DE1269602B - Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Perlit - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Perlit

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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/68Treatment of water, waste water, or sewage by addition of specified substances, e.g. trace elements, for ameliorating potable water
    • C02F1/681Treatment of water, waste water, or sewage by addition of specified substances, e.g. trace elements, for ameliorating potable water by addition of solid materials for removing an oily layer on water

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Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Perlit Expandiertes Perlit, welches in bekannter Weise hergestellt wird, fällt nicht nur in körniger Struktur, sondern auch in feinsten staubbildenden Teilchen an. Daraus resultiert der große Nachteil, daß das in Säcken abgefüllte expandierte Perlit, z. B. beim Auf-. schütten, zu erheblicher Staubentwicklung führt, so daß eine unangenehme Verschmutzung der Umgebung wie auch eine erhebliche Belästigung des Arbeitspersonals unvermeidbar ist. Das erschwert, verhindert sogar teilweise den Einsatz von Perlit für zahlreiche Anwendungsgebiete. Man hat daher schon versucht, das geblähte Perlit mit einem Staubbindungsmittel zu versehen, und zwar behandelt man es mit Chlorcalcium. Derart präpariertes Perlit ist jedoch stark hygroskopisch, kann also im expandierten Zustand große Flüssigkeitsmengen aufnehmen und hält diese fest. Häufig ist jedoch die Wasseraufnahmefähigkeit von Perlit unerwünscht. Außerdem stört, daß mit üblichen Staubbindemitteln behandeltes Perlit keine gegenüber Öl verbesserte Benetzbarkeit besitzt, es eignet sich daher nicht oder kaum zur Aufnahme von Öl, gleichgültig in welcher Form.
  • Für die Reinhaltung von Grundwasser, d. h. um Grundwasserverschmutzung durch Öl zu verhindern, sind ölaufnehmende oder ölaufsaugende, zumeist poröse Stoffe bekannt. Insbesondere wurden sogenannte Ölbindemittel entwickelt, die auf Grund einer chemischen oder physikalischen Oberflächenbehandlung hydrophobe und oleophile Überzüge erhalten, so daß auf Wasser schwimmendes Öl aufgesaugt werden kann, ohne daß gleichzeitig oder vorher ein Eindringen des Wassers in das Adsorptionsmittel zu befürchten ist. Hierzu ist es bekannt, als Adsorptionsmittel expandiertes Perlit zu verwenden, welches mit einer Siliconemulsion besprüht ist, um dadurch die oleophilen Eigenschaften zu verbessern. Dieses mit Silicon behandelte Perlit ist jedoch außerordentlich trocken und neigt zu ungewöhnlich starker Staubbildung. Diese Staubbildung kann gegebenenfalls in Kauf genommen werden, wenn das siliconbehandelte Perlit im Freien, beispielsweise zur Beseitigung von ölverschmutzungen auf Gewässern, zum Einsatz kommt. Verwendung derartigen Perlits auf festem Untergrund, insbesondere in geschlossenen Räumen, ist jedoch kaum möglich, wenn der Einsatz in kleinen Behältern oder in der Nähe staubempfindlicher Maschinen erfolgen soll. Auch ist häufig für diesen Einsatzfall die Ölaufnahme nicht befriedigend.
  • Ein besonderer Nachteil von gewöhnlichem, also nicht präpariertem expandiertem Perlit und von siliconbehandeltem Perlit ist darin zu sehen, daß dieses Perlit entweder ungewöhnlich starke Staubentwicklung im Einsatz mit sich bringt oder Öle bzw. Ölemulsionen, z. B. Ölrückstände, die durch Leck- oder Spritzverluste entstehen, nicht vollkommen und schnell genug von ölempfindlichem festem Untergrund aufzunehmen vermögen. Letzteres gilt auch f ür die Perlite, die mit den üblichen Staubbindemitteln behandelt sind. Es wäre an sich zu erwarten gewesen, daß vor allem mit Silicon oder sonstigen oleophilen Mitteln präparierte, wenn auch staubentwickelnde Perlite zumindest die Fähigkeit besessen hätten, Öle oder Ölemulsionen in befriedigender Weise von festem Untergrund aufzunehmen. Tatsächlich müßte man annehmen können, daß gerade die Verwandtschaft der oleophilen Überzüge zu den Ölen bevorzugt eine Brückenbildung einleitet und eine gründliche und schnelle Adsorption vermitteln bzw. bewirken würde, die Praxis hat jedoch gezeigt, daß dies nicht der Fall ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, nach dem behandeltes Perlit die Fähigkeit besitzt, Staub intensiv und über längere Zeit zu binden und, ohne lästige Staubentwicklung auf festen Untergrund gestreut, Öl und Ölemulsionen schnell und ohne Rückstände aufzusaugen, ohne große Mengen an Luftfeuchtigkeit aufzunehmen.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Perlit, insbesondere zur Steigerung der Fähigkeit von Perlit, Staub zu binden und Öle und Ölemulsionen von einem festen Untergrund aufzunehmen, und besteht darin, daß die einzelnen Perlitkörner mit organischen hygroskopischen Verbindungen beschichtet werden. Diese Maßnahme der Erfindung hat neben der Staubbindung zur Folge, daß überraschenderweise das auf dem Boden liegende Öl begierig aufgenommen wird, was vermutlich auf Staubbindung und Veränderung der Benetzungsverhältnisse sowie einer Verwandtschaft der aufzunehmenden Öle mit den organischen hygroskopischen Stoffen beruht. Weiter muß überraschen, daß diesen Effekt die unvermeidbare Aufnahme von Luftfeuchtigm keit nicht stört, die im übrigen durch Bemessung der Menge der organischen hygroskopischen Substanzen in Grenzen gehalten werden kann, was durch Versuche leicht zu ermitteln ist.
  • Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt: Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung werden die Perlitkörner an ihrer Oberfläche mit organischen und hygroskopischen Verbindungen aus der Gruppe der Glykole, Lactate, Triäthanolaminseifen u. dgl. beschichtet. Perlitkörner besonderer Wirksamkeit erhält man durch Aufbringen einer Glyzerinschicht auf die Körner. Ferner sieht die Erfindung vor, daß die organischen hygroskopischen Verbindungen mit Wasser im Verhältnis von etwa 1: 1 bis 1: 2 gemischt und auf die Perlitkörner aufgesprüht werden sowie danach der Wasseranteil zur Verdunstung gebracht wird. Grundsätzlich kann man die organischen hygroskopischen Substanzen auch im Originalzustand versprühen. Eine wäßrige Lösung läßt sich jedoch meistens intensiver und sparsamer anwenden. Die notwendige Menge liegt z. B. bei Verwendung von Glyzerin oder Glykolen bei nur 1 bis 2 kg je Kubikmeter Perlit. Außerdem empfiehlt die Erfindung, daß die organischen hygroskopischen Verbindungen für sich oder mit Wasser gemischt auf dem Wege der Perlitkörner vom Expansionsofen zur Abpackung auf die geblähten, noch mindestens 100'C aufweisenden Perlitkörner aufgesprüht werden. Diese Temperatur wird nach oben durch die Zersetzungstemperatur der organischen hygroskopischen Verbindungen begrenzt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist in dieser Art sicher und einfach durchzuführen. Bei der angegebenen Mindesttemperatur verdampft das überschüssige Wasser der Präparationsmischungen.
  • Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandeltes Perlit die gesteigerte Fähigkeit besitzt, ohne lästige Staubentwicklung auf festen Untergrund gestreut werden zu können und den Staub über lange Zeit zu binden, ohne daß Luftfeuchtigkeit selbst bei hohen Luftfeuchtigkeitsgehalten in erhöhtem Maße aufgenommen wird. Ein besonderer Vorteil ist jedoch darin zu erblicken, daß zugleich das nach der Lehre der Erfindung behandelte Perlit Öl und Ölemulsionen schnell und ohne Rückstände von festem Untergrund, z. B. von ölverschmutzten Fußböden oder auch aus Öltanks zum Zweck von deren Reinigung, aufsaugen kann. Die Geschwindigkeit und die Wirksamkeit, mit der das Perlit auf den Boden gestreut Ö Ilachen gierig aufsaugt, sind beachtlich größer als bei sonst mit oleophilen Mitteln behandelten Materialien.
  • Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Perlit an Hand von Beispielen erläutert. Beispiel 1 Perlit wurde unmittelbar nach dem thermischen Blähvorgang, der wie üblich bei einer Temperatur von über 1000'C erfolgte, im fallenden Materialstrom in einem zur Abfüllsteffe führenden Rohr mit einer Mischung von 2 kg Glyzerin und 2 kg Wasser (bezogen auf 1 m3 Perlit) über eine Dosierpumpe bedüst. Die Temperatur des Perlits lag bei etwa 200'C, so daß das Wasser, dem nur eine verteilende Funktion zugedacht war, sofort verdampfte. Das Material erhielt einen oberflächlich gut verteilten Glyzerinüberzug. Das so behandelte Perlit wies folgende technische Daten auf: Schüttgewicht: 95 gll.
    Körnung Gewichtsprozent
    +4 mm .......................... 1,3
    4 bis 3 mm ........................ 7,9
    3 bis 2 mm ........................ 21,2
    2 bis 1 mm ........................ 31,6
    1 bis 0,75 mm ..................... 9,2
    0,75 bis 0,5 mm ................... 9,2
    0,5 bis 0,3 mm .................... 7,9
    0,3 bis 0,2 mm .................... 2,6
    0,2 bis 0,1 mm .................... 2,6
    0,1 bis 0,06 mm ................... 1,3
    0,06 bis 0 mm ...... . .............. 5,2
    Beispiel 2 Mit der gleichen Besprühungsanlage und den sonstigen Voraussetzungen wie bei Beispiel 1 wurde warmes Perlit mit einer Lösung von 3 kg Triäthylenglykol + 2 kg Wasser (pro Kubikmeter) besprüht. Das Schüttgewicht des Perlits betrug 70 g/l. Über die Korngrößen orientiert nachfolgende Tabelle:
    Korngröße Gewichtsprozent
    +0,75 mm ........................ 2,2
    0,75 bis 0,5 mm ................... 8,9
    0,5 bis 0,3 mm .................... 33,4
    0,3 bis 0,2 mm .................... 24,4
    0,2 bis 0,1 mm .................... 20,0
    0,1 bis 0,06 mm ................... 8,9
    0,06 bis 0 mm ..................... 2,2
    Außer diesen gemäß den Beispielen 1 und 2 aufgezeigten Besprühungsverfahren im fallenden Materialstrom, dem in vielen Fällen seiner Einfachheit wegen der Vorzug zu geben ist, falls die Präparierung in Verbindung mit einer Perlit-Expandieranlage erfolgen kann, ist auch eine erfindungsgemäße Behandlung in einer Misch- oder Mahleinrichtung grundsätzlich möglich. Dazu folgende Beispiele: Beispiel 3 Zum Einsatz kam ein Perlittyp mit folgenden Kenndaten: Schüttgewicht: 80 g/l.
    Korngröße Gewichtsprozent
    +1,0 mm ......................... 14,1
    1,0 bis 0,75 mm ................... 14,1
    0,75 bis 0,5 mm ................... 18,8
    0,5 bis 0,3 mm .................... 27,2
    0,3 bis 0,2 mm .................... 11,7
    0,2 bis 0,1 mm .................... 7,0
    0,1 bis 0,06 mm ................... 2,4
    0,06 bis 0 mm ..................... 4,7
    Von diesem Typ wurden 5001 in einen handelsüblichen Mischer gegeben und mit 5 kg einer 70 0/,igen Natriumlaetatlösung unter allmählicher Zudosierung versetzt. Nach einer Mischzeit von 15 Minuten (ohne wesentliche Nachzerkleinerung) wurde die so behandelte Partie herausgenommen und bei etwa 105'C nachgetrocknet.
  • Beispiel 4 Zur erfindungsgemäßen Behandlung kam ein Perlittyp gleicher Art und körnungsmäßiger Zusammensetzung wie nach Beispiel 1. Dieses schwerere, gröbere und härtere Material ist im Gegensatz zu den Typen nach den Beispielen 2 und 3 oberflächlich weniger von Kapillaren durchsetzt und hat relativ dicke Wandungen. Um die Adsorptionskapazität für Öle u. dgl. zu vergrößern, empfiehlt sich zur Öffnung der Kapillaren eine leichte Anmahlung, wobei gleichzeitig der Zusatz einer organischen Verbindung im Sinn der Erfindung erfolgen kann. Zusammen mit der Anmahlung erfolgt eine oberflächliche Verreibung der Wirksubstanz.
  • In einer Stabmühle von 1,5 in Länge und 1,5 in Durchmesser wurde 1 m3 Perlit mit einer Stabfüllung von zehn Eisenstäben von je 25 kg Gewicht unter Zusatz von 5 kg Triäthanolaminseife (Triäthanolaminoleat mit einem Überschuß von etwa 5 0/, Triäthanolamin) 10 Minuten gemahlen. Nach der Anmahlung ergaben sich folgende Kenndaten: Schüttgewicht: 142 gll.
    Zur zahlenmäßigen Beurteilung der Güte der Staubbindung mußte eine praxisnahe Prüfmethode entwickelt werden, die berücksichtigt, daß in vorliegendem Zusammenhang die Staubbildung besonders beim Entleeren aus Säcken als störend empfunden wird. Da der erfinderische Effekt auf einer Agglomerisierung der kleinsten Teilchen an den gröberen Körnern mit Hilfe der hygroskopischen organischen Verbindungen beruht, konnten für diesen Fall die üblichen und bekannten Korngrößenbestimmungsverfahren nicht herangezogen werden, da diese Methoden im Prinzip auf die Messung des Einzelkornes ausgelegt sind und daher naturgemäß möglichst die Zerschlagung von derartigen Kornagglomerationen anstreben. Es hat sich demgegenüber folgende Prüfmethode, die gute reproduzierbare Zahlen ergibt, bewährt.
  • 1000 cm3 der zu prüfenden Probe werden von Hand aus einem 1000 cm3 fassenden Meßzylinder über einen entsprechend breiten Glastrichter durch ein Glasrohr (Länge 450 mm, Innendurchmesser 45 mm) geschüttet. Genau unter dem Rohr steht ein genormtes, 2000 cm3 fassendes Becherglas (110 mm breit, 235 mm hoch). Die freie Fallstrecke, d. h. der Abstand Unterkante Rohr zur Oberkante Glas, beträgt 30 mm. Die freie Fallstrecke einschließlich des Auffangglases befindet sich in einem geschlossenen Kunststoffbehälter (600 - 400 - 400 mm), wobei sich der obere Rohrteil (durch eine entsprechende Perforation des Kastendeckels geführt) einschließlich Aufgabevorrichtung außerhalb des Kastens befindet. Bei der Prüfung fällt nun der schwerere, nicht staubende Anteil in das Auffangglas, während sich der praktisch interessierende Staubanteil außerhalb des Glases auf dem Kastenboden niederschlägt. Nach einer Wartezeit von 10 Minuten wird diese Staubmenge mittels eines Pinsels gesammelt, herausgenommen und auf einer Analysenwaage ausgewogen. Die Messungen werden mehrfach wiederholt und ein Durchschnittswert gebildet. Ergebnis: Die Prüfung nach dieser Methode ergab bei den nach den Versuchsbeispielen 1 bis 5 angegebenen Perlitmaterialien folgendes: Die unbehandelten Proben ergaben Staubwerte, die zwischen 260 und 550 mg/1 lagen; bei den mit den erfindungsgemäßen Substanzen behandelten gleichen Proben wurden demgegenüber Staubwerte, die zwischen 4 und 36 mg/1 lagen, gemessen. Ein im Handel befindliches Ölbindemittel auf Perlitbasis, das einen hydrophoben-oleophilen Überzug durch Besprühen mit einer Siliconemulsion erhielt, wies demgegenüber einen Staubwert von 321 mg/1 auf.
  • Die praktische Bewertung hat gezeigt, daß Produkte mit Staubwerten unter 50 mg/1 als sehr gut zu bezeichnen sind. Die Produkte nach den Beispielen 1 bis 5 genügen dem nach den höchsten Anforderungen.
  • Die Messung der Ölaufnahmegeschwindigkeit erfolgt mit folgender Vorrichtung -Ein breiter Glaszylinder (130 mm Durchmesser), der in der Bodenfläche einen Auslauftubus besitzt, ist über ein längeres Schlauchstück mit dem Bodentubus eines Niveaugefäßes (Glaszylinder, 65 mm Durchmesser) verbunden, das zur Ölaufnahme dient und durch einen Hahn am Tubus abgesperrt werden kann. Der Glaszylinder, auf dessen Boden sich ein kleines Sieb befindet, wird mit 500 cm" Prüfgut gefüllt. In das graduierte Niveaugefäß werden zusätzlich zu der Schlauchfüllung 500 cm3 Öl gegeben. Nach Öffnen des Hahnes wird die Niveauflasche in eine bestimmte Höhe über die Materialschicht gehoben, wobei das Öl von unten in die Prüfschicht eindringt. Nach einer Minute witd durch Senken des Niveaugefäßes der Ölkontakt unterbrochen. Es folgt dann eine Wartezeit von 10 Minuten, wobei während dieser Zeit nicht aufgesogenes überschüssiges Öl abtropft. Nach dieser Zeit wird die Differenz, d. h. die wirklich aufgesogene Öl- menge, abgelassen. Die erhaltenen Werte sind gut reproduzierbare Relativzahlen.
  • Es ist verständlich, daß die Ölaufsauggeschwindigkeit bei dünnflüssigen Ölen gegenüber hochviskosen größer und auch entsprechend die Unterschiede von Material zu Material relativ gering sind. Die dünnflüssigen Öle sind somit im allgemeinen weniger problematisch. Bei dem Erfordernis der Ölbeseitigung von Werkstattböden handelt es sich aber vorwiegend um dickflüssige Öle oder um ursprünglich dünnflüssige Öle, die als Altöle durch Verunreinigungen ihre Konsistenz geändert haben.
  • Zur Überprüfung der verschiedenen Aufsaugmaterialien wurde ein Schmieröl mit einer Viskosität von 82' Engler genommen und folgende Werte gefunden: Die Proben mit der erfindungsgemäßen Behandlung ergaben Aufsaugmengen zwischen 80 und 100 cm3/min; bei entsprechend unbehandelten Proben und siliconisiertem Perlit lagen demgegenüber die Werte zwischen 40 und 60 CM3/Min.
  • Eine spezielle Prüfmethode zur quantitativen Erfassung der Ölreste vom Boden konnte wegen der Schwierigkeit einer verläßlichen Trennung der echten Ölreste von teils anklebenden Ölbinderteilchen bisher noch nicht gefunden werden.
  • Die Vergleiche mit praktischen Versuchen haben gezeigt, daß Bewertungen nach dieser Prüfmethode je- doch indirekt eine verläßliche Aussage über die saubere Beseitigung der Ölreste vom Boden geben. Je schneller die Ölaufnahme, desto geringer die Reste. Die Ölrestebeseitigungswirkung der erfindungsgemäßen Proben war somit als sehr gut zu bezeichnen.
  • Beispiel 5 Es wurden Perlitpräparationen mit Diäthyläther, Phenol und Tetrahydrofuran hergestellt. Dabei ist verständlich, daß bei der zum Teil großen Flüchtigkeit und Gefährlichkeit der Substanzen keine betriebsnahe Präparationstechnik angewandt werden konnte, wie sie bei den Beispielen gemäß 1 bis 4 zur Ausführung kam.
  • Die mit diesen Stoffen mittels einer Handsprühflasche bedüsten Perlituntersuchungsproben wurden in einem großen, dichten und fest verschließbaren Behälter ausgelegt, dessen Luftgehalt künstlich auf einen relativen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 80 bis 900/, gebracht wurde, um den Vorgang zu beschleunigen, weil sich z. B. die Äther in freier Atmosphäre zu schnell verflüchtigen. Zur Anwendung kam Perlit mit den Eigenschaften aus Beispiel 1. Diäthyläther und Tetrahydrofuran wurden original aufgesprüht, und zwar ersteres in einer Menge von 100 g/1 Perlit und zweites von 80 gll Perlit. Mit Phenol wurde zunächst eine wäßrige Lösung hergestellt, die dann mit einer effektiven Phenolmenge von 50 g/1 Perlit aufgedüst wurde. Bevor diese Probe in einen Konditionierbehälter eingebracht wurde, wurde vorher das nur der besseren Verteilung dienende Wasser in einem Trockenschrank verdampft, so daß ein reiner Phenolüberzug übrigblieb. Schließlich wurde als Vergleichsprobe unter denselben Bedingungen Perlit ohne jede Präparation eingeleg Die Sorptionsisothermen wurden verfolgt und nach Übergang der Kurven in den flachen Verlauf (1 bis 3 Tage) wurden die Proben herausgenommen und überprüft. Ergebnis: Die Perlitvergleichsprobe zeigte keinerlei Veränderungen. Die mit den drei Chemikalien präparierten Proben wiesen demgegenüber jedoch die gewünschte Staubbindung auf.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Vei:iahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Perlit, insbesondere zur Steigerung der Fähigkeit von Perlit, Staub zu binden und Öle oder Ölemulsionen von einem festen Untergrund aufzunehmen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Perlitkörner mit organischen hygroskopischen Verbindungen beschichtet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Perlitkörner an ihrer Oberfläche mit organischen hygroskopischen Verbindungen aus der Gruppe der Glykole, Lactate und Triäthanolarninseifen beschichtet werden. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Perlitkörner eine Glyzerinschicht aufgebracht wird. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen hygroskopischen Verbindungen mit Wasser im Verhältnis von etwa 1: 1 bis 1: 2 gemischt auf die Perlitkörner aufgesprüht werden sowie danach der Wasseranteil zur Verdunstung gebracht wird. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen hygroskopischen Verbindungen für sich oder mit Wasser gemischt auf dem Weg der Perlitkömer vom Expansionsofen zur Abpackung auf die geblähten, mindestens 100'C aufweisenden Perlitkömer aufgesprüht werden.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4027044A1 (de) * 1990-08-27 1992-03-05 Ewald Kandler Isolier- und ausgleichsschuettungsmasse, insbesondere fuer fugenlose isolierschichten auf fussboeden und dergleichen und verfahren zur herstellung einer fugenlosen isolierschicht
DE4418646A1 (de) * 1994-05-27 1995-11-30 Sued Chemie Ag Quellfähige Smektit-Dichtschicht

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE4027044A1 (de) * 1990-08-27 1992-03-05 Ewald Kandler Isolier- und ausgleichsschuettungsmasse, insbesondere fuer fugenlose isolierschichten auf fussboeden und dergleichen und verfahren zur herstellung einer fugenlosen isolierschicht
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