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Funknavigationseinrichtung Die Erfindung betrifft eine Funknavigationseinrichtung
für ein Schiff mit einem Fernsehempfänger zum Empfang und zur Wiedergabe eines über
einen Fernsehsender ausgestrahlten Rundsichtradarbildes, dem ein die momentane Richtung
des Radarstrahles anzeigender Markierungsstrahl überlagert ist, sowie einer an Bord
angebrachten und auf den Durchgang des Radarstrahles ansprechenden Empfangsvorrichtung.
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Es ist bekannt, Häfen und den Gezeiten ausgesetzte Flußmündungen,
in denen sich Schiffe ansammeln können, mit Radareinrichtungen auszurüsten, die
allgemein als Hafenrundsichtradar bezeichnet werden, um den Hafenkontrollbehörden
eine Beobachtung der Schiffsbewegungen im überwachten Bereich zu ermöglichen und
die Besatzung über Funksprecheinrichtungen bei der Navigation unter schlechten Sichtbedingungen
zu unterstützen, und zwar sogar dann, wenn das fragliche Schiff oder einige dieser
Schiffe selbst nicht mit Radar ausgerüstet ist bzw. sind. Derartige Hafenradareinrichtungen
arbeiten gewöhnlich mit Rundsichtabbildung, bei der ein umlaufender Markierungsstrahl
die sich ändernde momentane Richtung der umlaufenden Radarrichtantenne anzeigt.
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Zur wirkungsvolleren Ausnutzung der Hafenradareinrichtung ist es
ferner bekannt, die erzeugte Rundsichtabbildung mit einer Fernsehkamera aufzunehmen
und die Fernsehsignale in den überwachten Bereich auszustrahlen, so daß das Fahrzeug
für die Wiedergabe der Rundsichtabbildung in der Hafenradarstation einfache und
billige Fernsehempfänger verwenden kann. Derartige, durch eine Fernsehanlage übertragene
Rundsichtabbildungen sind für das Fahrzeug zweifellos sehr hilfsreich, insbesondere
bei nicht mit Radar ausgerüsteten Fahrzeugen. Die dabei übertragene Information
reicht jedoch für sichere Navigationsanforderungen noch keineswegs aus, da für den
Kapitän eines speziellen Fahrzeugs praktisch keine Möglichkeit besteht, sein Schiff
in dem empfangenen Fernsehbild zu identifizieren. Er kann zwar mit dem Fahrzeug
ein mehr oder weniger kompliziertes Manöver durchführen - beispielsweise eine Anzahl
von Kurs- und/oder Geschwindigkeitsänderungen - und in dem übertragenen Fernsehbild
beobachten, welcher der einem Fahrzeug zugeordneten Bildpunkte dasselbe Manöver
durchführt, aber dieses Verfahren kann nur langsam ausgeführt werden und ist oftmals
unerwünscht, gefährlich oder gar undurchführbar.
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Ein Verfahren zur Bestimmung des eigenen Fahrzeugs ist bei der Flugnavigationshilfe
bekannt, wobei
ein Fernsehbild eines Rundsichtradarbildes mit den Positionen der
Flugzeuge im überwachten Bereich und einem synchron mit der Antenne umlaufenden
Strahl sowie einer diesem Bereich überlagerten Karte ausgesandt wird. Dieses Fernsehbild
wird von einem Fernsehempfänger in einem mit der Bodenstelle zusammenarbeiten Flugzeug
empfangen. Zur Feststellung des eigenen Flugzeugs wird die Bildhelligkeit verändert,
und zwar entweder durch Integration der empfangenen Radarimpulse, um einen integrierten
Impuls zur Änderung der Bildhelligkeit zu erhalten, oder durch Triggerung eines
Multivibrators mit einem empfangenen Radarimpuls, um einen Impuls zu erzeugen, der
mindestens die Länge einer Fernsehabtastperiode hat. Der jeweils erhaltene Impuls
wird dabei dem Gitter der Fernsehbildröhre zugeführt.
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Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Ermittlung des eigenen Fahrzeugs
oder Flugzeugs besteht darin, eine Bodenstation vorzusehen, die denüberwachungsbereich
mit Richtstrahlimpulsen abtastet, die Impulse von einem Radarfunkfeuer in einem
mit der Bodenstelle zusammenarbeitenden Flugzeug zurückzusenden, die rückgesandten
Impulse durch die Bodenstation zu empfangen und sie in die Rundsichtabbildung einzuführen,
von der Bodenstation ein Fernsehbild der Radarabbildung, der eine Karte des Oberwachungsbereiches
überlagert ist und die einen synchron mit der Abtastantenne umlaufenden Strahl aufweist,
auszusenden und das Fernsehbild im Flugzeug zu empfangen. Dabei weist das Flugzeug
Mittel auf, den Rücksender synchron mit dem Fernsehempfänger
zu
tasten, und zwar derart, daß die Abbildungen aller anderen Flugzeuge im empfangenen
Bild mit Ausnahme des eigenen Flugzeugs flackern.
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Diese bekannten Verfahren sind jedoch kompliziert und teuer. Ist
außerdem die Nachleuchtdauer der Fernsehempfänger-Bildröhre hinreichend groß, um
ein gutes Fernsehbild zu ergeben, so ist die praktische Auflösung, d. h. die Genauigkeit
der Erkennung eines einzelnen Bildpunktes, viel niedriger, als für eine sichere
Identifizierung eines speziellen Zieles erforderlich ist, und zwar insbesondere
dann, wenn eine Anzahl von Zielen ziemlich dicht zusammenliegt, wie dies bei stark
frequentierten Häfen der Fall ist.
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Schließlich ist es bekannt, Schiffe mit Decca-Geräten auszurüsten
und dem von einer Sendestelle ausgesandten Schirmbild Decca-Navigator-Gitterlinien
oder die Anzeige eines Radarfrequenzmessers, der an Bord installiert ist, zu überlagern,
um den Standort des eigenen Schiffes feststellen zu können.
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Der Nachteil dieser Anordnung besteht jedoch darin, daß speziell ausgestattete
und demgemäß im Vergleich zu handelsüblichen Fernsehgeräten teuere Einrichtungen
verwendet werden müssen.
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Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Funknavigationseinrichtung,
die wie bei der soeben genannten Einrichtung auf einem Schiff ein eindeutiges und
mit relativ großer Genauigkeit erfolgendes Erkennen der eigenen Position auf der
Bildröhre eines handelsüblichen Fernsehempfängers gestattet, dabei aber außerordentlich
einfach und billig ist und trotzdem sehr sicher und zuverlässig arbeitet.
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Ausgehend von einer Funknavigationseinrichtung der eingangs angeführten
Gattung wird dies dadurch erreicht, daß als Fernsehempfänger und Bildgeber ein schaltungs-
und gestaltungsmäßig unverändertes, handelsübliches Gerät verwendet ist und daß
die auf den Durchgang des Radarstrahles ansprechende Vorrichtung mit einem von dem
Fernsehempfänger bis auf die Impulseinspeisung über die Antenne elektrisch getrennten
und gleichzeitig mit den Schirmbildinformationen wahrnehmbaren optischen oder akustischen
Signalgeber verbunden ist.
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Es ist noch darauf hinzuweisen, daß auf Grund der Trennung von Bildgeber
und Signalgeber der Nachleuchteffekt des Bildwiedergabegerätes die Peilgenauigkeit
nicht beeinflußt und daher eine sehr gute Peilgenauigkeit erreicht werden kann.
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Bei einer sich durch ihre Einfachheit auszeichnenden Ausführungsform
der Erfindung besteht der Signalgeber aus einer elektrischen Lampe.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist der Signalgeber auf einer Kreisbahn um den Bildgeber verschiebbar angebracht.
Damit wird das Erkennen des eigenen Schiffes weiter erleichtert, da der Signalgeber
der Drehung des umlaufenden Markierungsstrahles nachgeführt werden kann und bei
Signalgabe das eigene Schiff direkt auf dem Markierungsstrahl liegt.
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Um zu vermeiden, daß die auf den Durchgang des Radarstrahles ansprechende
Vorrichtung auch auf den Radarstrahl von Schiffsradargeräten anderer Schiffe anspricht,
ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein selektiv auf die bei
der jeweiligen Radaranlage verwendete Trägerfrequenz ansprechen der Schaltkreis
vorgesehen. Die verwendete Hafenradaranlage kann dabei mit einer
Trägerfrequenz oder
einer Impulsfolgefrequenz arbeiten, die stark von den genormten Frequenzen für Schiffsradargeräte
abweicht.
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Obwohl auch in dem Fall, daß sich ein zweites Schiff auf dem gleichen
Peilstrahl und der gleichen Kurslinie befindet, gewöhnliche Navigationsverfahreu,
beispielsweise durch Horchen auf ein Nebelhorn voraus oder achtern oder durch Echolotungen
in einem Hafen mit unterschiedlichen Tiefen, das eigene Schiff schnell festgestellt
werden kann, ist es unter Umständen vorteilhaft, einen zweiten Peilstrahl vorzusehen,
der den ersten unter einem Winkel schneidet und dadurch die eindeutige Erkennung
des eigenen Schiffes im übertragenen Fernsehbild ermöglicht. Zu diesem Zweck kann
in bekannter Weise eine zusätzliche Rundsichtradarantenne vorgesehen werden, die
geographisch von der Hauptantenne der Radarstation entfernt angeordnet wird und
den gleichen Überwachungsbereich mit der gleichen Geschwindigkeit abtastet.
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Ist eine derartige Anordnung vorhanden, so werden gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Funknavigationseinrichtung zwei auf den Durchgang
der Radarstrahlen ansprechende Vorrichtungen vorgesehen, die mit getrennten Signalgebern
verbunden sind.
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Ist dabei der zeitliche Abstand zwischen dem Durchgang des ersten
und des zweiten Radarstrahles wesentlich kleiner als die Pause zwischen dem Durchgang
des zweiten Strahles und dem nächstfolgenden Durchgang des ersten Strahles, so können
beide Vorrichtungen auf die zwei Radarstrahlen ansprechen, und es ist trotzdem möglich,
eine eindeutige Bestimmung des Standortes des eigenen Schiffes vorzunehmen.
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Ist die vorstehend angeführte Bedingung des zeitlichen Abstands der
beiden Strahlen nicht gewährleistet, so werden gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform
der Erfindung die beiden auf den Durchgang eines Radarstrahles ansprechenden Vorrichtungen
derart ausgelegt, daß sie jeweils selektiv auf einen der beiden Strahlen ansprechen.
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Die erfindungsgemäße Funknavigationseinrichtung kann auch verwendet
werden, wenn an Stelle einer zusätzlichen Radarsendeantenne ein an sich bekanntes
Gleichsignal-Drehfunkfeuer verwendet wird.
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Obwohl die Erfindung nachfolgend im Zusammenhang mit der Schiffsnavigation
beschrieben wird, ist offensichtlich, daß sie auch bei Flughäfen und deren Anflugstrecken
eingesetzt werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher erläutert;
in dieser zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung zur Erläuterung verschiedener
Anwendungsmöglichkeiten der Funknavigationseinrichtungen, Fig. 2 Einzelheiten derartiger
Einrichtungen und die F i g. 3 und 4 zwei Ausführungsformen von Funknavigationseinrichtungen.
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Fig. 1 zeigt einen Teil eines Hafens. Dabei markiert A eine Hafenradaranlage
zur Überwachung des Hafens und seiner Zufahrtwege mittels eines umlaufenden gerichteten
Radarstrahles, der durch die strichpunktierte Linie AB dargestellt ist und in der
üblichen Weise mit konstanter vorgegebener Winkelgeschwindigkeit umläuft, wie dies
durch die gekrümmte, punktiert dargestellte PfeillinieAS angedeutet ist. Die Hafenradaranlage
erzeugt eine Rundsichtabbildung
des überwachten Gebietes und der
darin befindlichen Schiffe. Diese Rundsichtabbildung zeigt den üblichen umlaufenden
Markierungsstrahl, der synchron mit dem Strahl AB umläuft. Die Trägerfrequenz der
Hafenradaranlage ist so gewählt, daß sie sich angemessen von den genormten Trägerfrequenzen
für Schiffsbordanlagen unterscheidet, um Störungen durch solche Anlagen zu vermeiden.
Die durch die Hafenradaranlage erzeugte Rundsichtabbildung wird von einer Fernsehkamera
beobachtet und durch einen Fernsehsender T mit geeignetem Standort über den überwachten
Bereich ausgestrahlt.
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Dabei wird eine geeignete Fernsehsendefrequenz sowie normale Fernsehtechnik
verwendet. Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der Anlagen und T. Die Hafenradaranlage
enthält die übliche umlaufende Richtstrahlantenne A 1, mit der eine Radar-Sende-Empfangs-Einrichtung
A 2 verbunden ist, deren Videoausgangssignal einer KatodenstrahlbildröhreA3 zur
Erzeugung einer Radarabbildung zugeführt wird. Diese Abbildung enthält eine umlaufende
Markierungslinie (durch die strichpunktierte Linie AB dargestellt), die die Momentanrichtung
der Antenne A 1 anzeigt. Diese Markierungslinie dreht sich natürlich um den Punkt,
der in der Abbildung dem geographischen Standort der AntenneAl zugeordnet ist. Bei
der speziellen Anordnung nach Fig. 1 ist dieser Punkt außermittig sehr nahe am Abbildungsrand
gelegen, jedoch ist dies offenbar nicht notwendig, und der Standort dieses Punktes
kann an anderer Stelle in der Abbildung gewählt werden gemäß den praktischen Anforderungen
und abhängig vom Verlauf der Wasserwege im Überwachungsbereich. Das durch die Röhre
A 3 erzeugte Bild wird von einer Fernsehkamera A 4 beobachtet, deren Videoausgangssignal
nach geeigneter Verstärkung durch den Verstärker A 5 einem Fernsehsender T1 zugeführt
wird, der einen beliebigen geeigneten Standort haben kann und die Bilder im Überwachungsbereich
gemäß bekannter Fernsehpraxis über eine Antenne T 2 ausstrahlt. Jeder Fernsehempfänger,
der die ausgestrahlten Fernsehsignale aufnimmt, gibt daher ein Bild wieder, das
dem auf dem Leuchtschirm der Röhre A 3 entspricht.
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Schiffe, die die bisher beschriebene Hafenradaranlage verwenden,
sind mit einem Fernsehempfänger ausgerüstet, der die von T ausgestrahlten Fernsehbilder
empfangen kann, sowie mit einem einfachen Anzeigegerät, das anspricht, wenn der
Radarstrahl AB das Schiff überstreicht. Eine einfache, jedoch ausreichende Bordanlage
ist in der Zeichnung nach F i g. 3 enthalten. Sie umfaßt eine Empfangsantenne R1,
die einen FernsehempängerR2 mit einer Bildröhre R3 einspeist. Die Antenne R1 kann
eine Rundempfangscharakteristik oder einen großen Einfallwinkel, verbunden mit einer
Handverstelleinrichtung, aufweisen. Sie speist weiterhin einen abgestimmten Schaltkreis
R 4, der selektiv für die Trägerfrequenz des Hafenradars ist und seinerseits einen
geeigneten Impulsdetektor mit einem Verstärker R 5 ansteuert, der ein genügendes
Ausgangssignal liefert, um eine Glimmlampe oder eine andere, wenig Leistung erfordernde
Anzeigelampe R 6 aufleuchten zu lassen, wenn ein Impuls vom Hafenradar empfangen
wird. Falls erwünscht, kann der Verstärker R 5, um eine sichere Betriebsweise und
eine geringere Anfälligkeit gegenüber Störsignalen zu gewährleisten, weiter einen
Schaltkreis enthalten, der selektiv auf
den Empfang einer Impulsfolge mit der Impulsfolgefrequenz
des Hafenradars anspricht, sowie ein durch diesen Kreis betätigten Relais, das bei
Erregung die Lampe R 6 aufleuchten läßt. In der dargestellten Schaltung ist die
Lampe auf einer Kreisbahn R7 um den Leuchtschirm der Bildröhre herum angeordnet,
so daß sie auf dieser leicht bewegt werden kann.
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Diese Bahn kann gleichzeitig als Stromzuführung für die Lampe benutzt
werden. Im Betrieb verschiebt der Beobachter die Lampe lediglich längs der Bahn,
dem MarkierungsstrahlAB folgend, bis die Lampe aufleuchtet. Eine Verbindungslinie
zwischen der Lampe und der Darstellung der Hafenradaranlage A in der Abbildung verläuft
dann durch die Darstellung des Schiffsstandorts und identifiziert es so. In den
F i g. 2 und 3 wird das Schiff in dieser Weise identifiziert.
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Befinden sich mehr als zwei Schiffe auf derselben Linie, jedoch mit
unterschiedlichen Kursen, so genügt eine Beobachtung ihrer durch ihre Nachleuchtspuren
auf dem Bildschirm gegebenen Kurse zum Erkennen des eigenen Schiffes, dessen Kurs
bekannt ist. Befinden sich zwei Schiffe auf dem gleichen Peilstrahl und haben sie
gleiche Kurse und Geschwindigkeiten, so besteht natürlich keine Kollisionsgefahr.
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Andert sich der Kurs eines der Schiffe, so daß sie dicht beieinanderliegen,
kann eine Erkennung unter sich teils durch den geänderten Kurs und teils durch die
Tatsache, daß die Nachleuchtspur des Schiffes mit dem geänderten Kurs auf dem Radarbild
sich krümmt, erfolgen. Befinden sich zwei Schiffe auf dem gleichen Peilstrahl mit
gleichen Kursen, jedoch verschiedenen Geschwindigkeiten, so kann eine Erkennung
unter sich erfolgen, sobald das eine vor dem anderen erkannt ist. Die gefährlichste
Möglichkeit ist die, wenn zwei oder mehrere Schiffe auf der gleichen Kurslinie und
dem gleichen Peilstrahl liegen.
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Diese mögliche gefährliche Zwei deutigkeit kann gewöhnlich durch andere
Navigationsmittel gelöst werden, beispielsweise durch Lotungen, obwohl es in der
Praxis gewöhnlich möglich ist, in den meisten Häfen so zu verfahren, daß dies nicht
nötig ist. So werden z. B. Schiffe, die im dargestellten Beispiel den Hafen auf
der Kaiseite verlassen - angenommen nahe A - , vorher davon unterrichtet, ob andere
abfahrende Schiffe sich vor ihnen befinden. Dies geht auch aus dem Bild auf ihrem
Fernsehempfänger hervor. Im dargestellten Fall können Schiffe, die in den Hafen
einfahren und bei Erreichen des Fahrwassers zu den Kais auf gleichem Kurs hintereinanderliegen,
vor Erreichen ihrer Positionen auf den vorhergehenden Fahrwasserstrccken sich nach
dem Fernsehbild selbst identifizieren. Nachdem die Identifizierung einmal erfolgt
ist, kann die Darstellung des Schiffes im Bild ständig beobachtet werden, so daß
die Identifizierung erhalten bleibt.
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Um die Übertragung (falls erforderlich) der Peilungen aus dem Radarbild
auf eine normale Hafenkarte zu erleichtern, können dem fernsehübertragenem Radarbild
(F i g. 2) durch bekannte Mittel eine oder mehrere Kompaßrosen überlagert werden
(nicht dargestellt), die vorzugsweise eine richtig orientierte Kompaßrose, deren
Mittelpunkt im Standort der Station A liegt, enthalten, so daß diese Kompaßrosen
im wiedergegebenen Fernsehbild erscheinen (F i g. 3).
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Falls es für notwendig erachtet wird, in einem speziellen Fall die
Zweideutigkeit der Identifizierung bei Schiffen auf gleichem Kurs und gleichem Peilstrahl
von der Hafenradarstation zu eliminieren, kann
eine zweite Hafenradarstation,
die von der ersten geographisch Abstand hat, vorgesehen werden. Im einfachsten Fall
besteht diese zweite Station lediglich aus einer umlaufenden Sendeantenne, die vom
Sender der Hauptstation gespeist wird. Dies ist in den F i g. 1 und 2 auch so dargestellt,
in denen eine zweite Hafenradarstation B, die von der Hauptstation A gesteuert wird,
dargestellt ist (Fig. 1). F i g. 2 zeigt eine zweite umlaufende Radarantenne B 1
mit der zugeordneten Radarausrüstung B2. Wie bereits ausgeführt, kann jedoch die
Ausrüstung B2 entfallen, und die Antenne B 1 kann die gleichen Signale von der gleichen
Quelle wie die Hauptantenne A 1 ausstrahlen. Die Station B sendet den durch die
strichpunktierte Linie BB markierten Radarstrahl aus und dreht sich mit der gleichen
Winkelgeschwindigkeit wie der Strahl AB, wie durch den punktierten gekrümmten Pfeil
BS angegeben ist. Die Verbindung zwischen den beiden Strahlen ist in F i g. 2 schematisch
durch die Leitung L1 angedeutet. Ein umlaufender Markierungsstrahl, der die Momentanrichtung
des Strahles BB angibt, wird in bekannter Weise erzeugt und dem Bild in der Station
A überlagert. Dieser Strahl hat natürlich seinen Ursprung in diesem Bild bei B.
Alternativ können, statt den Markierungsstrahl dem Bild bei A zu überlagern, Signale,
die einem solchen Markierungsstrahl entsprechen, in bekannter Weise erzeugt und
den von T ausgestrahlten Fernsehsignalen überlagert werden.
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Mit einem dieser Hilfsmittel versehen zeigt das Bild auf dem Empfänger
eines Schiffes eine Rundsichtradarabbildung, die den Hafen mit seinen Schiffen darstellt
und zwei umlaufende Markierungsstrahlen aufweist, wovon der eine von dem Punkt A
und der andere von dem Punkt B im Bild ausgeht.
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In vielen Fällen - beispielsweise im dargestellten Fall - ist es
nicht erforderlich, verschiedene Trägerfrequenzen oder andere verschiedene Betriebsgrößen
vorzusehen, um die Stationen und B voneinander unterscheiden zu können. Aus dem
erläuterten Beispiel ist ersichtlich, daß der Strahl AB jedes Schiff im Überwachungsbereich
vor dem Strahl BB durchläuft und der Zeitraum zwischen diesen beiden Durchläufen
wesentlich kleiner ist als der zwischen dem Durchlauf des Strahles BB und dem nächsten
Durchlauf von AB. Unter diesen Umständen ist es daher hinreichend, in der Bordanlage
eine zweite Anzeigelampe R 6' auf der Bahn R 7 vorzusehen und von der Einheit5 zu
betreiben, wie punktiert in F i g. 3 dargestellt. Beide Lampen leuchten in ziemlich
schneller Folge zusammen zweimal auf, und zwar mit einem erkennbar längerem Zeitraum
bis zum nächsten Aufleuchten. Die eine Lampe wird so verschoben, daß sie dem Markierungsstrahl
von A folgt, bis der erste von zwei aufeinanderfolgenden Lichtblitzen erfolgt, und
die zweite Lampe wird dem Markierungsstrahl von B folgend verschoben, bis der zweite
der aufeinanderfolgenden Lichtblitze erfolgt.
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Falls es erforderlich ist oder bevorzugt wird, zwischen den Signalen
von A und B unterscheiden zu können, können verschiedene Trägerfrequenzen verwendet
werden. Dies erfordert natürlich einen besonderen Sender bei B. In diesem Fall enthält
die Bordanlage, wie durch die strichpunktierte Verbindung in Fig.3 dargestellt,
einen zweiten selektiven Kreis R 4', der auf die Station B anspricht und über einen
Verstärker R 5', der R 5 entspricht, eine zweite Anzeigelampe R 6' betätigt.
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An Stelle einer zweiten Hafenradar-Sendeantenne kann es wirtschaftlicher
sein, ein an sich bekanntes Gleichsignal-Drehfunkfeuer vorzusehen. Die F i g. 1
und 2 erläutern dieses ebenfalls. Mit dieser Abwandlung wäre Station B in Fig. 1
ein Gleichsignal-Drehfunkfeuer, und die Linie BB würde die Momentanrichtung des
Funkfeuerstrahles andeuten.
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In diesem Fall braucht die Drehung des Funkfeuerstrahles nicht mit
der des Radarstrahles von A gekoppelt zu sein, da das Problem gegenseitiger Störung
nicht auftritt.
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In diesem Fall wie auch in dem Fall, in dem eine zweite umlaufende
Radarantenne verwendet wird, ist jeder Positionsfehler, der in der Praxis durch
die Bewegung des Schiffes zwischen dem Durchlaufen der beiden Richtstrahlen auftritt,
vernachlässigbar.
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Signale, die der Momentanrichtung der Linie BB entsprechen, erhält
man in geeigneter Weise und überlagert sie ebenfalls in bekannter Weise entweder
den Signalen, die der Röhre A 3 (F i g. 2) zugeführt werden, oder denen, die von
T ausgestrahlt werden (Fig. 1), so daß das durch den Schiffsempfänger wiedergegebene
Bild den umlaufenden Funkfeuerstrahl ebenso wie den umlaufenden Strahl AB enthält.
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In einer mit dieser Anlage zusammenarbeitenden Schiffsbordanlage,
von der durch F i g. 4 ein Beispiel gegeben ist, werden die von der Antenne empfangenen
Funkfeuersignale durch einen Trägerverstärker R 8 verstärkt und irgendeinem bekannten
Gleichsignal-Demodulator R 9 zugeführt, der eine Anzeigevorrichtung R 6" betätigt.
Diese ist von der bekannten Bauart mit einem Zeiger, der bei Gleichsignalempfang
in der Mitttellage ist, jedoch nach einer der beiden Seiten auswandert, wenn eine
I(omponente der beiden Funkfeuersignale, die zusammen das Gleichsignal ergeben,
überwiegt. Diese Anzeigevorrichtung R6" ist als drehbar gelagerte Nadel dargestellt,
es ist jedoch einfach und wahrscheinlich für die Anzeige bequemer, wenn diese Anzeigevorrichtung
ebenfalls eine Lampe ist, die bei Durchgang des Drehfunkfeuerstrahles durch das
Schiff aufleuchtet.
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Selbstverständlich können, falls dies bevorzugt wird, die beiden
Anzeigevorrichtungen (falls zwei vorgesehen sind) auf gesonderten konzentrischen
Bahnen bewegt werden, die auch als Stromzuführungsleitungen zu den Anzeigevorrichtungen
verwendet werden können. Ebenso können natürlich für den Empfang der Fernsehsignale
und der Radarimpulse oder Funkfeuersignale gesonderte Antennen verwendet werden,
je nachdem, was durch die Planung vorgesehen ist.