DE2509264C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Fließeigenschaften von Bitumen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Fließeigenschaften von BitumenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Fließeigenschaften von Bitumen und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, die Viskosität einer Flüssigkeit zu messen, indem eine Probe unter laminaren Strömungsbedingungen durch einen hydraulischen Widerstand
geleitet und die Durchflußmenge gemessen wird. Die Messung erfolgt bei gleichbleibender Temperatur, z. B.
in einem Bad, das mit einem Thermostaten bei konstanter Temperatur gehalten wird. Dieses Arbeiten
bei konstanter Temperatur ist absolut wichtig für Produkte wie Schmieröle und Heizöle. Bei Anwendungen,
bei denen Flüssigkeitsviskositäten, insbesondere hohe Viskositäten in einem weiten Bereich, wie
beispielsweise bei Bitumen, auftieten, sowie für
Messungen in der laufenden Produktion sind solche Viskosimeter jedoch ungeeignet.
Ferner ist ein Viskosimetersystem bekannt, bei dem flüssig Brennstoff durch ein Kapillarrohr geleitet wird
und die Regelung der Heiztemperatur in Abhängigkeit von dem Druck am Anfang des Kapillarrohres
vorgenommen wird. Auf diese Weise soll die Viskosität des Brennstoffs innerhalb eines bestimmten Bereiches
gehalten werden. Zweck dieser Einrichtung ist es, die Brennstoffzufuhr zu einer Injektionsmaschine unabhängig
von der Qualität des verwendeten Brennstoffs konstant zu halten. Der Brennstoff wird daher soweit
erwärmt, daß er die gewünschte Viskosität hat. Die Temperatur, auf die der Brennstoff in dem Viskosimetersystem
erwärmt wird, wird nicht gemessen.
Zwar sind Kapillar-Viskosimeter zur Bestimmung der Viskosität von ölprodukten bekannt. Diese Viskosimeter
arbeiten bei konstanter Temperatur unter Verwendung eines Ölbades. Ihre maximale Betriebstemperatur
liegt bei ca. 1 35"C, so daß härtere Bitumenarten eine
viel zu hohe Viskosität haben, um mit derartigen Viskosimetern Messungen durchführen zu können.
Außerdem hat sich die Beziehung zwischen der Penetrationszahl und der Viskosität bei Bitumen als
nicht linear erwiesen, so daß von der Eindrückbarkeit eines Stoffes nicht mit hinreichender Genauigkeit auf
die Viskosiläl geschlossen werden kann,
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, das sich bei der laufenden Produktion und Verladung von Bitumen
einsetzen läßt Und bei Mischvorgängen unverzüglich das Meßergebnis zur Verfügung stellt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Viskosität des Bitumens mit der Temperatur als Stellgröße auf einen vorgegebenen und
konstanten Wert geregelt und die Temperatur gemessen wird.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß man eine zuverlässige Kenngröße für die mechanischen
Bitumeneigenschaften erhält, wenn an Stelle einer Viskositätsmessung bei konstanter Temperatur eine
Temperaturmessung bei konstanter Viskosität durchgeführt wird. Die Beziehung zwischen der äquiviskosen
Temperatur und dem Logarylhmus der Penetrationszahl hat sich als linear erwiesen, obwohl die genaue
Eichung für Bitumenarten von sehr unterschiedlichen Rohölen verschiedenartig ist Das Verfahren eignet sich
fur die laufende Überwachung bei der Herstellung von
Bitumenmischungen sowie auch für die Untersuchung einzelner Proben im Labor.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit einer an die Enden eines von
dem Bitumen mit konstantem Durchsatz durchflossenen Kapiüarrohrcs angeschlossenen Dificrenzdrückrneßeinrichtung,
die über einen Regler auf eine Heizvorrichtung im Sinne einer konstanten Druckdifferenz einwirkt,
ist dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kapillarrohr ein Temperaturfühler angeordnet ist.
Der Regler, dem die Ausgangssignale der Differenzdruckmeßeinrichtung
zugeführt werden, hält einen vorbestimmten Differenzdruck in dem von dem
Kapillarrohr gebildeten Widerstand aufrecht. Als Regler kann ein Proportional-Integral-Regler mit
Vorhalt verwandt werden. Die Heizvorrichtung sollte eine geringe Wärmeträgheit haben, damit die Regelung
mit möglichst geringer Verzögerung erfolgt. Das Kapillarrohr sollte eine Länge von wenigstens 50 cm
vorzugsweise von 50 bis 500 cm haben, und sein Bohrungsdurchmesser sollte 2 bis 5 mm betragen.
Bei Anwendungen, bei denen die Flüssigkeit eine hohe Viskosität hat, kann ein chemischer Verschluß
■to zwischen Flüssigkeit und Differenz,iruck-Meßeinrichtung
angeordnet werden, um zu starkes Erhitzen der Leitungen zur Aufrechterhaltung der Dünnflüssigkeit
der Flüssigkeit zu vermeiden. Geeignet ist hierbei eine Methode, bei der eine Membran aus nichtrostendem
Stahl verwendet wird, die den Druck von der Arbeitsflüssigkeit auf eine Absperrflüssigkeit auf der
Meßumformerseite überträgt. Diese Methode ist bei Bitumen anwendbar.
Die Viskosität von Bitumen wird normalerweise als »Penetrationszahl«, d. h. als Eindringtiefe einer Spezialnadel
in eine Bitumenprobe bei 25°C unter bestimmten Bedingungen, angegegeben. Zur Kontrolle und Regelurg
kann diese »Penetrationszahl« mit der Temperatur, bei der das Bitumen eine bestimmte Viskosität hat, in
Beziehung gebracht werden. Die beschriebene Vorrichtung kann somit auch zur Überwachung der Qualität
von Bitumen verwendet werden.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Abbildung näher erläutert, in der eine
beispielhafte Vorrichtung schemalisch dargestellt ist.
Die Probe gelangt durch eine Leitung 1 in die Vorrichtung. Die gesamte Vorrichtung muß bei einer
solchen Temperatur gehalten werden, daß die Probe dünnflüssig bleibt. Dies kann durch entsprechendes
f>5 elektrisches Beheizen erreicht werden. Für Bitumen
beträgt diese Temperatur etwa 1200C. Die Probe läuft
dann durch eine als Zahnradpumpe ausgebildete PräzisiönsdosierpUmpe 2, die von einem Synchronmo-
tor 3 mit konstanter Drehzahl angetrieben wird.
Ein Erhitzer 4 mit niedriger Wärmekapazität dient zum Stellen der Temperatur der Probe, bevor sie in die
MeOkapillare 5 (hydraulischer Widerstand) gelangt. Die
Meßkapillare 5 aus nichtrostendem Stahl hat im
allgemeinen eine Länge von 1 m und eine Bohrung von 3 mm und ist gewandelt. Sie hat eine niedrige
Wärmekapazität, so daß ein schnelles Ansprechen auf Temperaturänderungen in der Probe erreicht wird.
Nach dem Durchgang durch die Meßkapillare 5 verläßt
die Probe das Viskosimeter durch Leitung 13.
Der Druck an beiden Enden der Kapillare wird mit einem üblichen Differenzdruck-Meßumformer 6 gemessen.
Zur Verhinderung einer Verstopfung der Leitung, die im Meßumformer im Falle eines Temperaturabfalles
eintreten kann, werden flexible Membranen 7 aus nichtrostendem Stahl als Verschlüsse zum Übertragen
des Drucks von der Arbeitsflüssigkeit auf die Sperrflüssigkeit, z.B. ein Siliconöl, auf der Meßumformerseite
verwendet.
Der Regler 8 erhält vom Differenzdruck-Meßumformer 6 ein elektrisches Signal, das mit dem gewünschten
Wert verglichen wird. Der Regler 8 steuert dann die Stromzufuhr zum Erhitzer 4 vom Transformator 10
durch Ein- und Abschalten der Stromzufuhr durch die Vorrichtung 9 in einer solchen Weise, daß eine
Abweichung null zwischen dem gemessenen und dem gewünschten Wert, d.h. ein vorbestimmter Differenzdruck
und eine vorbestimmte Viskosität aufrechterhalten werden.
ίο Die durchschnittliche Temperatur des Öls in der
Kapillare 5 wird bei dieser festgesetzten Viskosität gemessen. Diese Temperatur wird als Durchschnittswert
von vier Fühlern (Thermoelemente) 11 (a—d), die
an der Kapillare 5 befestigt sind, gemessen.
Ein geeichter Schreiben 12 registriert die Durchschnittstemperatur
der Probe. Ein Vorratsbehälter 14 mit leichtflüssigem öl, z.B. Schmieröl, dient zum
Betreiben oder Spülen des Systems während der Betriebsbereitschaft, bei Stillständen oder bei einem
Stromausfaf oder Ausfall des Erhitzers.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Bestimmung der Füeßeigenschaften
von Bitumen, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität des Bitumens mit der Temperatur
als Stellgröße auf einen vorgegebenen und konstanten Wert geregelt und die Temperatur gemessen
wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer an die Enden eines von
dem Bitumen mit konstantem Durchsatz durchflossenen Kapillarrohres angeschlossenen Differenzdruckmeßeinrichtung,
die über einen Regler auf eine Heizvorrichtung im Sinne einer konstanten Druckdifferenz
einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kapillarrohr (5) ein Temperaturfühler (11)
angeordnet ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752509264 DE2509264C3 (de) | 1975-03-04 | 1975-03-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Fließeigenschaften von Bitumen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752509264 DE2509264C3 (de) | 1975-03-04 | 1975-03-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Fließeigenschaften von Bitumen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2509264A1 DE2509264A1 (de) | 1976-09-09 |
DE2509264B2 DE2509264B2 (de) | 1978-10-12 |
DE2509264C3 true DE2509264C3 (de) | 1979-06-13 |
Family
ID=5940376
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752509264 Expired DE2509264C3 (de) | 1975-03-04 | 1975-03-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Fließeigenschaften von Bitumen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2509264C3 (de) |
-
1975
- 1975-03-04 DE DE19752509264 patent/DE2509264C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2509264B2 (de) | 1978-10-12 |
DE2509264A1 (de) | 1976-09-09 |
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