DE1264566B - Druckgasschalter mit kugelfoermigem Metallbehaelter - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

HOIh

Deutsche KL: 21c-35/02

Nummer: 1264 566

Aktenzeichen: M 57432 VIII d/21 c

Anmeldetag: 9. Juli 1963

Auslegetag: 28. März 1968

Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckgasschalter mit kugelförmigem Metallbehälter und einer Schaltkammer.

Es ist bereits bekannt, Hörnerfunkenstrecken mit Spitzen oder kleinen Kugeln parallel zur Schaltkammer zu schalten. Diese äußeren Zündstrecken sind jedoch infolge ihrer großen Durchschlagsverzögerung praktisch wirkungslos, und die eigentliche Zündung erfolgt im Inneren der Schaltkammer zwischen den offenen Kontaktstücken, wodurch die Schaltkontakte beschädigt werden können und die Schaltkammer durch eine Explosion zerstört werden kann.

Es ist ferner bekannt (deutsche Patentschrift 394126), in einer schützenden Erdverbindung für Hochspannungsleitungen eine Hörnerschutzvorrichtung in Reihe mit einem selbsttätigen Stromunterbrecher mit einem leicht verdampfbaren Elektrolyten und einer Lichtbogenkammer anzuordnen, wobei der Abstand der beiden Hörner der Hörnerschutzvorrichtung so eingestellt ist, daß unter normalen Leitungsbedingungen ein Lichtbogen zwischen ihnen nicht gebildet wird. Wenn eine ungewöhnlich hohe Spannung auf die Hochspannungsleitung einwirkt, kommt ein Lichtbogen zwischen den Hörnern zustande, dessen Löschung durch den Selbstunterbrecher erfolgt.

Weiterhin ist eine Einrichtung zum Schutz gegen Überspannungen beim Öffnen von Ölschaltern bekannt (deutsche Patentschrift 320 803), bei der elektrolytische, gleichzeitig als Blitzschutzvorrichtung dienende Ventilzellen den Ölschalter eventuell beschädigende Spannungssteigerungen verhindern. Die Ventilzellen sind zu beiden Seiten des Ölschalters angeordnet und liegen bei geschlossenem ölschalter in Reihe miteinander und parallel zum Ölschalter. Übergroße Spannungen, die beim Öffnen des ölschalters auftreten, werden durch in Reihe mit den Ventilzellen liegende Hörnerschalter nach der Erde abgeleitet.

Schließlich ist eine Einrichtung zum Schutz von Schaltgeräten gegen Überspannungen bekannt (deutsche Patentschrift 742 004), bei der zwischen den spannungführenden und den an Erde liegenden Teilen Funkenstrecken angeordnet sind. Hierbei ist der Abstand zwischen den geöffneten Schaltkontakten wesentlich größer gewählt als der Abstand zwischen den leitenden und geerdeten Teilen, wodurch von vornherein ein Überschlag zwischen den Schaltkontakten verhindert wird und diese geschont werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die

Druckgasschalter

mit kugelförmigem Metallbehälter

Anmelder:

Ets. Merlin & Gerin, S. A.,

Grenoble, Isere (Frankreich)

Vertreter:

Dr. E. Wetzel und Dipl.-Ing. E. Tergau,

Patentanwälte, 8500 Nürnberg, Hefnersplatz 3

Als Erfinder benannt:

Gerard Billon,

Jean-Claude Henry, Grenoble, Isere (Frankreich)

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 10. Juli 1962 (903 602)

Druckgasschalter der oben bezeichneten Art so auszubilden, daß Durchschläge zwischen den in der Schaltkammer befindlichen Schaltkontakten, durch die möglicherweise eine Explosion der Schaltkammer verursacht würde, verhindert werden und daß ihr Isolationswiderstand gegenüber Stoßwellen genau festlegbar und im wesentlichen von der Polarität dieser Stoßwellen unabhängig ist. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung dadurch, daß der kugelförmige Metallbehälter die eine Elektrode einer Funkenstrecke mit sehr geringer Zündverzögerung bildet, welche elektrisch parallel zu den Schaltkontakten der Schaltkammer geschaltet ist.

Beim erfindungsgemäßen Druckgasschalter kann die Funkenstrecke auf einen Wert eingestellt werden, welcher unterhalb des Isolationswiderstandes der Trennstrecke liegt, so daß eine Zündung zwischen den Schaltkontakten der Schaltkammer unmöglich ist und diese Schaltkontakte ebenso wie die gesamte Schaltkammer geschont werden. Die große Metallbehälterelektrode gewährleistet ein homogenes elektrisches Feld, auf Grund dessen die Zündung eines Lichtbogens praktisch ohne Verzögerung sofort erfolgt. Infolge Verwendung des vorhandenen Metallbehälters als Elektrode wird außerdem eine besondere Elektrode und der für sie notwendige Raum eingespart. Die andere Elektrode der Funkenstrecke kann ebenfalls kugelförmig ausgebildet sein.

809 520/493

Die Erfindung sei nachstehend an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen hierbei schematische Darstellungen von Gasdruckschaltern mit Kugelbehältern und Funkenstrecken nach der Erfindung.

Die F i g. 1 zeigt einen Schalter, dessen Druckgasbehälter 11 kugelförmig ausgebildet ist und eine Schaltkammer 12 trägt, in der sich die Hauptkontaktstücke befinden. Der Behälter besteht aus Metall und bildet den einen der beiden Pole des Schalters. Der andere Pol 13 des Schalters ist über den Leiter 15 elektrisch mit der Kugel 14 verbunden. Die Funkenstrecke wird durch die Kugeln 11 und 14 gebildet, und ihre Durchschlagspannung ist mit großer Genauigkeit bestimmbar. Diese Spannung ist im wesentliehen für beide Stoßwellenpolaritäten gleich, und die Zündverzögerung ist nur sehr gering und liegt in jedem Fall wesentlich unterhalb der bei einer Hörnerfunkenstrecke oder Spitzenfunkenstrecke auftretenden Zündverzögerung. ,

Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 trägt der aus Metall bestehende Kugelbehälter 11α die beiden Schaltkammern 12 α und 12 b, die parallel zueinander liegen, deren Achsen jedoch um einen Abstand zueinander versetzt sind. Die Klemmen 13 a und 13 b sind über die Leiter 15 α bzw. 15 b mit den Kugeln 14 a bzw. 146 verbunden. Die Kammer 12 a ist somit durch die Funkenstrecke 14 α-11 α und die Kammer 12 & durch die Funkenstrecke 14 6-11 α geschützt. .

Bei dem Ausführungsbeispiel nach der F i g. 3 trägt der Behälter 116 zwei Kammern 12 c und 12 d, die auf einer gemeinsamen Längsachse liegen. Die Klemmen 13 c und 13 d sind analog der Anordnung nach der Fig. 2 durch die Leitungen 15c bzw. 15d mit den Kugeln 14 c bzw. 14 d verbunden.

Selbstverständlich können an die Stelle der Kugelelektroden 14, 14 a, 14 b, 14 c und 14 d auch Elektroden mit einem anderen Profil treten, welches so ausgebildet ist, daß ein einheitliches elektrisches Feld erhalten wird, das zu einer geringen Durchschlagsverzögerung und dazu führt, daß die Wirkung der unterschiedlichen Polarität vernachlässigbar ist.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Druckgasschalter mit kugelförmigem Metallbehälter und einer Schaltkammer, dadurch gekennzeichnet, daß der kugelförmige Metallbehälter die eine Elektrode einer Funkenstrecke mit sehr geringer Zündverzögerung bildet, welche elektrisch parallel zu den Schaltkontakten der Schaltkammer geschaltet ist.

2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Elektrode der Funken^ strecke ebenfalls kugelförmig ausgebildet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 320 803, 394126,
742004.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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