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Fliehkraftrollenmühle Die Erfindung betrifft eine Fliehkraftrollenmühle,
deren Mahlrollen mittels Stütznocken an einem Rotor schwenkbar befestigt und mit
einem zentralen Schmiersystem versehen sind.
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Fliehkraftrollenmühlen für feine Zerkleinerung des Mahlgutes mit einem
lediglich seinem direkten Verwendungszweck, nämlich für die Schmierung, dienenden
zentralen Schmiersystem, bei welchem alle mit Schmiermittel beschickten Räume mittels
besonderer Dichtungseinrichtungen gegen den Arbeitsraum des Mahlvorganges abgedichtet
sind, sind bekannt.
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Derartige Fliehkraftrollenmühlen wurden jedoch bisher im Hinblick
auf ihre besonderen Eigenschaften nur für eine trockene Zerkleinerung des Mahlgutes
verwendet.
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Derartige Vorrichtungen sind jedoch in der Bergbau-Aufbereitungstechnik,
in der eine feine Zerkleinerung von Bunt- und Schwarzmetallerzen größtenteils im
Naßverfahren erfolgt, nicht verwendbar, und sie weisen den Nachteil auf, daß die
Ab-
dichtung des geschlossenen Schmiermittelsystems gegen die Arbeitsräume
kompliziert ist und daß besondere Umwälzeinrichtungen für das Schmiermittel sowie
besondere Austrageinrichtungen für das zerkleinerte Gut erforderlich sind.
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Der Zweck der Erfindung besteht darin, diese Nachteile zu beheben.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine in der Bergbautechnik verwendbare,
im Naßverfahren arbeitende Fliehkraftrollenmühle zu schaffen, deren Schmiersystem
derart ausgebildet ist, daß eine Abdichtung des Schmiermittelsystems gegenüber dem
Mahlraum entbehrlich sowie die Umwälzeinrichtungen für das Schmiermittel vereinfacht
sind.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Lager für die Mahlrollen
in an sich bekannter Weise aus elastischem Material, beispielsweise Gummi, ausgebildet
sind und daß die einem ringförmigen Hohlraum des Rotors zugespeiste Schmierflüssigkeit,
vorzugsweise Wasser, unter Einfluß der Zentrifugalkraft auf die Schmierstellen verteilt
wird und am Ende des Schmiersystems unmittelbar in den Mahlraum abfließt.
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Der ringförmige Hohlraum des Rotors kann entsprechend der Zahl der
an diesem angeordneten Mahlrollen in radiale Zellen aufgeteilt sein.
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Jede Zelle des Hohlraums kann mit den Lagern einer Mahlrolle durch
Schmiermittelkanäle verbunden sein.
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Ein wesentlicher Vorteil ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, daß
eine erhebliche Vereinfachung des gesamten Schmiersystems bei Verwendung von Wasser
als Schmiermittel erzielt wird, das durch Zentrifugalkraft den zu schmierenden Teilen
und durch Zentrifugalkraft weiter dem Arbeitsraum zugeleitet wird und das auch für
den Austrag des zerkleinerten Gutes dient, und daß durch die vereinfachte Wasserschmierung
und durch die erfindungsgemäße Gestaltung die einem besonders starken Verschleiß
ausgesetzten Teile eine wesentlich längere Lebensdauer aufweisen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Vorrichtung im vertikalen Schnitt,
F i g. 2 einen Querschnitt nach der Linie I-1 gemäß Fig. 1,
F i
g. 3 die Schmierflüssigkeitszuführung im Teilschnitt gemäß F i
g. 1 im größeren Maßstab.
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Die Fliehkraftrollenmühle weist ein Gehäuse 1 mit seitlichen,
sich auf einem Fundament abstützenden Füßen auf. Im Innem des Gehäuses ist ein Kegelradpaar
3 angeordnet, das eine horizontal liegende Antriebswelle 4 kraftschlüssig
mit einer vertikalen Hauptwelle 5 verbindet. Innerhalb einer zentral angeordneten
Säule 7, die sich auf den Mittelteil des Gehäuses 1 stützt, befindet
sich die Hauptwelle 5 mit ihren Lagern 6.
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Die Wände des unteren und äußeren Teils 8 des Gehäuses bilden
zusammen mit einem schrägen
Boden eine Auslaufrinne 9, in
welcher das zerkleinerte Mahlgut zur Auslaßöffnung gelangt. Der obere Teil des Gehäuses
besteht aus einem feststehenden zylindrischen Gehäuse10, dessen innere Arbeitsfläche
mit auswechselbaren Mahlringen 11
aus verschleißfestem Material verkleidet
ist.
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Innerhalb des Gehäuses sitzt an der aus der Säule7 herausragenden
Hauptwelle5 ein Rotor12, der Mahlrollen 13 als Zerkleinerungswerkzeuge trägt.
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Die Mahlrollen 13 sind mittels Schwenkarme 14 und Achsbolzen
15 an starren Armen 16 des Rotors befestigt, die in Reihen bzw. gegeneinander
versetzt an der Außenfläche der Trommel des Rotors angeordnet sm«d. Die bauliche
Gestaltung der Mahlrollen 13 ermöglicht sowohl ein freies Rotieren um ihre
Achsen als auch eine Bewegung in radialer Richtung, wobei die Mahlrollen, die unter
der Einwirkung der Fliehkraft an die Mahlbahn der Innenwand des Gehäuses gedrückt
werden, das Zermahlen des Mahlgutes bewirken.
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Die Mahlrollen 13 sowie die an der Zerkleinerung mitwirkenden
Teile und die Arme 16 des Rotors sind mit Lagerbuchsen 17 aus elastischem
Material versehen, denen reichlich Wasser zugeleitet wird. Die Wasserzufuhr von
außerhalb erfolgt durch ein Rohr 18 und durch eine an der Säule der Hauptwelle
der Vorrichtung befestigte Spritzvorrichtung 19, mittels der Wasser in den
ringförmigen Hohlraum 20 des Rotors eingespritzt wird. Der ringförnüge Hohlraum
ist je nach der verwendeten Anzahl der Mahlrollen in Zellen aufgeteilt. Diese
Zellen sind durch Schmiermittelkanäle 21 mit den auf den Achsbolzen 15 der
Rotorarme 16 und der Mahlrollen 13 sitzenden Buchsen 17 verbunden,
in welche die Flüssigkeit unter der Einwirkung der Fliehkraft eintritt.
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Bei der erfindungsgemäßen Fliehkraftrollenmühle bildet die bauliche
Anordnung des die Mahlrollen aufweisenden Teils zusammen mit dem Schmiermittelsystem
eine als einheitliches Ganzes wirksame Einrichtung, die vorzugsweise für den Naßvermahlungsvorgang
geeignet ist.
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Hierbei ist es ein erfindungserhebliches Merkmal, daß das Wasser gleichzeitig
mehrere Funktionen erfüllt: Erstens dient es als Schmiermittel für die Lager und
gleichzeitig auch als Wänneableitungsmittel, zweitens dient es auch als Element
des Naßvermahlungsvorganges, da das Wasser aus den Lagern unmittelbar in den Arbeitsraum
geleitet wird und dort die erforderlichen Voraussetzungen für den Naßvermahlungsvorgang
schafft; drittens dient es als Schutz vor einem Eindringen von harten Teilen des
Mahlgutes in die Lager, und viertens wird das Wasser lediglich unter der Einwirkung
der Fliehkraft aus den Lagern in die Vermahlungszone geleitet, in der es am Zerkleinerungsvorgang
teilnimmt und gleichzeitig als Fördermittel für die Abführung des zerkleinerten
Gutes aus der Fliehkraftrollenmühle dient.
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Oben am Rotor ist eine Leitscheibe 22 befestigt. Der Leitscheibe wird
das zu zermahlende Mahlgut durch eine Öffnung im Gehäusedeckel 23 zugeleitet.
Außerdem weist das Gehäuse einen schallabsorbierenden Mantel 24 auf.
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Die Mahlrollen und die am Zerkleinerungsvorgang beteiligten Teile
können sowohl voll aus homogenem Material gefertigt als auch mit einer Schutzverkleidung
an ihrer Außenfläche aus verschleißfestem Material versehen werden.
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Die Fliehkraftrollenmühle kann auch für ein selektives Zermahlen einer
Reihe von Werkstoffen, beispielsweise von feste Einschlüsse von Diamanten aufweisendem
Kimberlit, verwendet werden. Für diesen Zweck wird die Mahlrolle mit einer Verkleidung
aus elastischem Material, beispielsweise aus Gummi, mit entsprechender Härte versehen.
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Infolge des geringen Verschleißes kann die erfindungsgemäße Mühle
auch in solchen Fällen, bei denen eine Verunreinigung des Mahlgutes durch Metall,
z. B. Eisen, nur beschränkt zulässig ist, verwendet werden.