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Vorrichtung zum Entladen von Zement oder anderen staubförmigen Gütern
aus den Laderäumen eines Schiffes od. dgl. durch Fluidisieren Es ist bekannt, für
das Umladen von staubförmigen Gütern, wie Zement und anderem, dem Gut von unten
Luft zuzuführen derart, daß die Masse selbst eine Beweglichkeit erhält, die ermöglicht,
sie fast wie eine Flüssigkeit zu handhaben.
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Es wurde schon vorgeschlagen, eine derartige Fluidisierung auszunutzen,
um Silos oder andere Lagerstätten und insbesondere Schiffsladeräume zu entleeren.
Zu diesem Zweck ist auf dem Boden des Laderaumes eine Reihe von kleinen Luftschlitzen
vorgesehen, die durch doppelfirstige Kämme in Fluidisierungskanäle unterteilt sind,
die ihrerseits gegen eine Entladevorrichtung konvergieren, wenn es sich um Behälter
auf relativ tiefem Niveau handelt, insbesondere um die Laderäume von Schiffen.
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Als Entladevorrichtung für Körner oder körniges Gut sind bereits
Fördersysteme mit einem im wesentlichen vertikalen Rohr, das im Konvergierungspunkt
der Zuführungskanäle mündet, und mit einer Transportschnecke darin bekannt. Die
Schnecke nimmt das durch seitliche Öffnungen im unteren Teil des Rohres eindringende
Gut auf und fördert es bis in eine Höhe, von der aus es einer Transportanlage, im
allgemeinen pneumatisch durch Druck über einen Dosierer, zugeführt werden kann.
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Um eine solche wegen ihres geringen Raumbedarfs vorteilhafte Entladevorrichtung
auch für das Entladen von Zement oder staubförmigem Gut einsetzen zu können, schlägt
die Erfindung vor, den unteren Rohrteil in einen offenen Schacht hineinreichen zu
lassen, der sich im Konvergierungspunkt des fluidisierten Gutes befindet und tiefer
ist als die äußerste Höhe der seitlichen Öffnung des Rohres und dessen Boden rings
um das Rohr mit porösen Wandungen versehen ist. Ein offener Schacht um das Unterteil
der vertikalen Förderschnecke erlaubt von jeder Seite den Zustrom von fluidisiertem
Gut. Dabei ist nicht allein die Anordnung eines Schachtes um die Rohrmündung entscheidend,
sondern die Zuführung der Fluidisierungsluft im Kranz um die Rohrmündung, um das
Zufließen des Gutes zur Schnecke sicherzustellen. Würde nämlich der ganze Schachtboden
porös gehalten, so würde die Druckluft in das Rohr hineinblasen und den Zement längs
der Schnecke zum Fließen bringen, so daß er nicht oder nur mit unnötig hoher Drehgeschwindigkeit,
die Leistungsverluste verursacht, gehoben werden könnte.
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Der Schacht erstreckt sich bei Schiffsladeräume vorteilhafterweise
bis in den Kielraum unter dem Laderaum, auf dessen Boden der Komplex der Zuleitungen
und der Fluidisierungskanäle angeordnet ist derart, daß das Gut in den Schacht fließt,
ohne daß
deshalb Nutzraum geopfert ist. Eine solche Anordnung des Schachtes im Kielraum
unter dem Boden des Laderaumes erlaubt, den Tiefgang der Schraube selbst möglichst
niedrig zu halten ohne die Notwendigkeit, den Schwerpunkt der Ladung zu heben, so
daß auf diese Weise die Stabilität des Schiffes nie gefährdet ist.
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Die Eintrittsöffnungen für das Gut in das Förderrohr werden erfindungsgemäß
derart einstellbar ausgeführt, daß das sie umgebende Material stets höher liegt.
Um dies auch in Fällen zu ermöglichen, bei denen jedesmal das gleiche Gerät benutzt
wird, und um auf jeden Fall die Öffnungen zu regulieren, kann man auf dem Förderrohr
eine axial bewegliche Hülse vorsehen, die die Höhe der seitlichen Öffnungen zu verringern
gestattet. Man kann auch den Teil der Vorrichtung regulierbar gestalten, der sich
im Innern des Laderaums oder eines anderen Behälters erstreckt.
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Um die Inspizierung der Entladevorrichtung zu ermöglichen, wird diese
vorteilhaft so ausgebildet, daß sie in Höhe des Schachts in den Schiffsladeraum
eingesetzt und wieder herausgenommen werden kann.
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Das Rohr um die Schraube kann an demEntladungstrichter oder an der
Decke befestigt werden, aber die Schraube kann am Boden frei sein, so daß sie, wenn
nötig, irgendwann von außen ausgezogen werden kann, auch wenn der Laderaum noch
voll Gut ist.
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Mit der angegebenen Anordnung kann man den verfügbaren Raum maximal
ausnutzen, zum Beispiel im Laderaum eines Schiffes, und es können auch Schiffe mit
einem einzigen Laderaum gelöscht werden.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Beschreibung und der
Zeichnung erläutert, die praktische Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigen. Es
bedeutet Fig. 1 ein Schiff im Längsschnitt, das mit der Vorrichtung nach der Erfindung
ausgerüstet ist, F i g. 2 eine Ansicht von oben, zum Teil im Schnitt längs der Linie
II-II der F i g. 1, F i g. 3 einen Mittelquerschnitt längs der Linie Ill-IliderFig.
1, Fig. 4 in vergrößertem Maßstab eine Einzelheit der Schneckeuschraube für das
Heben des staubförmigen Gutes, F i g. 5 in vergrößertem Maßstab die Kammer zum Entnehmen
des staubförmigen Gutes, F i g. 6, 7, 8 drei Installationen mit drei Entladesäulen
mit vertikaler Schraube, F i g. 9, 10, 11 im Querschnitt zur Achse des Schiffes
drei mögliche Entlademittel an Land.
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In der Zeichnung wird mit 1 ein geneigter Lagerraum in zwei Abschnitten
gezeigt, die bei einer Konvergierungszone des Materials in dem Schiffsraum konvergieren.
Der Boden der Laderäume oder eines einzigen Laderaumes wird durch eine Anzahl Luftschlitze
2 gebildet, die zur Fluidisierung dienen und so angeordnet sind, daß sie praktisch
die gesamte Oberfläche des Lagerraums 1 beanspruchen, wobei die Luftschlitze 1 voneinander
durch Kämme mit doppelter Abschrägung 3 getrennt sind, die dazu dienen, das Material
den Schlitzen zuzuführen. Den Boden der Schlitze bilden Filter aus Gewebe oder porösem
Material, durch die komprimierte Luft, die unterhalb der Filter zugeführt wird,
austritt. Die komprimierte Luft wird von Leitungen 4 zugeführt, die zu Verteilern
5 gebündelt sind, die in bestimmten Zonen oberhalb der Laderäume die Zuführung kontrollieren
derart, daß in jedem Augenblick die Fluidisierung der verschiedenen Zonen des Laderaums
gesteuert wird. Die Kollektoren 5 werden ihrerseits durch Leitungen 6 mit komprimierter
Luft versorgt, die von einem oder beiden der mit 7 und 7 a in F i g. 2 dargestellten
Kompressoren kommt.
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Die Schlitz 2 konvergieren gegen Fluidisierungskollektoren 9, die
gegen die Konvergierungszone des zu entladenden Materials geneigt sind.
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Der Entladepunkt ist durch einen Schacht 10 definiert, der sich unter
den Boden des Lagerraums erstreckt und in den die Kollektorkanäle 9 der Schlitze
2 entladen. Auch die Bodenwände des Schachtes 10 sind mit Fluidisierungsschlitzen,
die mit 12 bezeichnet sind, versehen.
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Der Schacht 10 entspricht dem Punkt, in dem das Entladen erfolgt.
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Zum Entladen dient ein Rohr 14, das sich im wesentlichen vertikal
durch die Brücke oder jedenfalls die Decke 15 des Lagerraums für das staubförmige
Material wie Zement hindurch erstreckt, bis in den Schacht reicht und sich auf dessen
Boden mit
einer Stützplatte 16 aufstützt und an. diese Platte anstoßend einige Unterbrechungen
17 aufweist. Die Höhe der Durchbrechungen wird vorteilhafterweise durch die aufgeschobene
Hülse 18 reguliert. Das Rohr 14 kann von der Ebene des Decks aus eingeführt und
z. B. mittels eines Flansches 14 a oder eines sonstigen geeigneten Systems am Deck
befestigt werden oder an der Decke 15 oder an einer horizontalen, auch außerhalb
des Lagerraums befindlichen Struktur.
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Im Innern des Rohres 14 läuft eine Schraube oder Schnecke 19 mit
geringem Abstand zur Innenwand um. Diese Schraube stützt sich auf einem Spurlager
19 a ab (F i g. 4), das auf der Stützplatte 16 sitzt, ist entsprechend im oberen
Rohrteil zentriert und wird von einem Untersetzungsgetriebe 20 angetrieben.
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Das Ladegut, das bei der Fluidisierung den Schacht 10 erreicht, umgibt
das Rohr 14 bis oberhalb seiner Öffnungen 17, deren Höhe deshalb eingestellt werden
kann, z. B. mittels der Hülse 18, um sicherzustellen, daß diese Durchlässe nicht
oberhalb des fluidisierten Gutes unbedeckt bleiben. Das Material dringt durch die
oeffnungen in das Rohr 14 ein und wird von der rotierenden Schraube 19 gehoben,
wobei es sich genügend fluidisiert erhält, aber in einem Zustand, daß es von der
Schraube gehoben werden kann.
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Das gehobene Material wird in einen Trichter 22 bis zu einer Füllhöhe
gefördert, oberhalb deren es durch einen Uberlauf 23 neuerlich in den Laderaum zurückfließt.
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Aus dem Trichter 22 kann das Gut bis zu den festen Anlagen an Land
in irgendeiner geeigneten und bekannten Weise transportiert werden. -Es ist offensichtlich,
daß das aus dem Rohr 14 und der Schraube 19 bestehende Hebelsystem für die Entladung
des Gutes auf kleinsten Raum begrenzt ist und daß andererseits keine Unterteilungen
und Scheidewände des Laderaums nötig sind.
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Im Fall von Schäden ist es äußerst leicht, die Entladevorrichtung
zu untersuchen, die leicht herausgenommen werden kann, indem man den Flansch 14
a losschraubt und alles, inbegriffen die Platte 16, aus dem Schacht und aus dem
Laderaum herauszieht.
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Eine Entladevorrichtung dieser Art kann an jeden Schiffstyp angepaßt
werden und kann auch von einem Schiff auf das andere oder jedenfalls von einem Behälter
zum anderen transportiert werden, wobei zur Anpassung in der Höhe einfach die Lage
des Flansches 14 a zur Rohrmündung geändert werden kann.
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Gemäß der Zeichnung wird das Ladegut aus dem Trichter 22 über eine
abgedichtete Dosiervorrichtung 26, z. B. vom Rotortyp, in eine Zementpumpe entladen,
die aus einer horizontalen, rasch rotierenden Schraube 28 besteht, die es in eine
Kammer 29 fördert, die in den Kreislauf einer pneumatischen Transportanlage eingeschaltet
ist. Die Kammer wird von unten mit über eine entsprechende Düse komprimierter Luft
versorgt, die aus einer Leitung 30 einer auch mit einem an Land installierten Kompressor
zu verbindenden Anlage kommt, und der aufsteigende Luftzug, der das von der Schraube
28 entladene Material mitreißt, tritt in die Leitung 32, die die Lagersilos oder
sonst eine Verwendungszone für das pneumatisch transportierte Material erreicht.
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Gemäß den F i g. 6 bis 8 ist das Schiff N mit drei Entladesäulen
41, 42, 43 versehen, die wie in dem
vorstehenden Fall mit vertikaler
Schraube und entsprechendem Rohr versehen sind. Jede Säule entspricht einem vertieften
Teil des gleichen Laderaums oder verschiedener Laderäume. Mit 44, 45, 46 werden
die oberen Köpfe bezeichnet, die zur Entladung des gehobenen Gutes dienen.
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Gemäß F i g. 6 sind drei verschiedene Fördertransportanlagen 47,
48, 49 für den Transport des gehobenen Materials außer Bord vorgesehen.
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Gemäß F i g. 7 wird das durch die Köpfe 44, 46 entladene Gut mittels
horizontaler Schneckenförderer 51 und 52 od. dgl. bis zu einem gemeinsamen Förderer
53 gefördert, der das Gut auch direkt von dem Kopf 45 erhält.
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Gemäß der F i g. 8 kann ein Förderer 54 a, 54 b, der in zwei Abschnitten
angeordnet ist, in gleicher Weise das Material in die beiden Richtungen transportieren,
die durch die Pfeile angegeben sind, um das Entladen über die eine oder die andere
der Transporteinrichtungen auszuführen, die in Kombination mit zwei oder mehreren
Entladesäulen vorgesehen sind. Zum Beispiel kann man mit dieser Anordnung gleicherweise
jede Fördertransportanlage 47, 48 und 49 von irgendeiner der Hebeschrauben aus versorgen.
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Gemäß Fig. 9 kann ein pneumatischer Förderer 47 das Gut über die
pneumatische Leistung 58 zu den Silos 59 transportieren, wobei durch eine Leitung60
von einem Generatorhaus 61 aus komprimierte Luft zugeführt wird.
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Gemäß dem Schema der Fig. 10 kann eine Entladegruppe, wie die mit
42, 45 bezeichnete, in eine horizontale Transportanlage 63 entladen, die auch eine
der Transporteinrichtungen 51 oder 52 oder 54 a (54 b) sein kann, um an Land zu
entladen, z. B. in ein Fahrzeug 65. Die Transportanlage 63 kann während der Ladung
und der Fahrt auf Deck des Schiffes mitgenommen werden.
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Gemäß dem Schema der F i g. 11 entlädt die horizontale Transportanlage
63 in eine feste Transportzontale Transportanlage 63 in eine feste Transportsorgt,
der für das Laden des Silos 69 an Land geeignet ist.
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Es versteht sich, daß die Zeichnung nur eine beispielsweise Darstellung
ist und in den Formen und Anordnungen variieren kann, ohne deshalb den Rahmen der
Erfindung zu überschreiten. Zum Beispiel
können die doppelfirstigen Kämme 3 in besonderer
Weise beweglich und unabhängig von der Struktur des Schiffs und von den Teilen der
Anlage sein.