DE2812275B2 - - Google Patents
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Description
und
= ^- oder e = l/l d/ = In 1/I0
dr 1 d/
= d7 = T di = D/L
Dabei ist κ die Abzugsgeschwindigkeit
Die hohen Dehnungen führen zu einer beträchtlichen Abnahme des Querschnitts A der Probe. Für inkompressible
viskoelastische Flüssigkeiten wie Kunststoffschmelzen folgt für die Zugspannung σ als Funktion der
momentanen Probenlänge /
(T = = ■
F-I
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Bestimmen des deformationsmechanischen Verhaltens
von viskoelastischen Stoffen, insbesondere von Kunststoffschmelzen,
bei der eir.e strangförmige Probe in vertikaler Lage mittels eines ütjr eine angetriebene
Rolle geführten Zugbandes in einem thermostatisierbaren Bad gedehnt und die Zugkräfte von einem in der
Zugrichtung bzw. der Zugachse angeordneten Kraftaufnehmer fortlaufend gemessen werden.
Zur Untersuchung des deformationsmechanischen Verhaltens ist in der Materialprüfung folgendes
Verfahren bekannt: Eine stabförmige Probe wird zwischen zwei Klemmen eingespannt, die mit vorgegebener
Geschwindigkeit auseinandergezogen werden. Dabei wird die Zugkraft als Funktion der Zeit
registriert. Aus der Zugkraft kann die Zugspannung ermittelt und damit das Spannungs-Dehnungs-Diagramm
aufgezeichnet werden. Da sich die auf die Probenlänge bezogene Dehngeschwindigkeit bei konstanter
Abzugsgeschwindigkeit der Klemmen mit zunehmender Dehnung des Prüflings verkleinert, ist ein
solches Prüfverfahren nur brauchbar für kleine Gesamtdeformationen
oder dann, wenn die Spannungs-Dehnungs-Eigenschaften unabhängig von der Dehngeschwindigkeit
sind. Die Regelung einer konstanten Dehngeschwindigkeit erfordert einen hohen apparativen
Aufwand.
Beim Prüfen viskoelastischer Flüssigkeiten, bei denen die deformationsmechanischen Eigenschaften zeit- und
spannungsabhängig sind, ist unter physikalisch definierten Bedingungen entweder der zeitliche Ablauf - also
die Dehngeschwindigkeit - konstant vorzugeben und die sich einstellende Zugspannung zu messen oder aber
die Zugspannung konstant vorzugeben und der zeitliche
Verlauf der Dehnung zu messen.
Für die erfinderische Lösung der nachfolgend umrissenen Aufgabe ist von folgenden Theologischen
Zusammenhängen auszugehen:
Dabei sind F die Zugkraft auf die Probe und Ao der
Probenausgangsquerschnitt
Eine konstante Dehngeschwindigkeit nach (2) ist dadurch zu erreichen, daß die Abzugsgeschwindigkeit ν
entsprechend der Probenlänge / so geregelt wird, daß v/l konstant ist. Bekannte Vorrichtungen dieser Art
wurden entweder mit Hilfe einer geschwindigkeitsgere-
n gelten handelsüblichen Zugprüfmaschine oder durch
den Aufbau spezieller Ve.rsuchseinrichtungen verwirklicht
(s. Anhang unter [1], [21 [3] und [4]). Bei der
Benutzung von Zugprüfmaschinen ist zu beachten, daß sich die Probe im Zustand der Schmelze auch unter
ihrem Eigengewicht deformieren kann und daher solche Versuchsführungen auf Produkte mit hoher Viskosität
. beschränkt sind.
Die bei großen Probendehnungen auftretenden kleinen Querschnitte führen zu kleinen Kräften, deren
4) genaue Erfassung hohe Anforderungen an die Auflösung
und Langzeitstabilität des Kraftmeßsystems stellt. Mit einer anderen bekannten Vorrichtung wird die
Bedingung einer konstanten Dehngeschwindigkeit dadurch verwirklicht, daß die beiden Probeenden von
>o zwei Zahnradpaaren erfaßt werden, die die Probe mit
konstanter Umdrehungszahl auseinanderziehen. Dabei ist die gedehnte Länge der Probe durch den festen
Abstand der Zahnräder gegeben. (Siehe [5] und USP 36 40 127 und DE-AS 19 22 414).
r> Die Einhaltung einer konstanten Zugspannung wird mit einer anderen vorbeschriebenen Vorrichtung
mittels einer Kurvenscheibe erreicht, die den Hebelarm der auf die Probe wirkenden Kraft so ändert, daß obige
Beziehung (3) erfüllt ist (siehe [6] im Anhang).
W) Ein weiteres Problem bei der Messung des Dehnverhaltens
viskoelastischer Flüssigkeiten besteht in der Einleitung der Kräfte in den Probanden und in der
systematisch zweckmäßigsten Positionierung des Kraftaufnehmens für die Reproduzierung von Meßwerten.
Aufgrund ihres beträchtlichen viskosen Anteils im Zustand der Schmelze fließen z. B. Kunststoffe aus den
üblichen Klemmen einer Prüfmaschine heraus. In der gemäß [6] bekannten Vorrichtung werden deshalb die
Einspannvorrichtungen auf Temperaturen unterhalb der Schmelz- bzw. der Glastemperatur des Kunststoffes
gekohlt Dieses Verfahren führt jedoch zum Auftreten von Temperaturgradienten in der Probe, die infolge der
ausgeprägten Temperaturabhängigkeit des Dehnverhaltens von Kunststoffschmelzen eine inhomogene
Deformation der Probe und damit eine hohe Ungenauigkeit der Messung nach sich ziehen.
Die sichere Krafteinleitung in die Probe ist Ober die Zahnradpaare der oben angeführten bekannten Vorrichtung
gelöst, bei der jedoch die benötigte Ausgangslänge
der Probe von etwa 50 cm eine aufwendige Präparationstechnik erfordert Diese bekannte Apparatur
ist daher nicht für Untersuchungen an Proben geeignet, die lediglich im Labormaßstab von einigen
Gramm zur Verfügung stehen.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, eiiien zuverlässigen Kraftangriff an schmelzförmigen
Proben bis zu Temperaturen von etwa 200° C sicherzustellen. Dabei soll die Temperatur längs der
Probe möglichst konstant sein, damit eine homogene Verformung gewährleistet ist Weiterhin ist für eine
optimale Langzeitkonstanz der Kraftmeßeinrichtung zu sorgen, und eine thermische Beeinflussung der Messung
durch mechanische Übertragungselemente ist zu vermeiden.
Ausgehend von einer Anordnung zum Bestimmen des deformationsmechanischen Verhaltens von viskoelastischen
Stoffen bekannter Art gemäß Oberbegriff besteht die erfinderische Lösung darin, daß der Kraftaufnehmer
mit dem unteren Ende der Probe unmittelbar verbunden und selbst innerhalb des Bades angeordnet ist.
Eine Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß der
Kraftaufnehmer mit dem unteren abgewinkelten Teil einer Halterung fest verbunden ist deren oberes Ende
aus dem thermostatisierbaren Bad herausgeführt und
außerhalb des Bades ortsfest gehalten ist.
In der nachfolgenden Beschreibung wird in Verbindung
mit der Fig. 1 die Erfindung anhand eines Ausführur^sbeispiels näher erläutert.
Die Messungen an einer Probe 1 werden in einem an sich bekannten doppelwandigen Gefäß 2 vorgenommen,
das zum Durchleiten eines Wärmeträgers mit Anschlüssen 2a, 2b versehen ist. Im Innern des Gefäßes
2 befindet sich ein gegenüber der Probe inertes Ölbad von einstellbarer Dichte, vorzugsweise ein Silikonölbad.
Die Dichte dieses Bades kann so abgestimmt werden, daß die Probe 1 nahezu kräftefrei ist und daher eine
Deformation unter ihrem Eigengewicht vermieden wird. Das Gefäß 2 ist mit einem Deckel 3 verschlossen,
über dem mit gewissem, von Ständern 4 bestimmten Abstand der Antriebsmotor 5, vorzugsweise ein
schnellaufender Servomotor für den Antrieb einer Seilscheibe 6 befestigt ist. Über diese Seilscheibe 6 ist
ein Zugband 7 geführt, dessen freies Ende mit der in vertikaler Richtung zu belastenden Probe 1 in
geeigneter Weise verbunden ist. Die Verbindung der Probe 1 mit dem Zugband 7 muß so beschaffen sein, daß
das Meßergebnis nicht beeinflußt wird. — Das untere Ende der Probe 1 ist in entsprechender Weise mit einem
Kraftaufnehmer 8 verbunden, der die von der angetriebenen Seilscheibe 6 ausgeübte Zugkraft kontinuierlich
mißt. Der Kraftaufnehmer 8 befindet sich an dieser Stelle in ortsfester Lage im thermostatisierten
ölbad. Zur Fixierung des Kraftaufnehmers 8 dient eine Halterung 9, derer, oberes Ende z. B. mit dem Deckel 3
fest verbunden und in dessen unterem abgewinkelten Ende der Kraftaufnelmier befestigt ist. — Um eine
Ableitung der Wärme aus dem thermostatisierten ölbad
auf ein Minimum zu reduzieren, besteht die Haltenmg 9 aus Glas oder einem ähnlichen thermisch isolierenden
Werkstoff mit hohem Elastizitätsmodul Die Anordnung des Kraftaufnehmers 9 im thermostatisierten ölbad
erhöht aufgrund der Temperaturkonstanz des Bades auch die Langzeitstabilität des Kraftaufnehmers, also
des maßgeblichen Meßwertgebers. Das Fehlen jedweder Durchführungen von Meßleitungen in Probennähe
aus dem Innern des Gefäßes 2 nach außen und die durch diese Anordnung bedingte Thermostatisierung auch der
Halterung 9 ergeben eine optimale Temperaturkonstanz längs der vertikalen Zugachse, die die Voraussetzung
für eine homogene Deformation der Probe 1 ist Die Anordnung des Kraftaufnehmers 8 direkt unterhalb
der Probe 1 ist ferner aus Gründen einer stabilen Regelung für den unmittelbaren Antrieb des Seilzuges 7
durch den Motor 5 über die Seilscheibe ti vorteilhaft
Auf die meßtechnisch günstigste Wahl der notwendigen Verbindung der Probe 1 mit dem Seilzug 7
einerseits und mit dem Kraftaufr.tiimer 8 andererseits
wurde oben bereits hingewiesen. \m Rahmen der
Erprobung des erfindungsgemäßen Meßgeräts hatte sich gezeigt daß diese Verbindungen der Probe in der
vertikalen Zugachse am besten mit handelsüblichen Klebstoffen hergestellt werden, z. B. mit solchen, die bis
zu Temperaturen von etwa 215° C ihre Gebrauchsfähigkeit
erwiesen haben.
Die Längenänderungen der Probe 1 werden über die Umdrehung der Seilscheibe 6 gemessen und als
Funktion der Zeit registriert Über eine zwischen dem Kraftaufnehmer 8 und dem Antriebsmotor 5 angeordnete
Regelelektronik 10 kann der Motor 5 wahlweise so angesteuert werden, daß die Probe entweder mit
konstanter Zugspannung ο oder mit konstanter Dehngeschwindigkeit ε verformt wird. Als resultierende
Größen werden die Dehnung e bzw. die Zugspannung a als Funktion der Zeit registriert. Fig.2 gibt ein
typisches Meßbeispiel für einen Dehnversuch an einer Kunststoffschmelze mit 0 = 3.105 Pa (Pascal), F i g. 3 ein
Meßbeispiel mit ε0=0,2 s-' undε0 = 0,4 s-' wieder.
Im Anschluß an jede dieser mit dem Gerät möglichen Versuchsführungen kann in einem beliebigen Verformungszustand
der Probe 1 die Dehnung gestoppt una die sich einstellende Spannung als Funktion der Zeit
registriert werden. Ein solches Experiment wird als Relaxationsversuch bezeichnet. Fig.4 zeigt ein typisches
Beispiel eines solchen Versuchsablaufs.
Ein sogenannter Retardationsversuch ist durchführbar, indem man die Zugspannung in einem beliebigen
Zustand der Verarmung auf Null regelt und die sich einstellende Verkürzung der Probe als Funktion der
Zeit mißt. Ein typisches derartiges Meßbeispiel zeigt die Fi b.ä.
Mit oben beschriebener Anordnung ist es ferner möglich, die Probe 1 auch unter einem beliebigen
zeitlichen Verlauf der Zugspannung σ oder der Dehngeschwindigkeit ε zu verformen. Beispiele sind
Deformationen unter stufenförmigen Dehnungen, Spannungen und Dehngeschwindigkeiten oder die
Überlagerung einer vorgegebenen konstanten Einstellgröße (Zugspannung oder Dehngeschwindigkeit) durch
einen zusätzlichen oszillatorischen Anteil.
Die Meßanordnung läßt sich darüber hinaus zur Zerlegung der Gesamtdehnung in einen viskosen,
irreversiblen und einen gummielastischen, reversiblen Anteil einsetzen. Dies kann nach einem gemäß [5]
bekannten Verfahren durch Zerschneiden der gedehn-
ten Probe i und Ausmessen der verbleibenden Deformation geschehen. — Eine andere Methode, die es
darüber hinaus ermöglicht, den zeitlichen Verlauf der gummielastischen Rückdeformation zu verfolgen, bietet
sich mit der erfindungsgemäßen Meßanordnung dadurch an, daß nach erfolgter Dehnung die Spannung auf
Null gesetzt und die sich zeitlich einstellende Probenlänge registriert wird. Der nach einiger Zeit zu erhaltene
Gleichgewichtswert entspricht dann der aus Schneidversuchen ermittelten reversiblen Dehnung.
Eine Oberprüfung der für einen zuverlässigen
Versuchsablauf maßgeblichen Homogenität der Probenverformung kann dadurch vorgenommen werden,
daß das Temperiergefäß 2 nach Beendigung eines Versuches abgesenkt, die erstarrte Probe aus ihrer
Halterung entfernt und der Durchmesser ausgemessen wird.
Als Stand der Technik wurde berücksichtigt:
[1] R.LBallman,Rheol.Acta,4,137(1965)
[2] J. F. Stevenson, A. I. Ch. E. J, 18,540 (1972)
[3] M. T. Shaw, Proc. 7th Int. Congr. Rheol, Göteborg,
304(1976)
[4] G. V. Vinogradov, B. V. Radushkevich, V. D.
Fikhman; J. Polym. Sei, A - 2,8,1 (1970)
[5] J. Meißner, Rheol. Acta, Bd. 8, Heft 1, S. 78-88 (1969)
[5] J. Meißner, Rheol. Acta, Bd. 8, Heft 1, S. 78-88 (1969)
[6] F. N. Cogswell, Plastics and Polymers. 109—111
(1968)
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Anordnung zum Bestimmen des deformationsmechanischen Verhaltens von viikoelastischen Stoffen, insbesondere von Kunststoffschraelzen, bei der
eine strangfönnige Probe in vertikaler Lage mittels
eines über eine angetriebene RoDe geführten Zugbandes in einem thermostatisierbaren Bad
gedehnt und die Zagkräfte von einem in der Zugrichtung bzw. der Zugachse angeordneten
Kraftaufnehmer fortlaufend gemessen werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftaufnehmer (8) mit dem unteren Ende der Probe (1)
unmittelbar verbunden und selbst innerhalb des Bades angeordnet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftaufnehmer (8) mit dem unteren abgewinkelten Teil einer Halterung (9) fest
verbunden ist, deren oberes Ende aus dem thermosurtisierbaren Bad herausgeführt und außerhalb
des Bades ortsfest gehalten ist
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (9) aus einem die Wärme schlecht leitenden Werkstoff, vorzugsweise aus Glas
besteht.
Bei den in einer Prüfung der deformationsmechanischen Eigenschaften von Kunststoffschmelzen auftre
tenden hohen Dehnungen sind die Längenänderungen al des Prüflings sinnvollerweise auf die momentane
Länge / zu beziehen (Hencky-Maß) und nicht wie im Cauchy-Maß auf die Ausgangsläiige h. Es gilt für die
Dehnung nach Hencky
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