DE1261692B - Viskosimeter zur Messung der Viskositaet hochviskoser und hochviskoelastischer Stoffe - Google Patents

Viskosimeter zur Messung der Viskositaet hochviskoser und hochviskoelastischer Stoffe

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DE1261692B
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temperature
cylinder
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Teikichi Arai
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TEIKICHI ARAI
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TEIKICHI ARAI
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Description

  • Viskosimeter zur Messung der Viskosität hochviskoser und hochviskoelastischer Stoffe Die Erfindung betrifft ein Viskosimeter zur Messung der Viskosität hochviskoser und hochviskoelastischer Stoffe in Abhängigkeit von Druck und Temperatur durch Auspressen der Stoffe aus einer Düse mit einem in einem zur Aufnahme des zu untersuchenden Stoffes dienenden Zylinder gleitenden Kolben, einer Austrittsdüse am Ende des Zylinders und einem elektrischen Heizelement für die gleichförmige Erwärmung des den Zylinder und die Düse umfassenden Geräteteils.
  • Es ist bereits eine Vorrichtung zur Messung der Viskosität von Stoffen mit relativ niedriger Viskosität bekannt, bei der sich in einem mit der Meßsubstanz gefüllten Hohlzylinder ein im wesentlichen zylindrischer Meßkörper kleineren Durchmessers mit Längsbohrung bewegt und bei der sich die Viskosität aus der Meßkörpergeschwindigkeit, der auf ihn wirkenden Kraft und einer Apparatekonstante ergibt.
  • Weiterhin ist eine Vorrichtung zur Messung der Viskosität von Schmierfetten und halbflüssigen Ölen bekannt, bei der die zu untersuchenden Substanzen mit Hilfe eines Kolbens, der in einem Zylinder gleitet, durch eine Längsbohrung gepreßt wird, wobei die zu untersuchende Substanz durch ein Wasserbad auf einer konstanten Temperatur gehalten wird.
  • Ebenso sind Vorrichtungen bekannt, bei denen die Temperatur der Stoffe, deren Viskostät gemessen werden soll, durch eine elektrische Heizung konstant gehalten wird.
  • Diese bekannten Viskosimeter weisen jedoch die Nachteile auf, daß Unregelmäßigkeiten der Strömung auftreten, die vermutlich durch die elastischen Eigenschaften des zu prüfenden Materials hervorgerufen werden. Insbesondere treten hierbei Verzögerungserscheinungen auf, die durch den sogenannten Endeffekt oder durch Pulsationserscheinungen erzeugt werden.
  • Diese Nachteile werden durch das erfindungsgemäße Viskosimeter zur Messung der Viskosität hochviskoser und hochviskoelastischer Stoffe in Abhängigkeit von Druck und Temperatur durch Auspressen der Stoffe aus einer Düse mit einem in einem zur Aufnahme des zu untersuchenden Stoffes dienenden Zylinder gleitenden Kolben, einer Austrittsdüse am Ende des Zylinders und einem elektrischen Heizelement für die gleichförmige Erwärmung des den Zylinder und die Düse umfassenden Geräteteils behoben, das sich dadurch auszeichnet, daß die Stromaufnahme des Heizelementes nach einem vorbestimmten, in seinem Ablauf durch ein Widerstandsthermometer überwachbaren, zeitlichen Programm steuerbar ist, daß die Eintrittsöffnung der Austrittsdüse sich in Durchströmrichtung kegel artig mit einem Eintrittswinkel os zwischen 35 und 600 verengt und daß die Kegelhöhe wenigstens das Dreifache des Durchmessers der Austrittsdüse ausmacht.
  • Ein solches erfindungsgemäßes Viskosimeter besitzt den Vorteil, daß mit ihm die Viskosität einer Probe bei verhältnismäßig kurzem Kolbenweg in der Nähe des Düseneinlasses gemessen werden kann.
  • Ebenso vorteilhaft ist es, daß zur Messung nur eine ganz geringe Materialmenge des Prüfstoffes notwendig ist und daß man trotzdem eine ruhige Strömung erhält. Ebenso ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Zeit gegenüber den bekannten Einrichtungen sehr verringert, die erforderlich ist, um eine gleichmäßige Wärmebedingung in dem zu prüfenden Material zu erhalten. Insbesondere die angegebene Düse hat den Vorteil, daß sie leicht gehandhabt werden kann und ein verhältnismäßig kleines Verhältnis von Länge zu Durchmesser der Bohrung aufweist und insbesondere zur Messung der Viskositäten viskoelastischer Stoffe sehr geeignet ist.
  • Ein weiterer bemerkenswerter Vorteil des erfindungsgemäßen Viskosimeters besteht darin, daß es mit einem einfachen Aufbau versehen ist und daß man mit ihm bequem die Viskositäten von Proben über einen weiten Temperaturbereich aus einer ein- zigen selbst aufgezeichneten Kurve abschätzen kann, wobei diese Kurve das Verhältnis von Zeit gegen den Kolbenweg angibt, und daß man dieses Ergebnis in einer kurzen Meßeinheit erhalten kann.
  • Weiterhin erhält man in vorteilhafter Weise durch eine einzige Bestimmung mittels des Temperaturanstiegsverfahrens annehmbare Schätzwerte der Ausströmungsgeschwindigkeit eines beliebigen geschmolzenen Hochpolymeren unter thermisch ruhigen Verhältnissen über einen weiten Temperaturbereich.
  • Zweckmäßigerweise wird das Viskosimeter so ausgebildet, daß die Meßschleife des Widerstandsthermometers einen Teil eines Zweiges einer Brückenschaltung bildet, durch die eine Anordnung zur Regelung der Stromaufnahme des Heizelementes für den Zylinder und Düse umschließenden, als Metallblock bezeichneten Geräteteil in Abhängigkeit von den durch die Abweichung der Temperatur im Metallblock von einem vorbestimmten Temperatur-Sollwert verursachten Brückenstrom beeinflußbar ist.
  • Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Viskosimeter mit einer Einrichtung zur Änderung der Temperatur des Metallblocks linear mit der Zeit durch zeitproportionales Verstellen des Potentiometers in dem Brückenkreis ausgestattet.
  • Eine solche Ausführungsform besitzt den Vorteil, daß man aus einer selbst aufgezeichneten Kurve mit einem einzigen Meßvorgang mit Hilfe des Temperaturanstiegsverfahrens die tatsächliche Ausilußgeschwindigkeit gegen die Temperatur, gleichgültig wie die elastischen Eigenschaften der Probe sind, erhält.
  • Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben, in der F i g. 1 eine Vorderansicht bzw. einen Aufriß einer Ausführungsform der Heizeinrichtung zeigt, die in das erfindungsgemäße Strömungsviskosimeter eingebaut ist; F i g. 2 ist ein Längsschnitt durch die Anordnung nach F i g. 1, wobei jedoch eine übliche Düsenplatte an Stelle der erfindungsgemäßen Düse eingezeichnet ist; F i g. 3 zeigt die Zylinder- bzw. Düsenanordnung nach Fig. 1 in größerem Maßstab; F i g. 3 a ist ein vergrößerter Schnitt längs der Linie IIIa-IIIa der Fig. 3; F i g. 4 ist ein Längsschnitt durch die Öffnung eines üblichen Kapillarrohrviskosimeters; F i g. 5 zeigt einen Schnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform einer Düse; Fig.6 ist ein Schnitt durch eine übliche, sogenannte Flachdüse, wie sie vorzugsweise zur Messung der Viskosität geschmolzener Hochpolymerer verwendet wird; F i g. 7 stellt eine bevorzugte Schaltung dar, durch die die Temperatur im Heizzylinder auf beliebiger konstanter Höhe gehalten oder mit konstanter Geschwindigkeit erhöht wird.
  • F i g. 8 und 9 sind Diagramme zur Erläuterung der Genauigkeit der Temperaturregelung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, verglichen mit der Genauigkeit, die mit bekannten Vorrichtungen erreichbar ist.
  • Fig. 10 bis 18 zeigen verschiedene Meßdiagramme, die mit dem erfindungsgemäßen Viskosimeter ermittelt wurden.
  • Vor der Erläuterung der Zeichnungen werden im folgenden einige einleitende Bemerkungen gemacht.
  • Wenn die Viskosität einer Flüssigkeit mit dem üblichen Kapillarrohrverfahren bestimmt wird, entweder durch ein Ausströmen infolge des Eigengewichts oder unter Druck, dann wird gelegentlich eine Düse mit einem abgerundeten Einlaß verwendet, wie sie z.B. in F i g. 4 dargestellt ist. Eine solche Düse wird vor allem wegen der allgemein herrschenden Ansicht verwendet, daß die Einschnürung (vena contracta), die beim Fließen des Prüfmaterials auftritt, auftreten soll und daß dadurch die Strömungsgeschwindigkeit verringert werden soll. Allgemein sollte in so einem Fall die Länge des Steges I so bemessen werden, daß die Längen der abgerundeten Teile am Einlaß und Auslaß lt und ZeX wie sie in F i g. 4 dargestellt sind, vernachlässigbar sind, da diese abgerundeten Teile nicht genau von dem eigentlichen Kapillarrohr abgegrenzt werden können, das einen konstanten Bohrungsdurchmesser d hat. Eine solche Abgrenzung ist vom Standpunkt der praktischen Herstellung und der Meßtechnik nicht möglich. Außerdem stehen keine zuverlässigen Angaben über die Auswirkungen der oben angeführten abgerundeten Teile auf die viskosen Verformungen zur Verfügung.
  • Es ist praktisch unmöglich, Viskositätsmessungen an hochviskosen Stoffen mit Kapillaren ausreichender Länge durchzuführen, da der Zähigkeitswiderstand gegen die unter Druck erfolgende Strömung in einem solchen Rohr so außerordentlich hoch ist, daß eine stark verzögerte Ausströmgeschwindigkeft verursacht wird und eine Messung innerhalb einer normalerweise annehmbaren Beobachtungszeit für ein üblicherweise verwendetes Meßinstrument unmöglich würde.
  • Dementsprechend wird eine Düse, die zur Messung der Viskosität hochviskoser Substanzen geeignet ist, naturgemäß eine ldeine Länge und einen großen Durchmesser haben.
  • Unter Berücksichtigung der obigen Ausführungen sowie der Möglichkeit einer leichten Herstellung wird normalerweise für die Messung der Viskositäten hochviskoser oder viskoelastischer Stoffe, z.B. geschmolzener Hochpolymerer, die sogenannte Flachdüse verwendet, deren Eingangsseiten einen Winkel von 1800 einschließen, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist. Derartige Düsen sind in den ASTM Specifications D 1238-52 T und D 569-48 T beschrieben.
  • In F i g. 1 ist ein Metallzylinder 1 dargestellt, der als Heizkörper dient. In diesem Zylinder sind ein Quecksilberthermometer 2 und ein Schutzrohr 3 mit flachem rechteckigem Querschnitt zur Aufnahme eines Widerstandsthermometers angeordnet. 4 ist eine niedrigschmelzende Legierung, die in den Zwischenraum zwischen dem Quecksilberthermometer 2 oder dem Schutzrohr 3 und den entsprechenden Einsatzöffnungen eingegossen ist. Ein Heizelement, z. B. ein Chromnickeldraht 5, ist in eine Isolierschicht 6 eingebettet, die einen wesentlichen Teil dieses Zylinders 1 umschließt und aus Asbest oder Glimmer besteht. 7 ist die Mittelbohrung des Zylinders, in die das zu prüfende Material vor Beginn der Messung gegeben wird. 9 ist eine neuartige Düsenplatte, die abnehmbar vermittels eines Schraubstückes 10 befestigt ist. Ein Zylindermantel 11 bedeckt die Isolierschicht 6. 12 ist ein in vertikaler Richtung verschiebbarer Druckstab. 13 ist eine Druckverbindung. 14 ist eine Einstellmutter, die eine gerändelte Oberfläche hat. 15 ist eine in vertikaler Richtung verschiebbare Paßschraube, die den Kolben 16 berührt. 17 ist eine Wärmeisolierschicht, die zwischen dem Heizzylinder 1 und einer Grundplatte 18 angeordnet ist, die abnehmbar auf der Fundamentplatte 19 befestigt ist. 20 ist ein Metalleinsatz zur Verbesserung der Wärmeleitung, und dieser Einsatz hat eine flache, rechteckige Mittelöffnung, die zur Aufnahme des entsprechend geformten Schutzrohres für die Widerstandsspule 21 geeignet ist, die auf einen flachen Isolierstreifen 22 aufgewickelt ist, der z. B. aus Glimmer besteht. Diese konstruktiven Einzelheiten sind am deutlichsten aus den Fig. 3 und 3 a ersichtlich. Die übliche, in F i g. 2 dargestellte Heizanordnung unterscheidet sich von der der F i g. 1 und 3 darin, daß in F i g. 2 eine flache, übliche Matrize bzw. Düse9' verwendet wird und daß das Widerstandsthermometer in eine runde Bohrung eingesetzt ist, die in der Wand des Heizzylinders angeordnet ist.
  • Bei der Ausführungsform der F i g. 1 und 2 wird der zu prüfende Stoff in die Mittelbohrung des Zylinders 1 eingesetzt und dann durch den Kolben 16 unter konstantem Druck und bei erhöhter Temperatur, die durch das Heizelement 5 erzeugt wird, zusammengedrückt, wobei die gesamte Druckkraft durch den Pfeil F angedeutet ist. Die Druckverbindung 13 erleichtert das Einführen der Probe und das schnelle Einpassen des Kolbens, und sie besteht aus einem Gelenkmechanismus, der ein Öffnen und Schließen der Druckverbindung gestattet. Durch Drehen der Mutter 14, kann die Paßschraube 15 gewünschtenfalls in vertikaler Richtung verschoben werden. Durch eine geeignete mechanische tSbersetzung, die beispielsweise aus einem Stahlband und einer zweistufigen Riemenscheibe besteht (nicht dargestellt), kann die zeitliche Verschiebung des Druckstabes 12 auf einer Schreibtrommel aufgetragen werden, die mit konstanter Geschwindigkeit umläuft (nicht dargestellt). So kann die Abwärtsbewegung des Kolbens während der Prüfung relativ zur Zeit bestimmt werden Die in F i g. 7 dargestellte Temperaturregeleinrichtung enthält ein Widerstandselement 21, dessen Widerstand Rt bei einer Temperatur t einen Teil eines Zweiges der dargestellten Brückenschaltung bildet.
  • Ra und R) sind Normalwiderstände, die zwei Zweige der Brücke bilden, währen Rs und Rp feste Widerstände darstellen, die gemäß der dargestellten Schaltung in die Brücke eingefügt sind. Rv ist ein variabler Widerstand in der Brücke, und der Schleifkontakt dieses Widerstandes liegt an Masse. B.M. ist ein Ausgleichsmotor und S.M. ist ein Synchronmotor.
  • Wenn die Temperatur des Zylinders mit konstanter Geschwindigkeit erhöht wird, dann wird der Schleifkontakt des Widerstandes R, von dem Synchronmotor S.M. über ein Untersetzungsgetriebe mit konstanter Geschwindigkeit bewegt. Durch Anderung des Übersetzungsverhältnisses kann die Geschwindigkeit der Temperaturzunahme leicht von der Bedienungsperson geändert werden. Wenn die Temperatur des Heizzylinders andererseits konstant gehalten werden soll, dann wird der Schleifkontakt des Widerstandes Rv je nach der gewünschten Temperatur an der entsprechenden Stelle fest eingestellt.
  • Zum Erwärmen des Zylinders 1 für eine konstante Temperatur oder für einen genau geregelten konstanten Temperaturanstieg ergibt die Temperaturmeßeinrichtung 3, 20, 21 und 22, deren Aufbau bereits erläutert wurde, eine bessere Temperaturregelung als die üblicherweise hierfür verwendeten Mittel. Bei der neuen Anordnung hat die Temperaturmeßeinrichtung einen sehr flachen Querschnitt, wodurch die Wärmeübertragung infolge der großen Wärmvübertragungsfläche wesentlich besser wird. Der feste Metalleinsatz ergibt außerdem eine bessere Wärmeübertragung als die eingeschmolzenen Legierungen.
  • Experimentelle Daten der dadurch erreichbaren Verbesserungen sind in den F i g. 8 und 9 dargestellt.
  • Fig.8 zeigt die Kurven der Temperaturschwankungen des Heizzylinders bei einer Temperaturregelung für eine konstante Temperatur. In dieser Figur zeigt die voll ausgezeichnete Kurve die experimentell festgestellte Beziehung zwischen den Ablesungen des Quecksilberthermometers, die gegen die Zeit aufgetragen sind, wobei zur Regelung die Temperaturmeßeinrichtung gemäß F i g. 1 verwendet wurde. Die mittlere Temperatur beträgt 150,870 C, während die »Ein-Aus«-Schaltzeit 106 Sekunden dauert und eine Temperaturschwankung von +0,050 C erhalten wird. Die gestrichelt gezeichnete Kurve zeigt die Ergebnisse bei Verwendung der üblichen Einrichtung, wie sie in F i g. 2 dargestellt ist.
  • Hier beträgt die mittlere Temperatur 151,050 C, während die »Ein-Aus«-Schaltzeit 133 Sekunden dauert und eine Temperaturschwankung +0,130 C auftritt.
  • In Fig. 9 zeigt die gerade Linie I einen idealen Temperaturanstieg, während durch die Kurven II bzw. III die Ergebnisse dargestellt sind, wie sie mit dem erfindungsgemäßen Viskosimeter bzw. mit der üblichen Heizeinrichtung nach Fig.2 erreichbar sind. Hierbei betrug die mittlere Temperaturerhöhung 30 C/Min. Der Widerstand der Feinleistungseinstellung in dem Heizkreis betrug 7 Q, der Aufheizwiderstand 10 9 und die Wärmekapazität des Aufheizblockes 200 cal/° C. Die Einstellgenauigkeit und die Wirksamkeit der Temperaturregelung wird weiter verbessert, wenn die Ansprechbarkeit des Thyratrons, das in der Schaltung der Fig.7 mit T66G-GT bezeichnet ist, auf den vollen Wert erhöht wird und wenn das Übersetzungsverhältnis des Getriebes, durch das die Umdrehungen des Ausgleichsmotors B.M. auf die Welle der Einstelleinrichtung des Spartransformators übertragen werden, geeignet gewählt wird und der variable Widerstand der Feineinstelleinrichtung in den Heizkreis eingesetzt ist. Die Heizeinrichtung kann z.B., ausgehend von Zimmertemperatur, die in F i g. 8 dargestellten Temperaturverhältnisse im Verlauf von etwa 15 Minuten erreichen.
  • Bei der bekannten, in F i g. 2 dargestellten Einrichtung strömt die Prüfsubstanz aus der Düse, wenn der Druckstab unter der Belastung F steht. Wenn die automatische Aufzeichnung der Kolbenverschiebung gegen die Zeit bei einer sehr hochelastischen Substanz, z. B. bei einem geschmolzenen Hochpolymeren genau untersucht wird, dann kann häufig die Beobachtung gemacht werden, daß die Abwärtsbewegung verzögert wird, wenn der Abstand h0 zwischen der Arbeitsfläche des Kolbens und der obersten Fläche der Düse einen Wert von 20 bis 15 mm erreicht.
  • Diese Verzögerung steht in engem Zusammenhang mit dem sogenannten Relaxationsphänomen. Es wurde durch eine Reihe von Versuchen festgestellt, daß die Verzögerung in um so größerer Entfernung von der obersten Fläche der Düse beginnt, je höher die Elastizität des Prüfmaterials, je größer der Durchmesser der Düsenbohrung und je höher die Druckbelastung ist. Aus den Daten der Fig. 12 (vgl. Erläuterungen Sp. 9) ersieht man, daß man in diesem Fall mit einer üblichen Düse keine ruhige Strömung erzielen kann, selbst wenn der Weg des nach unten bewegten Kolbens h etwa 15mal so lang ist wie der Durchmesser der Düsenbohrung, der hier 1 mm beträgt. Bei den angegebenen Daten wird natürlich angenommen, daß die gewünschte ruhige Strömung nicht erreicht werden kann, selbst wenn die Menge des Prüfmaterials so bemessen wird, daß man einen größeren Kolbenweg erhält, der z. B. etwa 20mal so lang ist wie der Durchmesser der Düsenbohrung.
  • Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Düse hingegen kann man beobachten, daß eine praktisch ruhige Strömung mit einer verhältnismäßig kürzeren Kolbenstrecke erreicht werden kann, beispielsweise wenn der Kolbenweg 13mal so lang ist wie der Durchmesser der Düsenbohrung. Bei Anwendung der Erfindung besteht keine Tendenz zur Verringerung der Kolbengeschwindigkeit, was um so mehr ins Gewicht fällt, je mehr sich die Arbeitsfläche des Kolbens dem Einlaß der Düse nähert, was auf die sogenannte Vena contracta zurückzuführen sei, wenigstens nach Ansicht der Fachleute, was jedoch in Wirklichkeit von der Elastizität des zu prüfenden Stoffes abhängen dürfte. Bei einem üblichen Viskosimeter tritt diese Erscheinung häufig bei der Messung geschmolzener Hochpolymerer auf.
  • Zur Viskositätsbestimmung muß die Ausflußgeschwindigkeit bei ruhiger Strömung des Materials gemessen werden. Sollte die obenerwähnte Verzögerung auftreten, dann kann das Gebiet der ruhigen Strömung nicht bestimmt werden. Bei einem üblichen Viskosimeter könnte eine mehr oder weniger ruhige Strömung erzielt werden, wenn eine größere Menge des Prüfmaterials verwendet wird und der Kolbenweg dementsprechend länger wird. Durch die größere Materialmenge wird jedoch die Handhabung der Heizeinrichtung sehr erschwert.
  • Bei hochviskosen Substanzen wird die Zeit, bis man thermisch ruhige Verhältnisse erhält, um so länger, je größer die Zylinderbohrung DC (vgl. Fig. 3) und je länger der Kolbenweg h0 ist.
  • Wenn bei einem üblichen Viskosimeter die gewünschte ruhige Strömung nicht erreicht werden kann, weil die obenerwähnte, durch die Elastizität des zu prüfenden Materials bedingte Verzögerungserscheinung auftritt, dann kann eine neue, gemäß der Erfindung ausgebildete Düse verwendet werden, wie sie z. B. in F i g. 5 dargestellt ist, die einen Eingangswinkel oc von 35 bis 600 an ihrem Einlaß hat und bei der die Tiefe ls des abgerundeten Teils zweckmäßig bemessen ist. Der Bereich der ruhigen Strömung kann dann scharf definiert werden, selbst wenn in einem Viskosimeter der Wegh0 der Arbeitsfläche des in F i g. 3 dargestellten Kolbens kleiner sein muß als die 20fache Düsenbohrung. Weiterhin konnte durch Versuche festgestellt werden, daß eine Düse mit einem Eingangswinkel von 45 oder 500 und einer genau definierten Länge I des geradlinigen Teils der Düsenbohrung, wie sie in F i g. 5 dargestellt ist, sowie mit einer genau bemessenen Tiefe des abgeschrägten Einlaßteiles li für ein solches Viskosimeter sehr vorteilhaft ist und außerdem sehr leicht hergestellt werden kann.
  • Dieser neue Vorschlag, der die Beziehung zwischen der relativen Stellung der Arbeitsfläche des Kolbens und dem Düseneinlaß und der Ausbildung der Düse betrifft, beruht auf der erfindungsgemäßen Lehre. Der Winkel des Düseneinlasses gibt, wenn er größer als 350 ist, keinerlei Wirkung bezüglich der ruhigen Strömung, sofern die Reynoldsche Zahl kleiner als 1 ist, wobei die Geschwindigkeit der ruhigen Strömung vollkommen durch die Bohrung der Düse und die Länge der geradlinigen Bohrung definiert ist, gleichgültig wie groß die Elastizität der zu prüfenden Substanz ist. Wenn jedoch die später zu erläuternde Pulsation auftritt, dann gilt diese einfache Beziehung nicht mehr, was aus den experimentellen Daten zu ersehen ist. Bei dieser Pulsation handelt es sich um eine Art Abreißerscheinung, die bei der Strömung auftritt und die im allgemeinen beim Auspressen von Hochpolymeren mit hoher Auspreßgeschwindigkeit zu beobachten ist. Bei einem speziellen Hochpolymeren nimmt man einfach an, daß die Erscheinung dann auftritt, wenn die Scherkräfte an der Wandoberfläche der Düse einen kritischen Wert überschreiten.
  • Durch eine Reihe weiterer Versuche konnte sichergestellt werden, daß bei einem konstanten Wert von di (vgl. Fig. 5) eine unerwünschte Ungenauigkeit der Messung sowohl durch die Pulsation als auch durch die Verzögerung verursacht wurde, die auf dem Wandeffekt viskoelastischer Substanzen beruhte.
  • Diese Ungenauigkeit konnte durch eine Verringerung des Winkels a herabgesetzt werden.
  • Wenn jedoch dieser Winkel a zu klein ist, dann wird die Ausflußgeschwindigkeit verringert, weil am Eingang der Düse ein Widerstand gegen eine Deformation der Strömung auftritt. So ist z. B. die Strömungsgeschwindigkeit bei einem Winkel von 350 etwas kleiner als bei einem Winkel von 450.
  • F i g. 10 zeigt die Ausströmgeschwindigkeit Q des Stoffes »Alkathen 2«, der von der Imperial Chemical Industries Ltd., London, hergestellt und vertrieben wird, als Funktion der Abwärtsbewegung h des Kolbens bei einem konstanten Eintrittswinkel a der Düse und bei veränderlichem Wert von li. Mit 0 ist die Temperatur in OC, mit p der angewandte Druck in kg/cm2 und mit D der Kolbendurchmesser in Millimetern bezeichnet. Bei der Durchführung der hier dargestellten Versuche konnte keine Abreißerscheinung beobachtet werden. Versuche, die mit einer üblichen Düse »180-IXI« durchgeführt wurden, wurden als Vergleich mit den erfindungsgemäßen Düsen in der Figur wiedergegeben. Man kann beobachten, daß, je größer der Wert lt ist, um so seltener die Verzögerungserscheinung beobachtet werden kann, die durch den Wandeffekt verursacht wird, und die Ausflußgeschwindigkeit bei ruhigen Strömungsverhältnissen ist unabhängig von dem Wert li. Wenn man eine ausreichend ruhige Strömung erhalten will, so zeigt sich, daß der Wert des Verhältnisses mild= 3, wobei d der Durchmesser der Bohrung der Düse ist, einen ungenügenden Wert von ls für die erfindungsgemäße Düse ergibt. Die F i g. 11 zeigt ähnliche Versuche mit der gleichen Substanz wie vorher, jedoch bei höheren Auspreßdrücken, wobei die Abreißerscheinung beobachtet werden kann. In diesem Fall wird die Ausflußgeschwindigkeit bei ruhiger Strömung um so kleiner, je größer li ist. Aus den Q-h-Kurven und aus dem Aussehen der ausgepreßten Stoffe kan man schließen, daß die Pulsationen bei einer Düse mit größerem li merklich verringert werden und kleinere Ausflußgeschwindigkeiten ergeben. Um daher die höheren Ausflußgeschwindigkeiten im Gebiet der Pulsationen für Viskositätsmessungen auswerten zu können, muß die Größe li auf einet vorgeschriebenen Wert festgelegt werden, wobei das Verhältnis IJd vorzugsweise größer als 5 ist, Fig. 12 zeigt die selbsttätig aufgezeichnete Abwärtsbewegung des Kolbens als Funktion der Zeit, wobei Alkathen 2 verwendet wurde. In dieser Figur bezeichnet 0 die Temperatur in OC, P den angewandten Druck in kg/cm2, Ms das Gewicht der'Probe; in Gramm und hp den Kolbendurchmesser in Millimeter Die Bezeichnung für die Düse, beispielsweise 45-IXI bedeutet, daß. der Eingangswinkel der Düse 450 beträgt, die Bohrung der Düse 1 mm ist und die Länge des geradlinigen Bohrungsteils 1 mm beträgt.
  • In der Zeichnung bedeutet die voll ausgezogene Kurve die mit der erfindungsgemäßen Düse gewon nenen Ergebnisse, während die gestrichelte Kurve auf die Ergebnisse hinweist, wie sie mit einer bekannter Düse erhalten werden. Bei der erfindungsgemäßen Düse hat der abgeflachte Einlaß eine Tiefe von 7,25 mm. Die Pfeile an den Enden der Kurven in Fig. 12 zeigen die Endpunkte des Ausströmens an Aus der gestrichelten Linie in der F i g. 12 ersieht man, daß bei einem Viskosimeter, das mit einer bekannten Düse ausgestattet ist, eine sehr bemerkenswerte, verzögerte, elastische Deformation der Probe unmittelbar nach er Beschickung beobachtet werden kann, und die Verzögerung der Ausflußgeschwindigkeit gegen Ende des Ausströmvorganges, die durch den Wandeffekt hervorgerufen wird, ist bemerkenswert grill, so daß die gewünschte ruhige Strömung nicht vorliegt. Im scharfen Gegensatz hierzu erhält man eine solche ruhige .Strömung mit dem neuen Viskosirneter, was durch die ausgezogene Kurve der Zeichnung dargestellt ist.
  • Wenn eine Probe unter Druck in ein gemäß F i g. 1 ausgebildetes Viskosimeter gegeben wird und die Temperatur beim Aufheizen des Zylinders mit konstanter Geschwindigkeit erhöht wird, z. B. um 1, 3 oder 6QC pro Minute, dann nimmt die Ausströmgeschwindigkeit des zu prüfenden Materials mit der Zeit zu. Durch die Temperaturzunahme der Heizeinrichtung wird auch die Temperatur der in dem Zylinder enthaltenen Probe mit einer im wesentlichen gleichen Geschwindigkeit erhöht, was eine entsprechende Abnahme der Viskosität der Probe zur Folge haben muß. F i g. 13 zeigt selbsttätig geschriebene Kurven der Abwärtsbewegung des Kolbens als Funktion der Temperatur in OC anstatt als Funktion der Zeit, wobei Alkathen 2 verwendet wurde. Die Kurven geben die Prüfergebnisse vom Beginn des Ausströmens unmittelbar nach dem Schmelzen der Substanz bis zum Ende des Strömens wieder. In der Figur ist auch die Geschwindigkeit des Temperatur anstieges Ve angegeben, Die augenblickliche Ausflußgeschwindigkeit an irgendeinem Punkt der Kurve kann bei den zeitabhängig geschriebenen Kurven aus dem Winkel bestimmt werden, den die Tangente an die Kurve mit der Zeitachse einschließt. Auf diese Weise kanrt eine Anzahl von Augenblickswerten der Ausflußgeschwindigkeiten aus der dargestellten Strörnungskurve bestimmt werden. In Fig. 14 sind die Werte des Logarithmus der Ausströmungsgeschwindigkeit gegen den Reziprokwert der absoluten Temperatur dargestellt.
  • Fig.15 zeigt einen Vergleich zwischen den Ergebnissen, die man mit dem bereits erläuterten Verfahren bei fester Temperatur erhält (KurveI), und den Ergebnissen, die man mit dem oben beschriebenen Verfahren erhält, bei dem die Temperatur erhöht wird (kurven); Die Ergebnisse des ersten Verfahrens werden durch die obere Kurve und die des zweiten Verfahrens durch'die untere Kurve dargestellt.
  • Es ist klar, daß bei einer-Verschicbung dieser Kurven parallel zur Temperaturachse um eine gewisse Strecke beide Kurven praktisch zusammenfallen, ausgenommen der allererste Teil der Ausströmungskurwen. Die Größe dieser Verschiebung hängt hauptsächlich von der Wärmediffusion der Probe, von dem Temperaturanstieg bei einer festen Zylinderbohrung und von dem Einlaßwinkel os der Düse ab. Andererseits liegt die- Wärmediffusion geschmolzener Polymerer in einem verhältnismäßig begrenzten Gebiet in der Größenordnung von 1 1 10-s cm2/Sek., während -sie bei dem Metall, aus dem der Heizzylinder gefertigt ist, einen ganz wesentlich größeren Wert hat, so daß die-zeitliche Verzögerung des Temperaturanstiegs im Heizzylinder wesentlich geringer ist als die der in der Bohrung vorhandenen Probe. Wenn also eine Zylinderbohrung einen Durchmesser unter etwa 1ü. mm hat und die Temperatur des Zylinders mit genau konstanter Geschwindigkeit erhöht wird, wobei -gleichzeitig eine vorgeschriebene Düse mit zweckmäßigen Abmessungen verwendet wird, deren Ausbildung gemäß der Erfindung gewählt wurde, dann erhält man durch eine selbsttätig aufgezeichnete Kurve mit einem einzigen Meßvorgang mit Hilfe des Temperaturanstiegsverfahrens die tatsächliche Ausflußgeschwindigkeit gegen die Temperatur, gleichgültig wie die, elastischen Eigenschaften der Probe sind. Dies ist ein wesentliches Merkmal und ein wichtiger Vorteil der Erfindung. Mit einem üblichen Viskosimeter kann man dies niemals erreichen, was aus den gestrichelten Kurven der F i g. 12 bis 14 hervorgeht. Dies beruht darauf, daß bei einer üblichen Vorrichtung die verzögerte elastische Verformung der Probe zu Beginn des Ausströmens merklich größer ist und die verzögerte Strömung, die durch die Wandwirkung gegen Ende des Ausströmens bedingt wird, ebenfalls bemerkenswert ist.
  • Bei Viskositätsmessungen eines ausgesprochen elastischen Stoffes vermittels des üblichen Viskosimeters, wie sie durch die gestrichelten Linien in den Fig.13 und 14 dargestellt sind, ist die scheinbare Ausflußgeschwindigkeit anfangs viel größer, was auf die verzögerte elastische Verformung zurückzuführen ist, während die Geschwindigkeit gegen Ende durch den Wandeffekt verzögert wird, so daß die mittlere Geschwindigkeit des Ausströmens mit der Temperatur zunimmt, was daraus ersichtlich ist, daß die Krümmung der Kurve kleiner ist als bei der Kurve, die den Verfahren entspricht, bei dem mit fester Temperatur gearbeitet wird. In manchen Fällen kann die scheinbare Ausströmgeschwindigkeit, wie sie durch-das Temperaturanstiegsverfahren erhalten wird, mit der Temperatur abnehmen, was im Gegensatz zu der Theorie der Flüssigkeit steht.
  • Im Gegensatz zu einem üblichen Strömungsviskosimeter erhält mast mit dem erfindungsgemäßen Viskosimeter durch- eine einzige Bestimmung mittels des Temperaturanstiegsverfahrens annehmbare Schätzwerte der Ausströmgeschwindigkeit eines beliebigen geschmolzenen Hochpolymeren unter thermisch ruhigen Verhältnissen- über einen weiten Temperaturbereich. Dies ist ein bedeutender Vorteil, den das erfindungsgemäße Viskosimeter bietet, das damit einen beachtlichen Fortschritt der Technik darstellt, insbesondere bei qualitativen Kontrollen in den verschiedensten Industriezweigen. Allgemein zeigen Materialien, z. B. Hochpolymere, häufig ein beachtlich instabiles thermisches Verhalten bei stark erhöhten Temperaturen. Diese Eigenschaften erschweren die Durchführung von Messungen nach dem Verfahren, bei dem mit fester Temperatur gearbeitet wird und bei dem die Probe längere Zeit auf einer festen höheren Temperatur gehalten werden muß, bis das thermische Gleichgewicht eingetreten ist.
  • Diese Schwierigkeiten können durch das erfindungsgemäß Temperaturanstiegsverfahren vollständig vermieden werden, da in diesem Fall ein wesentlich kürzerer Meßvorgang zur Messung der Vikosität ausreichend ist.
  • Fig. 16 zeigt die Abwärtsbewegung des Kolbens als Funktion der Zeit oder Temperatur bei einem amorphen Polymeren »Lucit 129M«, das von der Du Pont Corporation, New York, hergestellt wird, wobei das Temperaturanstiegsverfahren mit höherer Belastung verwendet wurde und wobei Abreißerscheinungen in der Strömung auftraten. F i g. 17 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Kurven der Fig. 21, um die Auswirkungen des Abreißens der Strömung auf selbsttätig aufgezeichnete Kurven zu erläutern. Wie es aus den unregelmäßigen, kleinwelligen Kurven zu erkennen ist, kann ein Abreißen in der Strömung bei dem erfindungsgemäßen Viskosimeter stark vermindert werden, was mit den bekannten Viskosimetern nicht möglich wäre.
  • F i g. 18 zeigt die Änderung der Ausströmungsgeschwindigkeit als Funktion der reziproken absoluten Temperatur, wie sie sich aus den Kurven der F i g. 16 ergibt. Es wurde beobachtet, daß die scheinbare Aktivierungsenergie für die Strömung des viskosen Mediums, berechnet aus der Neigung der ausgezogenen Kurve der Fig. 18, mit dem entsprechenden Wert zusammenfiel, der mit der Kurve der Temperatur-Ausströmgeschwindigkeit bestimmt wurde, die durch das Verfahren gewonnen wurde, bei dem mit fester Temperatur gearbeitet wird. Im Gegensatz hierzu ersieht man aus der gestrichelten Kurve, daß die Temperatur-Ausströmgeschwindigkeitskurve, die man mit einem üblichen Viskosimeter bei hohen Auspreßdrücken erhält, unregelmäßige Wellenlinien zeigt, die durch die ungünstige pulsierende Strömung und durch die auf dem Wandeffekt beruhende Verzögerung verursacht werden.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Viskosimeter wird bei Verwendung einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Düse das viskoelastische Prüfmaterial genau in Auspreßrichtung ausgelassen, gleichgültig, wie die Ausströmgeschwindigkeit ist und ob Abreißerscheinungen in der Strömung auftreten; selbst wenn das Verhältnis von Bohrungslänge zu Bohrungsdurchmesser kleiner ist als bei einer üblichen Düse. Im scharfen Gegensatz hierzu muß das viskoelastische Prüfmaterial bei einem üblichen Viskosimeter am Auslaß auf einer gekrümmten Bahn strömen,'und das abgelenkte, ausgepreßte Material berührt manchmal die Innenwand des Haltestücks der Düse. Wenn dies der Fall ist, dann werden die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der M'eß ergebnisse natürlich- beeinträchtigt, und es entstehen Schwierigkeiten bei der Reinigung am Ende der Messung, so daß es längere Zeit dauert, bis das Viskosimeter für die nächste Messung bereit ist.
  • Da der Heizzylinder bei dem erfindungsgemäßen Viskosimeter viel kürzer sein kann als bei einem üblichen- Viskosimeter, damit man eine ruhige Strömung erreicht, so erhält man noch folgende Vorteile: Erstens sind die erforderliche Menge des Prüfmaterials, die zum Erwärmen des Zylinders erforderliche Leistung und die Zeitspanne bis zur Erzielung thermisch ruhiger Verhältnisse im Prüfmaterial wesentlich geringer. Zweitens kann die Probe vor der Messung leichter in den Heizzylinder eingeführt werden, und der Zylinder und die Düse können nach der Messung leichter gereinigt werden.
  • Die obenerwähnten Schwierigkeiten, die durch die Ablagerung von Probematerial an der Innenwand des Düsenhalterungsstückes verursacht werden, könnten durch Verwendung einer üblichen Düse vermieden werden, die einen etwas größeren Düsendurchmesser hat und bei der das Verhältnis der Bohrungslänge zum Bohrungsdurchmesser größer ist, als es in Fig. 6 gezeigt ist. Hierbei würden jedoch erhebliche Schwierigkeiten bei der Reinigung der Düse nach der Messung auftreten. Bei dem erfindungsgemäßen Viskosimeter können solche Schwierigkeiten, selbst wenn viskose Hochpolymere gemessen werden, vollständig vermieden werden, weil das in der Düsenbohrung zurückbleibende restliche Polymere nach der Messung zusammen mit der Substanz in dem in Form eines umgedrehten Kegels ausgebildeten Einlaßteiles mechanisch entfernt wird, wobei diese beiden Teile ein zusammenhängendes Stück biIden. Dadurch, daß die Reinigung einfacher, leichter und vollständiger wird, besteht eine geringere Möglichkeit einer Beschädigung der Düse durch Abnutzung, was eine höhere Genauigkeit der Messungen zur Folge hat.

Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. Viskosimeter zur Messung der Viskosität hochvikoser und hochviskoelastischer Stoffe in Abhängigkeit von Druck und Temperatur durch Auspressen der Stoffe aus einer Düse mit einen in einem zur Aufnahme des zu untersuchenden Stoffes dienenden Zylinder gleitenden Kolben, einer Austrittsdüse am Ende des Zylinders und einen elektrischen Heizelement für die gleichförmige Erwärmung des den Zylinder und die Düse umfassenden Geräteteils, d a dur c h g e -2-ennzeichnet, daß die Stromaufnahme des Heizelements (5) nach einem vorbestimmten, in seinem Ablauf durch ein Widerstandsthermometer (3) überwachbaren zeitlichen Programm steuerbar ist, daß die Eintrittsöffnung der Austrittsdüse sich in - Durchströmrichtung kegelartig mit einem Eintrittswinkel a zwischen 35 und' .600 verengt und daß die Kegelhöhe wenigstens das Dreifache des Durchmessers der Austrittsdüse ausmacht.
    2; Viskosimeter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßschleife (21) des Widerstandsthermometers (3) einen- Teil eines Zweiges einer Brückenschaltung (Ra, Rb, Rs, Rp, Rv). bildet, durch die eine Anordnung zur Regelung der Stromaufnahme des Heizelements (5) für den Zylinder und Düse umschließenden, als Metallblock (1) bezeichneten Geräteteil in Abhängigkeit von dem durch die Abweichung der Temperatur im Metallblock (1) von einem vorbestimmten Temperatur-Sollwert verursachten Brückenstrom beeinflußbar ist 3. Viskosimeter nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Änderung der Temperatur des Metallblocks (1) linear mit der Zeit durch zeitproportionales Verstellen des Potentiometers (Rv) in dem Brückenkreis (Ra, Rb, Rs, Rp, Rv).
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 933172; britische Patentschriften Nr. 681 197, 755 613; USA.-Patentschrift Nr. 2 526 832; »Kunststoffe«, 47, 1957, S. 14 off.
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