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Die Erfindung bezieht sich auf eine J-Spitzen-Schutzkappe für eine J-Spitze eines medizinischen Führungsdrahtes, wobei die J-Spitzen-Schutzkappe einen proximalen Hülsenabschnitt, einen distalen hohlscheibenförmigen J-Spitzen-Aufnahmeabschnitt, der sich an einem distalen Endbereich des Hülsenabschnitts mit zu einer Längsachse des Hülsenabschnitts senkrechter Scheibenlängsachse distal und einseitig lateral erstreckt und im Inneren einen J-Spitzen-Aufnahmeraum bildet, und einen proximal in den J-Spitzen-Aufnahmeraum führenden J-Spitzen-Passierschlitz aufweist, der sich aus einem Axialschlitzabschnitt im Hülsenabschnitt und einem Umfangsschlitzabschnitt im J-Spitzen-Aufnahmeabschnitt zusammensetzt.
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In der medizinischen Endoskopietechnik werden häufig Führungsdrähte vom J-Spitzentyp verwendet, deren distales Ende unter Bildung einer J-Spitze umgebogen ist. J-Spitzen-Schutzkappen werden dazu verwendet, diese J-Spitze zu schützen, solange der Führungsdraht noch nicht in Gebrauch genommen wird, insbesondere nach der Herstellung des Führungsdrahtes beim Transport und während der Bevorratung. Dabei wird der hergestellte Führungsdraht üblicherweise in einem sogenannten Dispenser in gewickelter Form bevorratet. Aus dem Dispenser kann der Führungsdraht zum Gebrauch vorzugsweise durch einfache Einhandbedienung herausgeschoben werden, wozu dem Dispenser eine für die Einhandbedienung geeignete Einführhilfe zugeordnet sein kann.
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Im Vergleich zu bekannten J-Spitzen-Schutzkappen anderer Bauarten hat dieser vorliegend betrachtete, gattungsgemäße Typ von J-Spitzen-Schutzkappen einige Vorteile. Er ist relativ einfach und kostengünstig herstellbar, besitzt eine schlanke, bauraumsparende Form, und der proximale Hülsenabschnitt kann dazu benutzt werden, die J-Spitzen-Schutzkappe auf ein Mundstück der Einführhilfe aufzustecken, das üblicherweise als Konushülse am distalen Ende der Einführhilfe vorgesehen ist. Der distale hohlscheibenförmige J-Spitzen-Aufnahmeabschnitt bildet in seinem Inneren einen geeigneten Aufnahmeraum für die J-Spitze des Führungsdrahtes und erstreckt sich distal und einseitig lateral am distalen Endbereich des Hülsenabschnitts. Durch die im Wesentlichen einseitige Lateralerstreckung des J-Spitzen-Aufnahmeabschnitts gegenüber dem Hülsenabschnitt kann der Hülsenabschnitt in seiner lateralen Ausdehnung kleiner gehalten werden als der J-Spitzen-Aufnahmeabschnitt bzw. die zu schützende J-Spitze des Führungsdrahtes, und die Schutzkappe kann auf der gegenüberliegenden Lateralseite am Übergang von Hülsenabschnitt und J-Spitzen-Aufnahmeabschnitt im Wesentlichen bündig verlaufen. Der J-Spitzen-Passierschlitz setzt sich aus einem Axialabschnitt im Hülsenabschnitt und einem Umfangsschlitzabschnitt im J-Spitzen-Aufnahmeabschnitt zusammen und erleichtert durch diese Gestaltung das Einführen der J-Spitze des Führungsdrahtes in den Aufnahmeraum beim Anbringen der Schutzkappe und das Herausgelangen der J-Spitze aus dem Aufnahmeraum beim Abnehmen der Schutzkappe, d.h. der Passierschlitz erleichtert das Passieren, d.h. das Hineinbewegen und Herausbewegen, der J-Spitze des Führungsdrahtes beim Anbringen und Abnehmen der Schutzkappe. Eine J-Spitzen-Schutzkappe dieser Art wurde beispielsweise von der Firma Qosina unter der Modell-Nummer 32110 angeboten und vermarktet.
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Bei herkömmlichen gattungsgemäßen J-Spitzen-Schutzkappen ist zu beobachten, dass die J-Spitze des Führungsdrahtes unter ungünstigen Umständen, z.B. beim Transport des Dispensers mit dem Führungsdraht, der Einführhilfe und der aufgesetzten Schutzkappe, aus dem Aufnahmeraum der Schutzkappe herausgelangt. Dies kann insbesondere von Schubkräften in distaler Richtung auf den Führungsdraht verursacht sein. Der Führungsdraht schiebt sich vor, und dabei gleitet die J-Spitze des Führungsdrahtes an der zur J-Spitze konformen, typischerweise kreisbogenförmigen radialen Innenrand des J-Spitzen-Aufnahmeabschnitts der Schutzkappe entlang und wird hierdurch nach proximal umgelenkt und tritt durch den J-Spitzen-Passierschlitz in proximaler und optional zusätzlich lateraler Richtung aus dem J-Spitzen-Aufnahmeraum und damit aus der Schutzkappe insgesamt heraus, so dass sie dann nicht mehr durch die Schutzkappe geschützt wird.
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Eine weitere herkömmliche J-Spitzen-Schutzkappe ist in der Offenlegungsschrift
US 2005/0234369 A1 offenbart. Diese Schutzkappe beinhaltet einen proximalen Abschnitt und einen distalen hohlscheibenförmigen J-Spitzen-Aufnahmeabschnitt, der sich an einem distalen Endbereich des proximalen Abschnitts mit zu einer Längsachse des proximalen Abschnitts senkrechter Scheibenlängsachse distal und einseitig lateral erstreckt und im Inneren einen J-Spitzen-Aufnahmeraum bildet. Der proximale Abschnitt ist in einer speziellen Weise als ein stegförmiger Fortsatz mit kreisbogenförmigem Querschnitt derart gestaltet, dass an ihm wahlweise eine Führungsdraht-Vorschubeinheit eines ersten Typs oder eine Führungsdraht-Vorschubeinheit eines zweiten Typs lösbar angebracht werden kann.
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Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer J-Spitzen-Schutzkappe der eingangs genannten Art zugrunde, die gegenüber dem oben erwähnten Stand der Technik verbessert ist, insbesondere hinsichtlich unbeabsichtigtem Herausgelangen der in der Schutzkappe aufgenommenen J-Spitze des Führungsdrahtes vor dessen Gebrauch bzw. vor dem Abnehmen der Schutzkappe z.B. von einem Mundstück einer Einführhilfe.
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Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer J-Spitzen-Schutzkappe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei dieser Schutzkappe weist der J-Spitzen-Aufnahmeraum einen Verjüngungsbereich auf, in welchem er sich in Richtung radial nach außen in seiner lateralen Breite verjüngt, und gegenüberliegende Innenseiten des J-Spitzen-Aufnahmeabschnitts bilden im Verjüngungsbereich des J-Spitzen-Aufnahmeraums J-Spitzen-Anlageflächen, d.h. Flächen, gegen die eine aufgenommene J-Spitze zur Anlage kommt. Es zeigt sich, dass der so konfigurierte Aufnahmeraum die J-Spitze eines Führungsdrahtes vergleichsweise sicher und zuverlässig aufnehmen kann. Insbesondere lässt sich beobachten, dass die so gestaltete, erfindungsgemäße Schutzkappe die aufgenommene J-Spitze des Führungsdrahtes wesentlich besser vor einem unbeabsichtigten Herausgelangen aus der Schutzkappe durch den Passierschlitz hindurch schützt, als dies bei der oben erwähnten herkömmlichen gattungsgemäßen Schutzkappe der Fall ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Schutzkappe kann sich die J-Spitze des Führungsdrahtes unter Schubkrafteinwirkung mit Abstand vom radial äußeren Rand des J-Spitzen-Aufnahmeraums seitlich gegen die Anlageflächen des Aufnahmeabschnitts der Schutzkappe anlegen. Dadurch wirkt die Kontaktgegenkraft des Aufnahmeabschnitts auf die J-Spitze des Führungsdrahtes nicht rein in proximaler Richtung, wie das bei dem besagten herkömmlichen gattungsgemäßen Schutzkappentyp der Fall ist, bei dem sich die J-Spitze ausschließlich gegen den radialen Innenrand des J-Spitzen-Aufnahmeabschnitts anlegt, sondern mit einer signifikanten und vorzugsweise überwiegenden Kraftkomponente in Querrichtung, die lediglich zu einer problemlosen lateralen Druckbelastung der J-Spitze führt. Zudem wird die J-Spitze tendenziell in der Verjüngungsrichtung radial weiter in den Aufnahmeraum der Schutzkappe gedrückt, ohne dass die J-Spitze bis ganz zum radial äußeren Rand in den Aufnahmeraum hineingelangt, d.h. die eingelegte J-Spitze bleibt vom radial äußeren Rand des J-Spitzen-Aufnahmeraums, i.e. dem radialen Innenrandbereich des Aufnahmeabschnitts, beabstandet. Dies hat verglichen mit herkömmlichen Gestaltungen, bei denen der J-Spitzen-Aufnahmeraum in Richtung radial nach außen eine konstante laterale Breite besitzt oder am radialen Außenrand mit halbkreisförmigem Querschnitt abschließt, eine zusätzliche Klemmwirkung bzw. einen zusätzlichen Gleitwiderstand zur Folge, die bzw. den der Aufnahmeabschnitt für die aufgenommene J-Spitze des Führungsdrahtes bereitstellt. Der radiale Innenrandbereich des Aufnahmeabschnitts kommt nicht in Gegenkraftkontakt zur J-Spitze des Führungsdrahtes und kann damit auf die J-Spitze auch keine Gegenkraft ausüben, die das Herausgelangen der J-Spitze des Führungsdrahtes nach hinten durch den Passierschlitz hindurch fördern könnte.
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In einer Weiterbildung der Erfindung verjüngt sich die laterale Breite des J-Spitzen-Aufnahmeraums konisch von einer maximalen Breite, die größer als ein Durchmesser der einzulegenden J-Spitze des Führungsdrahtes und optional kleiner als der doppelte Durchmesser der einzulegenden J-Spitze ist, auf eine minimale Breite, die kleiner als der Durchmesser der einzulegenden J-Spitze ist. Dies stellt eine fertigungstechnisch und funktionell vorteilhafte Realisierung der Verjüngung dar. Mit konisch ist hierbei nicht nur ein exakt geradliniger Verlauf der aufeinander zulaufenden Anlageflächen des J-Spitzen-Aufnahmeabschnitts zu verstehen, sondern auch ein andersartiger sich stetig bzw. kontinuierlich verjüngender Verlauf, z.B. ein gänzlich oder abschnittweise gebogener Verlauf, wie ein nadelspitzenförmig gerundeter Verlauf.
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In einer Weiterbildung der Erfindung liegt ein Konuswinkel der konischen Verjüngung der lateralen Breite des J-Spitzen-Aufnahmeraums der Schutzkappe im Bereich zwischen 10° und 90°. Es zeigt sich, dass dieser Konuswinkelbereich für viele Anwendungen einen sehr hohen Schutz vor unbeabsichtigtem Herausgleiten der J-Spitze des Führungsdrahtes aus dem J-Spitzen-Aufnahmeraum der Schutzkappe bietet. In entsprechenden Anwendungen kann hierfür alternativ auch bereits ein Konuswinkel von weniger als 10° oder mehr als 90° tauglich sein.
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In Ausgestaltung der Erfindung liegt der Konuswinkel der konischen Verjüngung der lateralen Breite des J-Spitzen-Aufnahmeraums der Schutzkappe im Bereich zwischen 20° und 60°. Dies erweist sich als ein für viele Anwendungen optimaler und auch in fertigungstechnischer Hinsicht vorteilhafter Konuswinkelbereich für die gegen das unbeabsichtigte Herausgelangen der J-Spitze des Führungsdrahtes aus der Schutzkappe bzw. deren Aufnahmeraum schützende konische laterale Verjüngung des Aufnahmeraums.
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In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet der J-Spitzen-Aufnahmeabschnitt mindestens im Bereich der konischen Verjüngung des J-Spitzen-Aufnahmeraums eine aufgeraute und/oder profilierte Oberfläche und/oder eine Oberfläche aus einem Material mit hohem Haftreibungskoeffizient zum Material der aufzunehmenden J-Spitze des Führungsdrahtes. Letzteres bedeutet, dass die Materialpaarung von aufzunehmender J-Spitze und dagegen bei aufgenommener J-Spitze anliegender Aufnahmeabschnitt-Oberfläche eine vergleichsweise hohe Haftreibung bereitstellt, die höher ist als bei den entsprechenden Materialpaarungen im Fall der Verwendung der oben erwähnten herkömmlichen gattungsgemäßen Schutzkappe. Der Haftreibungskoeffizient kann z.B. mindestens ca. 0,2, bevorzugt mindestens 0,3 und bevorzugter mindestens 0,5, betragen. Diese alternativ realisierbaren Maßnahmen können je für sich sowie in beliebiger Kombination weitergehend vor einem unbeabsichtigten Herausgelangen der J-Spitze des Führungsdrahtes aus dem J-Spitzen-Aufnahmeraum der Schutzkappe schützen.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Schutzkappe eine außenseitige Griffprofilierung auf. Dies kann die Handhabung der Schutzkappe insbesondere beim Aufsetzen auf die J-Spitze des Führungsdrahtes bzw. das Mundstück der Einführhilfe sowie entsprechend beim Abnehmen verbessern.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist der proximale Hülsenabschnitt der Schutzkappe einen Rückenschlitz auf. Dieser kann fertigungstechnisch günstig sein und/oder das Aufsetzen der Schutzkappe auf ein Mundstück einer Einführhilfe erleichtern. Durch den Rückenschlitz wird die elastische Flexibilität des proximalen Hülsenabschnitts der Schutzkappe bei sonst gleichen Parametern, wie Hülsendurchmesser, Hülsendicke, Hülsenmaterial etc., gesteigert. Dies kann zu einem verbesserten und erleichterten Aufstecken der Schutzkappe mit ihrem proximalen Hülsenabschnitt auf ein Mundstück einer Einführhilfe mittels einer lösbaren Clips- oder Rastverbindung beitragen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Diese und weitere Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend näher erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 eine Längsschnittansicht einer Führungsdraht-Einführhilfe mit aufgesetzter J-Spitzen-Schutzkappe ohne eingelegten Führungsdraht,
- 2 die Ansicht von 1 mit eingelegtem Führungsdraht,
- 3 eine Perspektivansicht von schräg oben auf die in den 1 und 2 verwendete J-Spitzen-Schutzkappe,
- 4 eine Perspektivansicht der Schutzkappe von schräg unten,
- 5 eine Draufsicht von hinten auf die Schutzkappe,
- 6 eine Schnittansicht längs einer Linie VI-VI in 5,
- 7 eine Seitenansicht der Schutzkappe,
- 8 eine Schnittansicht längs einer Linie VIII-VIII von 7,
- 9 eine schematische Querschnittansicht eines J-Spitzen-Aufnahmeabschnitts der Schutzkappe ohne eingelegte J-Spitze und
- 10 die Ansicht von 9 mit eingelegter J-Spitze.
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In den 1 und 2 ist eine Einführhilfe 1 herkömmlicher Bauart dargestellt, wie sie für Führungsdrähte, z.B. solchen vom Typ mit J-Spitze, verwendet wird, beispielsweise in Verbindung mit einem Dispenser, in welchem der Führungsdraht vorzugsweise in gewickelter Form bevorratet ist. Die Einführhilfe besitzt eine langgestreckte, im Wesentlichen zylindrische Form mit einem mittleren Freiraumabschnitt 1a, einem proximalen, hülsenförmigen Führungsabschnitt 1b und einem distalen Mundstückabschnitt 1c in Form einer sich distal nach vorn außenseitig verjüngenden Konushülse. Der proximale Führungsabschnitt 1c weist eine in den Freiraumabschnitt 1a mündende Durchführungsöffnung 2 auf, und vom Freiraumabschnitt 1a führt distal nach vorn durch den Mundstückabschnitt 1c hindurch eine Durchgangsbohrung 3. 2 zeigt, wie ein Führungsdraht 5 durch die proximale Durchführungsöffnung 2 hindurch, entlang des Freiraumabschnitts 1a und durch die distale Durchgangsbohrung 3 hindurch verläuft, wenn er in die Einführhilfe 1 eingebracht ist. Im Freiraumabschnitt 1a kann der Führungsdraht 5 von einem Benutzer mittels Einhandbedienung z.B. mit seinem Daumen vorgeschoben und damit z.B. aus einem Dispenser herausbewegt werden. Der gezeigte Führungsdraht 5 ist vom Typ mit einer J-Spitze 5a. Zu deren Schutz ist eine J-Spitzen-Schutzkappe 4 auf den distalen Mundstückabschnitt 1c der Einführhilfe 1 abnehmbar aufgesetzt. Die Einführhilfe 1 selbst ist, wie gesagt, von an sich bekannter Bauart und bedarf daher hier keiner weiteren Erläuterungen.
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Die J-Spitzen-Schutzkappe 4 ist in den Darstellungen der 3 bis 10 weitergehend veranschaulicht. Wie daraus ersichtlich, beinhaltet die Schutzkappe 4 einen proximalen Hülsenabschnitt 6 und einen distalen hohlscheibenförmigen J-Spitzen-Aufnahmeabschnitt 7, der sich an einem distalen Endbereich 6a des Hülsenabschnitts mit zu einer Längsachse LH des Hülsenabschnitts 6 senkrechter Scheibenlängsachse LS distal und einseitig lateral erstreckt und im Inneren einen J-Spitzen-Aufnahmeraum 8 bildet. Weiter beinhaltet die Schutzkappe 4 einen proximal in den Aufnahmeraum 8 führenden J-Spitzen-Passierschlitz 9, der sich aus einem Axialschlitzabschnitt 9a im Hülsenabschnitt und einem Umfangsschlitzabschnitt 9b im Aufnahmeabschnitt 7 zusammensetzt. Dabei weist der Aufnahmeraum 8 einen Verjüngungsbereich 8a aufweist, in welchem er sich in Richtung radial nach außen in seiner lateralen Breite verjüngt, und gegenüberliegende Innenseiten des Aufnahmeabschnitts 7 bilden im Verjüngungsbereich 8a des J-Spitzen-Aufnahmeraums J-Spitzen-Anlageflächen 7a, 7b.
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Der Umfangsschlitzabschnitt 9b des Passierschlitzes 9 erstreckt sich vom Axialschlitzabschnitt 9a aus entlang des Umfangs des Aufnahmeabschnitts 7 über einen vorgebbaren Umfangsschlitzwinkel β. Der Umfangsschlitzwinkel β liegt beispielsweise im Bereich zwischen 45° und 90°, wobei in vielen Fällen eine Wahl des Umfangsschlitzwinkels β im Bereich von 60° bis 90° von Vorteil ist, insbesondere hinsichtlich leichtem Einführen der J-Spitze 5a des Führungsdrahtes 5 beim Aufsetzen der Schutzkappe 4 und leichtem Herausgelangen der J-Spitze 5a aus dem Aufnahmeraum 8 beim Abnehmen der Schutzkappe 4. In entsprechenden Ausführungen ist es wie beim gezeigten Ausführungsbeispiel vorteilhaft, wenn sich der Passierschlitz 9 am Ende seines Umfangsschlitzabschnitts 9b korrespondierend zum innenliegenden J-Spitzen-Aufnahmeraum 8 konisch verjüngt, d.h. mit einem sich konisch verjüngenden Schlitzende 9c abschließt.
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In entsprechenden Ausführungen verjüngt sich die laterale Breite des Aufnahmeraums 8, wie im gezeigten Beispiel, konisch von einer maximalen Breite BM , die größer als ein Durchmesser d der einzulegenden J-Spitze des Führungsdrahtes 5 und vorzugsweise kleiner als der doppelte Durchmesser 2d der einzulegenden J-Spitze ist, auf eine minimale Breite Bk , die kleiner als der Durchmesser d der einzulegenden J-Spitze ist, wobei die minimale Breite Bk einen beliebigen kleineren Wert als der J-Spitzen-Durchmesser d einschließlich null haben kann, und entsprechend kann der radiale Außenabschluss des Aufnahmeraums 8 im Querschnitt von beliebiger Form sein, z.B. spitz zulaufend oder in Form einer Krümmungslinie wie eines Kreisbogens. Der konische Verlauf der die Breite des Aufnahmeraums 8 im Verjüngungsbereich 8a begrenzenden Anlageflächen 7a, 7b des Aufnahmeabschnitts 7 kann wie gezeigt geradlinig oder alternativ mindestens abschnittweise gebogen sein.
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Mit anderen Worten ist in einer entsprechenden Querschnittansicht, wie in den 9 und 10, der Aufnahmeraum 8 von gegenüberliegenden Innenseiten des Aufnahmeabschnitts 7 begrenzt, die im Verjüngungsbereich 8a des Aufnahmeraums 8 die in radial nach außen weisender Richtung R z.B. konisch aufeinander zulaufenden Anlageflächen 7a, 7b bilden, gegen welche die J-Spitze 5a des Führungsdrahtes 5 anliegt, wenn der Führungsdraht 5 mit seiner J-Spitze 5a in die Schutzkappe 4 eingeführt ist. In alternativen Ausführungen ist die Verjüngung des Aufnahmeraums 8 im Verjüngungsbereich 8a in radialer Richtung R diskontinuierlich realisiert, z.B. gestuft in mehreren Stufen.
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In entsprechenden Ausführungsformen liegt wie im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Konuswinkel α der konischen Verjüngung der lateralen Breite des J-Spitzen-Aufnahmeraums 8 im Bereich zwischen 10° und 90°. Für bestimmte Anwendungen ist es vorteilhaft, wenn der Konuswinkel α speziell im Bereich von 10° und 45° liegt, z.B. zwischen 25° und 35°. Alternativ sind in entsprechenden Anwendungen auch andere Werte für den Konuswinkel α kleiner als 10° bzw. größer als 90° verwendbar.
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In entsprechenden Ausführungen verlaufen wie im gezeigten Ausführungsbeispiel die beiden gegenüberliegenden Anlageflächen 7a, 7b des Aufnahmeabschnitts 7 bezüglich einer sich in der Radialrichtung R erstreckenden Konusmittelachse MK symmetrisch. In alternativen Ausführungen verlaufen sie unsymmetrisch, z.B. kann in solchen Fällen die eine Anlagefläche 7a oder 7b parallel zur Radialrichtung R sein und nur die andere Anlagefläche 7b oder 7a einen spitzen Winkel mit der Radialrichtung R einschließen, oder beide Anlageflächen 7a, 7b liegen schräg zur Radialrichtung mit unterschiedlichen Schrägwinkeln.
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In entsprechenden Ausführungsformen weist der J-Spitzen-Aufnahmeabschnitt 7 mindestens im Verjüngungsbereich 8a des J-Spitzen-Aufnahmeraums 8 eine aufgeraute oder profilierte Oberfläche oder eine Oberfläche aus einem Material mit hohem Haftreibungskoeffizient zum Material der J-Spitze auf, der z.B. 0,2 oder mehr, bevorzugt mindestens 0,3 oder mindestens 0,5 beträgt. Im gezeigten Beispiel ist hierzu eine aufgeraute und/oder profilierte Oberfläche 10 aus einem Material mit hohem Haftreibungskoeffizient zum Material der J-Spitze verwendet. Bei diesem Material für die Oberfläche 10 kann es sich beispielsweise um ein Silikon- oder Gummimaterial oder ein anderes vorzugsweise weiches Kunststoffmaterial handeln. Das damit zusammenwirkende Oberflächenmaterial der J-Spitze kann ein für den Führungsdraht insgesamt verwendetes Material oder ein Beschichtungsmaterial sein, mit dem der Führungsdrahts mindestens im Bereich seiner J-Spitze oberflächlich beschichtet ist.
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In vorteilhaften Ausführungen weist die Schutzkappe 4 wie im gezeigten Beispiel eine außenseitige Griffprofilierung 11 auf. Diese Griffprofilierung 11 kann die Handhabung der Schutzkappe 4 beim Aufsetzen auf die J-Spitze 5a des Führungsdrahtes 5 bzw. auf die Einführhilfe 1 und das Wiederabnehmen erleichtern und zudem gestalterisch von Vorteil sein.
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In entsprechenden Ausführungsformen weist der proximale Hülsenabschnitt 6 der Schutzkappe 4 einen Rückenschlitz 12 auf, der sich vom proximalen Stirnende des Hülsenabschnitts 6 aus in einer vorgebbaren Schlitzlänge axial nach vorn, d.h. in distaler Richtung, erstreckt. Dabei liegt der Rückenschlitz 12 einem entsprechenden Teil des Axialschlitzabschnitts 9a des Passierschlitzes 9 gegenüber, so dass in diesem Bereich der Hülsenabschnitt 6 in zwei Hülsenschalenhälften geteilt bzw. geschlitzt ist. Diese Maßnahme kann die Funktion einer Schnapp-/Rastverbindung 13 unterstützen, die in entsprechenden Ausführungen wie im gezeigten Beispiel dazu dient, die Schutzkappe 4 lösbar einschnappend bzw. einrastend an der Einführhilfe 1 auf deren Mundstückabschnitt 1c aufgesteckt zu halten.
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Im gezeigten Beispiel beinhaltet diese Schnapp-/Rastverbindung 13 einen radial nach innen abstehenden Rast-/Schnapprand 13a am proximalen Stirnende des Hülsenabschnitts 6 der Schutzkappe 4 einerseits und eine Ringnut 13b am Übergang des Mundstückabschnitts 1c zum Freiraumabschnitt 1a der Einführhilfe 1 andererseits. Unterstützt vom Rückenschlitz 12 können die Schalenhälften des Hülsenabschnitts 6 elastisch nachgiebig auf den konischen Mundstückabschnitt 1c aufgesetzt werden, bis sie mit dem Schnapp-/Rastrand 13a in die Ringnut 13b einschnappen bzw. einrasten. Die Schnapp-/Rastverbindung 13 ist konstruktiv so realisiert, dass sie durch eine nicht zu hohe axiale Abziehkraft wieder gelöst wird, wenn der Benutzer die Schutzkappe 4 von der Einführhilfe 1 abzieht.
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In entsprechenden Ausführungen besitzt die Ringnut 13b einen Mehrkantquerschnitt, und passend dazu weist der Schnapp-/Rastrand 13a eine korrespondierende Mehrkantform auf, im gezeigten Beispiel eine vierkantartige Form. Dies kann als Ausrichthilfe dienen, die ein in Drehrichtung ausgerichtetes Aufsetzen der Schutzkappe 4 auf den Mundstückabschnitt 1c erleichtert. Außerdem kann dadurch das Abnehmen der Schutzkappe 4 vom Mundstückabschnitt 1c erleichtert werden, indem die Schutzkappe 4 zuerst etwas gedreht wird, was zur Folge hat, dass sich aufgrund des Zusammenwirkens der Mehrkantformen am Mundstückabschnitt 1c einerseits und an der Schutzkappe 4 andererseits die Hülsenschalenhälften etwas aufspreizen, wodurch die Schnapp-/Rastverbindung 13 ausrastet und die Schutzkappe 4 leicht abgenommen werden kann.
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In entsprechenden Ausführungen sind am proximalen Stirnende des Hülsenabschnitts 6 der Schutzkappe 4 eine oder am Umfang verteilt mehrere Ausrichtnasen als proximal in axialer Richtung abstehende Fortsätze gebildet, die einen proximal an den Mundstückabschnitt 1c angrenzenden mehrkantförmigen Rand der Einführhilfe 1 umgreifen und dadurch als Ausrichthilfe fungieren können, die ein Aufsetzen der Schutzkappe 4 auf die Einführhilfe 1 bzw. deren Mundstückabschnitt 1c nur in einer oder mehreren definierten Drehstellungen ermöglicht.
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Wie in 10 veranschaulicht, hat das Anliegen der J-Spitze 5a gegen die sich verjüngend gegenüberliegenden Anlageflächen 7a, 7b zur Folge, dass die J-Spitze 5a dann, wenn auf die J-Spitze 5a eine Schubkraft S distal nach vorn einwirkt, die J-Spitze 5a in radialer Richtung R nicht ganz in den Aufnahmeraum 8 hinein gelangt, sondern einen Abstand zum radial äußeren Abschluss des Aufnahmeraums 8 einhält und die Anlageflächen 7a, 7b jeweils eine Kontaktgegenkraft K1, K2 auf die J-Spitze 5a ausüben, die nicht proximal nach hinten entgegen der Schubkraft S wirkt, sondern schräg dazu mit einer signifikanten Kraftkomponente in Querrichtung, d.h. senkrecht zur Radialrichtung R. Dies begünstigt ein klemmendes Festhalten der J-Spitze 5a im Aufnahmeraum 8 und wirkt einem unbeabsichtigten Herausgleiten der J-Spitze 5a nach seitlich und hinten unter entsprechender Umlenkung des Führungsdrahtes 5 aus dem Ausnahmeraum 8 entgegen. Die senkrecht auf die schrägen Anlageflächen 7a, 7b des Aufnahmeabschnitts 7 wirkende Komponente der Schubkraft S erzeugt in Verbindung mit dem Haftreibungskoeffizient dieser Anlageflächen 7a, 7b zum Material der J-Spitze eine entsprechende Haftreibungskraft, die ein Entlanggleiten der J-Spitze 5a des Führungsdrahtes 5 an diesen Anlageflächen 7a, 7b erschwert bzw. verhindert.
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Wie das gezeigte und die weiteren oben erläuterten Ausführungsbeispiele deutlich machen, stellt die Erfindung eine J-Spitzen-Schutzkappe zur Verfügung, mit der sich die J-Spitze medizinischer Führungsdrähte des entsprechenden J-Spitzen-Typs vor Gebrauch in einer sehr vorteilhaften Weise schützen lässt und die insbesondere ein unbeabsichtigtes Herausgelangen der J-Spitze aufgrund von auf den Führungsdraht in distaler Richtung einwirkenden Schubkräften verhindert oder mindestens deutlich erschwert.