DE1263116B - Einrichtung zum Fuehren eines Luftfahrzeuges auf einem durch einen Leitstrahl vorgegebenen Soll-Gleitweg - Google Patents
Einrichtung zum Fuehren eines Luftfahrzeuges auf einem durch einen Leitstrahl vorgegebenen Soll-GleitwegInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
GOIs
Deutsche Kl.: 21 a4 - 48/12
Nummer: 1263 116
Aktenzeichen: B 78184IX d/21 a4
Anmeldetag: 20. August 1964
Auslegetag: 14. März 1968
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Führen eines Luftfahrzeuges auf einem durch einen Leitstrahl
vorgegebenen Soll-Gleitweg, bei der einer Addierstufe ein Empfangssignal, das der Winkelabweichung
des Luftfahrzeuges vom Leitstrahl proportional ist und über eine zum Signalweg des Empfangssignals
parallelgeschaltete Integrierstufe das Zeitintegral des Empfangssignals zugeführt wird, und bei der das in
der Addierstufe gebildete Signal zum Einsteuern des Luftfahrzeuges auf den Leitstrahl über ein Servo- ίο
system auf ein Höhenruder wirkt.
Es sind bereits Einrichtungen bekannt (USA.-Patentschriften 2419 970 und 2 423 337), bei denen
eine Soll-Flugbahn von einem von einer Bodenstation ausgesendeten Leitstrahl gebildet wird und ein Empfänger
an Bord des Luftfahrzeuges ein Signal liefert, insbesondere ein Gleichspannungssignal, dessen Vorzeichen
angibt, in welcher Richtung (Steuerbord oder Backbord) sich das Luftfahrzeug vom Leitstrahl
befindet, und dessen Amplitude das Maß für die Größe der Abweichung des Luftfahrzeuges vom
Leitstrahl ist. Diese Einrichtungen arbeiten zufriedenstellend und führen das Luftfahrzeug auf der Soll-Flugbahn,
solange kein Seitenwind auftritt. Bei den bekannten Einrichtungen wird zwar im Servosystem
beim Auftreten von solchen Langzeitstörgrößen, wie Seitenwind oder Schwerpunktsveränderungen des
Flugzeuges infolge Brennstoffverbrauchs, eine Stellgröße für das Höhenruder erzeugt, die der Langzeitstörgröße
entgegengesetzt ist. Dadurch kann zwar eine weitere Abweichung des Flugzeugkurses von
der Soll-Flugbahn verhindert werden. Eine einmal eingetretene Abweichung kann aber nicht korrigiert
werden, so daß das Luftfahrzeug sich längs einer parallel zum Leitstrahl liegenden Flugbahn bewegt.
Es ist ferner eine Einrichtung zur Durchführung eines Landeanfluges (USA.-Patentschrift 2482 809)
bekannt, bei der zum Einsteuern des Luftfahrzeuges auf den Leitstrahl nicht nur das .Empfangssignal
nach Vorzeichen und Amplitude dient, sondern zusätzlich durch Zeitintegration des Empfangssignals,
das der Winkelabweichung des Luftfahrzeuges vom Soll-Gleitweg entspricht, in einer Integrierstufe ein
Korrektursignal erzeugt wird, das beim Auftreten von Seitenwind das Luftfahrzeug auf den Soll-Gleitweg
zurückbringt. Auf das Höhenruder des Flugzeuges wirkt über ein Servosystem somit ein resultierendes
Signal, das aus der Addition des der Winkelabweichung entsprechenden Empfangssignals und
dem Zeitintegral des Empfangssignals gebildet wird.
Es ist ferner bekannt (USA.-Patentschrift 3 058 699), bei einer ähnlichen Einrichtung, bei der ebenfalls
Einrichtung zum Führen eines Luftfahrzeuges auf einem durch einen Leitstrahl vorgegebenen
Soll-Gleitweg
Soll-Gleitweg
Anmelder:
The Bendix Corporation, Detroit, Mich. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Negendank, Patentanwalt,
2000 Hamburg, Neuer Wall 41
Als Erfinder benannt:
Jerry Doniger, Montvale, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 21. August 1963 (303 611)
das resultierende Signal, das aus einer Addition des Empfangssignals und dem Zeitintegral des Empfangssignals gebildet wird, auf ein Höhenruder wirkt,
das Einschweben des Luftfahrzeuges auf den Leitstrahl, insbesondere die Zeit, die das Luftfahrzeug
braucht, bis es beim Anfliegen des Leitstrahles dem vom Leitstrahl vorgegebenen Soll-Gleitweg folgt,
dadurch zu verkürzen, daß im Luftfahrzeug selbst unabhängig vom Empfangssignal durch eine Ist-Wertmessung
der Flugzeughöhe und einem vorgegebenen Höhensollwert ein Signal erzeugt wird, das der
Sinkgeschwindigkeit des Luftfahrzeuges entspricht. Dieses Signal wird für die Dauer einer kurzen Zeitspanne
dem zu integrierenden Empfangssignal in dem Augenblick aufgeschaltet, in dem das Luftfahrzeug
beim Anfliegen des Leitstrahles diesen überquert. Während dieser Zeitspanne, die z. B. 10 Sekunden
beträgt, gelangt zu dem ersten Eingang der dem Servosystem vorgeschalteten Addierstufe ein Signal,
das aus der Addition des zeitintegrierten Empfangssignals und dem Signal für die Sinkgeschwindigkeit
besteht, während der andere Eingang der Addierstufe mit dem unmittelbar vom Empfänger gelieferten
Empfangssignal, das der Winkelabweichung proportional ist, belegt ist. Das Signal für die Sinkgeschwindigkeit
liefert demnach ein zusätzliches Korrektursignal, das das Uberschwingen der Flugbahn
beim Einfliegen auf den Leitstrahl wesentlich verringert.
Die bekannten Einrichtungen weisen jedoch den Nachteil auf, daß erfahrungsgemäß in Höhen unter-
809 518/229
halb 60 bis 70 m das Empfangssignal infolge von Kurzzeitstörungen so stark gestört ist, daß das
Führen des Luftfahrzeuges auf dem Leitstrahl unmöglich ist. Ursache dieser Kurzzeitstörgrößen ist
das Hochfrequenzrauschen des Leitstrahles, hervorgerufen durch Bodenreflexionen, und schnelle Änderungen
der Flugbahn des Luftfahrzeuges infolge Windböen. Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, die Einrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß das Luftfahrzeug
auf dem Soll-Gleitweg auch in Höhen unterhalb 60 bis 70 m bis etwa 15 m über der Landebahn sicher
geführt wird.
Die Lösung der genannten Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß im Signalweg des Empfangssignals
zur Addierstufe eine weitere Addierstufe, in der zu dem Empfangssignal ein Signal für die Sinkgeschwindigkeit
des Luftfahrzeuges addiert wird, das gleich dem Differentialquotienten des Empfangssignals
ist und in an sich bekannter Weise in einer Meß- und Schaltungsanordnung unabhängig vom Empfangssignal erzeugt wird, und ein Netzwerk angeordnet
sind, in dem der dem Differentialquotienten entsprechende Signalanteil integriert und der dem Empfangssignal
entsprechende Signalanteil ausgefiltert wird.
Es hat sich gezeigt, daß bei der erfindungsgemäßen Einrichtung das zeitintegrierte Empfangssignal weiterhin
der Addierstufe zugeführt werden kann, da die Integration eine Glättung der Spitzen der Störanteile
zur Folge hat. Andererseits muß aber das der Addierstufe unmittelbar zugeführte Empfangssignal in der
erfindungsgemäßen Weise aufbereitet werden, da insbesondere bei den kleinen Höhen die diesem Signal
überlagerten Störanteile so groß sind, daß das Empfangssignal allein tatsächlich nicht verwendbar ist.
Diese Aufbereitung besteht darin, daß das aus der Addition des Empfangssignals und dem Signal für
die Sinkgeschwindigkeit resultierende Signal einem Netzwerk zugeführt wird, das das Signal für die
Sinkgeschwindigkeit, das dem Differentialquotienten der Winkelabweichung bzw. des Empfangssignals
entspricht, zeitintegriert und gleichzeitig die Störanteile hoher Frequenz aus dem Empfangssignal
ausfiltert. Dadurch ist es möglich, das Luftfahrzeug bis in Höhen der Größenordnung von 15 m sicher
auf dem Leitstrahl zu führen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Einrichtung und
F i g. 2 eine Darstellung des Soll-Gleitweges und der Flugbahn eines Luftfahrzeuges.
Gemäß F i g. 1 liefert der Empfänger 1 eine Gleichspannung, die proportional zu der in F i g. 2 gezeigten
Winkelabweichung e vom Leitstrahl TB ist.. Ob das Flugzeug Z oberhalb oder unterhalb des
Leitstrahls TB ist, wird durch das Vorzeichen der Gleichspannung bestimmt. Der Leitstrahl selbst besteht
aus einer Trägerfrequenz, die mit den beiden Standardfrequenzen 150 und 90 Hz amplitudenmoduliert
ist.
Die Gleichspannung wird in dem Modulator 3 mit einer Wechselspannung der üblichen, an Bord
zur Verfügung stehenden Frequenz von 400 Hz amplitudenmoduliert. Anschließend wird die Amplitude
des Wechselspannungs-Empfangssignals in dem Verstärker 4 entsprechend der Annäherung des Flugzeuges
an den Sender T varriiert. Da bei konstanter Winkelabweichung r die Entfernung des Luftfahrzeuges
vom Leitstrahl beim Anfliegen der Landebahn stetig abnimmt, wird der Verstärkungsfaktor der
gesamten, aus Empfänger 1, Steuereinrichtung 2, Autopilot 10 und Luftfahrzeug bestehenden Regelschleife
vergrößert, so daß die Stabilität der Regelschleife verringert wird. Deshalb wird durch den Verstärker 4
der Verstärkungsfaktor beim Annähern des Luftfahrzeuges verringert, so daß der Verstärkungsfaktor
der Regelschleife konstant gehalten wird.
Am Ausgang der Einrichtung 4 wird das Empfangssignal aufgeteilt. Einmal gelangt es über die Integrierstufe
5 an die Addierstufe 9, und zum andern wird es über die Addierstufe 6, das Netzwerk 7 und einen
Verstärker 8 an die Addierstufe 9 gegeben. Das in der Addierstufe 9 gebildete Signal speist den Autopilot
10, der auf ein Höhenruder des Luftfahrzeuges wirkt.
Die Integrierstufe 5 liefert ebenfalls eine Wechselspannung von 400 Hz, die amplitudenmoduliert ist.
Die Integrierstufe 5 hat keinen Einfluß auf die Trägerfrequenz von 400 Hz. Von Kurzzeitstörgrößen herrührende
Störanteile der Modulationsspannung werden jedoch von der Integrierstufe geglättet. Die
Arbeitsweise der Integrierstufe 5 ist folgende: Bei einer konstanten Eingangswechselspannung steigt die
Ausgangswechselspannung linear an. Ist die Eingangswechselspannung gleich Null, so liefert der
Ausgang weiterhin die zuletzt erreichte Wechselspannung. Ändert sich das Vorzeichen der Eingangswechselspannung,
so wird die Ausgangswechselspannung der Integrierstufe linear verringert. Somit bildet
die Integrierstufe abhängig von der Zeit die Summe J ε dt der der Winkelabweichung proportionalen Eingangswechselspannung
f.
Wird somit die Eingangswechselspannung an der Integrierstufe von einer Langzeitstörgröße hervorgerufen,
so steigt entsprechend die Ausgangswechselspannung. Diese stellt das Korrektursignal dar, das
in an sich bekannter Weise dann derart auf den Autopilot 10 und auf das Höhenruder einwirkt, daß
das Luftfahrzeug auf den Leitstrahl zurückgeführt wird. Wird dann das Empfangssignal gleich Null,
so bleibt am Ausgang der Integrierstufe der letzte Wert erhalten, so daß entsprechend diesem Wert
das Höhenruder auf einen bestimmten Anstellwinkel eingestellt wird.
Erfindungsgemäß werden in dem Netzwerk 7 die Kurzzeitstörgrößen kompensiert, wie im folgenden
beschrieben ist. In der Addierstufe 6 wird zu der Wechselspannung aus dem Verstärker 4, die dem
Empfangssignal und damit der Winkelabweichung entspricht, eine Wechselspannung addiert, die in
der Filterstufe 16 erzeugt wird und die ein Maß für die Sinkgeschwindigkeit des Luftfahrzeuges, also
für den Differentialquotienten -7^- ist. Die resultierende
Wechselspannung wird in dem Demodulator 11 des Netzwerkes 7 demoduliert. Die entstandene
Gleichspannung durchläuft das KC-Glied 12 mit
dem Widerstand 15 und dem Kondensator 14 und wird dann anschließend in dem Modulator 13 wiederum
mit einer Frequenz von 400 Hz moduliert. Die von dem Demodulator 11 gelieferte Gleichspannung
besteht aus zwei Anteilen, nämlich aus dem Wechselspannungsanteil der Sinkgeschwindigkeit
und dem Wechselspannungsanteil des Empfangssignals von dem Verstärker 4. Das i?C-Glied 12
ist nun so ausgelegt (Zeitkonstante etwa zwischen 5 und 10 s), daß der von der Sinkgeschwindigkeit
herrührende Anteil integriert und der vom Empfangssignal herrührende Anteil gefiltert wird. Das Ausfiltern
der unerwünschten hohen Frequenzen, die von Kurzzeitstörgrößen herrühren, im Anteil des
Empfangssignals wird dadurch kompensiert, daß der von der Sinkgeschwindigkeit herrührende Anteil
integriert wird und damit eine nahezu störfreie Nachbildung des Empfangssignals gebildet wird. Die
der Sinkgeschwindigkeit entsprechende Wechselspannung ist deshalb nahezu störfrei, da sie unabhängig
vom Leitstrahl im Luftfahrzeug selbst in einer eigenen Meß- und Schaltungsanordnung, die noch beschrieben
wird, erzeugt wird.
Nachfolgend wird die Wirkungsweise des RC-Gliedes
12 mathematisch abgeleitet. Die Sinkgeschwindigkeit kann durch TeS ausgedrückt werden, worin ε
die Winkelabweichung des Luftfahrzeuges vom Leitstrahl, S der Laplace-Operator -τ- und T eine Konstante
darstellt.
Das .RC-Glied 12 multipliziert die Eingangsgleichspannung
vom Demodulator 11 mit einer Größe
, die in Vorzeichen und Größe der Phasenlage
und der Amplitude der Eingangswechselspannung des Demodulators 11 entspricht. Somit ist die Ausgangsgleichspannung
des i?C-Gliedes
Da aber
f'o =
g + ρ TS
TS + 1
1 +ST
TS + 1
An Hand der F i g. 2 wird die Sinkgeschwindigkeit TfS wie folgt abgeleitet:
Ne,
worin ε die Winkelabweichung des Flugzeuges gegenüber dem Leitstrahl, JV der Winkel zwischen der
Landebahn und einer Linie TZ, die den Sender am Boden T mit dem Flugzeug Z verbindet, und
JVC der Winkel zwischen der Landebahn und dem Leitstrahl TB.
Aus Fi g. 2 ergibt sich:
Aus Fi g. 2 ergibt sich:
tgJV =
tgJVc =
tgJVc =
Ä
χ
JlB_
X
X
worin h die Höhe des Flugzeuges und hB die · entsprechende
Höhe des Punktes des Leitstrahles in der Entfernung χ vom am Erdboden angeordneten
Sender bedeutet.
L
U
JV = — und JVC =
χ
χ
da JV und Nc sehr kleine Winkel in der Größenordnung
von 2,5° sind und folglich der Winkel im Bogenmaß an die Stelle des Tangens für den Winkel treten
kann.
Wenn man Gleichung (4) in Gleichung (2) einsetzt, erhält man
=
h_ 1ib_
=
h- hB
χ χ- χ
h-hR= rh'dt- T'
rh'dt- f h'Bt
ah
ist, worin h' = -τ— die tatsächliche Sinkgeschwindigkeit
ist, h'B = -^S- die Sinkgeschwindigkeit wäre,
wenn das Flugzeug sich auf der Achse des Strahles bewegen würde, und IA0 ein Anfangsfehler mit
Bezug auf den Leitstrahl ist, erhält man folglich
1
1
Γ /;' dt - (li'B dt + Ah0
J
J
Wenn man versucht, ein nach dieser Gleichung berechnetes Signal zu erzeugen, muß man für χ einen
konstanten Wert annehmen und Δ h0 vernachlässigen.
Man wählt für χ einen mittleren Wert, der den Wert für Ah0 berücksichtigt, welcher in dem Integral für
die Winkelabweichung eine Konstante darstellt.
Die Gleichung (7) erfordert somit, daß ein Signal h'B,
welches die Sinkgeschwindigkeit des Flugzeuges darstellt, wenn es auf der Achse des Leitstrahls fliegt,
derart eingeführt wird, daß es von der tatsächlichen Sinkgeschwindigkeit h' subtrahiert wird. Wenn man
einen Wert für h'B wählt, so muß dieser mit der tatsächlichen
Sinkgeschwindigkeit des Flugzeuges übereinstimmen, wenn dieses auf der Achse des Leitstrahles
fliegen würde, um permanente Fehler im stationären Bereich zu vermeiden. Um diesen Wert geeignet
wählen zu können, müßte man somit von vornherein die Geschwindigkeit des Flugzeuges und den Winkel JVC
der Strahlachse kennen. Um diese in der Praxis nicht zu realisierende Forderung zu umgehen, wird die
Subtraktion der Signale gemäß der Erfindung durchgeführt, indem man das Signal h' einen Löschkreis 16
durchlaufen läßt.
In F i g. 1 enthält der Löschkreis 16 einen Demodulator 17, mit dem die 400-Hz-Wechselspannung
für die Sinkgeschwindigkeit demoduliert wird. Der Demodulator 17 ist in an sich bekannter Weise phasenempfindlich
ausgebildet und arbeitet mit einer Bezugswechselspannung, die in Phase mit der Erregerspannung
des Signalgenerators für die Sinkgeschwindigkeit ist. Der Ausgang des Demodulators 17 liefert
eine Gleichspannung, deren Größe und Vorzeichen proportional der Amplitude und der Phasenlage
der Eingangswechselspannung ist. Diese Gleichspannung wird dem eigentlichen Löschkreis zugeführt,
der in Reihe mit dem Demodulator einen Kondensator 18 enthält sowie einen Ableitwiderstand 19.
Der Löschkreis ist so ausgelegt, daß er eine Zeitkonstante von 20 Sekunden besitzt. Die von dem
Demodulator 17 übertragene Gleichspannung lädt den Kondensator 18 auf. Die anwachsende Aufladung
des Kondensators 18 bildet einen immer größer werdenden Widerstand für die Eingangsgleichspannung,
so daß der Ladestrom absinkt. Am Ende des durch die Zeitkonstante bestimmten Zeitintervalls
ist der Kondensator vollständig aufgeladen, so daß der Mittelwert des Stromes auf Null absinkt. Lediglieh
Änderungen, bezogen auf diesen Mittelwert, können den Löschkreis passieren. Der Ausgang
des Löschkreises 16 ist mit einem Modulator 20 verbunden, der einen Trägerwechselstrom von 400 Hz
mit der den Löschkreis verlassenden Gleichspannung moduliert.
Bei konstanter Sinkgeschwindigkeit h', wenn also die Eingangsgleichspannung eine konstante Amplitude
besitzt, ist der Ausgang des Löschkreises gleich Null. Das ist nicht der Fall, wenn sich die Sinkgeschwindigkeit
h' ändert; dann hat der Löschkreis eine von Null verschiedene Ausgangsspannung, deren
Verlauf der Änderung der Sinkgeschwindigkeit entan Hand der Gleichung (11) gezeigt wurde, ist diese
Spannung
K"[ TS + 1 ]h>
gleich der Spannung für die Sinkgeschwindigkeit TeS.
Um den Einfluß von Störgrößen auf die Spannung h'
zu reduzieren, wird die in der Einrichtung 21 erzeugte Spannung h' einer Einrichtung 24 zugeführt, in der
spricht. Nähert sich h' dem stabilen Wert des Be- io die Spannung für die Sinkgeschwindigkeit als nieder
reiches h'B, so stellt die Ausgangsspannung die Summe
aller Änderungen von h' dar. Die Ausgangsspannung des Löschkreises ist Null, wenn der stabile Wert h'B
erreicht ist. Folglich ist die gesamte Ausgangsspannung des Löschkreises gleich der Differenz zwischen
der tatsächlichen Sinkgeschwindigkeit h' und der Sinkgeschwindigkeit h'B, bei der sich das Flugzeug
auf dem Leitstrahl befindet.
Die Ubergangsfunktion für den Löschkreis ist
TS TS + 1 ■
Folglich ist
(8)
TS
^ TS
Indem man diesen Wert in die vorstehende chung (7) einsetzt, erhält man
Gleifrequente Bezugsgröße und eine von einem Beschleunigungsmeßgerät
25 gelieferte Spannung als hochfrequente Bezugsgröße verwendet wird. Die in der
Addierstufe 23 gebildete Summe der beiden Spannungen wird dem Verzögerungskreis 24 zugeführt,
der eine Spannung für die augenblickliche Sinkgeschwindigkeit h'a liefert, die frei von Störanteilen ist.
Der Verzögerungskreis 24 ist ebenso aufgebaut wie der Verzögerungskreis 7, hat aber eine Zeitkonstante
von 4 Sekunden, was einen Kompromiß zwischen den großen aufzubringenden Werten darstellt,
um die Störanteile in der Spannung der barometrischen Sinkgeschwindigkeit zu eliminieren, und den notwendigen
kleinen Werten, um die Abhängigkeit
gegenüber der Spannung für die Beschleunigung zu reduzieren, welche als eine Bezugsgröße langer
Dauer anzusehen ist. Der Verzögerungskreis 24 multipliziert die von der Addierstufe 23 ausgehende Spannung
mit der Größe . Für die Spannung h'a
i ο -r J-
am Ausgang des Verzögerungskreises 24 gilt
TAn
K =
TS
TS + 1
TS + 1
(12)
(9)
Te =
TS
(10)
40
Wenn man einen konstanten Wert für χ annimmt,
T kann man einen Verstärkungsfaktor wählen Kh =—·
Man erhält dann
worin An = die Spannung h' für die Sinkgeschwindigkeit
und T = Verstärkungsfaktor. Somit ist
K = (K + TAn) . (13)
In dem Maße, in dem das Rauschen in h'B auf eine
TeS -
Nachfolgend wird beschrieben, wie ein Hilfsstromkreis das Signal TeS erzeugt. Um ein Signal für die
Sinkgeschwindigkeit h' zu erzeugen, wird eine an sich bekannte Einrichtung 21 verwendet, die eine
Barometereinrichtung enthält, etwa gleich der, die in der deutschen Patentschrift 1 103 766 des Erfinders
beschrieben ist.
Dieses Signal wird in mehreren später zu beschreibenden Einrichtungen verarbeitet, die die Bezugsziffern
23 bis 26 tragen. Die Wechselspannung für die Sinkgeschwindigkeit wird dem Löschkreis 16
T S zugeführt, in dem sie mit der Größe ψ-=—
Frequenz konzentriert ist, die größer ist als ~ Bogen-
45 maß je Sekunde, wird h'a relativ frei von Geräuschen.
h'. (11) Da das mit h'B verbundene Geräusch gedämpft wurde,
kann man sagen, daß h'B genau gleich h' ist, so daß
man, wenn man An durch Sh' ersetzt, erhält:
K =
TS + 1
TS+ 1
+ TSh')
(1 + TS) = W . (14)
55
multi-
60
pliziert wird, um den Wert
h'
TS
TS+ 1
zu erhalten. Diese Spannung wird auf einen Verstärker 22 mit dem Verstärkungsfaktor Kh geschaltet. Wie
Die Spannung für die Beschleunigung wird durch eine Einrichtung 25 erzeugt, die beispielsweise so
aufgebaut ist, wie die in der deutschen Patentschrift 1 132 803 des Erfinders beschriebene Einrichtung.
Diese Spannung müßte für permanente Fehler kompensiert werden, welche von einer fehlerhaften Montage
des Gerätes bezüglich des Anstellwinkels des Flugzeuges und von der unterschiedlichen Flugbahn des
Flugzeuges herrühren. Diese Informationen müßten vorher bekannt sein, um die wahre Beschleunigungsmeßgröße zu ermitteln.
Um diese nicht zu realisierenden Forderungen zu vermeiden, wird das Beschleunigungssignal der Addier-
stufe 23 unter Zwischenschaltung eines Hochpasses oder eines Löschkreises 26 zugeführt. Der Löschkreis
26 hat eine Zeitkonstante von 20 Sekunden, ist aber im übrigen gleich dem Löschkreis 16 aufgebaut.
Der Löschkreis 26 kompensiert die Dauerfehler, indem er ihren Wert auf Null bringt. Das
Ausgangssignal des Löschkreises überträgt nur Änderungen des normalen Beschleunigungssignals. Diese
Änderungen sind abhängig von Windstößen. Das sind insgesamt gesehen dieselben Windböen, die
für die auf das Flugzeug wirkenden Beschleunigungen verantwortlich sind. Folglich stimmt das Ausgangssignal
des Löschkreises 26 im wesentlichen mit der tatsächlichen normalen Beschleunigung des Flugzeuges
überein.
Ferner ist eine Einrichtung 31 vorgesehen, die eine Spannung entsprechend der Sinkgeschwindigkeit
des Flugzeuges erzeugt. Diese Spannung wird der Steuereinrichtung 2 unter Zwischenschaltung eines
Unterbrechers 32 zugeführt, um das Einsteuern des Flugzeuges auf den Leitstrahl mit einer relativ
geringen Abweichung zu verbessern. Diese Spannung bewirkt beim Anflug im Schnittpunkt des
Leitstrahls mit der Flugbahn die Einstellung des Anstellwinkels zum Führen auf den Leitstrahl. Diese
Spannung wird während einer bestimmten, vorher festgelegten Zeitspanne aufrechterhalten. Die Einrichtung
31 ist beispielsweise aus der vorstehend bereits erwähnten deutschen Patentschrift 1 103 766
des Erfinders bekannt. Ebenfalls kann in an sich bekannter Weise der Unterbrecher 32 im richtigen
Zeitpunkt und während einer vorbestimmten Zeitspanne betätigt werden.
Außer der Spannung für den Autopilot 10, der über Servomotoren auf das Höhenruder wirkt, erfolgt
auch noch eine Anzeige der Längsneigung in dem an sich bekannten Anzeigegerät 27, welches dem
Piloten die korrekte Längsneigung gibt.
Die dem Anzeigegerät 27 zugeführte Spannung ist gleich der dem Autopiloten zugeführten Spannung,
jedoch ohne die Spannung von der Integrierstufe 5. Eine Spannung für die angenäherte Längsneigung
wird außerdem von einem an sich bekannten Vertikalkreisel 28 geliefert. Diese Spannung wird
vorher durch einen Löschkreis 30 zur Unterdrückung von Störanteilen, die von Langzeitfehlern, beispielsweise
einer fehlerhaften Lage des Vertikalkreisels 28 und dem Anstellwinkel zur Kurskorrektur des Flugzeuges,
herrühren. Der Löschkreis 30 ist identisch mit dem bereits beschriebenen Löschkreis 16. Er
hat ebenfalls eine genügend große Zeitkonstante, die etwa zwischen 20 und 30 Sekunden liegt. Die Addierstufe
29 liefert somit, wenn das Flugzeug von dem Leitstrahl abweicht, eine Spannung, die den Zeiger
für die Horizontalführung des Anzeigegerätes 27 aus seiner Null-Lage verschiebt. Wenn der Pilot sieht,
daß dieser Zeiger aus seiner Null-Lage verschoben wird, wirkt er auf die Steuerung des Flugzeuges ein,
um diese wieder auf den Leitstrahl zurückzuführen. Wenn das Anzeigegerät für die Längsabweichung
nur die Spannung vom Netzwerk 7 empfangen würde, wäre der Pilot gezwungen, sein Flugzeug derart
zu steuern, daß daraus eine Abweichung resultiert. Um diese Erscheinung zu verhindern," liefert der
Vertikalkreisel 28 als Antwort auf eine Änderung der Längsneigung eine Spannung, welche der Addierstufe
29 zugeführt wird und von der vom Netzwerk 7 gelieferten Spannung abgezogen wird. Deshalb
liefert das Anzeigegerät 27 eine Anzeige, die den Piloten in die Lage versetzt, auf die Flugzeugsteuerung
einzuwirken, daß dieses sich schrittweise dem Leitstrahl ohne Abweichung nähert.
Claims (12)
1. Einrichtung zum Führen eines Luftfahrzeuges auf einem durch einen Leitstrahl vorgegebenen
Soll-Gleitweg, bei der einer Addierstufe ein Empfangssignal, das der Winkelabweichung des Luftfahrzeuges
vom Leitstrahl proportional ist, und über eine zum Signalweg des Empfangssignals
parallelgeschaltete Integrierstufe das Zeitintegral des Empfangssignals zugeführt wird, und bei der
das in der Addierstufe gebildete Signal zum Einsteuern des Luftfahrzeuges auf den Leitstrahl
über ein Servosystem auf ein Höhenruder wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß im Signalweg
des Empfangssignals zur Addierstufe (9) eine weitere Addierstufe (6), in der zu dem Empfangssignal
ein Signal für die Sinkgeschwindigkeit des Luftfahrzeuges addiert wird, das gleich dem
Differentialquotienten des Empfangssignals ist und in an sich bekannter Weise in einer Meß- und
Schaltungsanordnung (16 bis 26) unabhängig vom Empfangssignal erzeugt wird, und ein Netzwerk (7)
angeordnet sind, in dem der dem Differentialquotienten entsprechende Signalanteil integriert
und der dem Empfangssignal entsprechende Signalanteil ausgefiltert wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des Signals für
die Sinkgeschwindigkeit eine Höhenmeßeinrichtung (21) und ein Beschleunigungsmeßgerät (25)
vorgesehen sind, deren Ausgangswerte in einer Addierstufe (23) addiert und einem Verzögerungskreis (24) zur Ermittlung des Istwerts der Sinkgeschwindigkeit
zugeführt werden.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Verzögerungskreis (24) ein
Löschkreis (16) nachgeschaltet ist, in dem zur Eliminierung von Langzeitstörgrößen die Differenz
zwischen Ist- und Soll-Wert der Sinkgeschwindigkeit gebildet wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Löschkreis (16)
und der dem Netzwerk (7) vorgeschalteten Addierstufe (6) ein Verstärker (22) mit konstantem Ubertragungsfaktor
geschaltet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Addierstufe (23)
und das Beschleunigungsmeßgerät (25) ein weiterer Löschkreis (26) zur Eliminierung von Langzeitstörgrößen
geschaltet ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß über einen
Unterbrecher (32) dem Signal für die Sinkgeschwindigkeit ein in einer an sich bekannten
Anordnung (31) erzeugtes Signal für den Sollwert der Sinkgeschwindigkeit zeitweise beim Einsteuern
des Luftfahrzeuges auf den Leitstrahl aufschaltbar ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Aufteilung
des Empfangssignals in die beiden Signalwege ein Verstärker (4) angeordnet ist, dessen
Ubertragungsfaktor derart veränderbar ist, daß das Empfangssignal proportional zur Annäherung
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Il
des Luftfahrzeuges an den Leitstrahlsender verkleinert wird.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
das Netzwerk (7) und die Addierstufe (9) ein Verstärker (8) geschaltet ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anzeigegerät (27) zur Anzeige
der Nicklage des Luftfahrzeuges vorgesehen ist, dem eine Addierstufe (29) vorgeschaltet ist,
dessen erster Eingang mit dem Ausgang des Verstärkers (8) und dessen zweiter Eingang mit
einem Vertikalkreisel (28) zur Messung der Nicklage des Luftfahrzeuges verbunden ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Addierstufe (29)
und dem Vertikalkreisel (28) ein Löschkreis (30) zur Eliminierung von Langzeitstörgrößen geschaltet
ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3, 5 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Löschkreis
(16,26,30) einen Kondensator enthält, der im Signalweg angeordnet ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Netzwerk
(7) bzw. der Verzögerungskr,eis (24) ein Tiefpaßfilter enthält, das zwischen einem Demodulator (11,
17) und einem Modulator (13, 20) angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 518/229 3.68 © Bundesdruckerei Berlin
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