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Einführung von Femmeldekabeln in Ämter Die Erfindung betrifft eine
Einführung von Fernmeldekabeln in Ämter. Fernmeldekabel oder Ortsnetzkabel, welche
auch als Außenkabel bezeichnet werden, sind meist mit Papierisolierung aufgebaut.
Solche Kabel werden in bekannter Weise, aus dem unterirdischen Kanal- oder Erdkabelnetz
kommend, durch den Amtskabelschacht in den Kabelmuffenraum des Amtes oder in einen
besonders groß ausgelegten Kabelschacht vor einem Linienverzweiger bzw. einer Großschaltstelle
eingeführt. Diese Muffenräume liegen meist in den Amtsgebäuden selbst und nehmen
entsprechend große Teile des Gebäudes für sich in Anspruch. An den Muffengestellen
werden die hochpaarigen Kabel bekanntlich über Aufteilungsmuffen z. B. in
100- oder 50paarige Einzelkabel aufgeteilt und zum Hauptverteiler in den
Amtsräumen weitergeführt; ähnlich verhält es sich bei Linienverzweigern und Großschaltstellen.
Die bekannte Art der Kabeleinführung in die Ämter der Linienverzweiger und Großschaltstellen
erfordert hohe Montagekosten und eine längere Montagedauer. Die Nebenarbeiten, wie
Schlosserarbeiten, Aufstellen der Muffengestelle und Kabelroste u. dgl., sind bei
den bekannten Anlagen sehr umfangreich und können nur von qualifiziertem Personal
durchgeführt werden. Weiter muß noch beachtet werden, daß für die Montagearbeiten
sehr vielfältiges Montagematerial erforderlich ist. Gleichzeitig bedarf es beim
Bau von Ämtern, Linienverzweigern und Großschaltstellen umsichtiger Planungen für
die spätere Einführung und Aufteilung der Außenkabel und der Weiterführung der Aufteilungskabel
vom Muffenraum, der meist in den unteren Stockwerken der Gebäude liegt, zu den Hauptverteilerräumen,
die in der Regel in den oberen Stockwerken der Amtsgebäude liegen.
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Es ist bekannt, ein am Amt ankommendes Papier-Bleimantelkabel aufzuteilen;
die von einer Aufteilungsmuffe ausgehenden einzelnen Schaltkabel werden an verschiedene
Kabelendverschlüsse geführt. Bei dieser bekannten Ausführungsform der Kabeleinführung
in Fernmeldeämter werden also mehrere Schaltkabel an ein und dasselbe vielpaarige
Fernmeldekabel angeschlossen. Diese Art der Einführung von Kabeln in Ämter wird
allgemein angewandt und in der einschlägigen Literatur beschrieben; auch hier wird
das ankommende Fernkabel über eine Aufteilungsmuffe im Kabelschacht in zwei Einführungskabel
übergeführt, die an je einen Endverschluß laufen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, die
Einführung von vielpaarigen Fernmeldekabeln in Ämter zu erleichtern bzw. wirtschaftlicher
zu gestalten. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Bündelkabel
für Femmeldezwecke, dessen Bündel mit einem geschlossenen Kunststoffmantel umgeben
ist, als Einführungskabel in Ämter ohne Benutzung einer Aufteilungsmuffe verwendet
wird. Durch die Verwendung von Bündelkabeln mit für sich ummantelten Einzelbündeln
kann der Aufbau von Fernmeldeanlagen wesentlich geändert und vereinfacht werden.
Die bisher üblichen Aufteilungskabel und die Verwendung von Aufteilungsmuffen werden
dadurch überflüssig; denn bei der neuen Einführung von Fernmeldekabeln in Ämter
wird bereits im Amtskabelschacht oder in einem der letzten Kabelschächte vor dem
Amt ein Bündelkabel mittels einer Verbindungsmuffe an das Fernmeldekabel angeschlossen
und bis zum Hauptverteilerraum ohne den Umweg über eine Aufteilungsmuffe geführt.
An einer gegebenen Stelle dieses Raumes kann man dann den Außenmantel des Kabels
entfernen und die frei gewordenen, ummantelten Einzelbündel getrennt bis zu den
jeweiligen Anschlüssen des Hauptverteilers od. dgl. führen. Auf diese Weise können
die Aufteilungsmuffe, das Muffengestell und ein Muffenraum sowie der Arbeitsaufwand
für die Aufstellung des Muffengestelles gespart werden.
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Gerade die Einsparung der Aufteilungsmuffen bringt einen wesentlichen
Vorteil mit sich, weil einerseits die Aufstellung und die Arbeiten an diesen Muffen
besonders aufwendig sind und andererseits eine Störungsquelle ausgeschaltet wird.
Die ummantelten Einzelbündel können in den Amtsräumen wie die üblichen Kabel z.
B. auf dem Fußboden, auf Kabelhaltern, auf Kabelrosten od. dgl. verlegt werden.
An den Anschlußstellen der Garnituren können die Adern des Einzelbündels in bekannter
Weise ausgeformt werden. Man kann das Bündelkabel auch bis in die Nähe des Hauptverteilers
in den Amtsräumen führen und erst hier abmanteln, so daß die
frei
gewordenen Einzelbündel auf kürzestem Weg an die Hauptverteiler geführt werden können.
Bei Neubauten von Fenimeldeanlagen kann man entsprechende Aussparungen iin Fußboden
des Hauptverteilerraumes vorsehen, um die Kabel oder die Einzelbündel leicht und
übersichtlich verlegen zu können. Bei späteren Amtserweiterungen brauchen die Muffenräume
bei Värwendung von Bündelkabeln nicht mit erweitert zu werden. Dadurch werden Kosten
eingespart.
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Bündelkabel, bei denen die einzelnen Aderbündel mit einem geschlossenen
Mantel umgeben sind, sind bekannt.--Be.ispielsweise werden bei einem als Bündelka#-ii
ausgebildeten Fernmeldekabel die einzelnen Bündel mit einem Metalbnantel umgeben,
um die Kapazitätswerte d8r einzelnen Aderpaare auf bestimmte Werte bringen zu können.
Die Erfindung soll nun - aber - nicht in der Schaffung -eines bestimmten
Aufbaues von Bündelkabeln, sondern in der Verwendung von Bündelkabeln für den vorgeschlagenen
Verwendungszweck bestehen. So kann die Anzahl der Aderpaare in den einzelnen Bündeln
etwa gleich der Anzahl der Anschlüsse der Anschlußleisten, bzw. der Garnituren,
oder einem Vielfachen davon, also auch voneinander-verschieden, gewählt werden.
Jedes Einzelbündel ist mit wenigstens einem Mantel umgeben, der nach dem Entfernen
des Kabelaußenmantels verhindert, daß die Adern eines Bündels auseinanderfallen
und in Unordnung-geraten. Gleichzeitig aber schützt dieser Einzelbündelmantel die
Adern vor möglichen mechanischen Beschädigungen. Besteht der Mantel der Einzelbündel
nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff, dann kann man unter oder über diesem Mantel
einen statischen Schirm vorsehen, so daß eine Beeinflussung der Bündel untereinander
weitgehend ausgeschlossen ist. Vorteilhafterweise kann man den Mantel für das Einzelbündel
auch aus zwei Schichten aus Kunststoff mit dazwischen angeordnetem metallischem
Schirm od. dgl. herstellen.
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In den Verbindungsmuffen (Spleißstelle des papierisolierten Lagenkabels
und kunststoffisolierten Bündelkabels) bzw. in den Verzweigungsmuffen kann man in
vorteilhafter Weise besondere Sperrstopfen vorsehen, welche die eingeführten Bündelkabel
und die Einzelbündel dieser Kabel feuchtigkeitssicher abdichten, damit in das ankommende
papierisolierte Orts- bzw. Fernkabel oder in das Bündelkabel keine Feuchtigkeit
eindringen kann bzw. aus diesem Kabel keine Feuchtigkeit heraustreten kann; damit
ist es ausgeschlossen, daß z. B. über das Bündelkabel Feuchtigkeit in die empfindlichen
papierisolierten Fer.nrnelde- oder Ortskabel (Außenkabel) eindringen kann.