
gegen einen Anschlag verschiebbar angeordnet sind.
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Diese bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß nach 'Überschreiten
des eingestellten Druckes die Hydraulikflüssigkeit abfließt und die Rundlaufpresse
von neuem eingestellt werden muß.
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Die Aufgabe nach der Erfindung beruht nun darauf, diesen Nachteil
der bekannten Ausführungen auf einfachem Wege zu beseitigen.
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Die Lösung der Aufgabe nach der Erfindung ist darin zu erblicken,
daß die Preßscheiben in am Ständer schwenkbar angeordneten und mit Hydraulikzylindern
verbundenen Schwinghebeln gelagert sind. Die Hydraulikzylinder sind über Kolben,
die an einer mit dem Ständer fest verbundenen Kolbenstange befestigt sind, gegen
mindestens einen verstellbaren Anschlag verschiebbar angeordnet.
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Nach der Erfindung werden nach dem überschreiten der Arbeitskräfte
beim Pressen von Tabletten die Preßscheiben voneinander abgepreßt, und die Hydraulikflüssigkeit
wird aus den Zylindern in den in dem Hydrauliksystem vorgesehenen Druckvorratsbehälter
hineingepreßt. Nach der Beseitigung der Störquelle kehren die Hydraulikzylinder
erfindungsgemäß in ihre ursprüngliche Lage zurück, da das Abfließen der Hydraulikflüssigkeit
nach dem überschreiten des eingestellten Druckes bei den bekannten Ausführungsformen
gemäß der Ausführungsform nach der Erfindung vermieden wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in Seitenansicht
dargestellt.
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Die Presse umfaßt im wesentlichen den oberen Schwinghebel
6, den unteren Schwinghebel?, die Preßscheiben 8 und 9, die Hydraulikzylinder
4 und 5, die Kolbenstange 3 samt den Kolben 23 und 24 und den hydraulischen Kreislauf
22.
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Der obere Schwinghebel 6 ist an der einen Seite schwenkbar am Rahmen
der Rundlaufpresse befestigt. Auf der anderen Seite ist er gelenkig mit dem Hydraulikzylinder
4 verbunden.
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Der untere Schwinghebel ? ist gleichfalls an der einen Seite an den
Ständer 1 der Rundlaufpresse angeschlossen, und auf der anderen Seite ist er gelenkig
mit dem Hydraulikzylinder 5 verbunden. In dem oberen und unteren Schwinghebel 6
und 7 sind die Preßscheiben 8 und 9 drehbar gelagert. Der obere Hydraulikzylinder
4 ist derart ausgeführt, daß seine Stirnwand einen verstellbaren Anschlag 2 bildet.
Der untere Hydraulikzylinder 5 weist an seiner Stirnwand einen festen Anschlag 10
auf.
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Die die Kolben 23 und 24 aufnehmenden Hydraulikzylinder 4 und 5 sind
an dem oberen und unteren Schwinghebel 6 und 7 gegeneinander in Achsrichtung angeordnet,
und im oberen Hydraulikzylinder 4 ist der Kolben 23 und im unteren Hydraulikzylinder
5 der Kolben 24 gelagert. Die Kolben 23 und 24 sind an die Kolbenstange 3 angeschlossen,
die mit der Mutter 21 am Ständer 1 der Presse befestigt ist.
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Der hydraulische Kreislauf 22 umfaßt die Hydraulikzylinder 4 und 5,
die mittels der mit einem Kontaktmanometer 11 versehenen Leitung 20 mit dem Druckmittelvorratsbehälter
12 verbunden sind. Letzterer ist über das Rückschlagventil 13 mit der Pumpe
18 verbunden, wobei der hydraulische Kreislauf 22
mittels der Abflußleitung
16 über ein Sicherheitsventil 14 und dem Ablaufhahn 15 mit dem Behälter 17 der Druckflüssigkeit
verbunden ist. Der Ablaufhahn 15 wird nur nach der Abstellung der Einrichtung verwendet.
Der
Arbeitsdruck zwischen den Preßscheiben 8 und 9 wird derart eingestellt, daß die
Druckflüssigkeit mit einem bestimmten Druck unter den Kolben 23 des Hydraulikzylinders
5 gepumpt wird. Durch die Druckflüssigkeit wird der Kolben 23 im oberen Hydraulikzylinder
4 an den verstellbaren Anschlag 2 und der Kolben 24 im unteren Hydraulikzylinder
5 an den festen Anschlag 10 gedrückt.
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Nach dem Andrücken des Kolbens 23 an den verstellbaren Anschlag 2
des oberen Hydraulikzylinders 4 und des Kolbens 24 an den festen Anschlag 10 des
unteren Hydraulikzylinders 5 werden infolge des Überdruckes in den Hydraulikzylindern
4 und 5 der obere Schwinghebel 6 und der untere Schwinghebel ? zueinander verschoben,
mit ihnen gleichzeitig auch die Preßscheiben 8 und 9, mit denen auf diese Weise
die Höhe der Preßwerkzeuge eingestellt wird.
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Beim eigentlichen Preßvorgang werden die Preßwerkzeuge unter die Preßscheiben
8 und 9 gedrückt. Im Fall einer Überschreitung des Arbeitsdruckes, welcher durch
den Überdruck in den Hydraulikzylindern 4 und 5 bestimmt wird, z. B. beim Aufprallen
des Preßwerkzeuges an die Wand der Matrize oder bei anderem Havariezustand, werden
die Preßscheiben 8 und 9 voneinander entfernt, und dadurch wird auch der obere Schwinghebel
6 mit dem oberen Hydraulikzylinder 4 gegen den Kolben 24 verschoben. Durch diese
Verschiebung wird der Arbeitsraum in den Hydraulikzylindern 4 und 5 verringert,
und die Flüssigkeit wird aus den Zylindern 4 und 5 in den Vorratsbehälter 12 gedrückt.
Nach dem Entfernen des Preßwerkzeuges aus dem Raum zwischen den Preßscheiben 8 und
9 sinkt der auf die Preßscheiben 8 und 9 und Hydraulikzylinder 5 und 4 einwirkende
Arbeitsdruck, wobei unter Einwirkung des Überdruckes der Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter
12 die Hydraulikzylinder 4, 5 und die Preßscheiben 8, 9 in die Ausgangslage zurückkehren.
Der Kolben 23 wird also zum verstellbaren Anschlag 2 und der Kolben 24 zum festen
Anschlag 10 verschoben.
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Die Druckflüssigkeit wird in den hydraulischen Kreislauf mittels der
Pumpe 18 gebracht, die durch den Elektromotor 19 angetrieben wird. Die zulässige
Schwankung des Arbeitsdruckes, in welchem Rahmen der Druck in den HydraulikzyIindem
4 und 5 und im Druckbehälter 12 ohne Einfluß auf die Leistung sinken kann, wird
durch das Kontaktmanometer 11 eingestellt, das in der die Hydraulikzylinder 4 und
5 mit dem Druckbehälter 12 verbindenden Leitung 20 eingeschaltet ist. Sobald der
Arbeitsdruck in den Hydraulikzylindern 4 und 5 und im Druckbehälter 12 unter den
auf dem Kontaktmanometer 11 eingestellten Wert sinkt, wird der Elektromotor
19 und somit auch die Pumpe 18 eingeschaltet. Der Elektromotor 19 verbleibt so lange
in Tätigkeit, bis der Arbeitsdruck in den Hydraulikzylindern 4 und
5 und im Druckbehälter 12 den maximalen, auf dem Kontaktmanometer
11 eingestellten Wert erreicht. Nach dem Erreichen eines solches Druckes wird der
Elektromotor 19 und dadurch auch die Flüssigkeitspumpe 18 abgeschaltet.
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Falls die aus den Hydraulikzylindern 4 und 5 gedrückte Flüssigkeitsmenge
größer ist als die Menge, die durch den Druckbehälter 12 aufgenommen werden kann,
wird die Flüssigkeit über das Sicherheitsventil 14, das in die Abflußleitung
16 eingeschaltet ist, in den Flüssigkeitsbehälter 17 abgelassen. Der Abflußhahn
15 wird beim Abstellen der Einrichtung verwendet.
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Die Entfernung der Preßscheiben 8, 9 gegenüber den Preßwerkzeugen
wird durch Heben bzw. Senken der Kolbenstange 3 über die Mutter 21 eingestellt.
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Durch den Überdruck der Flüssigkeit in den Hydraulikzylindern 4 und
5 wird der maximale Arbeitsdruck zwischen den Preßscheiben 8 und 9 eingestellt.
Die Lage der Preßscheiben 8, 9 gegenüber dem Ständer 1 wird mittels der Kolbenstange
3 eingestellt.