DE3111060C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N25/00—Investigating or analyzing materials by the use of thermal means
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät für Längen
messungen an einer äußeren Einwirkungen ausgesetzten Probe,
mit einem zur Abstützung der Probe dienenden Probenhalter,
einer mittels einer Führungseinrichtung gegenüber dem Proben
halter verschiebaren Meßfühlervorrichtung, die einen zum
Angriff an der Probe dienenden Fühler aufweist, einer Ein
richtung zur Erzeugung eines der durch die äußeren Einwir
kungen auf die Probe hervorgerufenen Verschiebung des an der
Probe angreifenden Fühlers entsprechenden elektrischen Meß
signals, und einer zur Einstellung der von dem an der Probe
angreifenden Fühler auf diese ausgeübten Kraft dienenden
elektromagnetischen Einrichtung.
Bei einem derartigen bekannten Gerät (US-PS 34 70 732),
bei dem der Probenhalter als Spannklammer zum Einspannen der
Probe an deren einem Ende und der Fühler ebenfalls als zum
Angriff am anderen Ende der Probe dienende Spannklammer aus
gebildet ist, um dadurch die Probe einer Zugspannung zu un
terwerfen, ist die Führungseinrichtung für die den durch die
betreffende Spannklammer gebildeten Fühler tragende Meßfüh
lervorrichtung durch einen Führungsdraht gebildet, der in
einem Grundgestell des Gerätes stationär eingespannt ist. Die
gegenüber dem Führungsdraht verschiebbare Meßfühlervorrich
tung weist eine den Führungsdraht in einem bestimmten radia
len Abstand umgebende Rohranordnung auf, wobei in dieser
Rohranordnung in einem verhältnismäßig großen axialen Abstand
zwei Edelsteinlager vorgesehen sind, in deren Lagerbohrungen
der Führungsdraht möglichst reibungsfrei gleiten soll. Damit
erweist sich der Aufbau der Führungseinrichtung bei dem be
kannten Gerät als äußerst aufwendig. Auch ist diese Führungs
einrichtung verhältnismäßig empfindlich, da der in den beiden
Edelsteinlagern gleitende Führungsdraht nur geringe quer zu
seiner Längsrichtung wirkende Kräfte aufnehmen kann. Schließ
lich läßt sich auch trotz der aufwendigen Ausbildung als
Edelsteinlager weder die Haftreibung noch die Gleitreibung
völlig ausschließen, so daß dadurch die Meßergebnisse beein
trächtigt werden.
Bei einem anderen bekannten Gerät für Längenmessungen
an einer äußeren Einwirkungen ausgesetzten Probe (US-PS 35 89
167) ist ein den Fühler tragendes, stabartiges Teil in zwei
unter einem gegenseitigen axialen Abstand angeordneten Rol
lenlagern axial verschieblich geführt. An dem stabartigen
Teil greift eine Anordnung von Schwimmern an, wobei die
Schwimmer in einen Flüssigkeitstank eintauchen und dadurch
eine axiale Kompensationskraft auf das stabartige Teil aus
üben. Auch hier ist also die Führungseinrichtung Gleit- und
Haftreibungskräften ausgesetzt. Ferner läßt sich bei diesem
bekannten Gerät die auf die Probe ausgeübte Kraft nicht auf
elektromagnetischem Wege, sondern nur durch eine Änderung der
von den Schwimmern hervorgerufenen Auftriebskräfte erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der
eingangs genannten Art dahingehend auszubilden, daß bei einem
einfachen und unempfindlichen Aufbau die Meßgenauigkeit ver
bessert ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Führungseinrichtung durch zwischen der Meßfühlervorrich
tung und dem Probenhalter quer zur Verschieberichtung ange
ordnete Biegelagerführungen gebildet ist und die zur Ein
stellung der von dem Fühler auf die Probe ausgeübten Kraft
dienende elektromagnetische Einrichtung zum Ausgleich der bei
der Verschiebung auftretenden Federkräfte der Biegelager
führungen von dem Meßsignal gesteuert ist.
Durch die bei dem erfindungsgemäßen Gerät vorgesehene
Verwendung der Biegelagerführungen wird das Problem der
Gleit- und Haftreibung völlig vermieden. Außerdem ergibt sich
hierdurch ein besonders stabiler Aufbau, der auch starke
seitliche Krafteinwirkungen aufnehmen kann. Gleichzeitig wird
aber auch jeder störende Einfluß der Federkräfte der Biege
lagerführungen ausgeschlossen, da die elektromagnetische Ein
richtung durch das Meßsignal gerade derart gesteuert wird,
daß der Einfluß der Federkräfte ausgeglichen wird. Somit kann
die Kraft, mit der der Fühler der Meßfühlervorrichtung auf
die Probe einwirkt, völlig unabhängig von den durch die Füh
rungseinrichtung erzeugten Biegekräften sowie auch unabhängig
vom Gewicht der Meßfühlervorrichtung und dem Meßweg stufenlos
von Null an aufwärts eingestellt werden. Das bedeutet, daß
sowohl völlig kräftefreie Messungen durchgeführt werden kön
nen als auch Messungen, bei denen der Fühler die Probe mit
einer gewünschten Kraft belastet. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, daß das Gewicht der Meßfühlervorrichtung
nur teilweise oder gar nicht kompensiert wird oder eine
zusätzlich zum Gewicht der Meßfühlervorrichtung wirkende
weitere Kraft eingestellt wird. Durch die Verwendung der Bie
gelagerführungen kann das Gerät auch unabhängig von seiner
Ausrichtung zur Schwerkraft arbeiten. Es kann also jede be
liebige Stellung im Raum einnehmen, beispielsweise auch hori
zontal betrieben werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Ge
räts sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gerätes
wird im folgenden anhand der Zeichnung beschrieben.
Deren einzige Figur gibt eine vereinfachte schematische
Darstellung der wesentlichen Teile des neuen Gerätes wie
der.
Eine Probe 10 befindet sich in einem Probenhalter 12.
Dieser ist im allgemeinen auswechselbar ausgebildet, zur
Aufnahme verschiedenartig geformter Proben 10. Eine nicht
dargestellte Beheizungsvorrichtung dient zur Erwärmung
der Probe 10. Ein Fühler 14 einer Meßfühlervorrichtung 16
ist so angeordnet, daß er an einer Meßfläche 11 der
Probe 10 anliegt und deren Verschiebung bezüglich einer
ortsfesten Referenzfläche 9 folgt, oder daß er unter Ein
fluß einer Kraft in die Meßfläche 11 eindringt. Der
Fühler 14, der Probenhalter 12 und/oder die Meßfühler
vorrichtung 16 sind zur Anpassung an verschiedene Proben 10
und Meßerfordernisse austauschbar gestaltet.
Die Meßfühlervorrichtung 16 ist quer zur Bewegungsrich
tung des Fühlers 14 mittels parallelogrammartig angeordneten Bie
gelagerführungen 18 abgestützt. An ihrem Ende weist die
Meßfühlervorrichtung 16 einen magnetisch aktiven oder
aktivierbaren Körper 20 auf, welcher sich in einem elek
trischen Feld einer stromdurchflossenen Spulenanordnung
22 befindet, die als Differentialtransformator arbeitet.
An diese sind elektrische Meß- und Anzeigegeräte 24 an
geschlossen.
Die Wirkungsweise der bisher beschriebenen Teile ist die
folgende:
Bei einer Erwärmung der Probe 10 dehnt sich diese bei spielsweise aus. Dadurch vergrößert sich der Abstand zwischen der ortsfesten Referenzfläche 9 und der Meß fläche 11. Der Fühler 14 wird verschoben, und mit ihm zusammen verschiebt sich die gesamte Meßfühlervorrich tung 16. Die Biegelagerführungen 18 werden dabei leicht aus gelenkt. Die Verschiebung des Körpers 20 in der ortsfesten Spulenanordnung 22 hat eine Veränderung der elektrischen Größen des Stromkreises der Spulenanordnung 22 zur Fol ge. Diese wird von den Meß- und Anzeigegeräten 24 re gistriert und angezeigt. Die Dilatation der Probe 10 ist dadurch in eine elektrische Größe verwandelt worden und somit ablesbar und auswertbar.
Bei einer Erwärmung der Probe 10 dehnt sich diese bei spielsweise aus. Dadurch vergrößert sich der Abstand zwischen der ortsfesten Referenzfläche 9 und der Meß fläche 11. Der Fühler 14 wird verschoben, und mit ihm zusammen verschiebt sich die gesamte Meßfühlervorrich tung 16. Die Biegelagerführungen 18 werden dabei leicht aus gelenkt. Die Verschiebung des Körpers 20 in der ortsfesten Spulenanordnung 22 hat eine Veränderung der elektrischen Größen des Stromkreises der Spulenanordnung 22 zur Fol ge. Diese wird von den Meß- und Anzeigegeräten 24 re gistriert und angezeigt. Die Dilatation der Probe 10 ist dadurch in eine elektrische Größe verwandelt worden und somit ablesbar und auswertbar.
Bei einem Gerät, das der obigen Beschreibung entspricht,
würde die Probe 10 durch den Fühler 14 mit dem Eigenge
wicht der Meßfühlervorrichtung 16 belastet. Für die Er
langung exakter Meßresultate kann es aber nötig sein,
möglichst kräftefrei zu messen, d. h. den Fühler 14 un
belastet an der Meßfläche 11 anliegen zu lassen, oder
mit anderen Worten das Eigengewicht der Meßfühlervor
richtung 16 zu kompensieren. Bei andersartigen Messungen,
welche die Eindringtiefe des Fühlers 14 in die Meßfläche
11 zum Gegenstand haben, kann es auch erforderlich sein,
den Fühler 14 mit einer gewissen, sich gegebenenfalls
auch zeitlich ändernden Kraft zu belasten, welche aber
im allgemeinen natürlich nicht dem Gewicht der Meßfüh
lervorrichtung 16 entspricht, sondern größer oder klei
ner als diese sein kann. Zur Kompensation des Eigenge
wichtes der Meßfühlervorrichtung 16 bzw. zur Erzeugung
einer durch den Fühler 14 auf die Meßfläche 11 wirken
den Kraft wird daher folgende Maßnahme getroffen:
Über eine mechanische Kopplung 32 ist eine weitere Spu
lenanordnung 30 mit der Meßfühlervorrichtung 16 verbun
den. Diese Spulenanordnung 30 befindet sich in einem ma
gnetischen Feld, welches durch eine elektromagnetische
Einrichtung oder durch Permanentmagnete erzeugt sein
kann. Die Wirkungsweise dieser Teile ist folgende:
Legt man eine Spannung an die weitere Spulenanordnung 30, so un
terliegt diese einer Kraft in Richtung ihrer Längsachse.
Diese Kraft überträgt sich durch die Kopplung 32 auf die
Meßfühlervorrichtung 16, sie verändert somit die Kraft,
mittels welcher der Fühler 14 auf die Meßfläche 11 ein
wirkt. Um eine annähernd kräftefreie Dilatationsmessung
zu erhalten, muß die Spannung für die weitere Spulenanordnung 30
so gewählt werden, daß das Eigengewicht der Meßfühler
vorrichtung 16 durch eine entgegengesetzt zur Erdanzie
hung gerichtete Kraft aufgehoben wird. Die Federkräfte
der Biegelagerführungen 18 werden aufgrund der Auslenkung der
Meßfühlervorrichtung 16 mit Hilfe des Meßsignals 24
eines Reglers 33 und der weiteren Spulenanordnung 30 ebenfalls
kompensiert.
Soll hingegen eine Messung die Eindringtiefe des Fühlers
14 in die Probe 10 zum Gegenstand haben, so muß diese
Spannung so gewählt werden, daß dieses Eigengewicht nur
teilweise oder gar nicht kompensiert wird, oder daß zu
sätzlich zum Eigengewicht der Meßfühlervorrichtung 16 eine
in gleicher Richtung wie das Eigengewicht wirkende Kraft
über den Fühler 14 auf die Meßfläche 11 ausgeübt wird.
Es ist also in einfacher Weise und mit einer einzigen
Einrichtung möglich, sowohl das Eigengewicht der Meßfüh
lervorrichtung 16 ganz oder teilweise zu kompensieren als
auch eine Zusatzkraft zum Eigengewicht zu erzeugen. Da
bei können die jeweils erforderlichen Kraftwerte durch
Einstellen eines Potentiometers 34 vorgewählt werden, so
daß die jeweils in der weiteren Spulenanordnung 30 wirksame Strom
stärke sich aus dem vorgewählten und dem vom Regler 33
bestimmten Anteil zusammensetzt.
Durch entsprechende Einstellung des Potentiometers 34
kann die Stromstärke so bemessen werden, daß für einen
Probenwechsel der Fühler 14 von der Meßfläche 11 ab
hebt.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß für die
Vorgabe der Kraftwerte ein Mikrocomputer verwendet wer
den kann: Nach numerischer Eingabe der gewünschten Werte
steuert dieser dann das Potentiometer 34 oder entsprechende
Stromstufen an.
Durch eine Umkehrung der Anordnung Probe/Meßfühler
(nicht gezeichnet), bei welcher der Fühler an der Probe
zieht, können auch Kontraktionen z. B. an Schrumpfschläu
chen gemessen werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Gerät lassen sich verschiede
ne thermomechanische Messungen in Abhängigkeit von der
Temperatur und/oder der Zeit durchführen, beispielsweise
- - Messungen unter einer vorbestimmten Auflagekraft (ohne Haftreibung), also Messungen der Längenänderung bei konstanter Kraft, woraus z. B. der Ausdehnungskoeffizi ent abgeleitet werden kann;
- - Messungen von Längenänderungen bei sich einmalig oder zyklisch, z. B. mit Frequenzen zwischen 0,1 und 1 Hz, verändernder Kraft, woraus z. B. die Elastizität ermit telt werden kann;
- - Messungen von Oberflächeneigenschaften, beispielsweise Erweichung.
Außer Messungen bei sich ändernden Temperaturen sind
auch solche unter isothermen Bedingungen durchführbar,
wenn beispielsweise das Quellverhalten bei bestimmten
Umgebungsbedingungen (z. B. Feuchte) untersucht werden
soll.
Claims (4)
1. Gerät für Längenmessungen an einer äußeren Einwirkungen
ausgesetzten Probe, mit einem zur Abstützung der Probe (10)
dienenden Probenhalter (12), einer mittels einer Führungsein
richtung gegenüber dem Probenhalter (12) verschiebbaren Meß
fühlervorrichtung (16), die einen zum Angriff an der Probe
(10) dienenden Fühler (14) aufweist, einer Einrichtung (20,
22, 24) zur Erzeugung eines der durch die äußeren Einwirkungen auf
die Probe (10) hervorgerufenen Verschiebung des an der Probe
(10) angreifenden Fühlers (14) entsprechenden elektrischen
Meßsignals, und einer zur Einstellung der von dem an der
Probe (10) angreifenden Fühler (14) auf diese ausgeübten Kraft
dienenden elektromagnetischen Einrichtung (30, 33, 34), dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung durch zwischen
der Meßfühlervorrichtung (16) und dem Probenhalter (12) quer
zur Verschieberichtung angeordnete Biegelagerführungen (18)
gebildet ist und die zur Einstellung der von dem Fühler (14)
auf die Probe (10) ausgeübten Kraft dienende elektromagne
tische Einrichtung (30, 33, 34) zum Ausgleich der bei der Ver
schiebung auftretenden Federkräfte der Biegelagerführungen
(18) von dem Meßsignal gesteuert ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektromagnetische Einrichtung ein zur Einstellung eines
vorgewählten Anteils der von ihr auf den Fühler (14) ausge
übten Kraft dienendes Potentiometer (34) aufweist.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein der numerischen Eingabe des vorgewählten Anteils der
Kraft dienender Mikrocomputer vorgesehen ist, durch den das
Potentiometer gesteuert ist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zur Erzeugung des Meßsignals dienende
Einrichtung durch einen Differentialtransformator gebildet
ist, der einen mit der Meßfühleranordnung (16) gekoppelten
magnetisch wirksamen Körper (20) in einer das Meßsignal lie
fernden stromdurchflossenen Spulenordnung (22) aufweist.
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Legal Events
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Owner name: METTLER-TOLEDO AG, GREIFENSEE, CH |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: METTLER-TOLEDO GMBH, GREIFENSEE, CH |