DE1264943B - Papierhilfsmittel - Google Patents

Papierhilfsmittel

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DE1264943B
DE1264943B DEF41779A DEF0041779A DE1264943B DE 1264943 B DE1264943 B DE 1264943B DE F41779 A DEF41779 A DE F41779A DE F0041779 A DEF0041779 A DE F0041779A DE 1264943 B DE1264943 B DE 1264943B
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Dr Wolfgang Lehmann
Hermann Tretter
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Bayer AG
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Description

  • Papierhilfsmittel Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von solchen Substanzen als Papierhilfsmittel, die erhältlich sind, wenn man auf Produkte, welche durch Umsetzung von mindestens zwei primäre oder sekundäre Aminogruppen bzw. mindestens eine primäre und eine sekundäre Aminogruppe enthaltenden Polyaminen mit mindestens 3 Kohlenstoffatome enthaltenden Aminocarbonsäuren oder ihren Lactamen und gegebenenfalls mit Harnstoff hergestellt sind, gegenüber Aminogruppen bifunktionelle Halogenhydrine einwirken läßt. Derartige Substanzen vermögen die Trocken- und Naßfestigkeit des Papiers sowie die Faser- und FGllstofretention der Papiermasse beträchtlich zu erhöhen.
  • Als Polyamine, die den erfindungsgemäß zu verwendenden Substanzen zugrunde liegen können, kommen insbesondere die Verbindungen in Betracht, die der Formel entsprechen, in der Ri und R2 für Wasserstoff stehen, während n eine ganze Zahl von mindestens 2 ist und x eine ganze Zahl von mindestens 1 ist, bzw. deren Abkömmlinge, die an Stelle des für ein Wasserstopatom stehenden Symbols R, und/oder an Stelle eines .oder mehrerer der für Wasserstoffatome stehenden Symbole R2 eine» Substituenten bzw. mehrere Substituenten gleicher oder verschiedener Art tragen, z. B. Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Cyanalkyl- oder Carbamidoalkylreste, beispielsweise Methyl-, Äthyl-, Butyl-, Hydroxyäthyl-, Cyanäthyl- oder Carbamidoäthylreste. Als Vertreter derartiger Polyamine seien genannt Äthylendiamin, Propylendiamin, Tetramethylendiamin, Hexaniethylendiamin, Diäthylentriamin, Dipropylentriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin, Pentaäthylenhexamin, N,N-Bis-(;,-aminopropyl)-methylamin, N,N'-Dimethyläthylendiamin, N-f3-Hydroxyäthyläthylendiamin, N-f-Cyanäthyläthylendiamin und N-f3-Carbamidoäthyläthylendiamin.
  • Als Polyamine, die den erfindungsgemäß zu verwendenden Substanzen zugrunde liegen können, kommen ferner die Verbindungen in Betracht, die der Formel Y @ (CH2 - CHR:3 - CH2 - NH),,. - H,` entsprechen, in der Y für Sauerstoff Schwefel oder den Rest einer mindestens zweiwertigen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Hydroxyl- und/oder Sulfhydrylverbindung steht und R:3 Wasserstoff oder die Methylgruppe bedeutet, während x für eine ganze Zahl von mindestens 1 und z für eine ganze Zahl von mindestens 2 stehen. Als Vertreter solcher Polyamine seien genannt Bis-[3-aminopropyl]-äther, Bis-[3-aminopropyl]-sulfid, Äthylenglykol - bis - [3 - aminopropyläther], Dithioäthylenglykol - bis-- [3 - aminopropyläther], Neopentylenglykol-bis-[3-aminopropyläther], Hexahydrop-xylylenglykol-bis-[3-aminopropyläther] und Hydrochinon-bis-[3-aminopropylätber].
  • Als mindestens 3 Kohlenstoffatome enthaltende Aminocarbonsäuren oder ihre Lactame seien beispielsweise (3 - Amino - f,f - dimethylpropionsäure, 4-Aminobuttersäure, 6-Aminocapronsäure, 8-Aminocaprylsäure, 11-Aminoundecansäure, 12-Aminododecansäure, 3,3-Dimethylazetidinon-(2), ;#-Butyrolactam, r--Caprolactam, 8-Capryllactam, 11-Undecanolactam und 12-Dodecanolactam genannt.
  • Zu den gegenüber Aminogruppen bifunktionellen Halogenhydrinen gehören beispielsweise Epichlorhydrin und a-Dichlorhydrin.
  • Die Herstellung geeigneter Umsetzungsprodukte aus den Polyaminen, den Aminocarbonsäuren bzw. ihren Lactamen und gegebenenfalls Harnstoff kann nach den Verfahren erfolgen, die unter anderem in der deutschen Auslegeschrift 1034 857 und in der USA.-Patentschrift 2 720 508 .beschrieben sind.
  • Als Papierhilfsmittel haben sich vor allem solche Substanzen bewährt, zu deren Herstellung die Einwirkung der gegenüber Aminogruppen bifunktionellen Halogenhydrine auf die Umsetzungsprodukte aus den Polyaminen, den Aminocarbonsäuren oder ihren Lactamen und gegebenenfalls Harnstoff bei Temperaturen unterhalb 100°C, in Sonderheit bei Temperaturen zwischen 30 und 70°C, in wäßriger Lösung oder in organischen Lösungsmitteln bzw. in Gemischen aus Wasser und organischen Lösungsmitteln - gegebenenfalls unter Zusatz von Alkali als säurebindendem Mittel - bei Konzentrationen der Reaktionspartner zwischen 20 und 60 Gewichtsprozent erfolgt ist.
  • Die Mengenverhältnisse zwischen den Komponenten, welche den als Papierhilfsmittel zu verwendenden Substanzen zugrunde liegen, können in weiten Grenzen schwanken. Substanzen mit geeigneten Mengenverhältnissen lassen sich durch Vorversuche leicht ermitteln.
  • Als Mittel zur Erhöhung der Trocken- und Naßfestigkeit kommen vorzugsweise Substanzen in Betracht, die erhältlich sind, wenn man die Polyamine mit den Aminocarbonsäuren oder ihren Lactamen und gegebenenfalls mit Harnstoff in solchen Mengenverhältnissen, daß auf 1 Mol Polyamin 1 bis 5 Mol Aminocarbonsäuren oder ihre Lactame und gegebenenfalls weniger als 1 Mol Harnstoff, bezogen auf jede in den Polyaminen enthaltene basische primäre und/oder sekundäre Aminogruppe, zur Einwirkung gelangen, umsetzt und anschließend 0,5 bis 2 Mol Halogenhydrin bezogen auf 1 Val Umsetzungsprodukt zum Einsatz bringt. Das Äquivalentgewicht der Umsetzungsprodukte läßt sich in bekannter Weise durch Titration mit Säure ermitteln.
  • Als Retentionsmittel eignen sich besondern solche Substanzen, die man erhält, wenn man 0,8 bis 2 Mol Halogenhydrin auf die Umsetzungsprodukte einwirken läßt, die aus 1 Mol Polyamin und 1 bis 5 Mol Aminocarbonsäuren oder ihren Lactamen hergestellt sind.
  • Die Papierhilfsmittel der vorliegenden Erfindung können in an sich bekannter Weise angewandt werden. Die erforderlichen Mengen lassen sich von Fall zu Fall durch Vorversuche ohne Schwierigkeiten feststegn.
  • Bei der Verwendung der Substanzen als Mittel zur Erhöhung der Trocken- und Naßfestigkeit beträgt die benötigte Menge im allgemeinen 0,1 bis 5%, bezogen auf das Trockengewicht des Papiers. In diesem Fall werden die Substanzen zweckmäßig in Form wäßriger Lösungen zur Papiermasse hinzugegeben bzw. auf das fertige Papier aufgebracht, wobei die Viskosität einer 10%igen wäßrigen Lösung mindestens 5 eP, die Viskosität einer 15%igen Lösung mindestens 10 cP und die Viskosität einer 200%igen Lösung mindestens 20 eP bei 25°C betragen soll.
  • Bei der Verwendung der Substanzen als Retentionsmittel beträgt die benötigte Menge im allgemeinen etwa 0,01 bis 0,5%, bezogen auf das Trockengewicht des Papiers. In diesem Fall werden die Substanzen zweckmäßig in Form wäßriger Lösungen zu der verdünnten wäßrigen Papierstoffsuspension kurz vor der Blattbildung hinzugegeben, wobei die Viskosität einer 10%igen Lösung mindestens 10 cP, die Viskosität einer 15%igen Lösung mindestens 20 eP und die Viskosität einer 20%igen Lösung mindestens 40 cP bei 25°C betragen soll.
  • Vor den bereits bekannten Papierhilfsmitteln, wie z. B. Harnstoff- bzw. Melamin-Formaldehydharzen, Polyacrylamid und Polyäthylenimin, zeichnen sich die erfindungsgemäß zu verwendenden Substanzen dadurch aus, daß sie die Festigkeit des Papiers in überraschend stärkerem Maße zu erhöhen vermöggn, bzw. dadurch, daß sie ein überraschend höheres Retentionsvermögen besitzen. Dies gilt auch gegenüber den Kondensationsprodukten aus Polyaminen oder basischen Polyamiden und Epichlorhydrin oder a-Dichlorhydrin, die z. B. in der deutschen Patentschrift 1213 226, in der belgischen Patentschrift 620 936 bzw. in der britischen Patentschrift 865 727 beschrieben sind. Beispiel 1 Jeweils 4 kg einer in üblicher Weise bereiteten 2,5%igen wäßrigen Suspensipn von gebleichtem Sulfitzellstoff mit einem Mahlgrad von etwa 35" Schopper-Riegler werden mit 6 g einer der 10°/0igen wäßrigen Lösungen von Epichlorhydrin-Einwirkungsprodukten versetzt, deren Herstellung nachstehend unter a) bis e) beschrieben ist. Anschließend wird' die Suspension noch mit 161 Wasser verdünnt und in üblicher Weise zu Papier verarbeitet. Hiernach wird das Papier noch 20 Minuten auf 120'C erhitzt; dies entspricht dem in der Praxis vorzunehmenden etwa 2wöchigen Lagern bei Raumtemperatur. Das Papier besitzt dann sehr gute Trocken- und Naßfestigkeiten, Die in Betracht gezogenen 100%igen wäßrigen Lösungen waren in folgender Weise hergestellt: a) 226 g Diäthylentriamin (2,2 Mol) und 452:g v-Caprolactam (4 Mol) wurden in einem Autoklav in Stickstoffatmosphäre unter Rühren 8 Stunden auf 225°C erhitzt. Das so erhaltene Umsetzungsprodukt, das bei 20°C wachsartig, bei 60°C zähflüssig war und sich nur in warmem Wasser leicht löste, besaß ein Äquivalentgewicht von 106.
  • 159 g dieses Umsetzungsproduktes (1,5 Val) wurden in 263 ml Wasser gelöst, und die Lösung wurde unter Rühren innerhalb von 10 Minuten bei 40 bis 50°C mit 104 g Epichlorhydrin (1,12 Mol) versetzt. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch auf 50 bis 60°C erwärmt und nach etwa 120 Minuten, als die Viskosität der Lösung auf etwa 150 cP angestiegen war, mit 200 ml Wasser versetzt. Nachdem die Viskosität im Verlauf von 80 Minuten wiederum auf 120 cP bei 50°C angestiegen war, wurden zu der. Lösung weitere 150 ml Wasser hinzugefügt. Als die Viskosität der nunmehr vorliegenden 30%igen Lösung nach etwa 25 Minuten einen Wert von etwa 200 eP bei 50°C erreicht hatte, wurde die Lösung mit 30 g konzentrierter Salzsäure und 1720 m;1 Wasser versetzt. Die so erhaltene 10%ige Lösung besaß eine Viskosität von etwa 20 cP bei 25':C -und einen pH-Wert von 4 bis 5.
  • b) In einem Reaktionskolben mit Gaseinleitungsrohr und absteigendem Kühler wurden 268 g >D-äthylentriamin (2,6 Mol) in Stickstoffatmosphäre auf 200°C erhitzt und dann unter Rühren innerhalb 1 Stunde mit 565 g r-Caprolactam (5 Mol). versetzt, wobei die Temperatur zwischen 200 und 220"C gehalten wurde. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch auf 220 bis 233'C erhitzt und 8 Stunden unter Rühren auf dieser Temperatur gehalten; dann wurden aus dem öligen Reaktionsgemisch bei,eit:@m Druck von 20 mm/Hg die bis 135°C flüchtigen Bestandteile - im wesentlichen unumgesetztes Diäthylentriamin - abdestilliert. Es wurden so:,750i g eines Umsetzungsproduktes erhalten, 4,s , gemäß Titration mit 1 n-Schwefelsäure ein Äquivalentgewicht von 125 besaß.
  • 250 g dieses Umsetzungsproduktes (2 Val) widba. in 500 ml Wasser gelöst, und die Lösung wurde. unter Rühren bei 35 bis 40°C innerhalb von 10 Minuten mit 185 g Epichlorhydrin (2 Mol) versetzt. Hiernach wurde das Reaktionsgemisch auf 50 bis 60°C erwärmt und dreireal mit jeweils 268 ml Wasser versetzt, und zwar immer dann, wenn die Viskosität der Lösung einen Wert von etwa 150 cP bei 50°C errreicht. hatte. Im Anschluß- hieran wurde die erhaltene 25o/oige Lösung noch so lange auf 50°C erwärmt, bis die Viskosität wieder auf 130 cP bei 50°C angestiegen war. Nach insgesamt etwa 7 Stunden wurde die Reaktionsmischung mit 2585 ml Wasser sowie 25 g konzentrierter Salzsäure versetzt. Es wurde so eine l0o/oige Lösung vom pH-Wert 4 erhalten, die bei 25°C eine Viskosität von 26 cP besaß.
  • c) 250 g des Umsetzungsproduktes (2 Val), das gemäß den unter b) gemachten Angaben aus Diäthylentriamin und e-Caprolactam hergestellt war, wurden in 500 m1 Wasser gelöst, und die Lösung wurde unter Rühren innerhalb von 30 Minuten bei 50 bis 60°C mit 185 g Epichlorhydrin (2 Mol) versetzt. Nachdem die Viskosität der Lösung im Verlauf von 2 Stunden bei 55 bis 60°C auf etwa 80 cP angestiegen war, wurden weitere 65 g Epichlorhydrin (0,7 Mol) hinzugefügt. Das Reaktionsgemisch wurde dann bei 50°C fünfmal mit jeweils 200m1 Wasser versetzt, und zwar immer dann, wenn die Viskosität der Lösung einen Wert von 120 eP erreicht hatte. Als die Viskosität der nunmehr 25o/oigen Lösung bei 50°C wieder 120 cP betrug - dies war nach ungefähr 4 Stunden Gesamtreaktionszeit der Fall -, wurde die Lösung zur Stabilisierung mit 25 g konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Wert von 4 bis 5 eingestellt und mit 3000 ml Wasser versetzt. Die so erhaltene 10°/oige Lösung besaß eine Viskosität von 22 cP bei 25 ° C.
  • d) 206 g Diäthylentriamin (2 Mol) wurden in einem Reaktionskolben mit Gaseinleitungsrohr und absteigendem Kühler innerhalb von 2 Stunden in Stickstoffatmosphäre bei 195 bis 210°C mit 790 g F-Caprolactam (7 Mol) versetzt. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch unter Rühren noch etwa 6 Stunden auf 230 bis 240°C erhitzt; hierbei destillierten etwa 10 g ab. Weitere 26 g - im wesentlichen uriumgesetztes Diäthylentriamin - wurden bei einem Druck von 20 mm/Hg innerhalb eines Temperaturbereichs von 80 bis 135°C abdestilliert. Es wurden so 960 g eines Umsetzungsproduktes erhalten, das-bei. Räüriit(!feeratur fest*aPin Wässdr löslich war.undieirf"Äqtilvalentgewicht vön- 187 besaß.
  • 375 g dieseslUfisptiumsproduktes (2-,Val) wurden in 670 ml Wass-or-gelöstund die Lösung wurde unter Rühren innerhalb von 30 Minuten bei 30 bis 40°C mit 196 g Epichlorhydrin (2,1 Mol) versetzt. Anschließend Nurde. die Reaktionsmischung auf 650C erwärmt. Nachdem - die- Viskosität der Lösung im Verlauf von 21/2 Stunden auf etwa 80 cP bei 65°C angestiegen war, wurden zu der Lösung innerhalb von 10 Minuten weitere 100 g Epichlorhydrin (1,08 Mol) hinzugegeben.. Als innerhalb weiterer 15 Minuten die Viskosität der Lösung bei 65°C einen Wert von 200 cP erreicht hatte, wurde die Lösung mit 1340 ml Wasser versetzt, und als die Lösung dann bei 60'C wiederum- eine Viskosität von etwa 150 cP aufwies; .Wurde sie mit 50 g konzentrierter Salzsäure sowie mit 3980 ml Wasser versetzt. Die so erhaltene l0o/oige Lösung wies eine Viskosität von 28 cP bei 25°C und einen pH-Wert von 4 bis 5 auf. ...
  • e) 250 g des Umsetzungsprodukte- @2 Val), das gemäß den unter b) gemachten Angaben aus Diäthylentriamin und v-Caprolactam hergestellt war; wurden- in 620 ml Wasser gelöst, und die Lösung wurde;. bei 40°C innerhalb von 15 Minuten unter Rühren mit 185 g Epichlorhydrin (2 Mol) versetzt; dann wurde das Reaktionsgemisch etwa 3 Stunden bei 50 bis 55°C gerührt, bis die Viskosität der Lösung einen Wert von etwa 80 cP bei 50°C erreicht hatte. Anschließend wurden innerhalb von 10 Minuten weitere 185 g Epichlorhydrin (2 Mol) hinzugegeben. Hierauf wurde das Reaktionsgemisch bei 50°C viermal" mit jeweils 310 ml Wasser versetzt, und zwar immer dann, wenn die Viskosität der Lösung einen Wert von 120 cP erreicht hatte. Als die Viskosität der nunmehr 25o/oigen Lösung nach etwa 1 Stunde bei 50°C wieder 120 cP betrug, wurden 60 g konzentrierter Salzsäure und 3660 ml Wasser zu der Lösung hinzugegeben. Die so erhaltene 10o/oige Lösung besaß bei 25°C eine Viskosität von 23 cP und einen pH-Wert von 4.
  • Die mit den unter a) bis e) beschriebenen l0o/oigen Lösungen erhaltenen Erhöhungen der Trocken- und Naßfestigkeiten des Papiers sind aus der folgenden Tabelle I ersichtlich.
    Tabelle I
    _ I T_
    Mol Epichlorhydrin pro Flächengewicht Reißlänge in m Relative
    Lösung Val Umsetzungsprodukt des Papiers Naßfestigkeit in g/mZ trocken naß in %
    a) 0,75 80 3450 670 19,4
    b) 1,0 80 3330 730 21,9
    c) l,35 80 3370 860 25,5
    d) 1,6 80 3160 730 23,1
    e) 2 80 3440 670 19,5
    Ohne Zusatz von
    Epichlorhydrin-
    Einwirkungs-
    produkt....... - 80 2880 125 4,4
    Beispiel 2 Jeweils 4 kg einer in üblicher Weise bereiteten 2,5o/oigen wäßrigen Suspension von gebleichtem Sulfitzellstoff und einem Mahlgrad von etwa 35° Schopper-Riegler werden mit 6, 12 bzw. 18 g einer der l0o/oigen Lösungen von Epichlorhydrin-Einwirkungsprodukten versetzt, deren Herstellung nachstehend unter a) bis d) beschrieben ist. Anschließend wird die Suspension noch mit 161 Wasser verdünnt und in üblicher Weise zu Papier verarbeitet. Hiernach wird das Papier noch 20 Minuten auf 120°C erhitzt; dies entspricht dem in der- Praxis vorzunehmenden etwa 2wöchigen Lagern bei Raumtemperatur. Das so erhaltene Papier besitzt hervorragende Trocken-und Naßfestigkeiten.
  • Die. in Betracht gezogenen I0o/oigen wäßrigen Lösungen waren in folgender. Weise hergestellt: a) 750 g des Umsetzungsproduktes (6 Val), das aus Diäthylentriamin und F-Caprolactam im Molverhältnis 1 : 2 gemäß den im Beispiel 1 unter b) gemachten Angaben hergestellt war, wurden mit 90 g Harnstoff (1,5 Mol) vermischt, und die Mischung wurde unter Rühren und Durchleiten von Stickstoff innerhalb von 11/2 Stunden auf 135°C erhitzt. Innerhalb von weiteren 2 Stunden wurde die Reaktionstemperatur allmählich auf 170°C erhöht;, die unter Abspaltung von Ammoniak verlaufende Kondensation wurde dann zu Ende geführt, indem das Reaktionsgemisch auf dieser Temperatur zuletzt noch eine halbe Stunde im Vakuum bei etwa 20 mm/Hg gehalten wurde. Es fielen 775 g eines hellgelben Reaktionsproduktes an, das ein Äquivalentgewicht von 247 besaß. Durch Auflösen des Produktes in der gleichen Gewichtsmenge heißem Wasser wurden 1550 g einer 50o/oigen Lösung erhalten, die eine Viskosität von 140 cP bei 25°C aufwies.
  • 495 g dieser 50o/oigen Lösung (1 VaI) wurden mit 110 g Wasser verdünnt und unter Rühren innerhalb von 20 Minuten bei 30 bis 40°C mit 74 g Epichlorhydrin (0,8 Mol) versetzt. Die Reaktionstemperatur wurde anschließend auf 50 bis 60°C erhöht und nach etwa 2 Stunden, als die Viskosität der Lösung auf etwa 80 eP bei 50°C angestiegen war, wurden nochmals 37 g Epichlorhydrin (0,4 Mol) hinzugegeben. Im Verlauf von 4 bis 5 weiteren Stunden wurden dann sechsmal jeweils 120 ml Wasser hinzugefügt, sobald die Viskosität der Lösung wieder einen Wert von 120 cP bei 50°C errreicht hatte. Als die Viskosität der so erhaltenen 25o/oigen Lösung wieder auf etwa 120 cP angestiegen war, wurde die Lösung zur Stabilisierung des gebildeten Reaktionsproduktes durch Zugabe von 20 g konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Wert von 4 bis 5 eingestellt und dann noch mit 2130 ml Wasser verdünnt. Die so erhaltene l0o/oige Lösung besaß eine Viskosität von 23 cP bei 25°C.
  • b) 495 g der 50"/oigen Lösung (1 Val), die gemäß den hier unter a) gemachten Angaben aas dem Umsetzungsprodukt von Diäthylentriamin mit t--Caprolactam und Harnstoff hergestellt war, wurden mit 130 g Wasser verdünnt und unter Rühren innerhalb von 20 Minuten bei 30 bis 40°C mit 74 g Epichlorhydrin (0,8 Mol) versetzt. Die Reaktionstemperatur wurde anschließend auf 50 bis 60°C erhöht, und nach etwa 2 Stunden, als die Viskosität der Lösung auf etwa 80 cP bei 50°C angestiegen war, wurde die Lösung nochmals mit 56 g Epichlorhydrin (0,6. Mol) versetzt. Dann wurden in- sechs Anteilen insgesamt 754 ml Wasser hinzugefügt, und zwar jeweils beim Erreichen einer Viskosität von etwa 120 cP bei 50°C. Anschließend wurden 25 g konzentrierte Salzsäure und 2240 ml Wasser hinzugefügt. Es wurde so eine 10o/oige Lösung erhalten, die eine Viskosität von 25 cP bei 25°C aufwies.
  • c) 750 g des Umsetzungsproduktes (6 Val), das aus Diäthylentriamin und t-Caprolactam im Molverhältnis 1 : 2 gemäß den im Beispiel 1 unter b) gemachten Angaben hergestellt war, wurden mit 02 g Harnstoff (1,7 Mol) vermischt. Die weitere "' Umsetzung erfolgte dann gemäß den hier unter 'a) gemachten Angaben. Es wurden 785 g eines hellgelben Reaktionsproduktes erhalten, das ein Äquivalentgewicht von 275 besaß. Durch Auflösen ' des Produktes in der gleichen Gewichtsmenge heißem Wasser wurden 1570 g einer 50o/oigen Lösung erhalten, die eine Viskosität von 153 cP bei 25°C aufwies.
  • 550 g dieser 50o/oigen Lösung (1 Val) wurden mit 134 g Wasser verdünnt und, wie hier unter b) :angegeben, zunächst mit 74 g Epichlorhydrin (0,8.Mol) und anschließend mit weiteren 60 g Epichlorhydrin (0,65 MoI) versetzt. Die Reaktionsmischung wurde dann mit 818 ml Wasser in vier Anteilen versetzt. Sobald die Viskosität der gebildeten 25o/oigen Lösung einen Wert von etwa 130cP bei 55°C erlangt hatte, wurden 70 g Eisessig und 2460 ml Wasser hinzugefügt. Die so erhaltene l0o/oige Lösung besaß eine Viskosität von 25 cP bei 25°C und einen pH-Wert von 4.
  • d) 550 g der 50o/oigen Lösung (1 Val), die gemäß den hier unter c) gemachten Angaben bereitet war, wurden mit 148 ml Wasser verdünnt und gemäß den hier unter b) gemachten Angaben zunächst mit 74 g Epichlorhydrin (0,8 Mol) und dann mit weiteren 74 g Epichlorhydrin (0,8 Mol) versetzt. Hiernach wurden zu der Reaktionsmischung 846 ml Wasser in vier Anteilen hinzugefügt. Sobald die Viskosität der Lösung auf etwa 130 cP bei 55°C angestiegen war, wurden 50 g Eisessig zur Beendigung der Reaktion zugesetzt. Anschließend wurden noch 2540 ml Wasser hinzugegeben. Die so erhaltene 10o/oige Lösung besaß eine Viskosität von 25 cP bei 25`C und einen pH-Wert von 4.
  • Eine Ubersicht über die Auswirkung der in diesem Beispiel unter a) bis d) beschriebenen Lösungen auf die Verbesserung der Trocken- bzw. Naßfestigkeit des damit versetzten Papiers ist in der folgenden Tabelle II wiedergegeben.
    Fortsetzung
    Mol Epichlorhydrin Zugesetzte Menge Relative
    Lösung pro Val an Lösung in % Flächengewicht . Reißlänge in m
    Umsetzungsprodukt bezogen auf Zellstoff - in g/mZ Naßfesotigkeit
    trocken Naß in /o
    6 80 3480 830 23,9
    c) 1,45 12 80 3540 960 27,1
    18 80 3560 1030 28,9
    6 80 3580 770 21,5
    d) 1,6 12 80 3690 920 25,0
    18 80 3830 980 25,6
    Ohne Zusatz von
    Epichlorhydrin-
    Einwirkungs=
    produkt....... - - 80 2880 125 4,4
    Beispiel 3 Jeweils 20 kg einer in üblicher Weise bereiteten 0,5o/oigen wäßrigen Suspension von gelbleichtem Sulfitzellstoff mit einem Mahlgrad von etwa 35° Schopper-Riegler werden mit 20 g Titandioxyd, 5 g eines handelsüblichen rosaroten organischen Pigments sowie mit 1, 2 bzw. 3 g der nachstehend beschriebenen l0o/oigen Lösung eines Epichlorhydrin-Einwirkungsproduktes versetzt. Bei der üblichen Weiterverarbeitung auf Papier tritt dann eine hervorragende Füllstoffretention ein, wie aus der folgenden Ubersicht hervorgeht.
    Obersicht
    Zusatzmenge an Titandioxydgehalt
    10%iger Lösung im Papier Farbe des Papiers
    in g in
    0 2 fast Weiß
    1 10,1 tief Rosarot
    2 12,1 tief Rosarot
    3 13,0 tief Rosarot
    Die verwendete l0o/oige Lösung des Epichlorhydrin-Einwirkungsproduktes war in folgender Weise hergestellt: 250 g des Umsetzungsproduktes (2 Val), das aus Diäthylentriamin und a-Caprolactam gemäß den im Beispiel 1 unter b) gemachten Angaben hergestellt war, wurden in 316 Teilen Wasser gelöst und unter Rühren innerhalb von 12 Minuten bei einer 55°C nicht übersteigenden Temperatur mit 66 g Epichlorhydrin (0,713 Mol) versetzt. Die Reaktionsmischung wurde dann bei 50 bis 55'C weiterhin gerührt und nach etwa 40 Minuten, als die Viskosität der Lösung auf etwa 100 cP angestiegen war, mit 210 ml Wasser versetzt. Anschließend wurde die Reaktionslösung noch zweimal mit je 210 ml Wasser verdünnt, und zwar jeweils beim Erreichen einer Viskosität von 120 cP bei 50°C; dies war nach etwa 1 Stunde bzw. nach etwa l1/2 Stunden von der ersten Wasserzugabe an gerechnet der Fall. Als die Viskosität der so erhaltenen 25o/oigen Lösung bei 50°l: einen Wert von 170 bis 190 cP erreicht hatte, wurden zur Beendigung der Reaktion 1800 ml Wasser und 90g konzentrierte Salzsäure zur Lösung hinzugdgeben. Es wurde so eine l0o/oige Lösung erhalten, die eine Viskosität von etwa 45 cP bei 25'C und einen pH-Wert von 5 bis 6 aufwies.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verwendung von solchen Substanzen, die erhältlich sind, wenn man auf Produkte, welche durch Umsetzung von mindestens zwei primäre oder sekundäre Aminogruppen bzw. mindestens eine primäre und eine sekundäre Aminogruppe enthaltenden Polyaminen mit mindestens 3 Kohlenstoffatome enthaltenden Aminocarbonsäuren oder ihren Lactamen und gegebenenfalls zusätzlich mit Harnstoff hergestellt sind, gegenüber Aminogruppen bifunktionelle Halogenhydrine einwirken läßt, als Mittel zur Verbesserung der Festigkeitseigenschaften von Papier bzw. zur Verbesserung der Faser- und Füllstoffretention. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1213 226; belgische Patentschrift Nr. 620 936; britische Patentschrift Nr. 865 727.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1771814B1 (de) * 1968-07-16 1972-08-31 Bayer Ag Hilfsmittel-Verwendung für die Papierfabrikation

Citations (2)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE620936A (de) * 1961-08-09
GB865727A (en) * 1957-09-05 1961-04-19 Hercules Powder Co Ltd Improvements in or relating to resins

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