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Hörhilfsgerät mit Maßnahmen zur Verhinderung des Eindringens von Cerumen
Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an Hörhilfsgeräten und insbesondere
auf Verbesserungen an Hörhilfsgeräten, die im Ohr selbst getragen werden, und die
geeignet sind, im äußeren Ohr des Benutzers angeordnet zu werden (siehePatentanmeldung
D 45691 VIII a/ 21 a2).
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird im Zusammenhang mit
einer im Ohr zu tragenden Hörhilfe benutzt, welche ein Gehäuse besitzt, das ein
Mikrophon und einen Verstärker aufweist und welches so ausgebildet ist, daß es in
das Ohr des Benutzers eingeführt werden kann. Ein weicher, nachgiebiger, hohler
Körper erstreckt sich von dem Gehäuse nach außen und wird mit dem äußeren Ende im
Bereich des Ohrganges des Benutzers in den Ohrkanal des Benutzers eingesetzt. Innerhalb
des hohlen Körpers ist ein langgestrecktes Empfängerteil angeordnet, welches mit
der Abgangsseite des Verstärkers verbunden ist und das an seinem äußeren Ende ein
akustisches Abgangssignal erzeugt. Um einen großen akustischen Verlust zu verhindern,
erstreckt sich eine Tonaustrittsöffnung durch das äußere Ende des nachgiebigen Körpers,
so daß. -das akustische Abgangssignal des Empfängers immer im gleichen akustischen
Medium, d. h. in Luft, verläuft.
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Durch die Reduktion der akustischen Verluste wird eine größere Wirksamkeit
der Hörhilfe erreicht. Jedoch hat sich bei diesen Arten von Hörgeräten ein neues,
besonderes Problem herausgestellt; das darin zu sehen ist, daß nämlich Wachs, d.
h. Ohrenschmalz oder Cerumen durch die Tonaustrittsöffnung des hohlen Körpers gelangt
und dadurch den akustischen Austritt des Hörhilfsempfängers hemmt. Das Hemmen des
akustischen Abgangs des Empfängers resultiert in einem bedeutenden Abfall der Wirksamkeit
des Hörhilfsgerätes, und es wird ein schwieriges Reinigungsproblem geschaffen, um
das Cerumen vom Empfängerausgang zu entfernen.
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Die Wachsrückhaltezwischenwand - im Nachfolgenden einfach »Wachsschutzwand«
bzw. »Deckel'« bezeichnet - so wie sie in einer älteren nicht zum Stande der Technik
gehörenden, sogenannten Kucklook-Erfindung beschrieben ist, löst ,das Problem, das
durch das den Empfängerabgang hemmende Cerumen gestellt wird, jedoch war das Reinigen
und Wiedereinsetzen dieser Schutzwand bei der genannten älteren Anmeldung sehr schwierig
und zweifelhaft. Auf Grund der kleinen Abmessungen dieser Schutzwand verloren -die
Benutzer der Hörhilfe außerdem diese Schutzwand, wenn sie zum Reinigen abgenommen
worden war.
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Die vorliegende Erfindung schafft über die genannte ältere Patentanmeldung
hinausgehend eine neue Wachsschutzwand für die Tonaustrittsöffnung des Hörhilfsgerätskörpers,
wobei die neue Wand eine akustische übertragung ermöglicht, die insgesamt in Luft
verläuft, und zwar unter normalen Hörhilfsbedingungen, und die trotzdem vollständig
die Tonaustrittsöffnung des Körpers abriegelt, wenn die Wand durch irgendeine Belastung
unter Druck gesetzt wird, wie beispielsweise kompaktes Cerumen, welches sich im
Ohrkanal des Benutzers befinden kann.
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Gemäß der Erfindung weist das erfindungsgemäße Gerät einen U-förmigen
Deckelrückhalter auf, dessen Basis ein U-förmiges Kopfteil bildet, welches in die
tonabgebende Öffnung des Hörhilfsgerätes, und zwar in den nachgiebigen Körper desselben
eingesetzt wird. Die Seiten, Arme oder Schenkel des U-förmigen Deckelrückhaltekörpers
werden im Inneren des hohlen Körpers angeordnet, wobei jeder der Arme die gegenüberliegenden
äußeren Flächen des Hörhilfsempfängers berührt und die gegenüberliegenden inneren
Flächen des hohlen, nachgiebigen Körpers. Auf diese Weise ist der Kopf des U-förmigen
Deckelrückhaltekörpers in der tonabgebenden Öffnung des nachgiebigen Körpers angeordnet.
Das Kopfteil des Rückhalters weist eine zentrale Öffnung auf, welche sich längs
einer durchgehenden Achse erstreckt, wobei die Wandungen der zentralen Öffnung eine
doppelte Konizität besitzen, d. h. die Wandung der zentralen Öffnung schrägen sich
von der äußeren Seite nach
innen hin ab, zu einem Bereich minimalen
Durchmessers innerhalb der Öffnung und erweitern sich dann von diesem geringen Durchmesserbereich
aus nach außen. Zusätzlich weist das Kopfteil eine tonabgebende Öffnung auf, die
sich durch das Kopfteil erstreckt, wobei eine tonabgebende Öffnung an jeder Seite
der zentralen Öffnung vorgesehen ist.
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Ein Deckelteil, im allgemeinen gewölbt ausgebildet, weist einen zentral
angeordneten Zapfen auf, der an der flachen inneren Seite des Deckels sitzt, wobei
sich dieser Zapfen nach außen von der flachen Seite des Deckels erstreckt. Das äußere
Ende des Zapfens ist im allgemeinen ball- oder kugelförmig ausgebildet und weist
einen Durchmesser auf, der etwas größer ist als der Bereich des geringsten Durchmessers
der zentralen Öffnung .des Kopfteiles, der durch die doppelte Konizität der Wandung
der Öffnung geschaffen wird. Zusätzlich hat das Deckelteil vier im rechten Winkel
verteilt angeordnete Stege, die an der flachen Seite des Deckels vorgesehen sind,
wobei jeder Steg sich nach außen vom Zapfen weg erstreckt.
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Während der Benutzung wird das Kugelteil des Zapfens in die zentrale
Bohrung des Rückhaltekbpfteiles eingesetzt. Die Länge des Zapfens ist so gewählt,
daß eine axiale Bewegung des Zapfens innerhalb der zentralen Öffnung des Rückhaltekopfteiles
möglich ist, und die Stege an der flachen Seite des Deckels liegen an der äußeren
Oberfläche des nachgiebigen Körpers des Hörhilfsgerätes im Bereich der Tonaustrittsöffnung
an. Wenn ein Hemmnis im Ohrgang des Benutzers gegen die äußere Fläche des Dekkelteiles
drückt, wird das Deckelteil zu dem nachgiebigen Körper gedrückt, bis es in Kontakt
damit gelangt und damit vollständig die Tonaustrittsöffnung verschließt.
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Gegenstand der Erfindung ist somit.eine verbesserte Wachsschutzvorrichtung
an Hörhilfsgeräten.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist das Vorsehen eines Wachsschutzes
für Hörhilfsgeräte, die im Ohr getragen werden und der leicht zu reinigen ist.
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Schließlich ist Gegenstand der Erfindung das Vorsehen eines Wachsschutzes
an Hörhilfsgeräten, die im Ohr selbst getragen werden, welche mit einem Deckelteil
versehen sind, das so angeordnet ist, daß es die Tonaustrittsöffnung des Hörhilfsgerätekörpers
überdeckt, aber von dem Abgangsende dieses hohlen Körpers so entfernt ist, daß ein
akustisches Signal von dem Hörhilfsempfänger im Luftmedium verlaufen kann. Das Deckelteil
ist in eine Stellung hinein beweglich, in welcher es die Tonaustrittsöffnung vollständig
verschließt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der erfindungsgemäßen Einrichtung gehen
aus der nachfolgenden Beschreibung an Hand der Zeichnung hervor, die ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt, ohne daß hierauf aber die Erfindung beschränkt ist. Die Zeichnung
zeigt in F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines im Ohr zu tragenden Hörhilfsgerätes,
welches die vorliegende Erfindung aufweist, F i g. 2 eine auseinandergezogene, perspektivische
Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, F i g. 3 in größerem Maßstab in perspektivischer
Ansicht das Deckelglied gemäß der vorliegenden Erfindung, i F i g. 4 in größerem
Maßstab eine Teil- und Seitenansicht des Körpers des Hörhilfsgerätes und des Dekkels
gemäß der Erfindung, F i g. 5 einen Schnitt gemäß der Linie 5-5 in F i g. 1 und
F i g. 6 einen Schnitt gemäß der Linie 6-6 in F i g. 1, wobei Teile weggebrochen
und geschnitten dargestellt sind, In den Zeichnungen ist allgemein mit 10 ein Hörhilfsgerät
bezeichnet, das ein Gehäuse 11 aufweist, welches in das äußere Ohr des Benutzers
eingesetzt werden kann. Das Gehäuse 11 besitzt ein Mikrophon, einen Verstärker und
eine Energiequelle, wie beispielsweise eine nicht dargestellte Batterie, die alle
in dem Gehäuse untergebracht sind, wobei das Mikrophon so angeordnet ist, daß es
im Bereich des Mikrophongitters der Öffnung 12 im Gehäuse 11 gelagert wird.
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Ein langgestreckter, hohler, nachgiebiger Körper 13 erstreckt sich
vom Inneren- des Gehäuses 11 nach außen, wobei der Körper 1.3 aus Gummi oder einem
entsprechenden, anderen nachgiebigen und weichen Werkstoff gefertigt wird und eine
Tonaustrittsöffnung 14 an seinem äußeren Ende besitzt.
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Ein langgestrecktes Empfängerglied 15 weist eine akuGtische
Ausgangsöffnung an seiner einen Seite auf, wobei der Empfänger 15 in der Lage ist,
ein akustisches Ausgangssignal zu liefern, wenn er unter Spannung gesetzt wird.
Der Empfänger 15 hat weiterhin gegenüberliegende Seiten 17 und 118.
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Ein im wesentlichen U-förmig ausgebildetes Deckelrückhalteglied ist
mit dem Bezugszeichen 20 versehen: Das Basisteil des im allgemeinen U-förmig ausgebildeten
Rückhaltekörpers 20 bildet ein Kopfteil 21; welches eine zentrale Öffnung 22 aufweist,
die sich längs einer Achse erstreckt. Die Wände der zentralen Öff. nung 22 sind
doppelt konisch ausgebildet, d. h., das Teil der Öffnungswand 23 öffnet sich konisch
nach innen zu einem geringsten Durchmesser hin, der bei 24 innerhalb der zentralen
Öffnung vorhanden ist; während die Öffnungswand 25 sich nach außen hin konisch erweitert,
und zwar von diesem geringsten, Durchmesserbereich 24 ab zu dem Abgabeende der.
Öffnung 22. Das Kopfteil 21 hat eine Tonaustrittsöffnung 26 und 27, wobei die Tonaustrittsöffnungen
26 und 27 an gegenüberliegenden Seiten der zentralen Öffnung 22 angeordnet sind.
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Das im allgemeinen U-förmig ausgebildete Rückhalteglied 20 hat Arme
bzw. Schenkel 30 und 31. Das Rückhalteglied 20 ist um den Empfänger 15 so angeordnet,
daß die Schenkel 30 und 31 des Rückhalteteiles 20 die Seitenwandungen 17 und 18
des Empfängers 15 berühren und das Kopfteil 21 des Rückhalteteiles 20 im Bereich
der akustischen Ausgangsöffnung 16 des Empfängers 15 liegt.
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Der Empfänger 15 und das Rückhalteglied 20 sind innerhalb des hohlen,
nachgiebigen Körpers 13 angeordnet, wobei das Kopfteil 21 des Rückhaltegliedes 20
in der Tonaustrittsöffnung 14 des Körpers 13 angeordnet ist. Der mit dem nachgiebigen
Überzug versehene Empfänger ist in der Lage, in den Ohrkanal des Benutzers des Hörhilfsgerätes
eingesetzt zu werden, so daß die Tonaustrittsöffnung 26 und 27 des Rückhaltegliedes
20 und die akustische Austrittsöffnung 16 des Empfängers 15 nahe dem Trommelfell
angeordnet sind.
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Ein Deckelteil 32, im allgemeinen halbkugelförmig ausgebildet, weist
einen Zapfen 33 auf, der an der flachen Saite des sphärisch ausgebildeten Deckelgliedes
angeordnet ist, wobei dieser Zapfen 33 sich nach außen hin erstreckt. Das äußere
Ende des Zapfens 33
ist im allgemeinen kugelförmig, wie bei 34 ersichtlich,
ausgebildet und weist einen Durchmesser auf, der etwas größer ist als der minimale
Durchmesser im Bereich 24 der zentralen Öffnung 22 des Kopfteiles 21.
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Der Durchmesser der flachen Seite des sphärisch ausgebildeten Deckels
32 ist etwas größer als die maximale Abmessung der Tonaustrittsöffnung 14 des nachgiebigen
Körpers 13.
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Vier um etwa 90° versetzte bzw. voneinander entfernte Stege 35 sind
an der flachen Seite des Deckelteiles 33 angeordnet und erstrecken sich vom Zapfen
33 aus nach außen.
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Bei Benutzung wird das kugelförmig ausgebildete Teil 34 des Zapfens
33 in die zentrale Öffnung 22 des Kopfteiles 21 eingeschnappt oder durch Reibung
gehalten. Die Länge des Zapfens 33 ist derart gewählt, daß die Kugel 34 und der
Zapfen 33 axial in der zentralen Öffnung 22 beweglich sind und bei normaler Benutzung
die Stege 35 an der flachen Fläche des Deckelgliedes 32 an der Oberfläche des nachgiebigen
Körpers 33 im Bereich der Tonaustrittsöffnung 14 anliegen. Die Stege 35 halten das
Deckelteil 32 in einer Lage, bei der die Tonaustrittsöffnung 14 des Körpers 13 abgedeckt,
jedoch im Abstand abgedeckt wird, so daß der akustische Ausgang von der Öffnung
16 des Empfängers 15 durch die Tonaustrittsöffnung 26 und 27 des Kopfteiles 21 und
um das Deckelglied 32 zu dem Trommelfell des Benutzers gelangen kann. Tritt der
Fall ein, daß das Deckelglied 32 auf ein Hemmnis auftrifft, wie beispielsweise festes
Cerumen, welches in gestrichelten Linien in F i g. 4 dargestellt ist, und zwar im
Ohrkanal des Benutzers, so führt der Druck auf den Deckel 32 die Stege 35 zur Anlage
an den nachgiebigen Körper 13 im Bereich der Tonaustrittsöffnung 14 und bewirken,
daß der Deckel 32 die Fläche des Körpers 13 berührt. Da der Durchmesser der flachen
Seite des Deckels 32 größer als der maximale Durchmesser der Tonaustrittsöffnung
14 ist, ist die Tonaustrittsöffnung 14 vollständig geschlossen, so daß dadurch verhindert
wird, daß Cerumen oder andere fremde Substanzen in die Tonaustrittsöffnung 14 eindringen
können und dabei die Empfängeraustrittsöffnung blockieren.
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Das Deckelglied 32 kann durch Aufpressen des Deckels gegen das Teil
13 und gleichzeitiges Reinigen der äußeren Oberfläche des Deckelteiles 32 gesäubert
werden.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern es sind demgegenüber Abänderungen möglich, ohne den Grundgedanken
der Erfindung zu verlassen.