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Einrichtung zur Bildung eines Mittelwert-Oberflächerunaßes einer auf
Rauheit und Welligkeit zu prüfenden Werkstückoberfläche Gegenstand der Erfindung
ist eine Einrichtung zur Bildung eines Mittelwert-Oberflächenmaßes einer auf Rauheit
und Welligkeit zu prüfenden Werkstückoberfläche nach dem System des Hüllprofils
(E-System) mit zwei Tastfühlern mit verschieden stark gekrümmten Tastflächen, die
in einem gemeinsamen Führungsstück hintereinander angeordnet sind und mittels einer
besonderen Führungsbahn über die Werkstückoberfläche geführt werden, wobei jedem
Tastfühler ein elektromechanischer Meßwandler sowie eine von einem Oszillator höherer
Frequenz gespeiste elektrische Meßbrücke zugeordnet ist und die innerhalb einer
bestimmten Bezugsmeßstrecke gebildeten elektrischen Meßgrößen nach Verstärkung,
Demodulation und Integration einem Anzeigeinstrument zugeführt werden.
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Das wichtigste Mittelwert-Oberflächenmaß ist die Glättungstiefe.
Zur Ermittlung dieser Glättungstiefe geht man von der Vorstellung aus, daß über
die Oberfläche des Werkstückes eine Kugel mit einem bestimmten Radius abrollt. Der
Mittelpunkt dieser Kugel beschreibt eine bestimmte Bahn, die aus in Richtung auf
die Oberfläche zu offenen Kreisbögen besteht. Diese Mittelpunktsbahn wird um den
Betrag des Kugelradius so an das Oberflächenprofil herangezogen, daß sie die höchsten
Spitzen, über die die Kugel hinwegrollt, berührt. Diese nun das Oberflächenprofil
berührende Linie bezeichnet man als »Hüllprofil«.
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Die Zusammenhänge sind aus A b b. 1 ersichtlich.
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Darin sind in Abhängigkeit von der Stellung des Tastsystems auf der
Meßstreckex das wirkliche Oberflächenprofil i (»Istprofil«), das »Hüllprofil( e
und das »mittlere Profil« m eingezeichnet; Ye und y; sind die mit den Meßtastern
feststellbaren Ordinaten des Hüll- bzw. Istprofils in bezug auf eine Bezugslinie
B, welche durch die Gleitfläche der Führungsbahn des Tastsystems festgelegt ist.
Mit ym sind die Ordinaten des mitteleren Profils und mit Rp die Glättungstiefe bezeichnet
(Rp = ym-ye).
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Zwischen dem Hüllprofil e und der wirklichen Oberflächengestalt i
befindet sich nun in den Tälern des Oberflächengebirges ein bestimmter Luftraum.
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Wird dieser Luftraum unter dem Hüllprofil einW geebnet, beispielsweise
dadurch, daß innerhalb bestimmter Grenzen eines als Querschnitt aufgezeichneten
Oberflächenprofils dieser Luftraum planimetriert und durch die Länge der Bezugsstrecke
dividiert wird, dann erhält man ein mittleres Abstandsmaß und eine gegenüber dem
Hüllprofil um dieses Abstandsmaß verschobene weitere Linie, die mit dem Hüllprofil
in ihrer Gestalt übereinstimmt. Diese Linie bezeichnet man als das »mittlere Profil«.
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Der Abstand zwischen dem Hüllprofil und dem mittleren Profil ist
die »Glättungstiefe«, und zwar die Glättungstiefe nach dem sogenannten E-System,
wobei unter dem E-System ein solches verstanden wird, bei dem für die Ermittlung
von Oberflächenmaßzahlen von dem Hüllprofil ausgegangen wird, das durch Abrollen
einer Kugel mit bestimmtem Durchmesser auf der Oberflächengestalt entstanden ist.
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Die bisher üblichen elektrischen Oberflächenmeßgeräte, die nach dem
Tastschnittverfahren arbeiten, verwenden ein elektrisches Tastsystem, das sich mit
einer Gleitkufe auf der Oberfläche abstützt. Die Gleitkufe überbrückt die Oberflächenfeingestalt.
In dem Tastsystem befindet sich ein elektromechanischer Wandler, an dessen beweglichem
Element eine feine Tastspitze angebracht ist, die das Oberflächenprofil abtastet.
Die Höhendifferenz zwischen dieser Tastspitze und der Gleitkufe ergibt die Profiltiefe,
die in eine elektrische Größe umgewandelt und verstärkt und zur Ermittlung der Glättungstiefe
benutzt werden kann.
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Der Auflagepunkt der Gleitkufe liegt nun aber stets etwas vor oder
hinter dem Auflagepunkt der Tastspitze. Dieser Horizontalabstand kann aus konstruktiven
Gründen nicht viel kleiner als 1 mm gemacht werden, ist aber in der Regel noch größer.
Die Verwendung einer Gleitkufe, die in der Mitte durchbohrt ist, so daß an dieser
Stelle die Tastspitze austreten kann, hat sich nicht bewährt, weil die Diamantspitze
immerhin eine Öffnung von etwa 1 mm Durchmesser in der Gleitkufe benötigt, wodurch
die benötigte kugelige Auflagefläche der Gleitkufe zerstört wird.
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Auch durch ein Verrunden der Durchtrittsbohrung würde die für die
Ermittlung der Oberflächenmaße wichtige Gestalt der Gleitkufe unzulässig verändert
(Ring statt Kugel), während andererseits eine noch kleinere enge Bohrung für die
Tastspitze die Gefahr einer Verschmutzung und des Klemmens in der Bohrung hervorgerufen
würde. Aus diesem Grund ist ein geringes Vorsetzen der Tastspitze gegenüber der
Gleitkufe mit großem Abrundungsradius praktisch noch die günstigste Lösung. Allerdings
entstehen dadurch Meßfehler, weil das Tiefenmaß ja auf Teile der Oberfläche bezogen
wird, die sich nicht unmittelbar an der Diamantspitze, sondern in einiger Entfernung,
nämlich im Abstand der Tastspitze zum Auflagepunkt der Gleitkufe, befinden.
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Es ist nun bereits ein Verfahren bekannt, diese Verschiebung der
Bezugspunkte dadurch auszugleichen, daß sowohl die Diamantspitze als auch eine mit
großem Abrundungsradius versehene Kugelkalotte auf je eine elektromechanischen Wandler
arbeiten, während das Tastsystem selbst im Verhältnis zur Oberfläche auf einer besonderen
Führungsbahn geführt wird. Die von beiden elektromechanischen Wandlern erzeugten
und in der üblichen Weise verstärkten elektrischen Meßgrößen werden je einem Integrator
zugeführt; anschließend wird die Differenz aus den beiden Integrationsergebnissen
gebildet.
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Hierbei ist in der praktischen Durchführung jedoch nachteilig, daß
außer dem Aufwand für zwei getrennte elektromechanische Wandler auch noch zwei vollständig
aufgebaute elektrische Meßverstärker und zwei Integratoren erforderlich sind, um
zum Schluß die Differenz der beiden Mittelwerte als Endergebnis zu erhalten.
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Man kann zwar den Aufwand für die beiden Meßverstärker dadurch verringern,
daß man die beiden elektromechanischen Wandler mit möglichst weit auseinander liegenden
Trägerfrequenzen speist und beide Frequenzen über denselben Meßverstärker verstärkt,
aber vor der Demodulation dann getrennt demoduliert und den beiden Integratoren
zuführt. Auch der hierfür erforderliche Aufwand ist jedoch noch erheblich.
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Eine weitere Verbesserungsmöglichkeit besteht darin, zwei verschiedene
Modulationsverfahren zu verwenden, beispielsweise für den einen elektromechnischen
Wandler Amplitudenmodulation und für den anderen Frequenz- oder Phasenmodulation.
Aber auch in diesem Fall muß man außer dopppelten Modulatoren noch doppelte Demodulatoren
und doppelte Integratoren verwenden. Der Aufwand ist in jedem Fall beträchtlich,
ganz abgesehen davon, daß die ständige Kontrolle zweier verschiedener Vertsärkungskanäle
und Rechenschaltungen mit Schwierigkeiten verbunden ist.
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Es wurde auch bereits ein Oberflächenprüfgerät zur Ermittlung der
Glättungstiefe einer auf Rauheit und Welligkeit zu prüfenden Oberfläche nach dem
Hüllprofilsystem vorgeschlagen, das mit einem Doppeltaster der oben beschriebenen
Art ausgestattet ist, dessen zwei Tastsysteme durch eine Stellschraube auf gleicheMeßempfindlichkeitabgestimmtwerdenkönnen.
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Bei diesem Oberflächenprüfgerät kann zwar die Subtraktion der von
den Tastern gelieferten Meßwerte bereits nach den Eingangsbrücken erfolgen, so daß
die Eingangsbrücken der beiden Taster an einen gemeinsamen Trägerfrequenzverstärker
mit nachfolgendem Demodulator angeschlossen werden können.
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Derartige auf gleiche Meßempfindlichkeit abgestimmte
Doppeltaster sind
jedoch mechanisch kompliziert, störungsanfällig und schwierig zu handhaben.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der mit den üblichen marktgängigen Doppeltastersystemen
unmittelbar nach den beiden den Tastern zugeordneten Meßstücken die Differenz der
von den beiden Meßwandlern geliefertenmodulierten elektrischen Meßgrößen gebildet
und hieraus die Glättungstiefe ermittelt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausgänge
der beiden Meßbrücken über Transformatorwicklungen gegeneinander geschaltet und
mit ihrem gemeinsamen Ausgang über einen Verstärker sowie einen Phasendemodulator
an einen Integrator angeschlossen sind, der einen Kondensator enthält, welcher über
einen Widerstand durch die vom Demodulator abgegebenen positiven und negativen Meßgrößen
aufgeladen wird und sowohl mit einem weiteren Kondensator additiv zusammengeschaltet
ist, als auch im Gitterkreis einer Elektronenröhre mit Doppelsystem liegt, deren
anderer Gitterkreis ebenfalls einen Kondensator gleicher Größe wie der erwähnte
erste Kondensator aufweist, und daß die zwischen den beiden Kathoden der Elektronenröhre
entstehende Spannung über einen von einem Oszillator gespeisten Ringmodulator, einen
Trägerfrequenzverstärker und einen Demodulator an den den Demodulatorausgang abschließenden
weiteren Kondensator angelegt wird, so daß an diesem Kondensator eine Spannung von
gleicher Größe, aber entgegengesetzter Polarität als die des ersten Kondensators
entsteht.
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Die durch die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung bewirkte Differenzbildung
der beiden MeS größen entspricht nicht der bereits bekannten Differenzbildung, denn
bei der Erfindung ist die Differenzbildung der beiden Meßgrößen zeitlich gegeneinander
verschoben, da die beiden Meßtaster nacheinander die der Auswertung unterliegende
Meß strecke durchlaufen. Infolgedessen entstehen am Ausgang des Demodulators positive
und negative elektrische Meßgrößen, die von dem angeschlossenen Integrator verarbeitet
werden müssen.
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Der gesamte Meßvorgang besteht vielmehr aus einem Anfangs- und einem
Endabschnitt, in denen jeweils nur ein Meßtaster Meßwerte liefert und keine Differenzbildung
eintritt, sowie aus einem mittleren Abschnitt, den beide Taster gemeinsam durchlaufen
und in dem eine Differenzbildung durchgeführt wird.
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Dabei erfolgt jedoch die Differenzbildung z',d5chen Meßpunkten, die
um festen Abstand gegeneinander verschoben sind. Da der auf den Demodulator folgende
Integrator positive und negative Meß größen mit der gleichen Genauigkeit integrieren
kann, erreicht man mit einem im Vergleich zu den bekannten Ausführungen wesentlich
verringerten Geräteaufwand - es wird nur je ein Meßwertverstärker, ein Demodulator
und ein Integrator benötigt - eine exakte unmittelbare Ermittlung des gesuchten
Mittelwert-Oberflächenmaßes (Glättungstiefe), wobei die üblichen marktgängigen D
oppeltastersysteme Verwendung finden können, die sich durch einen einfachen, robusten
Aufbau und eine große Störungsfreiheit auszeichnen. Eine zweckmäßige Weiterbildung
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Integrators 27 ein gleichfalls
zur linearen Integration positiver und negativer Meßgrößen dienender Integrator
30
vorgesehen ist, der einen Kondensator 31 enthält, der vor Beginn einer Messung durch
eine Gleichspannungsquelle 33 auf ein bestimmtes Anfangspotential aufladbar und
während der Messung Eingang und Ausgang eines Verstärkers 32 geschaltet ist, und
daß während der Messung das Anzeigeinstrument 34 zwischen den einen Pol der Gleichspannungsquelle
33 und den vor Beginn der Messung mit demselben Pol verbundenen Anschluß des Kondensators
31 geschaltet ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand der A b b. 2 bis 5 veranschaulicht.
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A b b. 2 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines bei der erfindungsgemäßen
Einrichtung benutzten bekannten Doppeltastsystems, wobei T1 und T2 die beiden elektrischen
Längenfeintaster bekannter Bauart darstellen, die in einem Führungsstück F im Abstand
a voneinander angebracht sind, so daß ihre Tastbolzen voneinander unabhängig, jedoch
zueinander parallele Hubbewegungen ausführen können. Jeder Taster ist mit einem
Meßwertgeber M1 bzw. M2 ausgestattet, in welchem zu den axialen Vorstellungen der
Tastbolzen proportionale Meßwerte erzeugt werden, während die Taster mittels des
Führungsstückes F über die Bezugsstrecke Bewegt werden. Das Führungsstück gleitet
dabei über ein relativ zur Oberfläche ruhendes Gleitstück G.
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Der Taster T1 erfaßt die das Hüllprofil kennzeichnenden Ordinatenwerte
ye und der Taster T die das Istprofil kennzeichnenden Ordinatenwerteys. Die innerhalb
der Meßstrecke von den Tastern T1 und T2 aufgenommenen Meßwerte werden über gesteuerte
Schalter in die Meßanordnung weitergeleitet. Da die beiden Taster um den Abstand
a hintereinanderliegen, entsteht die Differenz (yc-yt) ebenfalls aus solchen yZ-
bzw. ye-Werten, die um die Strecke a auseinander liegen (A b b. 3).
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung
dient A b b. 4, in welcher die von der Tasteranordnung gelieferte Meßgröße (yt-ye)
und die Stellung der Taster T1 und T, auf der Meßstrecke x als Funktionen der Beobachtungszeit
dargestellt sind.
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Wenn sich das Gleitstück F samt den beiden Tastern T1 und T2 mit
gleichförmiger Geschwindigkeit aus seiner Anfangsstellung von links nach rechts
bewegt, wird der Meßtaster % den Punkt x1 der Bezugsmeßstrecke 1 im Zeitpunkt t1
erreichen. Zu diesem Zeitpunkt wird nun der Meßwertgeber M2 durch einen Schaltvorgang
an den Eingang der Meßanordnung angeschlossen, so daß y-Werte eingespeist werden.
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Wenn sodann der Meßtaster T1 im Zeitpunkt t2 bei x1 in die Bezugsmeßstrecke
l eintritt, wird auch der Meßwertgeber M1 durch einen weiteren Schaltvorgang an
den Eingang der Meßanordnung angeschlossen, so daß nun auch ye-Werte in die Anordnung
eingespeist werden. Durch die Gegeneinanderschaltung der Sekundärspulen der den
beiden Meßwertgebern zugeordneten Transformatoren gelangen die Differenzen aus yz-Werten
(mit den Abszissen Xn) und ye-Werten (mit den Abszissen xn-a) zur Messung.
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Wenn der Meßtaster T2 im Zeitpunkt t3 die Bezugsmeßstrecke l bei
x2 wieder verläßt, wird der Meßwertgeber M2 durch einen erneuten Schaltvorgang von
der Meßanordnung getrennt, womit die Einspeisung weiterer Ys-Werte unterbleibt.
Dagegen werden von dem Meßtaster T1, der sich zu dieser Zeit an der
Stelle (x2-a)
der Bezugsmeßstrecke befindet, noch so lange yt-Werte in die Anordnung eingespeist,
bis auch er die Bezugsmeßstrecke l bei x2 zum Zeitpunkt t4 verläßt.
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Während des soeben geschilderten Meßvorganges werden in den einzelnen
Zeitabschnitten im Integrator der erfindungsgemäßen Schaltung folgende Integrale
gebildet:
Die während der Zeit von t1 bis t2 gespeicherte elektrische Meßgröße ist proportional
der Summe der aufgeführten Integrale, nämlich
Aus diesem Integralwert ergibt sich der gesuchte Wert der Glättungstiefe RX für
die Bezugsstrecke durch Division durch den Längenwert der Bezugssmeßstrecke (x1X2)
Diese Division wird erfindungsgemäß durch Eichung der Skalenteilung des Anzeigeinstrumentes
berücksichtigt, wobei bei der Messung eine konstante Bezugsmeßstrecke eingehalten
wird und somit das Anzeigeinstrument direkt die Werte für die Glättungstiefe angibt.
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A b b. 5 zeigt die erfindungsgemäße Schaltung, wobei der Tastbolzen
T1, die Spulen 1 und 2 sowie der Tastbolzen T2 und die Spulen 5 und 6 die wesentlichen
Teile einer bekannten Doppeltasteranordnung darstellen. Die Spulen 1 und 2 des Tasters
T1 sind mit den Spulen 3 und 4 und entsprechend die Spulen 5 und 6 des Tasters T2
mit den Spulen 7 und 8 zu Meßbrücken zusammengefaßt. Die Meßbrücken werden über
Leitungen 9 und 10 sowie 11 und 12 von einem Oszillator 13 mit Trägerspannung versorgt.
Durch die axialen Bewegungen der Tastbolzen T1 und T2 wird der Abgleich der Meßbrücken
geändert, so daß die nachgeschalteten Primärspulen 15 und 17 zweier Transformatoren
über die Leitungen 14 bzw. 16 Spannung erhalten.
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Die Sekundärspulen 18 und 19 der beiden Transformatoren sind gegeneinandergeschaltet,
so daß die Differenz der in den Spulen 18 und 19 induzierten Spannungen über die
Leitung 20 an den Eingang eines bekannten Trägerfrequenzverstärkers 21 gelangt.
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An Stelle der genannten Ausführungsform der Halbbrückentaster in
Verbindung mit ergänzenden Halbbrücken und Transformatoren vor dem Eingang des Gerätes
können z. B. auch Tastsysteme verwendet werden, die statt zwei Spulen vier Spulen
aufweisen.
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Diese Spulen werden dann so geschaltet, daß die vom
Oszillazor
13 gelieferte Wechselspannung auf die beiden anderen Spulen induziert wird. Dadurch,
daß diese weiteren Spulen gegeneinandergeschaltet werden, erhält man an den Ausgangsklemmen
dieses Spulensystems eine Wechselspannung, die derjenigen entspricht, wie die von
einem Halbbrücken-Spulensystem in Verbindung mit einer im Gerät angeordneten ergänzenden
Halbbrücke geliefert wird. Die auf diese Weise von den vier Spulen jedes Meßtasters
gelieferten Ausgangsspannungen werden mit entgegengesetzter Polung elektrisch hintereinandergeschaltet
und wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwischen die Leitung des Verstärkereingangs
und Masse gelegt.
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Die im Trägerfrequenzverstärker 21 verstärkte Differenzspannung wird
über die Leitung 22 einem bekannten Phasendemodulator zugeführt und dort phasenrichtig
gleichgerichtet. Zu diesem Zweck wird vom Oszillator 13 dessen Trägerspannung sowohl
den Meßbrücken als auch über die Leitungen 23, 24 dem Phasendemodulator 25 zugeführt.
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Am Ausgang des Demodulators 25 entstehen nun positive und negative
elektrische Spannungen bzw.
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Ströme, die einem Integrator 27 über die Leitung 26 zugeführt werden.
Hierdurch wird über einen Widerstand 28 ein Kondensator 29 aufgeladen, der im Gitterkreis
des einen Systems einer Elektronenröhre 30 mit Doppelsystem liegt. Das andere System
dieser Elektronenröhre besitzt in seinem Gitterkreis ebenfalls einen Kondensator31,
der dieselbe Größe wie der Kondensator 29 hat, aber nicht aufgeladen wird.
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Durch die Aufladung des Kondensators 29 entsteht zwischen den Kathoden
34 und 35 der Elektronenröhre 30 eine Spannung, die einem Ringmodulator 36 zugeführt
wird. Dieser Ringmodulator erhält aus einem Oszillator 37 eine Wechselspannung,
die mit der an den Kathoden 34 und 35 abgegriffenen Steuerspannung moduliert wird.
Anschließend erfolgt Verstärkung in einem Trägerfrequenzverstärker 38 und Gleichrichtung
in einem phasenempfindlichen Demodulator 39. Wird die Verstärkung der zugeführten
Steuerspannung gleich Eins gewählt, so entsteht am Kondensator 40, der den Demodulatorausgang
39 abschließt, eine Spannung, die dieselbe Größe, aber entgegengesetzte Polarität
derjenigen Spannung besitzt, auf die der Kondensator 29 aufgeladen wurde.
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Da die Kondensatoren 29 und 40 additiv zusammengeschaltet sind, ist
ihre Gesamtspannung gegen Masse demnach »Null«.
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Durch diese Anordnung bleibt das Spannungs gefälle zwischen der Ladespannung
und der Spannung an den Kondensatoren 29 und 40 konstant. Infolgedessen fließt durch
den Widerstand 28 ein konstanter Strom, und die Kondensatoren 29 und 40 werden streng
zeitproportional gleich aufgeladen.
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Der Kondensator 29 kann sowohl mit positiver als auch mit negativer
Spannung aufgeladen werden, weil in der Leitung 26 keine Sperrdiode für eine bestimmte
Polarität vorhanden ist. Einer zu raschen Entladung des Kondensators 29 wirkt der
Widerstand 28 entgegen. Außerdem besteht - wie bereits dargelegt worden ist - durch
die Reihenschaltung der entgegengesetzt aufgeladenen Kondensatoren 29 und 40 kein
Potential gegen Masse, wodurch ebenfalls keine Entladung stattfindet.
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Die Meßgrößenanzeige der gesuchten Glättungstiefe RX erfolgt dadurch,
daß die an den Kathoden 34 und 35 entstehende Spannung dem Anzeigeinstrument 41
zugeführt wird, indem die Kathode 34 der Röhre 30
ein konstantes Potential erhält,
während die Kathode 35 dem Potential folgt, auf das der Kondensator 40 aufgeladen
wird. Dieses Potential steuert über den Kondensator 31 das zweite Gitter der ElektronzaF
röhre 30. Durch Schalter 32 und 33 werden vor Beginn jeder Messung die Kondensatoren
29 und 31 entladen, wodurch sich auch der Kondensator 40 entlädt.
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A b b. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem lediglich
der Integrator anders als bei der Einrichtung gemäß Ab b. 5 ausgebildet ist. Dieser
Integrator 50 enthält einen Kondensator 51, der in der dargestellten Schaltstellung
zweier Schalter 55, 56 an eine Gleichspannungsquelle 53 angeschlossen ist Befinden
sich die Schalter 55, 56 dagegen in der anden, nicht veranschaulichten Schalterstellung,
so liegt der Kondensator 51 zwischen dem Eingang und dem Ausgang eines Elektronenröhrenverstarkers
52. Ein An. zeigeinstrument 54 ist zwischen dem Ausgang des Verstärkers 52 und der
Gleichspannungsquelle 53 angeordnet. Der Eingang des Verstärkers 52 kann durch einen
Schalter 52 entweder an Masse oder nber einen Widerstand 58 mit der Leitung 26 verbunden
werden.
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Vor Beginn einer Messung wird der Kondensator 51 zunächst entladen,
indem die Schalter 55 und 56 in ihre untere Schaltstellung und der Schalter 57 in
seine obere Schaltstellung gelegt werden. Dann werden die beiden Schalter 55, 56
wieder in ihre ta in Zeichnung veranschaulichte obere Scbaltstellung umgelegt, so
daß der Kondensator 51 durch die GlsXohspannungsquelle 53 auf ein bestimmtes Anfsngs
potential aufgeladen wird.
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Werden dann die Schalter55, 56 und 57 in ihre untere Schaltstellung
geführt, so ist der Integrator 50 für eine kontinuierliche, lineare Integration
der auf der Leitung 26 eintreffenden positiven und negativen elektrischen Signale
bereit.
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Das Anzeigeinstrument 54 liegt zunächst noch zwischen Punkten gleichen
Potentials (da ja der Kondensator 51 vor Beginn der Messung auf das Potential der
Gleichspannungsquelle 53 aufgeladen wurde). Das Instrument zeigt zunächst daher
den Wart Null an. Durch positive und negative Meßwertsignale wird dann das Potential
des Kondensators 51 entsprechend vergrößert oder verkleinert. Durch den parallel
zum Verstärker 52 zwischen Eingang und Ausgang geschalteten Kondensator werden die
Ausgangsspannungen des Verstärkers 52 auf den Eingang negativ zurückgekoppelt. Hierdurch
wird die wirksame Kapazität des Kondensators 51 vergrößert und eine exakte lineare
Integration positiver und negativer Meßwerte erreicht.
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Die Meßgröße, im vorliegenden Fall die Glättungsr tiefe Rp, wird
am Instrument 54 angezeigt.